Zitat von: Swann
17.11.2011 13:51 #92617
Maria und Josef stehen in Bethlehem vor einer Herberge und bitten um Quartier.
Der Wirt: „Wir haben kein Zimmer mehr frei.“
Josef: „Ja, seht Ihr denn nicht, dass mein Weib schwanger ist?“
Wirt: „Dafür kann ich doch nichts.“
Josef: „Ich vielleicht?“
Zwei Bettler sitzen am Sonntag vor einer großen Kirche. Jeder hat ein Hut auf dem Boden aufgestellt. Der eine hat ein Plakat mit einem Kreuz darauf, der andere ein Plakat mit eine David-Stern.
Die Kirchgänger gehen in die Kirche, fast jeder wirft eine Münze in das Hut des bettlers mit dem Kreuz. Der andere kriegt nichts.
Nach einiger Zeit nähert sich ein älterer Mann und sagt dem David-Stern-Betllers.
Lieber Herr, hier ist eine Kirche. Vielleicht nehmen Sie diesen David-Stern weg.
Der Bettler dreht sich zum anderen Bettler:
- Moshe, der nette Mann will uns beibringen, wie man Geschäfte macht.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 17.11.2011 14:09von 0815Typ • | 345 Beiträge
Zitat von: FrieFie
17.11.2011 12:20 #92602
Ist denn die Alternative zu absoluter Treue die Seelenlosigkeit, der Exzess?
Wenn die Treulosigkeit nicht irgendwo mal aufhört, wieso nicht?
Zitat von: FrieFie
17.11.2011 12:20 #92602
Wohl kaum.
Man kommt diesen Themen nicht bei, indem man mit Extremen argumentiert.
Bedeutet Treue die absolute körperliche Ausschliesslichkeit, oder ist es nicht auch Treue, nach einem Seitensprung zurückzukehren? - ich rede nicht von promiskuitivem Herumvögeln, sondern von einem vereinzelten Geschehen, wie es in fast jeder Ehe z.B. mal vorkommt.
Mir persönlich wäre lieber, mein Mann käme nach einem Seitensprung zu mir zurück, als dass er in ein unerfülltes Verlangen womöglich mehr hineininterpretiert, als der Realität standhalten würde.
Soll heissen: von einer anderen träumt, aus Prinzip aber bei mir bleibt.
Auch das kann ist der Liebe nicht förderlich, im Gegenteil.
Das Vorhaben, die Gebote zu befolgen, schützt nicht vor Anfechtungen.
Und doch, auch wenn man die Gebote befolgt, kann man in Situationen kommen, die wie eine Entscheidung zwischen zwei Übeln aussehen. Jedenfalls, wenn man nicht ausgesprochen märtyrerhaft veranlagt ist.
Das sollte man aber anstreben.
Wieso?
Eben weil man immer wieder Anfechtungen ausgesetzt sein wird.
Irgendwann kommt Routine rein und die Versuchung erscheint immer kleiner, bis sie ganz weg ist. Und was sollte einen vor dem einen Extrem schützen, wenn man das andere Extrem als nicht so wichtig ansieht? Anders: Was ist gegen eine Warnung vor Belanglosigkeit zu sagen? Wir brauchen nicht darauf zu achten das wir zu gut werden. Denn das werden wir zu Lebzeiten sowieso nicht erreichen und ohne Gott erst Recht nicht.
"In den Geboten steht doch nicht: nur dann werdet Ihr reich, wenn Ihr die Gebote befolgt."
Das hab ich auch nicht behauptet. Ich hab nur darauf geantwortet das die Gebote der Besitzstandswahrung dienen würden. Wenn ich mir nämlich die Leute ansehe die mehr haben als der Durchschnittsbürger , dann kann ich oft keine Frömmigkeit entdecken.Demnach hätten die Gebote diesen Zweck also verfehlt. Mit anderen Worten: das kann nicht der Zweck sein.
