#5051

So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 27.09.2017 19:16
von Marlies (gelöscht)
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Zitat von Nante im Beitrag #5045
Zitat von Marlies im Beitrag #5043
Ich glaube, dass die Flüchtlingskrise eher ein Katalysator für etwas anderes war.


Warum bleiben Sie im Ungefähren? Sie können ruhig schreiben, was Sie meinen.


Ich habe ein wenig über Ihre Frage nachgedacht. Vielleicht kann ich sie ganz allgemein damit beantworten, dass eine sukzessive Auflösung des typisch deutschen Ordnungsempfindens und -rahmens erkennbar ist und dass viele Bürger diesen Weg nicht mitgehen wollen. Seit Jahren bleibt in fast jeder Beziehung beinahe kein Stein auf dem anderen. Was früher galt, wird schon morgen durch einen Handstrich weggefegt. Nimm die Frage der gleichgeschlechtlichen Ehe, wie das binnen weniger Tage einfach so durchgepaukt wurde. Dabei geht es gar nicht darum, ob die Entscheidung selbst inhaltlich nun gut oder schlecht, richtig oder falsch ist. Die einzige Regel, die bleibt, ist die, dass es keine Regeln mehr gibt, die länger als ein paar Tage halten.
Man muss natürlich immer ein wenig aufpassen, dass man seine eigene, kleine Welt nicht überbewertet und sie zu leichtfertig als Maßstab und Sinnbild für das große Ganze nimmt. Aber insgesamt zeigen sich seit vielen Jahren durchaus Entwicklungen in unserem Land, welche im übergeordneten Sinne in vielen Regionen vergleichbar und welche möglicherweise die Grundlage für das sind, was sich derzeit durch starke Wahlergebnisse der AfD zum Ausdruck bringt. Die AfD ist eine Art Katalysator. Denn die Migration an sich kann ja nicht ausschlaggebender Grund sein, solange die AfD in eher migrationsschwachen Regionen extrem stark ist.
Uns Deutschen wurde seitens Menschen anderer Länder traditionell unter anderem ein -im weltweiten Vergleich- auffallend hohes Maß an organisatorischer Ordnung nachgesagt. Wo andere Kulturen -beispielsweise südeuropäische- eher mauscheln und tricksen, da galt es als typisch deutsch, bestimmte Probleme eher strukturell geordnet zu lösen.
In seiner extremsten Ausgrägung hat diese deutsche Ordnungsliebe und das entsprechende Organisationstalent das geschaffen, was wir Holocaust nennen. Aber diese Attribute haben natürlich nicht nur solch fatale, negative Auswirkungen. Organisatorische Ordnung ist grundsätzlich erst einmal ein neutraler, wertfreier Sachverhalt. In seiner extremen, gegenteiligen Ausprägung ist das Fehlen organisatorischer Ordnung Sinnbild für Chaos, Anarchie und Korruption.
Nicht erst durch die vehemente Zuwanderung von Flüchtlingen im Jahr 2015, sondern subtil schon lange Zeit vorher kommen kulturell fremde Einflüsse in unser Land, welche sich nicht nur in einem rein äußeren Bild von mehr Buntheit in den Gesichtern der Menschen zum Ausdruck bringt, sondern sich dies auch auf die Art und Weise auswirkt, wie wir miteinander umgehen und wie wir unsere Gesellschaft und unser Land gestalten. In befruchtend und in zersetzender Weise.
Fremdeinflüsse reduzieren sich nicht nur auf Hautfarbe, äußerlich erkennbare Attribute, sondern auch auf die Kultur des Umgangs miteinander und die Gestaltung der Dinge des privaten und des öffentlichen Alltags.
Das, was man im Gesamtpaket als typisch deutsch betrachtet, gibt uns Deutschen auch ein gewisses Maß an innerer Sicherheit, wenn die Dinge gut funktionieren, Beständigkeit aufweisen.
Was mir persönlich in den letzten Jahren immer mehr auffällt, ist die Tatsache, dass im übertragenen Sinne sich eine zunehmende Gesetzlosigkeit und Unordnung in den Dingen des Alltags durchsetzt. Das gilt beinahe für alle Bereiche des Öffentlichen.
Banales Beispiel: Gestern war ich bei Rewe hier in der Nähe einkaufen. In einem Teil der Kühltheke fand ich massenweise Nahrungsmittel, deren Ablaufdatum bereits seit zwei Monaten verstrichen war. Natürlich passiert so was mal. Ohne Frage. Aber erstens kenne ich den etwas teureren Rewe schon mal relativ aufgeräumt und gut organisiert, es wird meist ein wenig mehr Personal eingesetzt. Daran kann es nicht bgelgen haben. Zweitens wäre so etwas vor 30 Jahren kaum denkbar gewesen. Nicht primär die Tatsache, dass das Ablaufdatum bei unzähligen Waren verfallen ist, sondern dass bestimmte Dinge keinem Verantwortlichen überhaupt auffallen.
Dieses Beispiel ist nur ein Sinnbild für Defizite in den Bereichen des öffentlichen Lebens, in denen man sich in Deutschland bisher auf ein Mindestmaß an Ordnung verlassen konnte. Weiteres Beispiel ist das Thema innere Sicherheit. Nicht nur die Zunahme von Terroranschlägen und ähnlichen Delikten, sondern vor allem auch die Hilflosigkeit und die überwiegend desaströse Arbeit der Sicherheitsbehörden sind eine neue Erfahrung. Wer aus eigener Erfahrung die Mechanismen kennt, welche angewendet werden, wenn man desatröse Organisation und systemische Fehler bei öffentlichen Ereignissen gegenüber der Bevölkerung zu kaschieren sucht, der wird bei allen Terroranschlägen, inklusive der Vorgänge in der vorletzten Sylversternacht in Köln, die gesamte Palette an Mauschelierungs- und Kaschierungsversuchen der Verantwortlichen entdecken können, die es da so gibt, selbst wenn das speziell nicht jedem Bürger aufgefallen ist. Auch auf die deutsche Polizei kann man sich nicht mehr ansatzweise verlassen. Selbst eine Erhöhung der Mannstärke der Polizei behebt nicht das innere Chaos, wie das Beispiel München zeigte. Möglicherweise erhöht sie es sogar noch eher als dass sie es behebt. Denn reine Symbolpolitik macht das Land nicht sicherer.
Man trifft zunehmend häufiger Menschen an, welche bei ihren nicht privaten Angelegenheiten ein hohes Maß an Blutleere und mangelnder Identifikation an den Tag legen.
Der öffentliche Raum verliert seine typisch deutsche, strukturelle Ordnung. Gleichgültig, um welche öffentlichen Bereiche es sich handelt. Je mehr Chaos und je mehr Fremdeinflüsse wir Deutsche wahrnehmen, desto unzufriedener werden wir als Gesellschaft insgesamt. Es entsteht ein subtiles Gefühl der kollektiven Verunsicherung.
Das, was wir als fremd wahrnehmen, ist ja nicht nur die Hautfarbe des Afrikaners oder der Teint des Syrers und deren Mentalität. Es gilt für alles, was radikal anders erscheint als das, was wir seit Jahrzehnten gewohnt sind.
Die radikalsten und vergleichsweise kurzfristigsten Veränderungen des langjährigen Status Quo erlebten die Menschen in den neuen Bundesländern. Das betrifft nicht nur so positive Veränderungen wie Reisefreiheit in quasi alle Länder und eine Zunahme materiellen Wohlstands. Jahrzehntelang gewohnte Strukturen lösten sich im Osten der Republik in einer vergleichsweise kurzen Zeitspanne immer mehr auf. Extreme Migrationsbewegungen der jungen, ostdeutschen Bevölkerung mit den entsprechenden, strukturellen und anderen Folgen für die bleibende Bevölkerung. Die Auflösung sozialer Strukturen des Miteinanders, deren Wurzel teilweise die private Kompensation des politisch diktatorischen Rahmens während der jahrzehntelangen SED Zeit war und vieles mehr. Wenn der Staat versagt oder die Menschen gängelt, dann entwickeln sich oft mehr private, gegenseitige soziale Unterstützungsaktivitäten.
Unsere Gesellschaft, wie auch die politischen Rahmenbedingungen, unter denen wir leben, entwickelten sich in den vergangenen paar Jahrzehnten nicht wirklich so wie sich das die Mehrheit wünscht. Wenn dann die Parteien gleichzeitig ideologisch und programatisch bei immer mehr Themen zusammen rücken und sich ähnlicher werden, dann verliert sich auch das Gefühl, dass man bei einer Wahl eine bessere Alternative zum bestehenden Status Quo angeboten bekommt.
Und plötzlich kommen politische Kräfte auf die Tribüne, welche sich beinahe überhaupt nicht mehr an die bestehenden Regeln des Allparteienestablishments halten. Die AfD ist ja nur eine der deutschen Varianten dessen, was man in verschiedenen Ländern jüngst wahrnehmen kann. Strukturelle, radikale Veränderungen zeichnen auch andere Länder aus.
Das konkrete politische Konzept von Trump, der AfD, Wilders & Co ist meines Erachtens nicht so sehr der Treiber für deren Zuspruch, sondern vielleicht sogar eher deren grundsätzliche Ablehnung des Status Quo, welche diese provozierend verbal zum Ausdruck bringen und welche die innere Haltung von inzwischen sehr vielen Menschen widerspiegelt.
Die Menschen merken, dass die Selbstheilungskräfte der gesellschaftlichen Organisation ihre Wirkung verlieren, nicht mehr vorhanden sind und das Establishment keine ergebnisorientierten Antworten darauf hat, sondern deren konkretes Handeln im Gegenteil die Probleme eher noch zu verschlimmern scheint. Mangelnde Problemlösungskompetenz breitet sich aus.
Daraus erwächst sich der Trend bei einem wachsenden Teil der Bevölkerung, zu glauben, dass es dann halt besser sei, wenn man das Bisherige gleich radikal zerstört. Sei es am Anfang auch nur mit sprachlichen Mitteln.
Nach meinem Eindruck versucht das pollitische Establishment derzeit nicht wirklich, die Probleme anzugehen, sondern ist primär getrieben von einer Art unproduktiver Hektik, den alten Status Quo noch zu retten. Die CSU scheint beispielsweise zu glauben, dass alles in ihrem Sinne wieder besser würde, wenn man die Partei nur ein wenig brauner anmalen würde. Solche Lösungen funktionieren erfahrungsgemäß meistens nur für eine kurze Zeit, weil sie keine Lösungen sind. Die Frage für mich ist, ob man die AfD nicht eher stärkt, wenn man ihr nun inhaltlich hinterher hechelt.


