Zitat von ente im Beitrag #300
... Hochachtung hat er von mir geerntet, als er den Fernsehpreis auf der offenen Bühne ablehnte und verbal zertrat, wie ein lästiges Insekt. "Ich nehme diesen Preis nicht an ..."
Auch die Rede im Bundestag wird mir in Erinnerung bleiben.
Alles eitle Show, um im Mittelpunkt zu stehen, um Aufmerksamkeit zu heischen.
Ein souveräner Ehrenmann hätte das bereits im Vorfeld mit einem Brief abgetan. Dann wäre daraus natürlich nur ein Zweizeiler in der Presse geworden. Das war ihm zu wenig.
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Zitat von Hans Bergman im Beitrag #301Zitat von ente im Beitrag #300
... Hochachtung hat er von mir geerntet, als er den Fernsehpreis auf der offenen Bühne ablehnte und verbal zertrat, wie ein lästiges Insekt. "Ich nehme diesen Preis nicht an ..."
Auch die Rede im Bundestag wird mir in Erinnerung bleiben.
Alles eitle Show, um im Mittelpunkt zu stehen, um Aufmerksamkeit zu heischen.
Ein souveräner Ehrenmann hätte das bereits im Vorfeld mit einem Brief abgetan. Dann wäre daraus natürlich nur ein Zweizeiler in der Presse geworden. Das war ihm zu wenig.
Sehe ich nicht so. Wer weiss schon, wie viele Persönlichkeiten brieflich abgelehnt hätten.
So eine Verleihung ist doch eher geheim, oder täuscht man da und alles ist abgekartet? :-)
So einen gepfuschten Preis hätte ich auch abgelehnt.
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Zitat von Hans Bergman im Beitrag #301Ich vermute, als er das blöde Gehabe der B- und C-Promis auf der Veranstaltung wahrgenommen hat, ist ihm die Galle hochgekommen.Zitat von ente im Beitrag #300
... Hochachtung hat er von mir geerntet, als er den Fernsehpreis auf der offenen Bühne ablehnte und verbal zertrat, wie ein lästiges Insekt. "Ich nehme diesen Preis nicht an ..."
Auch die Rede im Bundestag wird mir in Erinnerung bleiben.
Alles eitle Show, um im Mittelpunkt zu stehen, um Aufmerksamkeit zu heischen.
Ein souveräner Ehrenmann hätte das bereits im Vorfeld mit einem Brief abgetan. Dann wäre daraus natürlich nur ein Zweizeiler in der Presse geworden. Das war ihm zu wenig.
Und, egal, ob man sein Urteil teilte, er hatte immer eine Meinung und konnte Literatur auf eine amüsante Weise vermitteln.
zuletzt bearbeitet 20.09.2013 08:25 |
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #303
...Ich vermute, als er das blöde Gehabe der B- und C-Promis auf der Veranstaltung wahrgenommen hat, ist ihm die Galle hochgekommen.
Und, egal, ob man sein Urteil teilte, er hatte immer eine Meinung und konnte Literatur auf eine amüsante Weise vermitteln.
Ach, er war so ein weltfremder Eremit, der das Gehabe dieser "Sternchen" und den Sinn der Veranstaltung gar nicht richtig kannte?
Notorische Rechthaber haben IMMER eine Meinung und lassen eine andere nicht gelten. Und das muss man sagen dürfen, auch wenn sie tot sind.
Man kann das durchaus amüsant finden. Für mich war er bloß der Liberace der Literatur. Noch witziger fast, weil seine Angeberei echt, und nicht nur so meisterlich gespielt, wie bei Liberace war.
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Zitat von Hans Bergman im Beitrag #304
Notorische Rechthaber haben IMMER eine Meinung und lassen eine andere nicht gelten. Und das muss man sagen dürfen, auch wenn sie tot sind.
Man kann das durchaus amüsant finden. Für mich war er bloß der Liberace der Literatur. Noch witziger fast, weil seine Angeberei echt, und nicht nur so meisterlich gespielt, wie bei Liberace war.
Ein Rechthaber aber doch nur als Vertreter der Kritikerzunft. Ein Kritiker darf, ja muss Meinungsfest sein, um zu überzeugen. Dagegen zollte MRR den von ihm verehrten Literaten immer grösste Bewunderung und sagte von sich selbst, dass er zum Schreiben von Literatur selber nicht begabt oder befähigt sei.
