#8551

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 00:47
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: GeorgeF 
Sie urteilen vorschnell. Ich habe nicht gesagt, dass ich mich nicht an das Gesetz zu halten brauche, wenn der Gegner es nicht tut. So etwa hatt ja Condie Rice in Sachen der Guantanamo-Häftlinge argumentiert und das ist naürlich völlig daneben.
Es geh hier darum, dass eine Kriegspartei bewusst und als Kriegsmittel die Prämissen des Kriegsvölkerrechtes zu seinem Vorteil nutzt. Das kann nicht ohne Folgen für die andere Partei bleiben. Sie ist gezwungen, einzelne Bestimmungen des KVR "neu" zu definieren, ohne den Grundsatz der möglichst grossen Schonung der Zivilbevölkerung zu verlassen. Dies haben die Israelis in Gaza getan, inden sie die Zivilbevölkrung zB per Handy und Rundfunk vor Angriffen auf bestimmte Gebäude gewarnt haben - Antwort der Hamas: Frauen und Kinder wurden auf die Dächer dieser Häuser geschickt - eindeutig eine nach KVR verbotene Massnahme. Wer bricht das KVR? Wie mit einer solchen Kriegführung umgehen - darauf reagieren?

Es scheint fast als hielten manche Menschen Krieg fuer eine Art Sportveranstaltung, wo die Unsportlichkeit des Gegners nicht die gravierende Konsequenzen von Leben und Tod, von ueberleben und vernichtet werden, mit sich bringt -oder als ob dies hinzunehmen sei.

Der Preis des Krieges rechtfertigt keine "sportliche" Ruecksichtsnahme.



zuletzt bearbeitet 19.07.2010 00:52 | nach oben springen

#8552

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 01:06
von GeorgeF (gelöscht)
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Zitat von: Maga Ich halte es zwar auch eher für unwahrscheinlich, doch wäre ich vorsichtig, palästinensische Israelis pauschal als loyal zu bezeichnen. Ich habe nicht Ihre Israel-Erfahrung, werter George, aber während meines Studiums bin ich einem palästinensischen Israeli begegnet. Kein Araber, den ich kennen gelernt habe, kein Ägypter, Libanese, Syrer, Tunesier oder Marokkaner war derart hasserfüllt gegen den "Westen" eingestellt. Ein Einzelfall? Vielleicht. Aber welche Veranlassung hätten palästinensische Israelis, einem Staat gegenüber loyal zu sein, der sie durch die Betonung seines "jüdischen Charakters" de facto zu Bürgern zweiter Klasse, zu Geduldeten im eigenen Land, macht? Die Akzeptanz von Realitäten schafft noch keine Loyalität, und ehrlich gesagt, ich wäre es als palästinensischer Israeli vermutlich nicht.

Ihr Einwand ist berechtigt. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass sich die Mehrheit der israelischen Palästinenser loyal verhält - und das hat ja auch ganz praktische Gründe: sie haben "de facto" die vollen Bürgerrechte in einer Demokratie, wie es sie in keinem der Nachbarländer gibt und schon gar nicht unter der PLO oder der Hamas.
Das schliesst natürlich nicht aus, dass grade innerhalb dieser scheinbaren Toleranz sich Hass gegen den "jüdischen Charakter" Israels entwickelt - kein singuläres Problem Israels übrigens. Auch hier in D - einer offiziell und realiter tatsächlich weitgehend tolerantenGesellschaft finden Exzentriker immer wieder Gründe, die offizielle Toleranz als systematische Unterdrückung zu definieren.
Träumen wir nich Alle vom friedlichen Zusammenleben der Völker? Gibt es denn nicht genug Anzeichen und Beispiel grade auch in Israel dafür, dass das möglich ist? Mindestens an den Universitäten Israels, besonders in Haifa, wird das vorgelebt. Ideologen passt das natürlich nicht.


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#8553

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 01:10
von GeorgeF (gelöscht)
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Zitat von: semipermeabel 
Ich vermute das Palmström- Prinzip:
Die unmögliche Tatsache
.....
Und er kommt zu dem Ergebnis:
Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil, so schließt er messerscharf,
nicht sein kann, was nicht sein darf.
Ch. Morgenstern


Tja - ob unser Hans dem Palmström folgen kann?