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#5052

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 27.09.2017 19:45
von Maga-neu | 35.169 Beiträge

Zitat von Marlies im Beitrag #5051
Zitat von Nante im Beitrag #5045
Zitat von Marlies im Beitrag #5043
Ich glaube, dass die Flüchtlingskrise eher ein Katalysator für etwas anderes war.


Warum bleiben Sie im Ungefähren? Sie können ruhig schreiben, was Sie meinen.


Ich habe ein wenig über Ihre Frage nachgedacht. Vielleicht kann ich sie ganz allgemein damit beantworten, dass eine sukzessive Auflösung des typisch deutschen Ordnungsempfindens und -rahmens erkennbar ist und dass viele Bürger diesen Weg nicht mitgehen wollen. Seit Jahren bleibt in fast jeder Beziehung beinahe kein Stein auf dem anderen. Was früher galt, wird schon morgen durch einen Handstrich weggefegt. Nimm die Frage der gleichgeschlechtlichen Ehe, wie das binnen weniger Tage einfach so durchgepaukt wurde. Dabei geht es gar nicht darum, ob die Entscheidung selbst inhaltlich nun gut oder schlecht, richtig oder falsch ist. Die einzige Regel, die bleibt, ist die, dass es keine Regeln mehr gibt, die länger als ein paar Tage halten.
Man muss natürlich immer ein wenig aufpassen, dass man seine eigene, kleine Welt nicht überbewertet und sie zu leichtfertig als Maßstab und Sinnbild für das große Ganze nimmt. Aber insgesamt zeigen sich seit vielen Jahren durchaus Entwicklungen in unserem Land, welche im übergeordneten Sinne in vielen Regionen vergleichbar und welche möglicherweise die Grundlage für das sind, was sich derzeit durch starke Wahlergebnisse der AfD zum Ausdruck bringt. Die AfD ist eine Art Katalysator. Denn die Migration an sich kann ja nicht ausschlaggebender Grund sein, solange die AfD in eher migrationsschwachen Regionen extrem stark ist.
Uns Deutschen wurde seitens Menschen anderer Länder traditionell unter anderem ein -im weltweiten Vergleich- auffallend hohes Maß an organisatorischer Ordnung nachgesagt. Wo andere Kulturen -beispielsweise südeuropäische- eher mauscheln und tricksen, da galt es als typisch deutsch, bestimmte Probleme eher strukturell geordnet zu lösen.
In seiner extremsten Ausgrägung hat diese deutsche Ordnungsliebe und das entsprechende Organisationstalent das geschaffen, was wir Holocaust nennen. Aber diese Attribute haben natürlich nicht nur solch fatale, negative Auswirkungen. Organisatorische Ordnung ist grundsätzlich erst einmal ein neutraler, wertfreier Sachverhalt. In seiner extremen, gegenteiligen Ausprägung ist das Fehlen organisatorischer Ordnung Sinnbild für Chaos, Anarchie und Korruption.
Nicht erst durch die vehemente Zuwanderung von Flüchtlingen im Jahr 2015, sondern subtil schon lange Zeit vorher kommen kulturell fremde Einflüsse in unser Land, welche sich nicht nur in einem rein äußeren Bild von mehr Buntheit in den Gesichtern der Menschen zum Ausdruck bringt, sondern sich dies auch auf die Art und Weise auswirkt, wie wir miteinander umgehen und wie wir unsere Gesellschaft und unser Land gestalten. In befruchtend und in zersetzender Weise.
Fremdeinflüsse reduzieren sich nicht nur auf Hautfarbe, äußerlich erkennbare Attribute, sondern auch auf die Kultur des Umgangs miteinander und die Gestaltung der Dinge des privaten und des öffentlichen Alltags.
Das, was man im Gesamtpaket als typisch deutsch betrachtet, gibt uns Deutschen auch ein gewisses Maß an innerer Sicherheit, wenn die Dinge gut funktionieren, Beständigkeit aufweisen.
Was mir persönlich in den letzten Jahren immer mehr auffällt, ist die Tatsache, dass im übertragenen Sinne sich eine zunehmende Gesetzlosigkeit und Unordnung in den Dingen des Alltags durchsetzt. Das gilt beinahe für alle Bereiche des Öffentlichen.
Banales Beispiel: Gestern war ich bei Rewe hier in der Nähe einkaufen. In einem Teil der Kühltheke fand ich massenweise Nahrungsmittel, deren Ablaufdatum bereits seit zwei Monaten verstrichen war. Natürlich passiert so was mal. Ohne Frage. Aber erstens kenne ich den etwas teureren Rewe schon mal relativ aufgeräumt und gut organisiert, es wird meist ein wenig mehr Personal eingesetzt. Daran kann es nicht bgelgen haben. Zweitens wäre so etwas vor 30 Jahren kaum denkbar gewesen. Nicht primär die Tatsache, dass das Ablaufdatum bei unzähligen Waren verfallen ist, sondern dass bestimmte Dinge keinem Verantwortlichen überhaupt auffallen.
Dieses Beispiel ist nur ein Sinnbild für Defizite in den Bereichen des öffentlichen Lebens, in denen man sich in Deutschland bisher auf ein Mindestmaß an Ordnung verlassen konnte. Weiteres Beispiel ist das Thema innere Sicherheit. Nicht nur die Zunahme von Terroranschlägen und ähnlichen Delikten, sondern vor allem auch die Hilflosigkeit und die überwiegend desaströse Arbeit der Sicherheitsbehörden sind eine neue Erfahrung. Wer aus eigener Erfahrung die Mechanismen kennt, welche angewendet werden, wenn man desatröse Organisation und systemische Fehler bei öffentlichen Ereignissen gegenüber der Bevölkerung zu kaschieren sucht, der wird bei allen Terroranschlägen, inklusive der Vorgänge in der vorletzten Sylversternacht in Köln, die gesamte Palette an Mauschelierungs- und Kaschierungsversuchen der Verantwortlichen entdecken können, die es da so gibt, selbst wenn das speziell nicht jedem Bürger aufgefallen ist. Auch auf die deutsche Polizei kann man sich nicht mehr ansatzweise verlassen. Selbst eine Erhöhung der Mannstärke der Polizei behebt nicht das innere Chaos, wie das Beispiel München zeigte. Möglicherweise erhöht sie es sogar noch eher als dass sie es behebt. Denn reine Symbolpolitik macht das Land nicht sicherer.
Man trifft zunehmend häufiger Menschen an, welche bei ihren nicht privaten Angelegenheiten ein hohes Maß an Blutleere und mangelnder Identifikation an den Tag legen.