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zuletzt bearbeitet 20.09.2013 12:09 |
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Entscheidend war für ihn, nicht das richtige Urteil zu fällen, sondern überhaupt ein entschiedenes. Dieses Prinzip, eine entschiedene Bewertung zu einem Buch abzugeben, beinhaltet das Bewusstsein, dass man sich auch täuschen kann. Es gibt durchaus Fälle, in denen Reich-Ranicki sein Urteil später revidiert hat. Zum Beispiel hat er seine recht negative Kritik an der "Blechtrommel", Günter Grass' berühmtestem Roman, später zurückgenommen. Mit der Sentenz: Wer entschiedene Urteile fällt, geht das Risiko ein, sich auch täuschen zu können.
http://www.sueddeutsche.de/kultur/zum-to...pielt-1.1775602
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zuletzt bearbeitet 20.09.2013 12:59 |
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Zitat von Swann im Beitrag #305
...Ein Rechthaber aber doch nur als Vertreter der Kritikerzunft. Ein Kritiker darf, ja muss Meinungsfest sein, um zu überzeugen. Dagegen zollte MRR den von ihm verehrten Literaten immer grösste Bewunderung und sagte von sich selbst, dass er zum Schreiben von Literatur selber nicht begabt oder befähigt sei.
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Ein Kritiker hat seine Meinung als subjektive Meinung kundzutun. Dann ist er ein Kritiker.
Wer seine Meinung als objektive Wahrheit posaunt, der ist nur ein Rechthaber.
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Zitat von Swann im Beitrag #306
[i]...eine entschiedene Bewertung zu einem Buch abzugeben, beinhaltet das Bewusstsein, dass man sich auch täuschen kann. Es gibt durchaus Fälle, in denen Reich-Ranicki sein Urteil später revidiert hat...
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...eine entschiedene Bewertung zu einem Buch abzugeben, beinhaltet NICHT das Bewusstsein, dass man sich auch täuschen kann (das schreibt man vielleicht einem Verstorbenen zu), sondern das Bewusstsein, Recht zu haben. Es gibt durchaus Fälle, in denen Reich-Ranicki sein Urteil später revidieren musste, weil er zu offensichtlich falsch lag...
zuletzt bearbeitet 20.09.2013 13:44 |
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Zitat von Hans Bergman im Beitrag #307Zitat von Swann im Beitrag #305
...Ein Rechthaber aber doch nur als Vertreter der Kritikerzunft. Ein Kritiker darf, ja muss Meinungsfest sein, um zu überzeugen. Dagegen zollte MRR den von ihm verehrten Literaten immer grösste Bewunderung und sagte von sich selbst, dass er zum Schreiben von Literatur selber nicht begabt oder befähigt sei.
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Ein Kritiker hat seine Meinung als subjektive Meinung kundzutun. Dann ist er ein Kritiker.
Wer seine Meinung als objektive Wahrheit posaunt, der ist nur ein Rechthaber.
Sicher, und MRRs oft verhängtes Todesurteil "Ich habe mich bei der Lektüre unendlich gelangweilt" ist da schon a bisserl dünn. Aber Kunstkritik stützt sich zwangsläufig immer auf ein mehr oder minder verklausuliertes subjektives Urteil, das freilich durch sachliche Analyse untermauert werden sollte. Wenn ich mich recht entsinne waren Karasek und Löffler aber genauso apodiktisch in ihren Urteilen....
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zuletzt bearbeitet 20.09.2013 13:57 |
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Zitat von Hans Bergman im Beitrag #308Zitat von Swann im Beitrag #306
[i]...eine entschiedene Bewertung zu einem Buch abzugeben, beinhaltet das Bewusstsein, dass man sich auch täuschen kann. Es gibt durchaus Fälle, in denen Reich-Ranicki sein Urteil später revidiert hat...
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...eine entschiedene Bewertung zu einem Buch abzugeben, beinhaltet NICHT das Bewusstsein, dass man sich auch täuschen kann (das schreibt man vielleicht einem Verstorbenen zu), sondern das Bewusstsein, Recht zu haben. Es gibt durchaus Fälle, in denen Reich-Ranicki sein Urteil später revidieren musste, weil er zu offensichtlich falsch lag...
Du bist heute mal wieder recht entschieden in Deinen Bewertungen...
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Zitat von Leto_II. im Beitrag #310Touché. :-)Zitat von Hans Bergman im Beitrag #308Zitat von Swann im Beitrag #306
[i]...eine entschiedene Bewertung zu einem Buch abzugeben, beinhaltet das Bewusstsein, dass man sich auch täuschen kann. Es gibt durchaus Fälle, in denen Reich-Ranicki sein Urteil später revidiert hat...