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#8554

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 08:28
von Hanswurst
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Zitat von: GeorgeF 
Ihr Einwand ist berechtigt. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass sich die Mehrheit der israelischen Palästinenser loyal verhält - und das hat ja auch ganz praktische Gründe: sie haben "de facto" die vollen Bürgerrechte in einer Demokratie, wie es sie in keinem der Nachbarländer gibt und schon gar nicht unter der PLO oder der Hamas.
Das schliesst natürlich nicht aus, dass grade innerhalb dieser scheinbaren Toleranz sich Hass gegen den "jüdischen Charakter" Israels entwickelt - kein singuläres Problem Israels übrigens. Auch hier in D - einer offiziell und realiter tatsächlich weitgehend tolerantenGesellschaft finden Exzentriker immer wieder Gründe, die offizielle Toleranz als systematische Unterdrückung zu definieren.
Träumen wir nich Alle vom friedlichen Zusammenleben der Völker? Gibt es denn nicht genug Anzeichen und Beispiel grade auch in Israel dafür, dass das möglich ist? Mindestens an den Universitäten Israels, besonders in Haifa, wird das vorgelebt. Ideologen passt das natürlich nicht.



Es gibt stimmen die es anderst sehen.

http://www.erhard-arendt.de/deutsch/pale...-suedafrika.htm
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/k...-Rassismus.html

Ein idiologe sind sie auch. Die bezeichnung idiologie sagt nicht darüber aus um welche es sich handelt. Wenn sie "Träumen wir nich Alle vom friedlichen Zusammenleben der Völker?" schreiben ist dies ein anzeichen für eine idiologie. Und natürlich gibt es anzeichen in jeder gesellschaft, dass dies möglich ist. Es gibt auch in jeder gesellschaft anzeichen dafür, dass es sich dabei letztlich nur um eine idiologie handelt.


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#8555

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 09:22
von guylux (gelöscht)
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Zitat von: Willie 
Es scheint fast als hielten manche Menschen Krieg fuer eine Art Sportveranstaltung, wo die Unsportlichkeit des Gegners nicht die gravierende Konsequenzen von Leben und Tod, von ueberleben und vernichtet werden, mit sich bringt -oder als ob dies hinzunehmen sei.
Der Preis des Krieges rechtfertigt keine "sportliche" Ruecksichtsnahme.

In Gaza sind auf beiden Seiten Kriegsverbrechen begangen worden.
Gehören die etwa auch zur " nicht sportlichen Rücksichtsnahme " ?
Krieg ist sicher keine Sportveranstaltung , unterliegt aber international anerkannten Gesetzen .
Wenn das Kriegsgesetz asymetrische Konflikte nicht richtig erfassen kann , soll es geändert werden . Solange das nicht der Fall ist , muss es angwendet werden .


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#8556

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 09:27
von Maga
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Zitat von: GeorgeF 
Ihr Einwand ist berechtigt. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass sich die Mehrheit der israelischen Palästinenser loyal verhält - und das hat ja auch ganz praktische Gründe: sie haben "de facto" die vollen Bürgerrechte in einer Demokratie, wie es sie in keinem der Nachbarländer gibt und schon gar nicht unter der PLO oder der Hamas.
Das schliesst natürlich nicht aus, dass grade innerhalb dieser scheinbaren Toleranz sich Hass gegen den "jüdischen Charakter" Israels entwickelt - kein singuläres Problem Israels übrigens. Auch hier in D - einer offiziell und realiter tatsächlich weitgehend tolerantenGesellschaft finden Exzentriker immer wieder Gründe, die offizielle Toleranz als systematische Unterdrückung zu definieren.
Träumen wir nich Alle vom friedlichen Zusammenleben der Völker? Gibt es denn nicht genug Anzeichen und Beispiel grade auch in Israel dafür, dass das möglich ist? Mindestens an den Universitäten Israels, besonders in Haifa, wird das vorgelebt. Ideologen passt das natürlich nicht.

Das stimmt natürlich. Nur bedeutet für mich Loyalität mehr als ein Ausbleiben illoyaler Handlungen, sondern Zustimmung zu dem Staat, in dem man lebt. Und hierin, weniger im Hass, sehe ich das Problem. Wenn ich schreibe, ich würde mich vermutlich nicht loyal verhalten, meine ich nicht ein Agieren oder Agitieren gegen den Staat, wohl aber ein Nicht-Handeln für einen Staat, der ja in diesem Fall nur bedingt der meine wäre.