Der öffentliche Raum verliert seine typisch deutsche, strukturelle Ordnung. Gleichgültig, um welche öffentlichen Bereiche es sich handelt. Je mehr Chaos und je mehr Fremdeinflüsse wir Deutsche wahrnehmen, desto unzufriedener werden wir als Gesellschaft insgesamt. Es entsteht ein subtiles Gefühl der kollektiven Verunsicherung.
Das, was wir als fremd wahrnehmen, ist ja nicht nur die Hautfarbe des Afrikaners oder der Teint des Syrers und deren Mentalität. Es gilt für alles, was radikal anders erscheint als das, was wir seit Jahrzehnten gewohnt sind.
Die radikalsten und vergleichsweise kurzfristigsten Veränderungen des langjährigen Status Quo erlebten die Menschen in den neuen Bundesländern. Das betrifft nicht nur so positive Veränderungen wie Reisefreiheit in quasi alle Länder und eine Zunahme materiellen Wohlstands. Jahrzehntelang gewohnte Strukturen lösten sich im Osten der Republik in einer vergleichsweise kurzen Zeitspanne immer mehr auf. Extreme Migrationsbewegungen der jungen, ostdeutschen Bevölkerung mit den entsprechenden, strukturellen und anderen Folgen für die bleibende Bevölkerung. Die Auflösung sozialer Strukturen des Miteinanders, deren Wurzel teilweise die private Kompensation des politisch diktatorischen Rahmens während der jahrzehntelangen SED Zeit war und vieles mehr. Wenn der Staat versagt oder die Menschen gängelt, dann entwickeln sich oft mehr private, gegenseitige soziale Unterstützungsaktivitäten.
Unsere Gesellschaft, wie auch die politischen Rahmenbedingungen, unter denen wir leben, entwickelten sich in den vergangenen paar Jahrzehnten nicht wirklich so wie sich das die Mehrheit wünscht. Wenn dann die Parteien gleichzeitig ideologisch und programatisch bei immer mehr Themen zusammen rücken und sich ähnlicher werden, dann verliert sich auch das Gefühl, dass man bei einer Wahl eine bessere Alternative zum bestehenden Status Quo angeboten bekommt.
Und plötzlich kommen politische Kräfte auf die Tribüne, welche sich beinahe überhaupt nicht mehr an die bestehenden Regeln des Allparteienestablishments halten. Die AfD ist ja nur eine der deutschen Varianten dessen, was man in verschiedenen Ländern jüngst wahrnehmen kann. Strukturelle, radikale Veränderungen zeichnen auch andere Länder aus.
Das konkrete politische Konzept von Trump, der AfD, Wilders & Co ist meines Erachtens nicht so sehr der Treiber für deren Zuspruch, sondern vielleicht sogar eher deren grundsätzliche Ablehnung des Status Quo, welche diese provozierend verbal zum Ausdruck bringen und welche die innere Haltung von inzwischen sehr vielen Menschen widerspiegelt.
Die Menschen merken, dass die Selbstheilungskräfte der gesellschaftlichen Organisation ihre Wirkung verlieren, nicht mehr vorhanden sind und das Establishment keine ergebnisorientierten Antworten darauf hat, sondern deren konkretes Handeln im Gegenteil die Probleme eher noch zu verschlimmern scheint. Mangelnde Problemlösungskompetenz breitet sich aus.
Daraus erwächst sich der Trend bei einem wachsenden Teil der Bevölkerung, zu glauben, dass es dann halt besser sei, wenn man das Bisherige gleich radikal zerstört. Sei es am Anfang auch nur mit sprachlichen Mitteln.
Nach meinem Eindruck versucht das pollitische Establishment derzeit nicht wirklich, die Probleme anzugehen, sondern ist primär getrieben von einer Art unproduktiver Hektik, den alten Status Quo noch zu retten. Die CSU scheint beispielsweise zu glauben, dass alles in ihrem Sinne wieder besser würde, wenn man die Partei nur ein wenig brauner anmalen würde. Solche Lösungen funktionieren erfahrungsgemäß meistens nur für eine kurze Zeit, weil sie keine Lösungen sind. Die Frage für mich ist, ob man die AfD nicht eher stärkt, wenn man ihr nun inhaltlich hinterher hechelt.

Die CSU ist alles Mögliche, aber sicher nicht "braun". (Für die AfD würde ich das in dieser Pauschalität nicht sagen.) Ich glaube auch nicht, dass es nur darum geht, den Status Quo zu bewahren - übrigens, was war so schlecht an dem Deutschland, wie es früher einmal war. Würde es um Dänen, um Portugiesen, um Ungarn gehen, die nach Deutschland kommen, würden außer ein paar Fremdenfeinden und Ausländerhassern kaum Stimmen der Kritik aufkommen. Es sind ja seit 2012 tausende Spanier, Griechen und Italiener nach Deutschland gekommen auf der Suche nach Arbeit. Was ein Problem ist, ist der Zuzug, der ungebremste Zuzug in die sozialen Sicherungssysteme von Leuten, die zu nicht unbeträchtlichen Teilen (natürlich nicht alle, aber ein Fünftel wäre bereits zuviel) diese Gesellschaft und diesen Staat ablehnen. Das unterscheidet sie von den "Parallelgesellschaften" der Iren, Italiener oder Juden in den USA, die Amerika positiv gegenüberstanden. Sie hatten allerdings auch keinen Sozialstaat, der sie finanzierte, sondern sie mussten von ihrer Hände Arbeit leben.


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#5053

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 27.09.2017 20:22
von Marlies (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #5052
Die CSU ist alles Mögliche, aber sicher nicht "braun". (Für die AfD würde ich das in dieser Pauschalität nicht sagen.)




Ich schrieb "...wenn man die Partei nur ein wenig brauner anmalen würde."

Vielleicht haben Sie das nicht so verstanden, wie es gemeint war.


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#5054

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 27.09.2017 20:28
von Maga-neu | 35.169 Beiträge

Zitat von Marlies im Beitrag #5053
Zitat von Maga-neu im Beitrag #5052
Die CSU ist alles Mögliche, aber sicher nicht "braun". (Für die AfD würde ich das in dieser Pauschalität nicht sagen.)




Ich schrieb "...wenn man die Partei nur ein wenig brauner anmalen würde."

Vielleicht haben Sie das nicht so verstanden, wie es gemeint war.

Mag sein, aber ist das Einfordern des common sense (regulierte Immigration) wirklich "braun"?
Ich würde immer zwischen Vernünftigen und Rassisten unterscheiden.