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...eine entschiedene Bewertung zu einem Buch abzugeben, beinhaltet NICHT das Bewusstsein, dass man sich auch täuschen kann (das schreibt man vielleicht einem Verstorbenen zu), sondern das Bewusstsein, Recht zu haben. Es gibt durchaus Fälle, in denen Reich-Ranicki sein Urteil später revidieren musste, weil er zu offensichtlich falsch lag...
Du bist heute mal wieder recht entschieden in Deinen Bewertungen...
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Zitat von Leto_II. im Beitrag #310Zitat von Hans Bergman im Beitrag #308Zitat von Swann im Beitrag #306
[i]...eine entschiedene Bewertung zu einem Buch abzugeben, beinhaltet das Bewusstsein, dass man sich auch täuschen kann. Es gibt durchaus Fälle, in denen Reich-Ranicki sein Urteil später revidiert hat...
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...eine entschiedene Bewertung zu einem Buch abzugeben, beinhaltet NICHT das Bewusstsein, dass man sich auch täuschen kann (das schreibt man vielleicht einem Verstorbenen zu), sondern das Bewusstsein, Recht zu haben. Es gibt durchaus Fälle, in denen Reich-Ranicki sein Urteil später revidieren musste, weil er zu offensichtlich falsch lag...
Du bist heute mal wieder recht entschieden in Deinen Bewertungen...
Sie sind subjektiv, und das weiß jeder. Und ich posaune sie nicht in öffentlich rechtlichen Medien in einer unerträglichen Rechthaberei hinaus, sondern stelle sie zur Diskussion. Das war dem arroganten Angeber fremd.
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Zitat von Leto_II. im Beitrag #313Zitat von Hans Bergman im Beitrag #312
..., sondern stelle sie zur Diskussion.
Aha. :)))))))))))
(Neid muss man sich erarbeiten!)
Er war brachial und radikal und auch ein wenig eine tragische Figur. Bei der Fülle seinens Wirkens sind natürlich ein paar Worte zu wenig. Er hatte sich bewußt in den Staat und das System seiner eigenen Unterdrückung begeben und dort seine Rolle ausgefüllt. Die Fernsehpreisverleihungveranstaltung spricht bei kritischer Betrachtung Bände....
Ihn als Repräsentant einer Epoche zu bezeichnen, die Geistesriesen (in Maßen) zu schätzen wußte, ist bestimmt nicht verkehrt.
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Zitat von Nante im Beitrag #314Was passt besser als diese Worte: „Und so sehen wir betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen. ... "Zitat von Leto_II. im Beitrag #313Zitat von Hans Bergman im Beitrag #312
..., sondern stelle sie zur Diskussion.
Aha. :)))))))))))
(Neid muss man sich erarbeiten!)
Er war brachial und radikal und auch ein wenig eine tragische Figur. Bei der Fülle seinens Wirkens sind natürlich ein paar Worte zu wenig.
zuletzt bearbeitet 21.09.2013 10:53 |
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Zitat von Nante im Beitrag #316Und ich bin heute Abend beim Dinner-Krimi in Göttingen, fahre gleich los. Viel Spaß beim Feiern.Zitat von Maga-neu im Beitrag #315
Was passt besser als diese Worte: „Und so sehen wir betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen. ... "
Brecht?
So, wir haben einen bedeutenden Familiengeburtstag zu feiern. Den meiner Mutter.... , deswegen verabschiede ich mich bis morgen....
zuletzt bearbeitet 21.09.2013 11:33 |
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#318
von old-chatterhand • | 3.820 Beiträge
RE: Marcel Reich-Ranicki
in Allgemeines 21.09.2013 19:35von old-chatterhand • | 3.820 Beiträge
Zitat von Maga-neu im Beitrag #303Zitat von Hans Bergman im Beitrag #301Ich vermute, als er das blöde Gehabe der B- und C-Promis auf der Veranstaltung wahrgenommen hat, ist ihm die Galle hochgekommen.Zitat von ente im Beitrag #300
... Hochachtung hat er von mir geerntet, als er den Fernsehpreis auf der offenen Bühne ablehnte und verbal zertrat, wie ein lästiges Insekt. "Ich nehme diesen Preis nicht an ..."
Auch die Rede im Bundestag wird mir in Erinnerung bleiben.
Alles eitle Show, um im Mittelpunkt zu stehen, um Aufmerksamkeit zu heischen.
Ein souveräner Ehrenmann hätte das bereits im Vorfeld mit einem Brief abgetan. Dann wäre daraus natürlich nur ein Zweizeiler in der Presse geworden. Das war ihm zu wenig.
Und, egal, ob man sein Urteil teilte, er hatte immer eine Meinung und konnte Literatur auf eine amüsante Weise vermitteln.