Nehmen wir den Fall der USA, die sich als Staat aller Amerikaner verstehen. Welche Loyalität könnten die USA von ihren Bürgern erwarten, wenn sie sich als Staat der "WASPs" betrachteten, wenn nur WASPs automatisch das Bürgerrecht bekämen, während Afro-Amerikaner, Italo-Amerikaner, Amerikaner osteuropäischer oder deutscher Herkunft, katholischer Amerikaner irischer Abstammung zwar Bürgerrechte besäßen, aber sich dennoch zurückgesetzt fühlen müssten?


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#8557

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 10:03
von Hanswurst
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Zitat von: GeorgeF 
Erklären Sie mir, warum und wie ein Mensch in Gaza auf die Idee kommt, die 3 Kinder einer jüdischen Hochschwangeren und dann auch noch dieselbe schlicht zu erschiessen?
Soi sollten sich davon lösen, Grausamkeiten nur der einen Seite vorzuwerfen und sich mehr darauf konzentrieren, wie und warum es überhaup zu solchen Taten kommt. Die Institution Armee kann es ja nicht sein, denn der von mir ziierte Fall war ja nicht Aktion eines wie auch immer gearteten Militärs. Es soll ja auch in Deutschland Fälle geben, in denen Eltern sogar ihre eigenen Kinder erschlagen.....

Diese tat wurde von einem terroristen verübt und ist ein terroristischer anschlag. Die andere tat wurde von einem unteroffizier der israelischen armee verübt und scheint ein "normaler" militärischer einsatz zu sein, der keine konsequenzen für den täter hat.
Sehen sie da wirklich keinen unterschied?


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#8558

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 11:58
von Leto_II. | 27.801 Beiträge


Zitat von: guylux 
Das ist ein interessanter Diskurs .
Sie sagen also : wenn der Gegner sich nicht an das Gesetzt hält , dann brauche Ich mich auch nicht daran zu halten .
Probieren Sie das einmal in dem Rechtsstaat in dem Sie leben und Sie werden sich sehr schnell hinter Gittern befinden und das vollkommen zu Recht !


Sie haben sich nicht näher mit den rechtlichen Grundlagen befasst, nicht wahr? Das Humanitäre Völkerrecht ist kein Gesetzt, es grunssätzlich mal ein Vertragswerk auf Gegenseitigkeit. Wenn eine Seite nicht unter das Vertragswerk fällt, gilt es einfach nicht. Nach Text und Geist der Genfer Konventionen sind die auf den Gazakonflikt gar nicht anwendbar, was heissen würde, das einzige Kriegsverbrechen, welches Israel begehen könnt, wäre Völkermord, der ist nach UN-Charta angemeinverbindlich verboten. Das Humantitäre Völkerrecht stellt unter Schutz, fällt dieser Schutz weg, ist der weg. Z.B. das Rote Kreuz stellt Personen, Fahrzeuge und Einrichtungen des Sanitätsdienstes unter Schutz. Wird es missbraucht, z.B. durch Waffentransport in Santätsfahrzeuge, entfällt der Schutz als wäre er nie da gewesen. Es leiden dann viele darunter, dass einzelne das Schutzzeichen "entweiht" haben. Im Rechtstaat gilt auch: "Nullum crimen sine lege", moralisch entrüsten darf man sich natürlich weiter. Das Humanitäre Völkerrecht gilt in den Besetzten Gebieten lediglich auf Beschluss des SR, der diesen Beschluss mal unter völlig anderen Voraussetzungen gefasst hat. Unter diesem Aspekt ist überigens auch der Lieberman-Vorschlag interessant, kommt er durch, ist Gaza kein Besetztes Gebiet mehr. Hamas muss sich dann beeilen, die Genfer Konventionen zu zeichnen und zu ratifizieren, oder zumindest die Konventionen anerkennen und sich darauf anlegen, diese ein zu halten. Bis zur nächsten Dringlichkeitssitzung des SR gibt es sonst keinen Schutz der Konventionen für Gaza, eine Vertreibung z.B. wäre nicht justiziabel.

Mein Vorschlag: Einfach mal lesen.