Zu dem Judenbeispiel:
Wie kann man erst die Kraft zu Vertrauen erwähnen und dann einen Mord entschuldigen weil man nicht in der Lage war genug Vertrauen aufzubringen eine Frau zu beruhigen?
"Eine Religion, die Befolgung ihrer Regeln (egal welcher Religion) schützt einen nicht davor, vor unangenehme Entscheidungen gestellt zu werden."
Sie schützt bei konsequenter Beachtung davor das die Entscheidungen als unangenehm wahrgenommen werden. Oder haben die Leute in nahals Witz ihren jeweiligen Verzicht als unangenehm wahrgenommen?
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 17.11.2011 14:13von BerSie • | 3.932 Beiträge
Zitat von: BerSie
17.11.2011 10:01 #92588
Und auf den Wittgenstein-Köder falle ich auch nicht ´rein..., bei Bertrand Russell hätte ich vermutlich angebissen!?:-)
maga:
Dazu bist du zu schlau... :-)
Ich meinte damit: "Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt."
Aber kein Wunder, dass Wittgenstein dir nicht gefällt: "An einen Gott glauben heißt, die Frage nach dem Sinn des Lebens verstehen. An einen Gott glauben, heißt sehen, dass es mit den Tatsachen der Welt noch nicht getan ist. An einen Gott glauben, heißt sehen, dass das Leben einen Sinn hat."
--
Nun habe ich ja mit keinem Wort geschrieben, dass mir W. nicht gefällt!
Soviel noch zu "Grenzen der Sprache sind Grenzen der Welt!
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 17.11.2011 16:39von tbn • | 4.131 Beiträge
Zitat von: 0815Typ
17.11.2011 14:13 #92625
Zu dem Judenbeispiel:
Wie kann man erst die Kraft zu Vertrauen erwähnen und dann einen Mord entschuldigen weil man nicht in der Lage war genug Vertrauen aufzubringen eine Frau zu beruhigen?
Die Frage die sich mir stellt.
Ist das Festhalten am eigenen Überleben es wert einen Menschen zu töten?
Wieso fürchten sich die Gläubigen in diesem Beispiel mehr davor Gottes Gebot zu befolgen und zu sterben, als Gottes Gebot zu brechen und dennoch irgendwann zu sterben.
Ist Gottesgebot unwichtiger als das eigene Leben.
Was mich auch interessieren würde.
Wie kommen Sie zu der Anmassung zu behaupten, dass man ohne Gott nicht "gut" sein kann?
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 17.11.2011 16:43von Willie (gelöscht)
Zitat von: Landegaard
17.11.2011 01:15 #92573
1. Sie brauchen in dem Fall gar nicht denken, was ich vielleicht will oder nicht, es würde reichen zu lesen, was ich schrieb und das war die Feststellung, dass Textkaskaden ohne Inhalt nun einmal keine Diskussion ist. Leseschwäche?
Nicht von meiner Seite aus. Denn ich weiss genau, dass mein Denken nicht von ihren "brauch" Vorstellungen abhaengig ist.
Da fehlt es offensichtlich wiedermal bei ihrem kapieren von Zusammenhaengen. Was ja mittlerweile nichts Neues mehr ist.
Zitat von: Landegaard
17.11.2011 01:15 #92573
2. Na klar, wenn Sie das sagen. :)
Eben.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 17.11.2011 18:36von Landegaard • | 21.077 Beiträge
Zitat von: willie Nicht von meiner Seite aus. Denn ich weiss genau, dass mein Denken nicht von ihren "brauch" Vorstellungen abhaengig ist.
Da fehlt es offensichtlich wiedermal bei ihrem kapieren von Zusammenhaengen. Was ja mittlerweile nichts Neues mehr ist.
Falscher Textbaustein willie, Ergebnis eines Denkprozesses wird dieser wirre Kram sicher nicht sein.