MRR hat polarisiert, deutliche Worte gesprochen und sich nicht gescheut jemanden zu zerreissen. Ich finde es schön, dass du das als amüsant bewertest. Das macht dich vielleicht auch für die eine oder andere Polemik hierzulande empfänglicher ;-)
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#319
von old-chatterhand • | 3.820 Beiträge
RE: Marcel Reich-Ranicki
in Allgemeines 21.09.2013 20:05von old-chatterhand • | 3.820 Beiträge
Zitat von Hans Bergman im Beitrag #304Zitat von Maga-neu im Beitrag #303
...Ich vermute, als er das blöde Gehabe der B- und C-Promis auf der Veranstaltung wahrgenommen hat, ist ihm die Galle hochgekommen.
Und, egal, ob man sein Urteil teilte, er hatte immer eine Meinung und konnte Literatur auf eine amüsante Weise vermitteln.
Ach, er war so ein weltfremder Eremit, der das Gehabe dieser "Sternchen" und den Sinn der Veranstaltung gar nicht richtig kannte?
Notorische Rechthaber haben IMMER eine Meinung und lassen eine andere nicht gelten. Und das muss man sagen dürfen, auch wenn sie tot sind.
Man kann das durchaus amüsant finden. Für mich war er bloß der Liberace der Literatur. Noch witziger fast, weil seine Angeberei echt, und nicht nur so meisterlich gespielt, wie bei Liberace war.
"Ab dem 3. Oktober 2013 läuft die von Steven Soderbergh produzierte Filmbiographie „Liberace - zuviel des Guten ist wundervoll“ in den deutschen Kinos. Der Film über den Entertainer Liberace, mit Michael Douglas und Matt Damon in den Hauptrollen, läuft in den USA unter dem Titel „Behind The Candelabra“."
Wiki
Nein, MRR war kein Angeber. Er hatte ein unzweifelhaftes Gespür für Pointen und die Dramaturgie des eigenen Auftrittes, er besaß einen großen Sinn für Inszenierung. Das sollte man ihm nicht vorwerfen, es hat ihm das Leben gerettet. Er hat konsequent vorgelebt, was er von den Autoren immer gefordert hat: nicht zu langweilen. Langeweile und Niveaulosigkeit gingen ihm ab, so das er Bücher, die selbiges verbreiteten, mit großer Geste verwarf.
Er war kein Mann der Zwischentöne und feinen Nuancierungen und deswegen das Grauen der intellektuellen Germanistik. Dieser Kritik hatte er sich zu stellen. Sein Urteil über einige Bücher ist daher zu Recht anfechtbar. Doch mit dem unbedingten Kriterium, dass das Buch zu unterhalten und zu gefallen hat, hebt er sich nicht nur wohltuend von spröder, intellektueller Selbstbespiegelung eitler Schriftstellereliten ab, sondern fordert quasi eine demokratische Teilhabe des Lesers an der Bewertung dieser Werke, als dessen Fürsprecher er sich sah. Das wurde ihm häufig als populistisches Verhalten vorgeworfen, doch es hat dem Verkauf von Büchern, der Auseinandersetzung mit Literatur und dem Einbinden eines großen Teiles der Volkes an dem geschriebenen Wort und der deutschen Kultur gedient - trotz seiner Vergangenheit. Er hat sich große Verdienste erworben. Er war über Jahrzehnte DER Literaturkritiker schlechthin. Er war rhetorisch brilliant und ein ausgezeichneter Kenner der deutschen Literatur. Sein Tod ist ein großer Verlust und macht mich sehr traurig. RIP
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Zitat von old-chatterhand im Beitrag #319
... Er war über Jahrzehnte DER Literaturkritiker schlechthin. Er war rhetorisch brilliant und ein ausgezeichneter Kenner der deutschen Literatur. Sein Tod ist ein großer Verlust und macht mich sehr traurig. RIP
Rhetorische Brillanz und ausgezeichnete Kenntnis bestreite ich auch einem notorisch eitlen und daher unangenehm selbstdarstellerischen Rechthaber nicht. Ein Tod heilt aber nicht die schlechten Seiten eines Menschen; das gilt nur während der Trauerrede.