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#5055

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 27.09.2017 20:29
von Marlies (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #5052
Was ein Problem ist, ist der Zuzug, der ungebremste Zuzug in die sozialen Sicherungssysteme von Leuten, die zu nicht unbeträchtlichen Teilen (natürlich nicht alle, aber ein Fünftel wäre bereits zuviel) diese Gesellschaft und diesen Staat ablehnen


Die AfD wurde vor der Flüchtlingskrise schon gegründet und war vorher zeitweise schon sehr stark. Gauland war von Anfang an so ehrlich, um offen zuzugeben, dass 2015 für die AfD wie ein Sechser im Lotto war, weil man nach dem Gemetzel mit Lucke eigentlich schon tot war.
In die Sozialsysteme wird nur deshalb eingewandert, weil man ihnen das Arbeiten verbietet. So viel Ehrlichkeit sollte schon sein.
Wenn die Leute dann nach 2 oder 3 Jahren arbeiten dürfen, dann sind sie versaut. Vor allem die jungen.


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#5056

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 27.09.2017 20:31
von Marlies (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #5054

Mag sein, aber ist das Einfordern des common sense (regulierte Immigration) wirklich "braun"?


Metapher ist in diesem Zusammenhang zwar nicht das passende Wort,
aber so ähnlich ist das im Zusammenhang mit dem Begriff "angemalt" durchaus gemeint.


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#5057

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 27.09.2017 21:47
von Marlies (gelöscht)
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Der Kardinalfehler war nicht, dass man in der akuten Situation in Sachen Ungarn in Deutschland (befristet) die Pforten geöffnet hat. Der Kardinalfehler war auch nicht die gastfreundliche Geste von Frau Merkel. Der Kardinalfehler war, dass man gleich am Anfang von Integration gesprochen hat und nicht gesagt hat, dass der Aufenthalt befristet sein wird, bis sich die Lage in Syrien wieder verbessert. Auch dadurch kam eine weitere Druckflanke aus Afrika zustande. Man darf natürlich nicht vergessen, dass es hierzulande eine riesige Integrationsindustrie mit unzähligen Sesselpupsern gibt, welche von solchen Situationen leben und nicht nur die Amtsleiter Ihre Besoldungshöhe in Abhängigkeit von der Größe des Amts und der Anzahl der Beschäftigten erhalten.


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#5058

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 28.09.2017 10:48
von Maga-neu | 35.169 Beiträge

Zitat von Marlies im Beitrag #5057
Der Kardinalfehler war nicht, dass man in der akuten Situation in Sachen Ungarn in Deutschland (befristet) die Pforten geöffnet hat. Der Kardinalfehler war auch nicht die gastfreundliche Geste von Frau Merkel. Der Kardinalfehler war, dass man gleich am Anfang von Integration gesprochen hat und nicht gesagt hat, dass der Aufenthalt befristet sein wird, bis sich die Lage in Syrien wieder verbessert. Auch dadurch kam eine weitere Druckflanke aus Afrika zustande. Man darf natürlich nicht vergessen, dass es hierzulande eine riesige Integrationsindustrie mit unzähligen Sesselpupsern gibt, welche von solchen Situationen leben und nicht nur die Amtsleiter Ihre Besoldungshöhe in Abhängigkeit von der Größe des Amts und der Anzahl der Beschäftigten erhalten.

Die Kardinalfehler sind alt, bspw. das Desinteresse der Kanzlerin an der sich abzeichnenden Migrationskrise im Nahen Osten und Afrika. Dazu kommt das Geschwätz von den zu beseitigenden "Fluchtursachen", als wüsste man nicht, dass es sich eher um eine Wohlstands-, denn um eine Armutsbewegung handelt. Die Armen kommen ja nicht, sie können es sich nicht leisten. Dass die Anregungen von Betts und Collier aufgegriffen werden, sehe ich nicht.
https://www.randomhouse.de/Buch/Gestrand...ler/e511555.rhd

Hier ein interessanter Text des Althistorikers Demandt, der natürlich wegen seiner Implikationen nicht veröffentlicht wurde in dem Medium, das ihn bestellt hatte. Es ist viel über die Ursachen des Falls Roms geschrieben und geforscht worden - die Dekadenz, das Christentum, die Demographie etc. Sicher ist, dass das vielgerühmte Dekret Caracallas, eines der schlechtesten Imperatoren, das alle Bewohner des Reiches zu Bürgern machte, keine stabilisierende, sondern eine destabilisierende Wirkung gehabt hat. Zwanzig, dreißig Jahre später folgte die unsägliche Periode der Soldatenkaiser, die teilweise nur Wochen regierten, bevor sie gestürzt wurden.
http://www.faz.net/aktuell/politik/staat...g-14024912.html



zuletzt bearbeitet 28.09.2017 10:49 | nach oben springen

#5059

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 28.09.2017 11:00
von Leto_II. | 27.811 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #5058


Hier ein interessanter Text des Althistorikers Demandt, der natürlich wegen seiner Implikationen nicht veröffentlicht wurde in dem Medium, das ihn bestellt hatte. Es ist viel über die Ursachen des Falls Roms geschrieben und geforscht worden - die Dekadenz, das Christentum, die Demographie etc. Sicher ist, dass das vielgerühmte Dekret Caracallas, eines der schlechtesten Imperatoren, das alle Bewohner des Reiches zu Bürgern machte, keine stabilisierende, sondern eine destabilisierende Wirkung gehabt hat. Zwanzig, dreißig Jahre später folgte die unsägliche Periode der Soldatenkaiser, die teilweise nur Wochen regierten, bevor sie gestürzt wurden.
http://www.faz.net/aktuell/politik/staat...g-14024912.html



Die Zeit täte das wohl nicht drucken...:)


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#5060

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 28.09.2017 11:03
von Maga-neu | 35.169 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #5059
Zitat von Maga-neu im Beitrag #5058


Hier ein interessanter Text des Althistorikers Demandt, der natürlich wegen seiner Implikationen nicht veröffentlicht wurde in dem Medium, das ihn bestellt hatte. Es ist viel über die Ursachen des Falls Roms geschrieben und geforscht worden - die Dekadenz, das Christentum, die Demographie etc. Sicher ist, dass das vielgerühmte Dekret Caracallas, eines der schlechtesten Imperatoren, das alle Bewohner des Reiches zu Bürgern machte, keine stabilisierende, sondern eine destabilisierende Wirkung gehabt hat. Zwanzig, dreißig Jahre später folgte die unsägliche Periode der Soldatenkaiser, die teilweise nur Wochen regierten, bevor sie gestürzt wurden.
http://www.faz.net/aktuell/politik/staat...g-14024912.html



Die Zeit täte das wohl nicht drucken...:)

Sicher nicht. Im SPIEGEL oder in der taz liest man manchmal noch gehaltvolle Artikel, sehr selten, immer seltener, aber immerhin. Im Tagesspiegel und in der Zeit so gut wie nie, es sei denn, der steinalte Theo Sommer schreibt noch mal was.


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#5061

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 28.09.2017 17:59
von Nadine | 3.633 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #5058
als wüsste man nicht, dass es sich eher um eine Wohlstands-, denn um eine Armutsbewegung handelt.


Sie suggerieren, dass materielle Beweggründe im Vordergrund stehen, wenn man in Syrien alles kaputt bombt und die Menschen fliehen?


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#5062

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 28.09.2017 22:02
von Leto_II. | 27.811 Beiträge

Zitat von Nadine im Beitrag #5061
Zitat von Maga-neu im Beitrag #5058
als wüsste man nicht, dass es sich eher um eine Wohlstands-, denn um eine Armutsbewegung handelt.


Sie suggerieren, dass materielle Beweggründe im Vordergrund stehen, wenn man in Syrien alles kaputt bombt und die Menschen fliehen?

Maga hat eher die Flüchtlinge in Italien im Blick, weniger die Syrer.


