#26

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 04.05.2014 20:13
von Perlentaucher | 101 Beiträge

Zitat von ente im Beitrag #25
Zitat von Perlentaucher im Beitrag #24
Wenn jeder die Begriffe anders definiert, dann wird Kommunikation zur Esoterik.

Willie hat Faktenwissen ... ein penetrant vorgetragenes sogar ... aber den zum Herren des IQ zu erklären, da fehlt es mir einfach an seiner Substanz. Das ist ein notorischer Rechthaber und Krümelkacker. Er versucht das durch blaue Schreibe aufzuhübschen, naja. Seine Schaltzeiten sind mir zu schneckenlahm und über seine Begrifflichkeitskurven zu diskutieren ist eher unproduktiv. Willie, so wie er ist, ist von gestern.


Wie kommen Sie in diesem Zusammenhang auf Willy?
Was hat er damit zu tun?


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#27

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 04.05.2014 21:07
von ente (gelöscht)
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Zitat von Perlentaucher im Beitrag #26
Zitat von ente im Beitrag #25
Zitat von Perlentaucher im Beitrag #24
Wenn jeder die Begriffe anders definiert, dann wird Kommunikation zur Esoterik.

Willie hat Faktenwissen ... ein penetrant vorgetragenes sogar ... aber den zum Herren des IQ zu erklären, da fehlt es mir einfach an seiner Substanz. Das ist ein notorischer Rechthaber und Krümelkacker. Er versucht das durch blaue Schreibe aufzuhübschen, naja. Seine Schaltzeiten sind mir zu schneckenlahm und über seine Begrifflichkeitskurven zu diskutieren ist eher unproduktiv. Willie, so wie er ist, ist von gestern.


Wie kommen Sie in diesem Zusammenhang auf Willy?
Was hat er damit zu tun?

Willie macht mir das blaue Tuch, bin ja auch eine ente und kein Stier.



zuletzt bearbeitet 04.05.2014 21:11 | nach oben springen

#28

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 17.06.2014 18:38
von Willie (gelöscht)
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Streitthema Inklusion: Übergang in eine neue Welt
Eine Kolumne von Jan Fleischhauer

An deutschen Schulen hat ein radikales Bildungsexperiment begonnen: Erstmals ist für die Zulassung zu Realschule oder Gymnasium nicht mehr entscheidend, ob jemand dem Unterricht folgen kann. Was allein zählt, ist die Utopie einer Welt ohne Grenzen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...n-a-975644.html



zuletzt bearbeitet 17.06.2014 19:00 | nach oben springen

#29

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 17.06.2014 20:28
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #23
...Natürlich, aber wirkliche Bildung hat etwas mit dem Kopf und mit dem Herzen zu tun. Reines Faktenwissen, das allerdings immerhin noch eine Gedächtnisleistung ist, ist natürlich nicht mit Bildung gleichzusetzen.

Daher spricht man auch von Herzensbildung, die ein Grundpfeiler jeglicher Bildung ist. Ohne Herzensbildung gibt es überhaupt keine Bildung.
Fehlt sie, dann kann man von "belesen" sprechen, nicht aber von gebildet. Höchstens als eingebildet, wenn das angelesene Wissen als einzige Wahrheit ausgelegt wird.
Hätte Karl-Heinz Böhm weder lesen noch schreiben können, so wäre er doch um ein vielfaches gebildeter gewesen als z. B. ein Joachim Gauck.



zuletzt bearbeitet 17.06.2014 20:29 | nach oben springen

#30

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 17.06.2014 21:13
von Willie (gelöscht)
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...Die prominenten Befürworter der neuen Schulpolitik, die unter dem Schlagwort "Inklusion" läuft, haben mehr im Sinn, als allen Kindern Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Für sie liegt hier der Übergang in eine neue Welt, der "Olymp der Entwicklung", wie es der Erziehungswissenschaftler Hans Wocken, einer der entschiedensten Verfechter der neuen Lehre, formuliert hat. Man sieht, es geht nicht um die Vermittlung von Wissen, es geht um die Verwirklichung einer Utopie.