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#322
von old-chatterhand • | 3.820 Beiträge
RE: Marcel Reich-Ranicki
in Allgemeines 22.09.2013 21:39von old-chatterhand • | 3.820 Beiträge
Zitat von Hans Bergman im Beitrag #321Zitat von old-chatterhand im Beitrag #319
... Er war über Jahrzehnte DER Literaturkritiker schlechthin. Er war rhetorisch brilliant und ein ausgezeichneter Kenner der deutschen Literatur. Sein Tod ist ein großer Verlust und macht mich sehr traurig. RIP
Rhetorische Brillanz und ausgezeichnete Kenntnis bestreite ich auch einem notorisch eitlen und daher unangenehm selbstdarstellerischen Rechthaber nicht. Ein Tod heilt aber nicht die schlechten Seiten eines Menschen; das gilt nur während der Trauerrede.
Wie sagte Al Pacino so schön in "Der Anwalt des Teufels": "Eitelkeit ist meine liebste Sünde!" MRR hatte locker das Format, um seine Vorstellung von "Eitelkeit" auszufüllen. Und die wurde maßgeblich vom Überlebenswillen im deutschen Faschismus geprägt. Sie war schlicht überlebensnotwendig. Ich finde dein Urteil sehr ungerecht.
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Zitat von old-chatterhand im Beitrag #322Zitat von Hans Bergman im Beitrag #321Zitat von old-chatterhand im Beitrag #319
... Er war über Jahrzehnte DER Literaturkritiker schlechthin. Er war rhetorisch brilliant und ein ausgezeichneter Kenner der deutschen Literatur. Sein Tod ist ein großer Verlust und macht mich sehr traurig. RIP
Rhetorische Brillanz und ausgezeichnete Kenntnis bestreite ich auch einem notorisch eitlen und daher unangenehm selbstdarstellerischen Rechthaber nicht. Ein Tod heilt aber nicht die schlechten Seiten eines Menschen; das gilt nur während der Trauerrede.
Wie sagte Al Pacino so schön in "Der Anwalt des Teufels": "Eitelkeit ist meine liebste Sünde!" MRR hatte locker das Format, um seine Vorstellung von "Eitelkeit" auszufüllen. Und die wurde maßgeblich vom Überlebenswillen im deutschen Faschismus geprägt. Sie war schlicht überlebensnotwendig. Ich finde dein Urteil sehr ungerecht.
Überlebenswille macht einen noch lange nicht zum Menschen. Jedes Tier hat diesen Willen auch.
Es gibt genug, die trotz ihrer Leiden Mensch geblieben (oder gar erst geworden) sind.
Leid ertragen zu müssen ist für sich kein Ausweis für Charakterstärke, die Entwicklung im Leben ist es, ob mit oder ohne das Leid. Und Selbstgefälligkeit ist eben kein positives Charaktermerkmal.
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#324
von old-chatterhand • | 3.820 Beiträge
RE: Marcel Reich-Ranicki
in Allgemeines 23.09.2013 15:46von old-chatterhand • | 3.820 Beiträge
Zitat von Hans Bergman im Beitrag #323Zitat von old-chatterhand im Beitrag #322Zitat von Hans Bergman im Beitrag #321Zitat von old-chatterhand im Beitrag #319
... Er war über Jahrzehnte DER Literaturkritiker schlechthin. Er war rhetorisch brilliant und ein ausgezeichneter Kenner der deutschen Literatur. Sein Tod ist ein großer Verlust und macht mich sehr traurig. RIP
Rhetorische Brillanz und ausgezeichnete Kenntnis bestreite ich auch einem notorisch eitlen und daher unangenehm selbstdarstellerischen Rechthaber nicht. Ein Tod heilt aber nicht die schlechten Seiten eines Menschen; das gilt nur während der Trauerrede.
Wie sagte Al Pacino so schön in "Der Anwalt des Teufels": "Eitelkeit ist meine liebste Sünde!" MRR hatte locker das Format, um seine Vorstellung von "Eitelkeit" auszufüllen. Und die wurde maßgeblich vom Überlebenswillen im deutschen Faschismus geprägt. Sie war schlicht überlebensnotwendig. Ich finde dein Urteil sehr ungerecht.
Überlebenswille macht einen noch lange nicht zum Menschen. Jedes Tier hat diesen Willen auch.
Es gibt genug, die trotz ihrer Leiden Mensch geblieben (oder gar erst geworden) sind.
Leid ertragen zu müssen ist für sich kein Ausweis für Charakterstärke, die Entwicklung im Leben ist es, ob mit oder ohne das Leid. Und Selbstgefälligkeit ist eben kein positives Charaktermerkmal.
Ich kann nirgendwo Raum für dein Urteil erkennen.
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Zitat von old-chatterhand im Beitrag #324
...Ich kann nirgendwo Raum für dein Urteil erkennen.
Hast du noch nie bemerkt, dass ehrbare Menschen immer Bescheidenheit und Zurückhaltung auszeichnet?
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