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#5063

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 28.09.2017 22:46
von Nante | 10.428 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #5058

Hier ein interessanter Text des Althistorikers Demandt, der natürlich wegen seiner Implikationen nicht veröffentlicht wurde in dem Medium, das ihn bestellt hatte. Es ist viel über die Ursachen des Falls Roms geschrieben und geforscht worden - die Dekadenz, das Christentum, die Demographie etc. Sicher ist, dass das vielgerühmte Dekret Caracallas, eines der schlechtesten Imperatoren, das alle Bewohner des Reiches zu Bürgern machte, keine stabilisierende, sondern eine destabilisierende Wirkung gehabt hat. Zwanzig, dreißig Jahre später folgte die unsägliche Periode der Soldatenkaiser, die teilweise nur Wochen regierten, bevor sie gestürzt wurden.
http://www.faz.net/aktuell/politik/staat...g-14024912.html


Der Artikel von Demandt ist nicht verkehrt. Er beschreibt aber nur die äußeren Bedingungen. Eine Aufzählung von Ereignissen. Ich vermisse da noch die gesellschaftspolitische Analyse. Gerade in Bezug auf die allgemeine Krise der Sklavenhaltergesellschaft.

Und warum wurde der jetzt nicht veröffentlicht? Der ist doch völlig harmlos.


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#5064

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 29.09.2017 00:07
von Maga-neu | 35.169 Beiträge

Zitat von Nante im Beitrag #5063
Zitat von Maga-neu im Beitrag #5058

Hier ein interessanter Text des Althistorikers Demandt, der natürlich wegen seiner Implikationen nicht veröffentlicht wurde in dem Medium, das ihn bestellt hatte. Es ist viel über die Ursachen des Falls Roms geschrieben und geforscht worden - die Dekadenz, das Christentum, die Demographie etc. Sicher ist, dass das vielgerühmte Dekret Caracallas, eines der schlechtesten Imperatoren, das alle Bewohner des Reiches zu Bürgern machte, keine stabilisierende, sondern eine destabilisierende Wirkung gehabt hat. Zwanzig, dreißig Jahre später folgte die unsägliche Periode der Soldatenkaiser, die teilweise nur Wochen regierten, bevor sie gestürzt wurden.
http://www.faz.net/aktuell/politik/staat...g-14024912.html


Der Artikel von Demandt ist nicht verkehrt. Er beschreibt aber nur die äußeren Bedingungen. Eine Aufzählung von Ereignissen. Ich vermisse da noch die gesellschaftspolitische Analyse. Gerade in Bezug auf die allgemeine Krise der Sklavenhaltergesellschaft.

Und warum wurde der jetzt nicht veröffentlicht? Der ist doch völlig harmlos.

Demandt ist kein Anhänger des historischen Materialismus. :-) Dennoch ist er ein guter Historiker.

Dass der Artikel nicht veröffentlicht wurde, sagt viel über diese Gesellschaft, nicht wahr. Und viel über unsere Medien.


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#5065

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 29.09.2017 12:32
von Nante | 10.428 Beiträge

Maga, daß die Germanen oder auch Kelten und andere Völkerschaften in den Augen der Römer Barbaren waren ist bei dem Stand des Staatwesens, der Kultur, des Rechtes und der Wissenschaft klar. Die Barbarenstämme bewegten sich weitgehend auf dem Niveau der zerfallenden Urgesellschaft, in dem der Stammesadel durch eine lange Zeit hindurch erblich wurde und durch Handel und Austausch die Produktion befeuert wurde. Die Sklavenhaltung war bei diesen Stämmen nur vereinzelt anzutreffen, etwa bei Kriegsgefangenen, und keineswegs das Kernstück der Produktionsweise.

Was sie aber waren: die Träger der zukünftigen, höherstehenden Produktionsweise, des Feudalismus. Die Sklavenhaltung war an die Grenzen der Entwicklung gestoßen, sie konnte gegen die freien Bauern und Handwerker nicht mehr konkurrieren. Sie schöpften das Potential der neuen Produktionsweise natürlich nicht aus, aber der Anfang war gemacht.

Nun kann man sich fragen, was das mit der heutigen Situation zu tun hat? Sehr viel. Ich sehe gesellschaftlich keine Entwicklungsmöglichkeiten, kein Potential und keine Weiterentwicklung, die der Islam als Ideologie beinhalten könnte. Im Gegenteil: finsterstes Mittelalter oder schlimmer, Destruktion und Verfall. Daraus mag jeder seine eigenen Schlüsse ziehen, ich verstehe die bei vielen Mitbürgern nicht.


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#5066

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 29.09.2017 13:36
von Marlies (gelöscht)
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Zitat von Nante im Beitrag #5065

Nun kann man sich fragen, was das mit der heutigen Situation zu tun hat? Sehr viel. Ich sehe gesellschaftlich keine Entwicklungsmöglichkeiten, kein Potential und keine Weiterentwicklung, die der Islam als Ideologie beinhalten könnte. Im Gegenteil: finsterstes Mittelalter oder schlimmer, Destruktion und Verfall. Daraus mag jeder seine eigenen Schlüsse ziehen, ich verstehe die bei vielen Mitbürgern nicht.


@Nante

Ich leitete im Orient in einem arabisch-muslimischen Umfeld vor drei Jahrzehnten ein kleines Hotel,
machte mit den beiden Besitzern des Hauses (zwei Brüder) einen Handschlagvertrag,
der mich mit einem bestimmten Prozentsatz am Umsatz beteiligte, was dann mein Lohn war.

Beide kamen in unregelmäßigen Abständen vorbei und holten sich ihren Teil des Gewinnes ab.

Als ich einen der beiden Chefs bei dieser Gelegenheit nach Monaten mal fragte, ob man denn die Bücher nicht prüfen wolle.
Die beiden kamen immer an und nahmen das Geld, das ich ihnen überreichte, ohne nachzufragen.

Die Antwort des Arabers war: „We trust you. You are a honest person.“

Es war nicht so, dass ich es mit Analphabeten zu tun hatte, im Gegenteil.
Beschissen habe ich die beiden natürlich nicht.

So etwas wäre in unserem Kulturkreis unter eigentlich Fremden undenkbar.
Das zum Thema hinterwäldlerische Islamkultur.
Die meisten, die so etwas sagen, kennen andere Kulturen nur vom Sofa-Fernseher mit Dosenbier,
d.h. als Konsumenten unserer Volksempfänger.

Zwei Wochen Standkorb in Timbuktu sind auch nicht das, was man „fremde Kulturen kennen lernen“ bedeutet.

Über manche Beiträge kann ich nur den Kopf schütteln.



zuletzt bearbeitet 29.09.2017 13:37 | nach oben springen

#5067

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 29.09.2017 14:03
von Leto_II. | 27.811 Beiträge

Zitat von Marlies im Beitrag #5066
Zitat von Nante im Beitrag #5065

Nun kann man sich fragen, was das mit der heutigen Situation zu tun hat? Sehr viel. Ich sehe gesellschaftlich keine Entwicklungsmöglichkeiten, kein Potential und keine Weiterentwicklung, die der Islam als Ideologie beinhalten könnte. Im Gegenteil: finsterstes Mittelalter oder schlimmer, Destruktion und Verfall. Daraus mag jeder seine eigenen Schlüsse ziehen, ich verstehe die bei vielen Mitbürgern nicht.


@Nante

Ich leitete im Orient in einem arabisch-muslimischen Umfeld vor drei Jahrzehnten ein kleines Hotel,
machte mit den beiden Besitzern des Hauses (zwei Brüder) einen Handschlagvertrag,
der mich mit einem bestimmten Prozentsatz am Umsatz beteiligte, was dann mein Lohn war.

Beide kamen in unregelmäßigen Abständen vorbei und holten sich ihren Teil des Gewinnes ab.

Als ich einen der beiden Chefs bei dieser Gelegenheit nach Monaten mal fragte, ob man denn die Bücher nicht prüfen wolle.
Die beiden kamen immer an und nahmen das Geld, das ich ihnen überreichte, ohne nachzufragen.

Die Antwort des Arabers war: „We trust you. You are a honest person.“

Es war nicht so, dass ich es mit Analphabeten zu tun hatte, im Gegenteil.
Beschissen habe ich die beiden natürlich nicht.