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#8559

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 12:10
von Leto_II. | 27.801 Beiträge


Zitat von: guylux 
Wenn das Kriegsgesetz asymetrische Konflikte nicht richtig erfassen kann , soll es geändert werden . Solange das nicht der Fall ist , muss es angwendet werden .


Die Genfer Konventionen sind auch für den asymetrischen Krieg "gerüstet". Nur muss die Nicht-Vertragspartei die Konventionen anerkennen und sich darauf anlegen, diese ein zu halten, sonst gelten sie halt nicht.


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#8560

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 12:26
von GeorgeF (gelöscht)
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Zitat von: Hanswurst 
Diese tat wurde von einem terroristen verübt und ist ein terroristischer anschlag. Die andere tat wurde von einem unteroffizier der israelischen armee verübt und scheint ein "normaler" militärischer einsatz zu sein, der keine konsequenzen für den täter hat.
Sehen sie da wirklich keinen unterschied?

KLar gibt es da einen gravierenden Unterschied: Der Mehrfachmord des Herrn Terroristen bleibt ungesühnt, der Mann kann sich seiner Tat unter Seinesgleichen brüsten. Der Unteroffizier muss auch in der israelischen Armee mit Anklage und Bestrafung rechnen. Ihre Vermutung eines "normalen" militärischen Einsatze sind abwegig.


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#8561

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 12:29
von kein Name angegeben • ( Gast )
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Zitat von: Leto_II. 
Die Genfer Konventionen sind auch für den asymetrischen Krieg "gerüstet". Nur muss die Nicht-Vertragspartei die Konventionen anerkennen und sich darauf anlegen, diese ein zu halten, sonst gelten sie halt nicht.

Fahren so fort mit Ihren Reinwaschungen - ist wohl auch gesund für die eigene Psyche;- man fühlt ich dann gleich weniger mitschuldig...
-
Es ist unvorstellbar, dass Israel in Gaza so massiv Gewalt angewendet hätte, wenn die Hamas zwischen jüdischer Bevölkerung so "agiert" hätte. Also so massive Kollateralschäden in Kauf genommen hätte. Und wenn dem so wäre, wäre Israels Vorgehen mindestens zutiefst rassistisch!


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#8562

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 13:17
von Leto_II. | 27.801 Beiträge


Zitat von:  
Fahren so fort mit Ihren Reinwaschungen - ist wohl auch gesund für die eigene Psyche;- man fühlt ich dann gleich weniger mitschuldig...
-
Es ist unvorstellbar, dass Israel in Gaza so massiv Gewalt angewendet hätte, wenn die Hamas zwischen jüdischer Bevölkerung so "agiert" hätte. Also so massive Kollateralschäden in Kauf genommen hätte. Und wenn dem so wäre, wäre Israels Vorgehen mindestens zutiefst rassistisch!


Lesen hilft, die Genfer Konventionen haben Geltung in Gaza. Aber nicht aus sich selbst heraus, sondern per Order Mufti des SR. Das gilt aber nicht automatisch für jeden Konflikt auf dieser Welt. Die Konventionen geben aber jeder Konfliktpartei auf dieser Welt die Möglichkeit, in ihren Schutz zu kommen, durch Anerkennung und Anwendung.


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#8563

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 13:36
von primatologe | 8.476 Beiträge


Zitat von: Leto_II. 
Lesen hilft, die Genfer Konventionen haben Geltung in Gaza. Aber nicht aus sich selbst heraus, sondern per Order Mufti des SR. Das gilt aber nicht automatisch für jeden Konflikt auf dieser Welt. Die Konventionen geben aber jeder Konfliktpartei auf dieser Welt die Möglichkeit, in ihren Schutz zu kommen, durch Anerkennung und Anwendung.

Sich an die Genfer Konventionen und an UNO Beschlüsse zu halten, sollte selbstverständlich sein. Dass es darüber überhaupt ein Geschachere gibt ist unglaublich.