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...n-a-975644.html

;-)



zuletzt bearbeitet 17.06.2014 21:27 | nach oben springen

#31

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 17.06.2014 21:32
von Lea S. | 14.199 Beiträge

inclusion education in usa


https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=incl...ducation+in+usa



99 Millionen Einträge



zuletzt bearbeitet 17.06.2014 21:32 | nach oben springen

#32

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 17.06.2014 21:36
von Willie (gelöscht)
avatar

Bildung ist ein sprachlich, kulturell und historisch bedingter Begriff mit einer sehr komplexen Bedeutung. Eine präzise, oder besser noch einheitliche Definition des Bildungsbegriffs zu finden, erweist sich daher als äußerst schwierig. Je nach Ausrichtung und Interessenlage variieren die Ansichten darüber, was unter „Bildung“ verstanden werden sollte, erheblich.

„Bildung verweist auf Bild und damit zurück auf die bis in unser Jahrhundert aufgegriffene Genesispassage (1. Buch Mose, 26 f.), nach der Gott den Menschen nach seinem Bilde geschaffen hat. Gleichzeitig ist es diesem Geschöpf verboten, sich ein Bild Gottes zu machen.“
– Käte Meyer-Drawe: 1999, S. 161.

Der Begriff Bildung wurde von dem mittelalterlichen Theologen und Philosophen Meister Eckhart in die Deutsche Sprache eingeführt.[1] Er bedeutete für ihn das „Erlernen von Gelassenheit“ und wurde als „Gottessache“ angesehen, „damit der Mensch Gott ähnlich werde“.

Wolfgang Klafki bezeichnet Bildung als „Erschlossensein einer dinglichen und geistigen Wirklichkeit für einen Menschen – das ist der objektive oder materiale Aspekt; aber das heißt zugleich: Erschlossensein dieses Menschen für diese seine Wirklichkeit – das ist der subjektive und der formale Aspekt zugleich im ‚funktionalen‘ wie im ‚methodischen‘ Sinne“.[2]

Nach Bernward Hoffmann wird Bildung als die Entfaltung und Entwicklung der geistig-seelischen Werte und Anlagen eines Menschen durch Formung und Erziehung verstanden: „Der Begriff ist abgeleitet vom „Bild“, einer Sache Gestalt und Wesen zu geben. Das Wort Bildung ist heruntergekommen zur Bezeichnung bloßen Formalwissens. Bildung ist dann nicht weit von Einbildung entfernt oder bezeichnet nur das, was gesellschaftliches Nützlichkeitsdenken der Herrschenden gerade für wichtig erachtet.“[3]

Nach Daniel Goeudevert ist Bildung „ein aktiver, komplexer und nie abgeschlossener Prozess, in dessen glücklichem Verlauf eine selbstständige und selbsttätige, problemlösungsfähige und lebenstüchtige Persönlichkeit entstehen kann“. Bildung könne daher nicht auf Wissen reduziert werden: Wissen sei nicht das Ziel der Bildung, aber sehr wohl ein Hilfsmittel. Darüber hinaus setze Bildung Urteilsvermögen, Reflexion und kritische Distanz gegenüber dem Informationsangebot voraus. Dem gegenüber stehe die Halbbildung, oder, wenn es um Anpassung im Gegensatz zur reflexiven Distanz gehe, auch die Assimilation (Soziologie).

Eine alternative Definition findet sich bei Kössler:
„Bildung ist der Erwerb eines Systems moralisch erwünschter Einstellungen durch die Vermittlung und Aneignung von Wissen derart, dass Menschen im Bezugssystem ihrer geschichtlich-gesellschaftlichen Welt wählend, wertend und stellungnehmend ihren Standort definieren, Persönlichkeitsprofil bekommen und Lebens- und Handlungsorientierung gewinnen. Man kann stattdessen auch sagen, Bildung bewirke Identität[.]“
– Henning Kössler: Bildung und Identität. In: Henning Kössler (Hrsg.): Identität. Fünf Vorträge. Erlangen 1989, S. 51–65, hier S. 56.

Um dem Theorie-Dilemma zu entgehen, einseitig die subjektive oder objektive Seite der Bildung zu erhöhen, kennzeichnet sie Tobias Prüwer als einen offenen Prozess, der sich insbesondere als ein sprachlich vermitteltes Situieren im Verhältnis von Ich, Welt und sozialer Mitwelt vollzieht. Er schlägt eine „postmoderne“ Variante vor: „Skepsis und Kritik stellen wesentliche Merkmale der Bildung dar: Differenzieren und Unterscheiden legen die Grundlage für selbstständiges Ermessen und eine souveräne Urteilskraft, schärfen und relativieren das individuelle Weltbild. Bildung zielt auch auf das Offene und Mögliche, das innerhalb der Sachzwanglogik aus den Augen gerät. In der im Bildungsbegriff verankerten Anerkennung der verschiedenen und gleichrangigen Lebensformen liegt zudem ein radikal-demokratisches Element.“ Tobias Prüwer:[4]