So etwas wäre in unserem Kulturkreis unter eigentlich Fremden undenkbar.
Das zum Thema hinterwäldlerische Islamkultur.
Die meisten, die so etwas sagen, kennen andere Kulturen nur vom Sofa-Fernseher mit Dosenbier,
d.h. als Konsumenten unserer Volksempfänger.

Zwei Wochen Standkorb in Timbuktu sind auch nicht das, was man „fremde Kulturen kennen lernen“ bedeutet.

Über manche Beiträge kann ich nur den Kopf schütteln.

Manchmal hilft genaues Lesen gegen das Schleudertrauma. "Islam als Ideologie" ist nicht gleich Islam. Die beiden Hotelbesitzer wären als Flüchtlinge (syrisches) Bildungsbürgertum, keine gesuchten Kleinkriminelle, keine Wirtschaftsflüchtlinge, keine verblendeten Ideologen..

Der hanseatische Tee- und Kaffeehandel funktioniert immer noch per Handschlag, ganz unbekannt ist das hier nicht


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#5068

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 29.09.2017 14:08
von nahal | 24.465 Beiträge

[quote=Leto_II.|p238159.

Der hanseatische Tee- und Kaffeehandel funktioniert immer noch per Handschlag, ganz unbekannt ist das hier nicht[/quote]

Der Diamantenhandel auch.
In NY, Antwerpern und Ramat Gan.


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#5069

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 29.09.2017 14:22
von Maga-neu | 35.169 Beiträge

Zitat von Nante im Beitrag #5065
Maga, daß die Germanen oder auch Kelten und andere Völkerschaften in den Augen der Römer Barbaren waren ist bei dem Stand des Staatwesens, der Kultur, des Rechtes und der Wissenschaft klar. Die Barbarenstämme bewegten sich weitgehend auf dem Niveau der zerfallenden Urgesellschaft, in dem der Stammesadel durch eine lange Zeit hindurch erblich wurde und durch Handel und Austausch die Produktion befeuert wurde. Die Sklavenhaltung war bei diesen Stämmen nur vereinzelt anzutreffen, etwa bei Kriegsgefangenen, und keineswegs das Kernstück der Produktionsweise.

Was sie aber waren: die Träger der zukünftigen, höherstehenden Produktionsweise, des Feudalismus. Die Sklavenhaltung war an die Grenzen der Entwicklung gestoßen, sie konnte gegen die freien Bauern und Handwerker nicht mehr konkurrieren. Sie schöpften das Potential der neuen Produktionsweise natürlich nicht aus, aber der Anfang war gemacht.

Nun kann man sich fragen, was das mit der heutigen Situation zu tun hat? Sehr viel. Ich sehe gesellschaftlich keine Entwicklungsmöglichkeiten, kein Potential und keine Weiterentwicklung, die der Islam als Ideologie beinhalten könnte. Im Gegenteil: finsterstes Mittelalter oder schlimmer, Destruktion und Verfall. Daraus mag jeder seine eigenen Schlüsse ziehen, ich verstehe die bei vielen Mitbürgern nicht.
Nante, was die Interpretation der Vergangenheit angeht, unterscheiden sich unsere Vorstellungen, was aber nichts macht, denn wir respektieren uns gegenseitig.

Was die Gegenwart angeht, unterscheiden wir uns nicht. Ich sehe im "politischen Islam", was ein Pleonasmus ist, denn "der Islam ist politisch oder gar nicht" (Ajatollah Khomeini), keine Entwicklungsmöglichkeiten - jedenfalls nicht im Hinblick auf die "westlichen Werte". Dennoch ist Geschichte nicht deterministisch, und auch im Islam wird es Entwicklung geben, in welche Richtung bleibt abzuwarten.


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#5070

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 29.09.2017 14:30
von Maga-neu | 35.169 Beiträge

Auf fb gefunden:

"Neben all den in Berlin Mitte beliebten Fragen, ob Angela Merkel es – also in diesem Fall eine Jamaika-Koalition – "hinkriegt" (C.Kleber, H-U Jörges, weitere), und wer in der kommenden Regierung was wird, abgesehen von dieser "Herausforderung" (A. Merkel) gibt es noch einen merkwürdig unerwähnten Punkt. Die Zahl der Wähler, die Gegner der ungesteuerten Migration sind, die eine steigende Kriminalität als existenzielles Problem sehen, die erwarten, dass eine eine halbe Million abgelehnter Asylbewerber endlich abgeschoben wird, diese Zahl iegt nach mehreren Umfragen über 50 Prozent. Dass heißt: sehr viel höher als der Stimmanteil der AfD von 12,6 Prozent. Offenbar trauen es also viele Deutsche der Partei von Gauland und Weidel nicht zu, allein durch ihre Anwesenheit im Parlament Armutseinwanderung und Kriminalität einzudämmen. Sondern sie haben sich am 24. September entschieden, der Union noch einen letzten Kredit zu gewähren, obwohl sie das Konto seit 2015 schon weit überzogen hat. Ein paar Millionen Wähler handeln also nicht anders als Gläubiger, die ein letztes Mal nachschießen in der Hoffnung, dass sich der Schuldner endlich zusammenreißt. Ihnen würde es sogar einstweilen genügen, wenn die Verantwortlichen sagen würden: wir haben verstanden.
Tatsächlich geschieht folgendes: Angela Merkel streicht den allerletzten Dispokredit wie einen Tribut ein. Vor der Unionsfraktion verkündet sie: "Ich sehe nicht, was wir jetzt anders machen sollten." Genau darin scheint das Problem zu liegen. Sie sieht es wahrscheinlich wirklich nicht. Vor der Wahl fragten sie untertänige FAS-Journalisten, worauf sie denn in der kommenden Legislaturperiode noch "neugierig" wäre. Offenbar gilt das neuerdings als politische Kategorie. Merkel antwortete: "Auf die Schaffung eines digitalen europäischen Binnenmarktes." (ganz nebenbei: das sagt nach 12 Jahren Amtszeit eine Kanzlerin, in deren Land es um den Glasfaserausbau mittlerweile schlechter bestellt ist als im Baltikum und in Portugal). Ebenfalls vor dem Wahlsonntag beschied sie eine Fragerin in einem Townhall Meeting der ARD, die sich um die Einwanderung hunderttausender muslimischer Männer, deren Frauenbild und die extrem gestiegene Rate von Sexualstraftaten sorgte: "Wir" - also die Regierung - "verfolgen die Statistik sehr genau, und wir können nicht feststellen, dass das generell so ist." Das was generell nicht so ist? Überall, wo neue Kriminalstatistiken veröffentlicht wurden, weisen sie extreme Steigerungen von Sexualstraftaten und Rohheitsdelikten auf. Im eigentlich sicheren Bayern stieg die Zahl der Sexualstraftaten im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2016 um 50 Prozent, die Zahl der von Asylsuchenden begangenen Sexualstraftaten um 90 Prozent. Bei einem Anteil der so genannten Schutzsuchenden an der Gesamtbevölkerung von etwa drei Prozent beläuft sich ihr Anteil an den Sexualstraftätern auf 18 Prozent. Eigentlich sehr selbstbewusste junge Frauen in Großstädten meiden mittlerweile öffentliche Verkehrsmittel in der Nacht, oder sie gehen abends nicht mehr allein aus. In Leipzig riet die Polizei kürzlich Frauen, nicht mehr allein zu joggen. Man weiß von außen nicht, ob Merkel den riesigen Elefant im Zimmer einfach ignorieren will (in der nicht unberechtigten Hoffnung, dass die Medien es ihr einfach nachtun), oder ob sie mental blind ist für die Wirkung ihrer Politik, die tief in Familien und das private Leben hineinreicht. Das betrifft auch andere Bereiche. Viele Beobachter - auch ich - hatten sich gefragt, ob ihr noch ein Kommentar einfallen würde zu der Bemerkung ihrer Staatsministerin Özogus, eine spezifische deutsche Kultur sei für sie "schlicht nicht erkennbar". Bei der so genannten Elefantenrunde am Wahlabend sagte die Kanzlerin doch etwas dazu: Das sei ein Satz, der unter die Merinungsfreiheit falle. Das ist nicht falsch, ebenso wie Merkels Feststellung: "Strafdelikte sind bei uns nicht erlaubt."
Ihr Adlatus Peter Altmaier variierte diese Rhetorik kürzlich mit dem Satz: "Niemandem in Deutschland geht es schlechter, weil wir Schutzsuchenden helfen." Abgesehen einmal davon, dass sehr viele von denen, die 2016 insgesamt Ressourcen von 30 Milliarden Euro bekamen, auch formal keine Schutzsuchenden sind (eine halbe Million von ihnen bereits abgewiesen, sind aber immer noch da), abgesehen also davon: mittlerweile tausenden seit 2015 von Schutzsuchenden belästigten und vergewaltigten Frauen geht es nicht schlechter. Den Hinterbliebenen der Opfer des Breitscheidplatzes geht es nicht schlechter. Den Toten geht es sowieso nicht schlechter. Der Krankenschwester, die sich nach dem Nachtdienst ein Taxi nehmen muss, um nach Hause zu kommen, geht es nicht schlechter. Bürgern, die heute durch Polizeikordons und an Merkelsteinen vorbei auf Volksfeste laufen - wenn sie es denn tun - geht es nicht schlechter. Schwulen, die in Berlin und anderswo auf der Straße von arabischen Jungmännern immer häufiger belästigt und zusammengeschlagen werden, geht es nicht schlechter. Sie leben alle im besten Deutschland, das es je gab, weigern sich aber, das anzuerkennen. Ja, viele weigerten sich am 24. 9. überhaupt, ihren Stimmentribut zu entrichten. Qualitätsmedienfunktionäre haben schon erkannt, worin das Problem Deutschlands liegt, neben der Schaffung eines digitalen Binnenmarktes: in der Anwesenheit des ostdeutschen Mannes.
Journalisten, die Merkel von Gesprächen kennen, versichern regelmäßig, sie sei zwar rhetorisch unbeholfen, vor allem bei öffentlichen Auftritten, aber sie sei dafür ungewöhnlich intelligent und mit einer feinen politischen Witterung ausgestattet. Ich fürchte fast, Merkel gratuliert umgekehrt H-U Jörges, Heribert Prantl und Anja Reschke zu deren flamboyantem Scharfsinn."