Zitat von: nahal
17.11.2011 14:02 #92620
Zwei Bettler sitzen am Sonntag vor einer großen Kirche. Jeder hat ein Hut auf dem Boden aufgestellt. Der eine hat ein Plakat mit einem Kreuz darauf, der andere ein Plakat mit eine David-Stern.
Die Kirchgänger gehen in die Kirche, fast jeder wirft eine Münze in das Hut des bettlers mit dem Kreuz. Der andere kriegt nichts.
Nach einiger Zeit nähert sich ein älterer Mann und sagt dem David-Stern-Betllers.
Lieber Herr, hier ist eine Kirche. Vielleicht nehmen Sie diesen David-Stern weg.
Der Bettler dreht sich zum anderen Bettler:
- Moshe, der nette Mann will uns beibringen, wie man Geschäfte macht.
A priest and a rabbi were sharing a compartment on a train. After a while, the priest put down his book and said to the Rabbi, "I know that in your religion you're not supposed to eat pork... but have you really never ever tasted it?"
The rabbi closed his newspaper and replied, "I must tell you the truth. Yes I have, on the odd occasion."
The rabbi then had his turn to interrogate. He asked, "I know that in your religion you're supposed to be celibate... but..."
The priest interrupted, "Yes, I know what you are going to ask, and yes, I have succumbed to temptation once or twice."
The two continued with their reading and there was silence for a while.
Then the rabbi peeked around his newspaper and said, "Better than pork, isn't it?"
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 17.11.2011 21:54von FrieFie • | 9.092 Beiträge
Zitat von: 08/15 Zu dem Judenbeispiel:
Wie kann man erst die Kraft zu Vertrauen erwähnen und dann einen Mord entschuldigen weil man nicht in der Lage war genug Vertrauen aufzubringen eine Frau zu beruhigen?
"Eine Religion, die Befolgung ihrer Regeln (egal welcher Religion) schützt einen nicht davor, vor unangenehme Entscheidungen gestellt zu werden."
Sie schützt bei konsequenter Beachtung davor das die Entscheidungen als unangenehm wahrgenommen werden. Oder haben die Leute in nahals Witz ihren jeweiligen Verzicht als unangenehm wahrgenommen?
"Judenbeispiel"? Seltsamer Ausdruck.
Man hätte nur genug Vertrauen aufbringen müssen, um eine vollkommen hysterische, panische Frau zu beruhigen?
Sie machen es sich an dieser Stelle gewaltig viel zu einfach.
1. hat dieser Gott, in den man vertraute, es zugelassen, dass man überhaupt in solch einer Situation ist.
2. ist keine Zeit gewesen, jemanden zu beruhigen ... die SS im gleichen Haus, in Hörweite.
3. kann man jemanden, der in einer solchen Situation Panik bekommt und ausser Kontrolle gerät, nicht einfach "beruhigen".
4. ging es nicht darum, den Mord zu entschuldigen, sondern wie man in einer solchen Stuation mit den 10 Geboten weiterkommt, b.z.w. ob die Einhaltung der Gebote einen davor beschützt, in eine solche Situation zu kommen. Denn
5. schrieben Sie ausdrücklich: "Bzw. ist es die Frage wie wir uns davor schützen können zwischen Teufel und Belzebub wählen zu müssen.". Jetzt geht es darum, die Entscheidung zwischen Teufel und Bezelbub nicht als unangenehm zu empfinden? Wie soll das denn gehen? Ganz ehrlich: das macht beides keinen Sinn.
Natürlich bleibt eine unangenehme Entscheidung, die einen in Konflikte bringt mit sich und den 10 Geboten, immer unangenehm. Man kann nur hoffen, dass der Glaube es einem ermöglicht, das Unangenehme besser ertragen zu können. Tut er das in jedem Fall? Nein. Denn wie gesagt, glaubt man an einen Gott, dann fragt man sich vielleicht auch immer mal, warum er einem überhaupt solches auferlegt. Glaubt man nicht an einen Gott, dann kann man die Welt als ungerecht vielleicht besser hinnehmen ... je nach Persönlichkeit.