Während in unserem Alltagsdenken und -handeln der Bildungsbegriff stark mit Begriffen wie „Belehrung“ und „Wissensvermittlung“ verbunden ist, wurde er seit Wilhelm von Humboldt in der Theorie und der Programmatik erweitert. Nach Hartmut von Hentig komme „dem Wort Bildung seither das Moment der Selbständigkeit, also des Sich-Bildens der Persönlichkeit“ zu.[5] Humboldt selbst führte dazu aus:

„Es gibt schlechterdings gewisse Kenntnisse, die allgemein sein müssen, und noch mehr eine gewisse Bildung der Gesinnungen und des Charakters, die keinem fehlen darf. Jeder ist offenbar nur dann guter Handwerker, Kaufmann, Soldat und Geschäftsmann, wenn er an sich und ohne Hinsicht auf seinen besonderen Beruf ein guter, anständiger, seinem Stande nach aufgeklärter Mensch und Bürger ist. Gibt ihm der Schulunterricht, was hierfür erforderlich ist, so erwirbt er die besondere Fähigkeit seines Berufs nachher so leicht und behält immer die Freiheit, wie im Leben so oft geschieht, von einem zum anderen überzugehen.“[6]

Das Wort Bildung selbst ist ein typisch deutsches Wort, es steht in spezifischer Beziehung zu „Erziehung“. Diese in der deutschen Sprache unterschiedlich belegten Begriffe sind im Englischen als „education“ zusammengefasst.

Der Begriff ist ferner abzugrenzen von Begriffen, mit denen er umgangssprachlich oft synonym verwendet wird: den Begriffen Wissen, Intellektualität und Kultiviertheit. Der Begriff Bildung schließt allerdings (je nach Interpretation des Bildungsbegriffs in unterschiedlichem Maße) Facetten aller drei Begriffe mit ein. Außerdem besteht eine gewisse Nähe zum Begriff Reife.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bildung



zuletzt bearbeitet 17.06.2014 21:45 | nach oben springen

#33

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 18.12.2014 10:38
von Maga-neu | 35.160 Beiträge

Zum "Geschichtsunterricht" in Berlin und Brandenburg, der künftig weniger auf "Inhalte" als auf "Kompetenzen" setzen will:

"Themenübergreifende Längsschnitte bedeuten – man ahnt es schon – die Geschichte der Unterprivilegierten, der sozialen Ungleichheit, der Demokratie, der Gewalt, der Toleranz, der Migration, der Frauen, der Umwelt und so weiter in appetitlichen Häppchen aus Mittelalter und Neuzeit abzuhandeln – die Antike kommt schon gar nicht mehr vor –, und immer je nach Relevanz für die Gegenwart. Ob dies auch die Themen sind, die für die jeweilige Epoche von Belang waren, scheint keine Rolle zu spielen.

Die "Längsschnittmethode" als Ergebnis einer "Entschlackung und Modernisierung" des Geschichtslehrplans, wie es in der Politikersprache heißt, bedeutet im Grunde einen Erkenntnisrückfall in eine vorhistoristische Zeit lange vor dem 19. Jahrhundert.

Diese glaubte ihrerseits, Versatzstücke aus der Geschichte seien nur insofern von Belang, als sie "Exempla" für den Gebrauch der eigenen Zeit darstellten: Selbstbespiegelung durch Geschichte. Wie sollen die Schüler durch die Häppchenkultur in die Lage versetzt werden, zu verstehen, dass das Vergangene immer das ganz Andere ist, von dem wir unwiderruflich getrennt sind, ohne das wir aber gleichwohl nicht sein können, weil sich das Jetzt aus dem Vergangenen entwickelt?
...
Schule sollte zu Seriosität verpflichtet sein, sollte Fundamente legen, auf denen echte Kompetenzen aufbauen können. Voraussetzung jedes historischen Urteils ist Orientierung durch kontextbezogenes Wissen. Dazu gehört, um ein berühmtes Diktum Leopold von Rankes aufzugreifen, die Einsicht, dass jede Epoche unmittelbar zu Gott ist, also nach den je eigenen Maßstäben aus sich heraus verstanden werden muss. Ohne zusammenhängende Wissensbasis ist das unmöglich, denn dann sieht man immer nur sich selbst.
Oder sollte das gar beabsichtigt sein? Sollen die Schüler durch Geschichte nicht die Relativität der eigenen Position erkennen, sondern nur eben so viel wahrnehmen, wie ein zeitgeistiger Frage- und Interessenhorizont gerade zulässt? Damit wäre das Gegenteil von "Kompetenz" erreicht, nämlich Desinformation – und dafür sollte sich der Geschichtsunterricht nicht hergeben."
http://www.deutschlandradiokultur.de/leh...ticle_id=306176