zuletzt bearbeitet 29.09.2017 14:30 | nach oben springen

#5071

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 29.09.2017 14:38
von nahal | 24.465 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #5070
Auf fb gefunden:

"Neben all den in Berlin Mitte beliebten Fragen, ob Angela Merkel es – also in diesem Fall eine Jamaika-Koalition – "hinkriegt" (C.Kleber, H-U Jörges, weitere), und wer in der kommenden Regierung was wird, abgesehen von dieser "Herausforderung" (A. Merkel) gibt es noch einen merkwürdig unerwähnten Punkt. Die Zahl der Wähler, die Gegner der ungesteuerten Migration sind, die eine steigende Kriminalität als existenzielles Problem sehen, die erwarten, dass eine eine halbe Million abgelehnter Asylbewerber endlich abgeschoben wird, diese Zahl iegt nach mehreren Umfragen über 50 Prozent. Dass heißt: sehr viel höher als der Stimmanteil der AfD von 12,6 Prozent. Offenbar trauen es also viele Deutsche der Partei von Gauland und Weidel nicht zu, allein durch ihre Anwesenheit im Parlament Armutseinwanderung und Kriminalität einzudämmen. Sondern sie haben sich am 24. September entschieden, der Union noch einen letzten Kredit zu gewähren, obwohl sie das Konto seit 2015 schon weit überzogen hat. Ein paar Millionen Wähler handeln also nicht anders als Gläubiger, die ein letztes Mal nachschießen in der Hoffnung, dass sich der Schuldner endlich zusammenreißt. Ihnen würde es sogar einstweilen genügen, wenn die Verantwortlichen sagen würden: wir haben verstanden.
Tatsächlich geschieht folgendes: Angela Merkel streicht den allerletzten Dispokredit wie einen Tribut ein. Vor der Unionsfraktion verkündet sie: "Ich sehe nicht, was wir jetzt anders machen sollten." Genau darin scheint das Problem zu liegen. Sie sieht es wahrscheinlich wirklich nicht. Vor der Wahl fragten sie untertänige FAS-Journalisten, worauf sie denn in der kommenden Legislaturperiode noch "neugierig" wäre. Offenbar gilt das neuerdings als politische Kategorie. Merkel antwortete: "Auf die Schaffung eines digitalen europäischen Binnenmarktes." (ganz nebenbei: das sagt nach 12 Jahren Amtszeit eine Kanzlerin, in deren Land es um den Glasfaserausbau mittlerweile schlechter bestellt ist als im Baltikum und in Portugal). Ebenfalls vor dem Wahlsonntag beschied sie eine Fragerin in einem Townhall Meeting der ARD, die sich um die Einwanderung hunderttausender muslimischer Männer, deren Frauenbild und die extrem gestiegene Rate von Sexualstraftaten sorgte: "Wir" - also die Regierung - "verfolgen die Statistik sehr genau, und wir können nicht feststellen, dass das generell so ist." Das was generell nicht so ist? Überall, wo neue Kriminalstatistiken veröffentlicht wurden, weisen sie extreme Steigerungen von Sexualstraftaten und Rohheitsdelikten auf. Im eigentlich sicheren Bayern stieg die Zahl der Sexualstraftaten im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2016 um 50 Prozent, die Zahl der von Asylsuchenden begangenen Sexualstraftaten um 90 Prozent. Bei einem Anteil der so genannten Schutzsuchenden an der Gesamtbevölkerung von etwa drei Prozent beläuft sich ihr Anteil an den Sexualstraftätern auf 18 Prozent. Eigentlich sehr selbstbewusste junge Frauen in Großstädten meiden mittlerweile öffentliche Verkehrsmittel in der Nacht, oder sie gehen abends nicht mehr allein aus. In Leipzig riet die Polizei kürzlich Frauen, nicht mehr allein zu joggen. Man weiß von außen nicht, ob Merkel den riesigen Elefant im Zimmer einfach ignorieren will (in der nicht unberechtigten Hoffnung, dass die Medien es ihr einfach nachtun), oder ob sie mental blind ist für die Wirkung ihrer Politik, die tief in Familien und das private Leben hineinreicht. Das betrifft auch andere Bereiche. Viele Beobachter - auch ich - hatten sich gefragt, ob ihr noch ein Kommentar einfallen würde zu der Bemerkung ihrer Staatsministerin Özogus, eine spezifische deutsche Kultur sei für sie "schlicht nicht erkennbar". Bei der so genannten Elefantenrunde am Wahlabend sagte die Kanzlerin doch etwas dazu: Das sei ein Satz, der unter die Merinungsfreiheit falle. Das ist nicht falsch, ebenso wie Merkels Feststellung: "Strafdelikte sind bei uns nicht erlaubt."
Ihr Adlatus Peter Altmaier variierte diese Rhetorik kürzlich mit dem Satz: "Niemandem in Deutschland geht es schlechter, weil wir Schutzsuchenden helfen." Abgesehen einmal davon, dass sehr viele von denen, die 2016 insgesamt Ressourcen von 30 Milliarden Euro bekamen, auch formal keine Schutzsuchenden sind (eine halbe Million von ihnen bereits abgewiesen, sind aber immer noch da), abgesehen also davon: mittlerweile tausenden seit 2015 von Schutzsuchenden belästigten und vergewaltigten Frauen geht es nicht schlechter. Den Hinterbliebenen der Opfer des Breitscheidplatzes geht es nicht schlechter. Den Toten geht es sowieso nicht schlechter. Der Krankenschwester, die sich nach dem Nachtdienst ein Taxi nehmen muss, um nach Hause zu kommen, geht es nicht schlechter. Bürgern, die heute durch Polizeikordons und an Merkelsteinen vorbei auf Volksfeste laufen - wenn sie es denn tun - geht es nicht schlechter. Schwulen, die in Berlin und anderswo auf der Straße von arabischen Jungmännern immer häufiger belästigt und zusammengeschlagen werden, geht es nicht schlechter. Sie leben alle im besten Deutschland, das es je gab, weigern sich aber, das anzuerkennen. Ja, viele weigerten sich am 24. 9. überhaupt, ihren Stimmentribut zu entrichten. Qualitätsmedienfunktionäre haben schon erkannt, worin das Problem Deutschlands liegt, neben der Schaffung eines digitalen Binnenmarktes: in der Anwesenheit des ostdeutschen Mannes.
Journalisten, die Merkel von Gesprächen kennen, versichern regelmäßig, sie sei zwar rhetorisch unbeholfen, vor allem bei öffentlichen Auftritten, aber sie sei dafür ungewöhnlich intelligent und mit einer feinen politischen Witterung ausgestattet. Ich fürchte fast, Merkel gratuliert umgekehrt H-U Jörges, Heribert Prantl und Anja Reschke zu deren flamboyantem Scharfsinn."