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#8564

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 14:25
von guylux (gelöscht)
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Zitat von: Leto_II. 
Sie haben sich nicht näher mit den rechtlichen Grundlagen befasst, nicht wahr? Das Humanitäre Völkerrecht ist kein Gesetzt, es grunssätzlich mal ein Vertragswerk auf Gegenseitigkeit. Wenn eine Seite nicht unter das Vertragswerk fällt, gilt es einfach nicht. Nach Text und Geist der Genfer Konventionen sind die auf den Gazakonflikt gar nicht anwendbar, was heissen würde, das einzige Kriegsverbrechen, welches Israel begehen könnt, wäre Völkermord, der ist nach UN-Charta angemeinverbindlich verboten. Das Humantitäre Völkerrecht stellt unter Schutz, fällt dieser Schutz weg, ist der weg. Z.B. das Rote Kreuz stellt Personen, Fahrzeuge und Einrichtungen des Sanitätsdienstes unter Schutz. Wird es missbraucht, z.B. durch Waffentransport in Santätsfahrzeuge, entfällt der Schutz als wäre er nie da gewesen. Es leiden dann viele darunter, dass einzelne das Schutzzeichen "entweiht" haben. Im Rechtstaat gilt auch: "Nullum crimen sine lege", moralisch entrüsten darf man sich natürlich weiter. Das Humanitäre Völkerrecht gilt in den Besetzten Gebieten lediglich auf Beschluss des SR, der diesen Beschluss mal unter völlig anderen Voraussetzungen gefasst hat. Unter diesem Aspekt ist überigens auch der Lieberman-Vorschlag interessant, kommt er durch, ist Gaza kein Besetztes Gebiet mehr. Hamas muss sich dann beeilen, die Genfer Konventionen zu zeichnen und zu ratifizieren, oder zumindest die Konventionen anerkennen und sich darauf anlegen, diese ein zu halten. Bis zur nächsten Dringlichkeitssitzung des SR gibt es sonst keinen Schutz der Konventionen für Gaza, eine Vertreibung z.B. wäre nicht justiziabel.
Mein Vorschlag: Einfach mal lesen.

In anderen Worten : Israel hat sich in Gaza 100% an geltendes Recht gehalten . Der Goldstone-Bericht , der von Kriegsverbrechen und sogar Verdacht auf Verbrechen gegen die Menschheit redet , ist also falsch und nicht ernst zu nehmen !
Da kann Ich nur sagen : jedem seine Meinung , aber Sie haben ja schon angëdeutet , dass es sein könnte , dass ALLE falsch liegen , nur Sie nicht.
Interessant ist Ihr letzter Abschnitt bezüglich des Liebermann Vorschlags : "Gaza wäre dann ncht mehr besetztes Gebiet und die Hamas muss sich beeilen die Genfer Konvention zu unterzeichnen ..." Schlussfolgerung : da Gaza immer noch besetztes Gebiet ist , konnte die Hamas die Konvention damals und auch jetzt noch gar nicht unterzeichnen und kommt auch , laut Ihren Aussagen , nicht in den Schutz des humanitären Völkerrechts weil der SR das ja unter " völlig anderen Voraussetzungen " beschlossen hat .
In anderen Worten : Israel kann in den besetzten Gebieten , inkl. Westbank , schalten und walten wie es will .
Na dann kann die IDF ja beruhigt wieder loslegen und etwaige Haftbefehle gegen Livni, Barak , Olmert usw sind nicht relevant da die ja nichts verbrochen haben ?.


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#8565

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 14:31
von guylux (gelöscht)
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Zitat von: GeorgeF 
KLar gibt es da einen gravierenden Unterschied: Der Mehrfachmord des Herrn Terroristen bleibt ungesühnt, der Mann kann sich seiner Tat unter Seinesgleichen brüsten. Der Unteroffizier muss auch in der israelischen Armee mit Anklage und Bestrafung rechnen. Ihre Vermutung eines "normalen" militärischen Einsatze sind abwegig.

Es könnte aber auch so sein , dass der Terrorist von einem israelischen Geschoss "liquidiert" wird , und der Unteroffizier 2 Wochen auf Bewährung kriegt .
Es wäre schon interessant zu lesen , wieviele IDF-Angehörige wirklich verurteilt wurden und zu welchen Strafen .


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#8566

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 14:32
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: guylux 
In Gaza sind auf beiden Seiten Kriegsverbrechen begangen worden.
Gehören die etwa auch zur " nicht sportlichen Rücksichtsnahme " ?

Das muessen sie jene fragen, die sie im Krieg erwarten.

Zitat von: guylux 
Krieg ist sicher keine Sportveranstaltung , unterliegt aber international anerkannten Gesetzen .