Glaube ist kein Rezept für unbeschadetes andauerndes Wohlfühlen auf dieser schönen Erde.
Fragen Sie Hiob.
Zitat von: Maga-neu
17.11.2011 21:51 #92662
A priest and a rabbi were sharing a compartment on a train. After a while, the priest put down his book and said to the Rabbi, "I know that in your religion you're not supposed to eat pork... but have you really never ever tasted it?"
The rabbi closed his newspaper and replied, "I must tell you the truth. Yes I have, on the odd occasion."
The rabbi then had his turn to interrogate. He asked, "I know that in your religion you're supposed to be celibate... but..."
The priest interrupted, "Yes, I know what you are going to ask, and yes, I have succumbed to temptation once or twice."
The two continued with their reading and there was silence for a while.
Then the rabbi peeked around his newspaper and said, "Better than pork, isn't it?"
:))) !
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 17.11.2011 22:19von Landegaard • | 21.077 Beiträge
Zitat von: nahal
17.11.2011 08:17 #92574
3)
Kann es nicht auch so sein, dass "Besitzstandswahrung", oder was man auch sonst damit meint, eine Überlebensstrategie ist?
4)
Vielleicht übersehen Sie hier wieder, dass dieser mögliche Gott sich nicht so im Einzelnen einmischt (Entscheidungsfreiheit des Menschen)?
3) Teilweise, sicherlich. Wir könnten sie mal durchgehen und daraufhin prüfen, was davon der Überlebenssicherung dient. Ich komm da nicht auf viel.
4) Beachten Sie bitte den Kontext und die Aussage, auf die ich antwortete.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 17.11.2011 22:23von Maga-neu • | 35.189 Beiträge
Zitat von: LandegaardErst jetzt stoße ich auf dein Posting. Das ist keine Flucht in elitäre Erklärungsmodelle, sondern etwas, das ich immer stärker bemerke. Die Menschen heute haben keine Vorstellung mehr davon, wie man vor 100 Jahren gelebt hat, geschweige denn wie das Mittelalter war.
16.11.2011 23:54 #92553
Der Versuch ist gescheitert. Schieb es nicht auf die heutige Zeit, Du hast in der damaligen sowenig gelebt, wie alle anderen hier. Deine Chance der Erläuterung war die, dass bei Nichtverstehen ein mangelndes Interesse an der eigenen kulturellen Wurzel vorliegt. Das passt zu Deiner inflationären Flucht in elitäre Erklärungsmodelle anhand von historischen Debatten um nicht vorhandene Bärte.
Okay, es war irgendwie finster und schlecht. Irgendwie wie die Taliban-Herrschaft in Afghanistan oder die Mullahs in Iran...
Man muss nicht in der Zeit gelebt haben, man braucht auch nicht mittelalterliche Herrscher zu kennen, das Verhältnis von Staat und Kirche kann einem ebenfalls wumpe sein, geschweige denn, dass man die Monumenta Germaniae Historica studiert haben muss. Aber Kommentare zum Mittelalter kann man abgeben...
Holger, ich will nicht noch einmal Dieter Nuhr zitieren...
Zitat von: LandegaardJa, dann ist es eben ein Trugschluss, aber einer, der die Menschen damals bewegt hat. Vielleicht lachen die Menschen in 800 Jahren darüber, was uns heute bewegt. Und die Frage ergibt sich aus dem Aspekt des Menschen als Abbild Gottes, der in der Bibel erwähnt wird. Der die Grundlage für das christliche Menschenbild ist, welches in Folge auch die Aufklärer beeinflusst hat.