Erinnert irgendwie an die Diskussion in Baden-Württemberg, wo der Biologie-Unterricht abgeschafft worden ist. Bildungsrepublik Deutschland kann man zu solchen Plänen wohl nur sagen.

Am ehrlichsten wäre es wohl, den Geschichtsunterricht an staatlichen Schulen in Berlin und Brandenburg ganz abzuschaffen und durch ein neues Fach namens "Staatsbürgerkunde" zu ersetzen.



zuletzt bearbeitet 18.12.2014 10:38 | nach oben springen

#34

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 19.12.2014 00:27
von Nadine | 3.633 Beiträge

Gibt es einen Unterschied zwischen Bildung und Intelligenz?


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#35

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 19.12.2014 00:34
von Landegaard | 21.048 Beiträge

Zitat von Nadine im Beitrag #34
Gibt es einen Unterschied zwischen Bildung und Intelligenz?




Ja



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#36

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 19.12.2014 00:42
von Landegaard | 21.048 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #33
Zum "Geschichtsunterricht" in Berlin und Brandenburg, der künftig weniger auf "Inhalte" als auf "Kompetenzen" setzen will:

"Themenübergreifende Längsschnitte bedeuten – man ahnt es schon – die Geschichte der Unterprivilegierten, der sozialen Ungleichheit, der Demokratie, der Gewalt, der Toleranz, der Migration, der Frauen, der Umwelt und so weiter in appetitlichen Häppchen aus Mittelalter und Neuzeit abzuhandeln – die Antike kommt schon gar nicht mehr vor –, und immer je nach Relevanz für die Gegenwart. Ob dies auch die Themen sind, die für die jeweilige Epoche von Belang waren, scheint keine Rolle zu spielen.

Die "Längsschnittmethode" als Ergebnis einer "Entschlackung und Modernisierung" des Geschichtslehrplans, wie es in der Politikersprache heißt, bedeutet im Grunde einen Erkenntnisrückfall in eine vorhistoristische Zeit lange vor dem 19. Jahrhundert.

Diese glaubte ihrerseits, Versatzstücke aus der Geschichte seien nur insofern von Belang, als sie "Exempla" für den Gebrauch der eigenen Zeit darstellten: Selbstbespiegelung durch Geschichte. Wie sollen die Schüler durch die Häppchenkultur in die Lage versetzt werden, zu verstehen, dass das Vergangene immer das ganz Andere ist, von dem wir unwiderruflich getrennt sind, ohne das wir aber gleichwohl nicht sein können, weil sich das Jetzt aus dem Vergangenen entwickelt?
...
Schule sollte zu Seriosität verpflichtet sein, sollte Fundamente legen, auf denen echte Kompetenzen aufbauen können. Voraussetzung jedes historischen Urteils ist Orientierung durch kontextbezogenes Wissen. Dazu gehört, um ein berühmtes Diktum Leopold von Rankes aufzugreifen, die Einsicht, dass jede Epoche unmittelbar zu Gott ist, also nach den je eigenen Maßstäben aus sich heraus verstanden werden muss. Ohne zusammenhängende Wissensbasis ist das unmöglich, denn dann sieht man immer nur sich selbst.
Oder sollte das gar beabsichtigt sein? Sollen die Schüler durch Geschichte nicht die Relativität der eigenen Position erkennen, sondern nur eben so viel wahrnehmen, wie ein zeitgeistiger Frage- und Interessenhorizont gerade zulässt? Damit wäre das Gegenteil von "Kompetenz" erreicht, nämlich Desinformation – und dafür sollte sich der Geschichtsunterricht nicht hergeben."
http://www.deutschlandradiokultur.de/leh...ticle_id=306176

Erinnert irgendwie an die Diskussion in Baden-Württemberg, wo der Biologie-Unterricht abgeschafft worden ist. Bildungsrepublik Deutschland kann man zu solchen Plänen wohl nur sagen.