Sie irren. Es gibt Regelungen, denen sich manche Staaten durch Signatur freiwillig unterworfen haben. Das sind erstens nicht alle Partizipanten, zweitens sind diese kein Regelwerk, dem durch eine unabhaengige Gerichtsbarkeit Erfuellung sichergestellt wird.

Zitat von: guylux 
Wenn das Kriegsgesetz asymetrische Konflikte nicht richtig erfassen kann , soll es geändert werden . Solange das nicht der Fall ist , muss es angwendet werden .

Es gibt erstens kein Kriegsgesetz, zweitens ist ihr "...soll es..." nur ihr persoenliches Wunschdenken ohne diesbezuegliche Relevanz, drittens gibt es fuers "muessen" keine uebrgeordnete Erzwingung und keine unabhaengige Gerichtsbarkeit.


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#8567

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 14:37
von guylux (gelöscht)
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Zitat von: Leto_II. 
Die Genfer Konventionen sind auch für den asymetrischen Krieg "gerüstet". Nur muss die Nicht-Vertragspartei die Konventionen anerkennen und sich darauf anlegen, diese ein zu halten, sonst gelten sie halt nicht.

Die israelische Regierung hat nach dem Gaza-Krieg genau das Gegenteil behauptet und wollte das Kriegsrecht geändert sehen , da es in asymetrischen Konflikten nicht ausreiche .
Ich finde es einfach eine Schande , dass die "moralischste Armee der Welt " die Genfer Konvention nicht einfach ohne wenn und aber anwendet .


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#8568

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 15:10
von Hanswurst
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Zitat von: GeorgeF 
KLar gibt es da einen gravierenden Unterschied: Der Mehrfachmord des Herrn Terroristen bleibt ungesühnt, der Mann kann sich seiner Tat unter Seinesgleichen brüsten. Der Unteroffizier muss auch in der israelischen Armee mit Anklage und Bestrafung rechnen. Ihre Vermutung eines "normalen" militärischen Einsatze sind abwegig.


Über den von ihnen geschilderten fall habe ich keine zusätzliche kenntniss?
Ist es so, dass dieser mann bekannt ist und nicht verhaftet wird?
Was den unteroffizier angeht, so wurde er heute nicht bestraft und auf die "normalität" weisen die gespräche mit dem israelischen militär psychologen hin.
Ich hatte es vor ein paar tagen verlinkt.
Aber selbst wenn der täter des von ihnen geschilderten fall durch die hamas geschützt wird, sollte israel sich nicht den methoden der hamas bedienen.
Wenn doch, gehört israel politisch und wirtschaftlich genauso isoliert wie die hamas.


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#8569

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 15:12
von nahal
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Zitat von: guylux 
Die israelische Regierung hat nach dem Gaza-Krieg genau das Gegenteil behauptet und wollte das Kriegsrecht geändert sehen , da es in asymetrischen Konflikten nicht ausreiche .
Ich finde es einfach eine Schande , dass die "moralischste Armee der Welt " die Genfer Konvention nicht einfach ohne wenn und aber anwendet .


Bull shit.
Nicht uniformierte Kombatanten sind nicht gedeckt. Punkt.
Ein Gebauede, dass, nach Warnung, nicht gerauemt wird, ist ein militaerisches Ziel.


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#8570

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 15:20
von Leto_II. | 27.801 Beiträge


Zitat von: guylux 
In anderen Worten : Israel hat sich in Gaza 100% an geltendes Recht gehalten . Der Goldstone-Bericht , der von Kriegsverbrechen und sogar Verdacht auf Verbrechen gegen die Menschheit redet , ist also falsch und nicht ernst zu nehmen !
Da kann Ich nur sagen : jedem seine Meinung , aber Sie haben ja schon angëdeutet , dass es sein könnte , dass ALLE falsch liegen , nur Sie nicht.
Interessant ist Ihr letzter Abschnitt bezüglich des Liebermann Vorschlags : "Gaza wäre dann ncht mehr besetztes Gebiet und die Hamas muss sich beeilen die Genfer Konvention zu unterzeichnen ..." Schlussfolgerung : da Gaza immer noch besetztes Gebiet ist , konnte die Hamas die Konvention damals und auch jetzt noch gar nicht unterzeichnen und kommt auch , laut Ihren Aussagen , nicht in den Schutz des humanitären Völkerrechts weil der SR das ja unter " völlig anderen Voraussetzungen " beschlossen hat .
In anderen Worten : Israel kann in den besetzten Gebieten , inkl. Westbank , schalten und walten wie es will .
Na dann kann die IDF ja beruhigt wieder loslegen und etwaige Haftbefehle gegen Livni, Barak , Olmert usw sind nicht relevant da die ja nichts verbrochen haben ?.