16.11.2011 23:54 #92553
Das, was Du da metaphysischen Erklärungsansatz nennst, ist heute nur einfach besser als der Quatsch zu erkennen, der es damals bereits war. Wer den Schöpfer meint, mit Geschöpfen vergleichen zu können, muss sich einbilden, den Schöpfer irgendwie zu kennen. Was genau glaubst Du, befähigt irgendwen dazu? Die heiligen Schriften intensiv studieren? Es ist der Trugschluss der meisten Gläubigen.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 17.11.2011 22:33von Landegaard • | 21.077 Beiträge
Zitat von: 0815 Ja das hatte ich gleich zu Anfang vermutet. Deshalb hatte ich angedeutet das es nicht ausreichen würde Emotionen zu haben, man sollte sich auch ein wenig danach richten.
Ich denke, die wenigsten haben Probleme damit, sich nach ihren Emotionen zu richten, es sei denn, sie haben die Erfahrung gemacht, dass die Emotionen ihnen schaden. Die Steuerbarkeit ist das Problem, nicht die Empfindung.
Zitat von: 0815 Natürlich kommt es auf die Wirkung an. Wenn ich eine Frau heirate und dann mit einer anderen ins Bett gehe, wie ist es dann um meine Selbstdisziplin bestellt? Schlecht!
Wenn Sie denn den Wunsch hatten, diszipliniert zu bleiben, ja.
Zitat von: 0815
Verlangen hat jeder irgendwann mal. Wer dann natürlich keine Veranlassung sieht treu zu bleiben, mit dem brauch ich diese Unterhaltung gar nicht führen.
Gerade mit dem sollten Sie diese Unterhaltung führen, weil sonst die Unterhaltung keinen Mehrwert hat. Treue ist mir nicht aus religiösen Aspekten wichtig, sondern aus diversen weltlichen.
Zitat von: 0815 Was ist also eine Überlebensstrategie? Etwas das sichert das wir solange wie möglich auf der Erde wandeln, egal zu welchem Preis? Oder ist eine Überlebensstrategie etwas das sichert, das wir so sauber wie es nur geht bleiben?
Ich hatte ja eigentlich Sie gebeten, sich zum genannten Experiment zu äußern. Nun stellen Sie diese Frage mir.
Der Überlebeninstinkt stellt derlei Fragen nicht, er übernimmt, wenn Gefahr in Verzug ist und das so, dass das Überleben KURZFRISTIG gesichert ist. Scheint ein Konstruktionsfehler zu sein. :)
Da Sie aber Überlebensstrategie schreiben, steckt da implizit die Möglichkeit des Nachdenkens drin. Die beinhaltet ja durchaus Dinge, die Sie ansprachen. Vorkehrungen zu treffen, eher nicht in solche Situationen zu kommen, Effizienzüberlegungen etc...
Zitat von: 0815 Warum sollte man sich an die Gebote halten?
Weil einige von denen in der Anwendung mehrheitlich nach meinem Empfinden positive Wirkung im Zusammenleben mit anderen zeigen.
Im B und C sehe ich einen Unterschied, allerdings nicht in der Vermutung, die Sie äußern.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 17.11.2011 22:48von nahal • | 24.499 Beiträge
Zitat von: Landegaard
17.11.2011 22:19 #92667
3) Teilweise, sicherlich. Wir könnten sie mal durchgehen und daraufhin prüfen, was davon der Überlebenssicherung dient. Ich komm da nicht auf viel.
Es spielt keine Rolle, was Sie oder ich als Überlebensicherung betrachten, sondern was der Akteur dafür hält.
Wenn alte Indianer-Stämme Frauen des Nachbar-Stammes geklaut haben, war das eine Überlebensstrategie in deren Augen, auch wenn wir beide das nicht so sehen.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 17.11.2011 22:51von Landegaard • | 21.077 Beiträge
Zitat von: 0815 Will man so werden wie die, die predigen das es nicht gut sei Verlangen zu unterdrücken , die aber in Wahrheit durch ihr exzessives Leben zu keiner emotionalen Feinheit mehr in der Lage sind oder hat man Prinzipien für die es lohnt einzustehen ?