Am ehrlichsten wäre es wohl, den Geschichtsunterricht an staatlichen Schulen in Berlin und Brandenburg ganz abzuschaffen und durch ein neues Fach namens "Staatsbürgerkunde" zu ersetzen.




Ich denke, Du missverstehst die Bedeutung des Ziels Kompetenz. Der Geschichtsunterricht auf Schulen dient wohl eher anderen Zwecken, als Du sie schilderst. Auf das Auswendiglernen von Zahlen und Namen kann man wohl verzichten und darum geht es eher, als um das, wovon Du schreibst. Und außerdem ist Geschichte in unserer Leistungsgesellschaft etwas aus der Mode gekommen.



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#37

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 19.12.2014 00:43
von Nadine | 3.633 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #35
Zitat von Nadine im Beitrag #34
Gibt es einen Unterschied zwischen Bildung und Intelligenz?




Ja

Und ich habe Sie immer als den besten Beleg für diesen Unterschied gesehen,
wie Sie sich denken können.
;-)


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#38

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 19.12.2014 00:45
von Landegaard | 21.048 Beiträge

Zitat von Nadine im Beitrag #37
Zitat von Landegaard im Beitrag #35
Zitat von Nadine im Beitrag #34
Gibt es einen Unterschied zwischen Bildung und Intelligenz?




Ja

Und ich habe Sie immer als den besten Beleg für diesen Unterschied gesehen,
wie Sie sich denken können.
;-)


Ich kann, wie Sie sich sicher auch denken können, die wenigsten Ihrer Gedankengänge nachvollziehen. Der hier macht da keine Ausnahme :)



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#39

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 19.12.2014 01:02
von Nadine | 3.633 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #38
Zitat von Nadine im Beitrag #37
Zitat von Landegaard im Beitrag #35
Zitat von Nadine im Beitrag #34
Gibt es einen Unterschied zwischen Bildung und Intelligenz?




Ja

Und ich habe Sie immer als den besten Beleg für diesen Unterschied gesehen,
wie Sie sich denken können.
;-)


Ich kann, wie Sie sich sicher auch denken können, die wenigsten Ihrer Gedankengänge nachvollziehen. Der hier macht da keine Ausnahme :)

Quod erat demonstrandum?



zuletzt bearbeitet 19.12.2014 01:02 | nach oben springen

#40

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 19.12.2014 08:17
von Leto_II. | 27.807 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #36
Zitat von Maga-neu im Beitrag #33
Zum "Geschichtsunterricht" in Berlin und Brandenburg, der künftig weniger auf "Inhalte" als auf "Kompetenzen" setzen will:

"Themenübergreifende Längsschnitte bedeuten – man ahnt es schon – die Geschichte der Unterprivilegierten, der sozialen Ungleichheit, der Demokratie, der Gewalt, der Toleranz, der Migration, der Frauen, der Umwelt und so weiter in appetitlichen Häppchen aus Mittelalter und Neuzeit abzuhandeln – die Antike kommt schon gar nicht mehr vor –, und immer je nach Relevanz für die Gegenwart. Ob dies auch die Themen sind, die für die jeweilige Epoche von Belang waren, scheint keine Rolle zu spielen.

Die "Längsschnittmethode" als Ergebnis einer "Entschlackung und Modernisierung" des Geschichtslehrplans, wie es in der Politikersprache heißt, bedeutet im Grunde einen Erkenntnisrückfall in eine vorhistoristische Zeit lange vor dem 19. Jahrhundert.