Nehmen Sie mal das rote Tuch vor den Augen weg und lesen Sie vielleicht noch einmal nach, ich habe nicht behauptet, dass die Genfer Konventionen in den Besetzten Gebieten nicht gelten, sondern genau das Gegenteil von selbigen! Die Hamas könnte in der Tat nicht Hoher Vertragspartner der Genfer Konventionen werden, das könnte ein Staat Gaza nach Staatswerdung. Eine Miliz kann aber nach dem Vertragstext durch Anerkennung und Umsetzung in den Genuss des Schutzes der Konventionen kommen, für Gaza aber hinfällig, da dem Humanitären Völkerrecht per SR-Beschluss Geltung verschaft wurde. Verbrechen gegen die Menschlichkeit heisst das, ja und Kriegsverbrechen, und ich habe das nicht bestritten!

Erst lesen, dann verstehen und dann gegebenenfalls motzen.


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#8571

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 15:23
von kein Name angegeben • ( Gast )
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Zitat von: guylux 
Es könnte aber auch so sein , dass der Terrorist von einem israelischen Geschoss "liquidiert" wird , und der Unteroffizier 2 Wochen auf Bewährung kriegt .
Es wäre schon interessant zu lesen , wieviele IDF-Angehörige wirklich verurteilt wurden und zu welchen Strafen .


Nochmal die Frage:
Oberst Klein hat den Befehl erteilt, der ca 140 Zivilisten, Frauen und Kinder, das Leben gekostet hat. Wurde er angeklagt und verurteilt? Hat er dafuer gesorgt, dass vorher diese Zivilisten gewarnt wurden? Hat er die Regeln der Verhaeltnismaessigkeit beachtet?
Ist er, wenigstens, degradiert und versetzt worden?


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#8572

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 15:27
von nahal
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Zitat von:  
Nochmal die Frage:
Oberst Klein hat den Befehl erteilt, der ca 140 Zivilisten, Frauen und Kinder, das Leben gekostet hat. Wurde er angeklagt und verurteilt? Hat er dafuer gesorgt, dass vorher diese Zivilisten gewarnt wurden? Hat er die Regeln der Verhaeltnismaessigkeit beachtet?
Ist er, wenigstens, degradiert und versetzt worden?

Hier, wie ein Rechtsstaat funktioniert:

"A former IDF soldier who was found guilty of manslaughter in the 2003 shooting death of British peace activist Thomas Hurndall in the Gaza Strip will be released from prison next month.
Taysir-al-Heib was sentenced in 2005 to eight years in prison for manslaughter as well as obstruction of justice and giving false testimony. The decision to shorten his sentence was made by an army committee, against the advice of the army prosecutor."

http://www.haaretz.com/news/diplomacy-de...m-jail-1.302839


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#8573

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 15:28
von guylux (gelöscht)
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Zitat von:  
Nochmal die Frage:
Oberst Klein hat den Befehl erteilt, der ca 140 Zivilisten, Frauen und Kinder, das Leben gekostet hat. Wurde er angeklagt und verurteilt? Hat er dafuer gesorgt, dass vorher diese Zivilisten gewarnt wurden? Hat er die Regeln der Verhaeltnismaessigkeit beachtet?
Ist er, wenigstens, degradiert und versetzt worden?

Ich antworte nicht auf Fragen anonymer Foristen !


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#8574

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 15:29
von kein Name angegeben • ( Gast )
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Zitat von: guylux 
Ich antworte nicht auf Fragen anonymer Foristen !


Sorry,
nahal.

Jetzt keonnen Sie antworten.


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#8575

RE: Wie umgehen mit Israels Siedlungspolitik?

in Politik 19.07.2010 15:37
von nahal
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Zitat von:  
Sorry,
nahal.
Jetzt keonnen Sie antworten.


Antwortet Ihr Rechtsbeistand nicht?


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