Ich habe gerade ein deja vue. Ich meine, hier bereits zu genau diesem Thema was gesagt zu haben, ist aber schon eine Weile her.
Wer Verlangen nicht unterdrückt, führt nicht automatisch ein exessives Leben. Wer sein Verlangen nicht unterdrückt, ist selbstverständlich zu emotionaler Feinheit in der Lage. Wer sein Verlangen nicht unterdrückt, ist nicht deswegen prinzipienfrei. Ich kann da Ihrer Denklogik nicht folgen.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 17.11.2011 22:57von Landegaard • | 21.077 Beiträge
Zitat von: nahal
17.11.2011 22:48 #92679
Es spielt keine Rolle, was Sie oder ich als Überlebensicherung betrachten, sondern was der Akteur dafür hält.
Wenn alte Indianer-Stämme Frauen des Nachbar-Stammes geklaut haben, war das eine Überlebensstrategie in deren Augen, auch wenn wir beide das nicht so sehen.
Gutes Argument. Talmud? :)
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 17.11.2011 23:04von Landegaard • | 21.077 Beiträge
Zitat von: Swann
17.11.2011 12:58 #92606
Dann wage ich mal einen etwas provokativen Themenschwenk ;-)
Darf man die Würde von Glauben und Kirche ohne Hemmung entweihen, wenn man selbst nicht gläubig ist?
Ja, unbedingt, was immer ich speziell unter "entweihen" zu verstehen habe.
Zitat von: Swann
17.11.2011 12:58 #92606
Meint die vielbeschworene Toleranz nun, dass man Nicht-/Andersgläubige achtet oder einfach nur, dass jeder propagieren darf, was ihm passt?
Besser darf jeder propagieren, was ihm passt. Andernfalls könnte es böse enden, wenn Jesus uns tatsächlich nochmal besucht, sich in den vergangenen 2000 Jahren vielleicht stärker entwickelt hat als die Kirche und frisch angekommen gleich mal ein paar saftige Reformen umsetzen will. Gut denkbar, dass die Kirche das dann als Entweihung einstuft. Wie soll der Kerl ohne entsprechende Rechte dem Papst klarmachen, dass er der Chef des Ladens ist?
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 17.11.2011 23:07von Landegaard • | 21.077 Beiträge
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 17.11.2011 23:10von Willie (gelöscht)
Zitat von: Landegaard
17.11.2011 11:36 #92643
Falscher Textbaustein willie, Ergebnis eines Denkprozesses wird dieser wirre Kram sicher nicht sein.
Ihre Behauptungen machen es nicht so.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 18.11.2011 04:10von 0815Typ • | 345 Beiträge
Hiob hat es am Ende geschafft Friefie. Vorher war er ein Beispiel dafür das fehlender Glaube Unwohlsein bringt.
Übrigens hab ich nie behauptet das es einfach sei.
Aber es geht ja hier nicht darum wer der Beste ist, sondern wie es sein sollte.
Und dann kommen wir automatisch ganz schnell darauf, warum die Bibel Recht hat wenn sie sagt das wir alle schuldig sind.
Weil keiner die Maßstäbe 100 % erfüllt, nicht einer der Menschen tut es.
Ich schliess mich da den Worten von Ragnar an:
Die Frage die sich mir stellt.
Ist das Festhalten am eigenen Überleben es wert einen Menschen zu töten?
Wieso fürchten sich die Gläubigen in diesem Beispiel mehr davor Gottes Gebot zu befolgen und zu sterben, als Gottes Gebot zu brechen und dennoch irgendwann zu sterben.
Ist Gottesgebot unwichtiger als das eigene Leben?
Das schliesst die Frage mit ein: Wie würde ich mich in der Situation im KZ verhalten? So wie es richtig wäre? Ich weiss es nicht!
Und Landegaard meine Denkweise ist folgende:
Wer einmal nachgibt, der tut es immer wieder.