Diese glaubte ihrerseits, Versatzstücke aus der Geschichte seien nur insofern von Belang, als sie "Exempla" für den Gebrauch der eigenen Zeit darstellten: Selbstbespiegelung durch Geschichte. Wie sollen die Schüler durch die Häppchenkultur in die Lage versetzt werden, zu verstehen, dass das Vergangene immer das ganz Andere ist, von dem wir unwiderruflich getrennt sind, ohne das wir aber gleichwohl nicht sein können, weil sich das Jetzt aus dem Vergangenen entwickelt?
...
Schule sollte zu Seriosität verpflichtet sein, sollte Fundamente legen, auf denen echte Kompetenzen aufbauen können. Voraussetzung jedes historischen Urteils ist Orientierung durch kontextbezogenes Wissen. Dazu gehört, um ein berühmtes Diktum Leopold von Rankes aufzugreifen, die Einsicht, dass jede Epoche unmittelbar zu Gott ist, also nach den je eigenen Maßstäben aus sich heraus verstanden werden muss. Ohne zusammenhängende Wissensbasis ist das unmöglich, denn dann sieht man immer nur sich selbst.
Oder sollte das gar beabsichtigt sein? Sollen die Schüler durch Geschichte nicht die Relativität der eigenen Position erkennen, sondern nur eben so viel wahrnehmen, wie ein zeitgeistiger Frage- und Interessenhorizont gerade zulässt? Damit wäre das Gegenteil von "Kompetenz" erreicht, nämlich Desinformation – und dafür sollte sich der Geschichtsunterricht nicht hergeben."
http://www.deutschlandradiokultur.de/leh...ticle_id=306176

Erinnert irgendwie an die Diskussion in Baden-Württemberg, wo der Biologie-Unterricht abgeschafft worden ist. Bildungsrepublik Deutschland kann man zu solchen Plänen wohl nur sagen.

Am ehrlichsten wäre es wohl, den Geschichtsunterricht an staatlichen Schulen in Berlin und Brandenburg ganz abzuschaffen und durch ein neues Fach namens "Staatsbürgerkunde" zu ersetzen.




Ich denke, Du missverstehst die Bedeutung des Ziels Kompetenz. Der Geschichtsunterricht auf Schulen dient wohl eher anderen Zwecken, als Du sie schilderst. Auf das Auswendiglernen von Zahlen und Namen kann man wohl verzichten und darum geht es eher, als um das, wovon Du schreibst. Und außerdem ist Geschichte in unserer Leistungsgesellschaft etwas aus der Mode gekommen.


Das Auswendiglernen war vor 30 Jahren schon aus der Mode.


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#41

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 19.12.2014 13:44
von Maga-neu | 35.160 Beiträge

Zitat von Nadine im Beitrag #34
Gibt es einen Unterschied zwischen Bildung und Intelligenz?


Ja, Intelligenz ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für Intelligenz. So findet man zwar keine dummen, gebildeten Menschen, dafür aber intelligente, ungebildete Menschen. Und nein, Bildung ist nichts Auswendiggelerntes.


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#42

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 19.12.2014 13:48
von Maga-neu | 35.160 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #36
Zitat von Maga-neu im Beitrag #33
Zum "Geschichtsunterricht" in Berlin und Brandenburg, der künftig weniger auf "Inhalte" als auf "Kompetenzen" setzen will:

"Themenübergreifende Längsschnitte bedeuten – man ahnt es schon – die Geschichte der Unterprivilegierten, der sozialen Ungleichheit, der Demokratie, der Gewalt, der Toleranz, der Migration, der Frauen, der Umwelt und so weiter in appetitlichen Häppchen aus Mittelalter und Neuzeit abzuhandeln – die Antike kommt schon gar nicht mehr vor –, und immer je nach Relevanz für die Gegenwart. Ob dies auch die Themen sind, die für die jeweilige Epoche von Belang waren, scheint keine Rolle zu spielen.

Die "Längsschnittmethode" als Ergebnis einer "Entschlackung und Modernisierung" des Geschichtslehrplans, wie es in der Politikersprache heißt, bedeutet im Grunde einen Erkenntnisrückfall in eine vorhistoristische Zeit lange vor dem 19. Jahrhundert.

Diese glaubte ihrerseits, Versatzstücke aus der Geschichte seien nur insofern von Belang, als sie "Exempla" für den Gebrauch der eigenen Zeit darstellten: Selbstbespiegelung durch Geschichte. Wie sollen die Schüler durch die Häppchenkultur in die Lage versetzt werden, zu verstehen, dass das Vergangene immer das ganz Andere ist, von dem wir unwiderruflich getrennt sind, ohne das wir aber gleichwohl nicht sein können, weil sich das Jetzt aus dem Vergangenen entwickelt?
...
Schule sollte zu Seriosität verpflichtet sein, sollte Fundamente legen, auf denen echte Kompetenzen aufbauen können. Voraussetzung jedes historischen Urteils ist Orientierung durch kontextbezogenes Wissen. Dazu gehört, um ein berühmtes Diktum Leopold von Rankes aufzugreifen, die Einsicht, dass jede Epoche unmittelbar zu Gott ist, also nach den je eigenen Maßstäben aus sich heraus verstanden werden muss. Ohne zusammenhängende Wissensbasis ist das unmöglich, denn dann sieht man immer nur sich selbst.
Oder sollte das gar beabsichtigt sein? Sollen die Schüler durch Geschichte nicht die Relativität der eigenen Position erkennen, sondern nur eben so viel wahrnehmen, wie ein zeitgeistiger Frage- und Interessenhorizont gerade zulässt? Damit wäre das Gegenteil von "Kompetenz" erreicht, nämlich Desinformation – und dafür sollte sich der Geschichtsunterricht nicht hergeben."
http://www.deutschlandradiokultur.de/leh...ticle_id=306176