Petry und ihr Gatte spekulieren, eine Bundes-CSU zu gründen.


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#5072

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 29.09.2017 14:48
von Marlies (gelöscht)
avatar

Zitat von Leto_II. im Beitrag #5067

Manchmal hilft genaues Lesen gegen das Schleudertrauma. "Islam als Ideologie" ist nicht gleich Islam. Die beiden Hotelbesitzer wären als Flüchtlinge (syrisches) Bildungsbürgertum, keine gesuchten Kleinkriminelle, keine Wirtschaftsflüchtlinge, keine verblendeten Ideologen..


Manchmal hilft es auch, wenn man andere Kulturen kennt. Dann wüsste man auch, dass das, was Sie da bemängeln, im Alltag eine sehr viel geringere Rolle spielt als Sie denken. Das einzige war zu meiner Zeit, dass die Besitzer, wenn sie zum Geldabholen kamen, heimlich ein Gläschen Cognac tranken. Dass in Deutschland Migranten häufig in Bereichen arbeiten, die wir nicht so dolle finden, liegt auch daran, dass sie in studierten Bereichen kaum eingestellt werden. Wenn beispielsweise in Österreich Flüchtlingen das Arbeiten verboten wird und die Prostitution aber als Ausnahme in manchen Fällen erlaubt ist, dann kann man sich fragen, ob die moralisch dekadenten westeuropäischen Gesellschaften nicht genau die Entwicklungen WOLLEN, die sie anschließend kritisieren.


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#5073

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 29.09.2017 15:58
von Maga-neu | 35.169 Beiträge

Zitat von nahal im Beitrag #5071
Petry und ihr Gatte spekulieren, eine Bundes-CSU zu gründen.
Wer würde diese Partei, geführt von zwei Bankrotteuren, denn wählen? Der Charme der CSU bestand darin, dass sie beides war, Regionalpartei und Korrektiv zur CDU. Das eine ohne das andere funktioniert nicht.


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#5074

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 29.09.2017 18:07
von Leto_II. | 27.811 Beiträge

Zitat von Marlies im Beitrag #5072
Zitat von Leto_II. im Beitrag #5067

Manchmal hilft genaues Lesen gegen das Schleudertrauma. "Islam als Ideologie" ist nicht gleich Islam. Die beiden Hotelbesitzer wären als Flüchtlinge (syrisches) Bildungsbürgertum, keine gesuchten Kleinkriminelle, keine Wirtschaftsflüchtlinge, keine verblendeten Ideologen..


Manchmal hilft es auch, wenn man andere Kulturen kennt. Dann wüsste man auch, dass das, was Sie da bemängeln, im Alltag eine sehr viel geringere Rolle spielt als Sie denken. Das einzige war zu meiner Zeit, dass die Besitzer, wenn sie zum Geldabholen kamen, heimlich ein Gläschen Cognac tranken. Dass in Deutschland Migranten häufig in Bereichen arbeiten, die wir nicht so dolle finden, liegt auch daran, dass sie in studierten Bereichen kaum eingestellt werden. Wenn beispielsweise in Österreich Flüchtlingen das Arbeiten verboten wird und die Prostitution aber als Ausnahme in manchen Fällen erlaubt ist, dann kann man sich fragen, ob die moralisch dekadenten westeuropäischen Gesellschaften nicht genau die Entwicklungen WOLLEN, die sie anschließend kritisieren.

Kommen Sie mit einem differenzierten Blick auf Flüchtlinge/Migranten nicht klar?

Wieso sollte man Flüchtlingen eine Arbeitserlaubnis erteilen, wenn deren Status nicht geklärt, oder gar negativ beschieden, ist? Die Klärung dürfte natürlich deutlich beschleunigt werden.


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#5075

RE: So, jetzt haben Sie den Salat... ;-)

in Politik 29.09.2017 23:43
von mbockstette | 12.380 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #5069
Zitat von Nante im Beitrag #5065
Maga, daß die Germanen oder auch Kelten und andere Völkerschaften in den Augen der Römer Barbaren waren ist bei dem Stand des Staatwesens, der Kultur, des Rechtes und der Wissenschaft klar. Die Barbarenstämme bewegten sich weitgehend auf dem Niveau der zerfallenden Urgesellschaft, in dem der Stammesadel durch eine lange Zeit hindurch erblich wurde und durch Handel und Austausch die Produktion befeuert wurde. Die Sklavenhaltung war bei diesen Stämmen nur vereinzelt anzutreffen, etwa bei Kriegsgefangenen, und keineswegs das Kernstück der Produktionsweise.

Was sie aber waren: die Träger der zukünftigen, höherstehenden Produktionsweise, des Feudalismus. Die Sklavenhaltung war an die Grenzen der Entwicklung gestoßen, sie konnte gegen die freien Bauern und Handwerker nicht mehr konkurrieren. Sie schöpften das Potential der neuen Produktionsweise natürlich nicht aus, aber der Anfang war gemacht.

Nun kann man sich fragen, was das mit der heutigen Situation zu tun hat? Sehr viel. Ich sehe gesellschaftlich keine Entwicklungsmöglichkeiten, kein Potential und keine Weiterentwicklung, die der Islam als Ideologie beinhalten könnte. Im Gegenteil: finsterstes Mittelalter oder schlimmer, Destruktion und Verfall. Daraus mag jeder seine eigenen Schlüsse ziehen, ich verstehe die bei vielen Mitbürgern nicht.
Nante, was die Interpretation der Vergangenheit angeht, unterscheiden sich unsere Vorstellungen, was aber nichts macht, denn wir respektieren uns gegenseitig.

Was die Gegenwart angeht, unterscheiden wir uns nicht. Ich sehe im "politischen Islam", was ein Pleonasmus ist, denn "der Islam ist politisch oder gar nicht" (Ajatollah Khomeini), keine Entwicklungsmöglichkeiten - jedenfalls nicht im Hinblick auf die "westlichen Werte". Dennoch ist Geschichte nicht deterministisch, und auch im Islam wird es Entwicklung geben, in welche Richtung bleibt abzuwarten.


An den letzten Absatz möchte ich anknüpfen. Es war der "Segen", ihr Schweigen und die Cohabitation der Kirchen in den beiden europäischen Weltkriegen, welche zur Entmystifizierung des Glaubens und einer Abwendung vom selben führten. Im Angesicht der beiden Katastrophen fingen die Gläubigen an sich von den Kirchen bewusst abzuwenden. Dies wiederum führte dazu, dass sich die Kirche/n demokratischen Ansprüchen öffnen mussten. Ich kann mir eine ähnliche Entwicklung beim Islam vorstellen. dass nämlich die Verbrechen in "Allahs" Namen auf den Islam zurückfallen und so ebenfalls auch zur Entmystifizierung des Islams führen könnten - mit der Folge einer Trennung von Kirche und Staat.

Die Dämme geben nach:

Gleichberechtigung - Saudi-Arabien erlaubt Frauen das Autofahren

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-...n-fuehrerschein



zuletzt bearbeitet 29.09.2017 23:44 | nach oben springen



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