Eine schleichende Veränderung ist dann unvermeidbar.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 18.11.2011 07:27von Landegaard • | 21.077 Beiträge
Zitat von: 0815Typ
18.11.2011 04:10 #92703
Und Landegaard meine Denkweise ist folgende:
Wer einmal nachgibt, der tut es immer wieder.
Eine schleichende Veränderung ist dann unvermeidbar.
1. Wenn dem so ist, scheint mir ein guter Zeitpunkt gekommen zu sein, prinzipiell mal über die Ursache nachzudenken. Sehen Sie, untreu ist man ja nur dann regelmäßig, wenn man jemanden untreu sein kann. Vielleicht ist das ja ein Zeichen, dass die Beziehung nicht taugt? Untaugliche Beziehungen sollte man beenden, nicht? Das scheint mir das beste Mittel zu sein, dass es eben nicht immer wieder passiert.
In der genannten Pauschalität ohnehin nicht.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 18.11.2011 09:09von nahal • | 24.499 Beiträge
Zitat von: Landegaard
17.11.2011 23:07 #92687
Womit wir bei einem Problem der Gebote sind. Sie gelten universell und Frauenraub ist da eindeutig geregelt.
So ganz weit sind Sie nicht, werter Landegaard. :-)
Wenn der Satz gilt:
"Man sollte ein Sachverhalt auch mit den Augen des Anderen betrachten"
dann stellt sich hier die Frage:
1)"Gelten diese "Gebote" universell oder möchte ich, dass diese universell gelten?
2)Wenn ich möchte, dass diese universell gelten sollen, wie weit gehe ich, diese Geltung durchzusetzen?
Und da kommen wir schnell zu Problematik vieler Religionen (Ideologien), die in Intoleranz und Machtmißbrauch ausarten.
Hier kommt man direkt zu der wichtigsten Frage des Stranges:
Was ist Religion?
Ist es eine gesellschaftliche Verhaltensanweisung?
Ist es mehr?
Was hat das Individuum für Freiheiten?
Und vieles mehr.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 18.11.2011 09:56von Gelöschtes Mitglied
Zitat von: nahal
18.11.2011 09:09 #92706
Was ist Religion?
Ist es eine gesellschaftliche Verhaltensanweisung?
Ist es mehr?
Was hat das Individuum für Freiheiten?
Und vieles mehr.
Ein Versuch:
Religion hat immer (mindestens) drei sich bedingende und ineinander verschränkende Wesensmerkmale.
1. Das Philosophische, das sich aus der menschlichen Erkenntnisfähigkeit bzw. deren Beschränktheit ableitet. Religion umfasst das, was jenseits der menschlichen Erkenntnsisphäre liegt (Ursprung von Raum und Zeit, das Unendliche, die Seele, der Sinn etc.)
2. Das Normative, das aus einem offenbarten oder verkündeten göttlichen Gesetz heraus einen Wertekanon, Gebote und Gesetze ableitet, die das menschliche (irdische) Miteinander auf das Göttliche (himmlische) hin ausrichten.
3. Das Sakrale, das die erstgenannten Elemente miteinander verbindet und ihnen Weihe, Geist und Heiligkeit einhaucht. Erst durch das Sakrale wird Religion in der Sphäre des Geistes verankert. Aus ihm leitet sich auch die Erhabenheit göttliche Gesetze über die irdischen und damit die höchste (letztinstanzliche) Autorität Gottes ab.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 18.11.2011 09:56von primatologe • | 8.476 Beiträge
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 18.11.2011 10:02von Gelöschtes Mitglied
Zitat von: Landegaard
18.11.2011 07:27 #92704
...Sehen Sie, untreu ist man ja nur dann regelmäßig, wenn man jemanden untreu sein kann. Vielleicht ist das ja ein Zeichen, dass die Beziehung nicht taugt? Untaugliche Beziehungen sollte man beenden, nicht? Das scheint mir das beste Mittel zu sein, dass es eben nicht immer wieder passiert.
Au weia .......
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