Erinnert irgendwie an die Diskussion in Baden-Württemberg, wo der Biologie-Unterricht abgeschafft worden ist. Bildungsrepublik Deutschland kann man zu solchen Plänen wohl nur sagen.

Am ehrlichsten wäre es wohl, den Geschichtsunterricht an staatlichen Schulen in Berlin und Brandenburg ganz abzuschaffen und durch ein neues Fach namens "Staatsbürgerkunde" zu ersetzen.




Ich denke, Du missverstehst die Bedeutung des Ziels Kompetenz. Der Geschichtsunterricht auf Schulen dient wohl eher anderen Zwecken, als Du sie schilderst. Auf das Auswendiglernen von Zahlen und Namen kann man wohl verzichten und darum geht es eher, als um das, wovon Du schreibst. Und außerdem ist Geschichte in unserer Leistungsgesellschaft etwas aus der Mode gekommen.

Aha, in unserer Leistungsgesellschaft ist das aus der Mode gekommen. Du meinst wohl eher unsere "Effizienzgesellschaft", in der auch andere Dinge aus der Mode gekommen sind wie z. B. Grundlagenforschung in den "MINT-Fächern". Was die Kompetenz angeht, so besteht diese - im Fall des Geschichtsunterrichts - darin, Epochen und Zeiten zu verstehen, auch andere Mentalitäten und Wertvorstellungen zu verstehen. Dies aber nicht im Sinne einer oberflächlichen Political Correctness, die das "Bunte" preist, in Wirklichkeit aber überhaupt nicht "bunt" ist. Sprich nicht im Sinne des "zeitgeistigen Frage- und Interessenhorizonts", der sich meistens in dummer Laberei erschöpft.



zuletzt bearbeitet 19.12.2014 13:49 | nach oben springen

#43

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 19.12.2014 20:36
von Joachim Baum | 1.197 Beiträge

Zitat von Nadine im Beitrag #39
Zitat von Landegaard im Beitrag #38
Zitat von Nadine im Beitrag #37
Zitat von Landegaard im Beitrag #35
Zitat von Nadine im Beitrag #34
Gibt es einen Unterschied zwischen Bildung und Intelligenz?




Ja

Und ich habe Sie immer als den besten Beleg für diesen Unterschied gesehen,
wie Sie sich denken können.
;-)


Ich kann, wie Sie sich sicher auch denken können, die wenigsten Ihrer Gedankengänge nachvollziehen. Der hier macht da keine Ausnahme :)

Quod erat demonstrandum?


Wäre hiermit gedient?
http://www.spiegel.de/panorama/goerlitz-...-a-1009660.html

Auch Professoren gelingt nicht immer der Spagat zwischen Bildung und Intelligenz ...


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#44

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 20.12.2014 00:22
von Landegaard | 21.048 Beiträge

Zitat von Nadine im Beitrag #39
Zitat von Landegaard im Beitrag #38
Zitat von Nadine im Beitrag #37
Zitat von Landegaard im Beitrag #35
Zitat von Nadine im Beitrag #34
Gibt es einen Unterschied zwischen Bildung und Intelligenz?




Ja

Und ich habe Sie immer als den besten Beleg für diesen Unterschied gesehen,
wie Sie sich denken können.
;-)


Ich kann, wie Sie sich sicher auch denken können, die wenigsten Ihrer Gedankengänge nachvollziehen. Der hier macht da keine Ausnahme :)

Quod erat demonstrandum?


Quod erat expectandum :)



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#45

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 20.12.2014 00:34
von Landegaard | 21.048 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #41
Zitat von Nadine im Beitrag #34
Gibt es einen Unterschied zwischen Bildung und Intelligenz?


Ja, Intelligenz ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für Intelligenz.


Aha :). Wahrscheinlich soll hinten "Bildung" stehen. Ist auch falsch. Bildung ist das, was Du auf der Festplatte hast, Intelligenz ist ein Vielfaches mehr. Wissen verarbeiten können, in Bezug setzen können, Schlüsse ziehen können. All das trifft es, ist aber unvollständig.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #41

So findet man zwar keine dummen, gebildeten Menschen, dafür aber intelligente, ungebildete Menschen. Und nein, Bildung ist nichts Auswendiggelerntes.



Klar trifft man auch gebildete, aber dumme Menschen. Wir haben da ausreichend Schnittmengen :) Die Welt ist voll davon. Und natürlich ist Bildung Auswendiggelerntes, hauptsächlich. Klar ist durch Intelligenz ermöglichtest, verarbeitetes Wissen, auch Bildung. Und dadurch nichts Auswendiggelerntes, aber eben ein Bruchteil vom Anderen.



zuletzt bearbeitet 20.12.2014 00:36 | nach oben springen

#46

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 20.12.2014 04:20
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #45
... Bildung ist das, was Du auf der Festplatte hast, Intelligenz ist ein Vielfaches mehr. Wissen verarbeiten können, in Bezug setzen können, Schlüsse ziehen können. All das trifft es, ist aber unvollständig. ...
Ich sehe es so:
Intelligenz ist mit der Güte des Betriebssystems vergleichbar. Der Bildungsgrad hängt von der Anzahl unterschiedlicher relevanter Dateien auf der Festplatte ab, die vom Betriebssystem verarbeitet werden können.



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#47

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 20.12.2014 08:51
von Nadine | 3.633 Beiträge

Wie die Geschichte zeigt, gibt es allerlei aus einem möglichen, aktuellen Bildungskanon, das sich im Laufe der Zeit als Irrtum entpuppt, auch wenn.es lange Zeit als Tatsache betrachtet wurde. Nehmen wir als Beispiel Wissenschaftliches oder Historisches, was man zu einem späteren Zeitpunkt revidiert oder revidieren muss. Innerhalb der Aktualität wird dies immer bzw. oft mit dem Begriff „Erkenntnis bzw. Kenntnis“ belegt.
Ist Bildung nun das (zu wissen und zu kennen), was aktuell Kanon oder ist Bildung das, was Tatsache ist?


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#48

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 20.12.2014 09:56
von Maga-neu | 35.160 Beiträge

Zitat von Nadine im Beitrag #47
Wie die Geschichte zeigt, gibt es allerlei aus einem möglichen, aktuellen Bildungskanon, das sich im Laufe der Zeit als Irrtum entpuppt, auch wenn.es lange Zeit als Tatsache betrachtet wurde. Nehmen wir als Beispiel Wissenschaftliches oder Historisches, was man zu einem späteren Zeitpunkt revidiert oder revidieren muss. Innerhalb der Aktualität wird dies immer bzw. oft mit dem Begriff „Erkenntnis bzw. Kenntnis“ belegt.
Ist Bildung nun das (zu wissen und zu kennen), was aktuell Kanon oder ist Bildung das, was Tatsache ist?

Bildung hat nichts mit einem Kanon zu tun, sondern damit Wissen in Beziehung zu setzen mit der "Welt", seinen eigenen Platz in der "Welt" zu finden, was ein (teilweises) Verstehen eben dieser "Welt" voraussetzt.


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#49

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 20.12.2014 09:57
von Leto_II. | 27.807 Beiträge

Zitat von Nadine im Beitrag #47
.
Ist Bildung nun das (zu wissen und zu kennen), was aktuell Kanon oder ist Bildung das, was Tatsache ist?


Wenn letzteres, so bleibt für Bildung nicht viel über, leben wir doch in keiner "gesicherten" Welt, sondern i.d.R. höchsten in einer Welt der mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit.


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#50

RE: Was ist Bildung?

in Gesellschaft 20.12.2014 09:58
von Maga-neu | 35.160 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #45
Aha :). Wahrscheinlich soll hinten "Bildung" stehen. Ist auch falsch. Bildung ist das, was Du auf der Festplatte hast,

Ja, hinten sollte "Bildung" stehen. Gut, unsere Definitionen unterscheiden sich: Für mich ist Bildung mehr als das, was jemand auf der Festplatte hat.


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