#4951

RE: München

in Politik 11.08.2017 18:46
von Leto_II. | 27.813 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #4950
Zitat von Nante im Beitrag #4949
Zitat von ghassan im Beitrag #4948
In einem kleinen Viertel in dem ein Freund lebt sind vor ein paar Jahren zwei türkische Familien eingezogen.
Inzwischen sind in den rund 30 Häusern des Viertels 4 türkische Großfamilien ..........................


Migration gab's doch schon immer, Kollege.


Ich glaube, der relevante Teil folgt. Hundeverbot im Viertel, Verbot von Schinkenbrötchen in Kindergärten... Wodurch fühlen sich diese "Neubürger", mit denen das Zusammenleben tagtäglich neu auszuhandeln ist, noch gestört?

Anfeindungen wg. Schinkenbroten in der Grundschule haben wir mit Mettbrötchen gekontert, danach war Ruhe.


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#4952

RE: München

in Politik 11.08.2017 19:11
von Maga-neu | 35.169 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #4951
Zitat von Maga-neu im Beitrag #4950
Zitat von Nante im Beitrag #4949
Zitat von ghassan im Beitrag #4948
In einem kleinen Viertel in dem ein Freund lebt sind vor ein paar Jahren zwei türkische Familien eingezogen.
Inzwischen sind in den rund 30 Häusern des Viertels 4 türkische Großfamilien ..........................


Migration gab's doch schon immer, Kollege.


Ich glaube, der relevante Teil folgt. Hundeverbot im Viertel, Verbot von Schinkenbrötchen in Kindergärten... Wodurch fühlen sich diese "Neubürger", mit denen das Zusammenleben tagtäglich neu auszuhandeln ist, noch gestört?

Anfeindungen wg. Schinkenbroten in der Grundschule haben wir mit Mettbrötchen gekontert, danach war Ruhe.

Einer dieser Neubürger ist mir heute im Supermarkt entgegengekommen. Breitbeinig nahm er genau die Mitte ein; dummerweise habe ich nicht nachgedacht und bin ausgewichen, fast reflexhaft, obwohl ich ihm körperlich weit überlegen war. Das nächste Mal probiere ich meine neue Tacklingtechnik an solchen Typen aus. :-)


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#4953

RE: München

in Politik 11.08.2017 20:15
von Nante | 10.428 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #4950

Ich glaube, der relevante Teil folgt. Hundeverbot im Viertel, Verbot von Schinkenbrötchen in Kindergärten... Wodurch fühlen sich diese "Neubürger", mit denen das Zusammenleben tagtäglich neu auszuhandeln ist, noch gestört?


Schon klar, Maga. Ich möchte aber verhindern, daß das Forum insgesamt als xenophob angesehen wird.


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#4954

RE: München

in Politik 11.08.2017 21:45
von Leto_II. | 27.813 Beiträge

Zitat von Nante im Beitrag #4953
Zitat von Maga-neu im Beitrag #4950

Ich glaube, der relevante Teil folgt. Hundeverbot im Viertel, Verbot von Schinkenbrötchen in Kindergärten... Wodurch fühlen sich diese "Neubürger", mit denen das Zusammenleben tagtäglich neu auszuhandeln ist, noch gestört?


Schon klar, Maga. Ich möchte aber verhindern, daß das Forum insgesamt als xenophob angesehen wird.



So unbunt ist dieses Forum gar nicht.


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#4955

RE: München

in Politik 11.08.2017 22:39
von Maga-neu | 35.169 Beiträge

Zitat von Nante im Beitrag #4953
Zitat von Maga-neu im Beitrag #4950

Ich glaube, der relevante Teil folgt. Hundeverbot im Viertel, Verbot von Schinkenbrötchen in Kindergärten... Wodurch fühlen sich diese "Neubürger", mit denen das Zusammenleben tagtäglich neu auszuhandeln ist, noch gestört?


Schon klar, Maga. Ich möchte aber verhindern, daß das Forum insgesamt als xenophob angesehen wird.


Dazu besteht kein Anlass. Ich denke, wir sind bereits eine "bunte" Mischung, und niemand hier, der mir bekannt ist, hat etwas Grundsätzliches gegen Fremde, erst recht nicht, wenn es ordentliche Leute sind, die die Gesetze und Sitten des Gastlandes achten, arbeiten, für sich und ihre Kinder sorgen etc.

Auf die anderen - und deren sind es zu viele - können wir verzichten.


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#4956

RE: Ladurner - die "Zeit"

in Politik 12.08.2017 02:31
von Landegaard | 21.059 Beiträge

Zitat von mbockstette im Beitrag #4946
Zitat von Landegaard im Beitrag #4943
Zitat von mbockstette im Beitrag #4931

Flüchtlingsretter im Mittelmeer - Das Moraldilemma

Woche für Woche ertrinken Menschen im Mittelmeer, trotz des Engagements vieler Seenotretter. Wer hat Schuld? Im Streit über Recht, Politik und Moral gehen die Ansichten weit auseinander. Ein Überblick.

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1161209.html


""Wer aus Libyen flieht, flieht vor Gewalt, Folter, willkürlicher Inhaftierung, Vergewaltigung", sagt Florian Westphal, Geschäftsführer Deutschland von Ärzte ohne Grenzen zu SPIEGEL ONLINE: "Wer Menschen auf dem Mittelmeer rettet und sie dann nach Libyen zurückbringt, muss die volle Verantwortung dafür übernehmen.""

Weiter sind wir auch nach zwei Jahren nicht, dass es immer noch solche Florians sind, die unwidersprochen solchen Unfug verzapfen


Das ist beileibe kein Unfug, sondern tatsächlich die andere Seite der Medaille.


Es ist Unfug, weil in dieser Pauschalität schlicht falsch. Lustigerweise geht es darum gar nicht, da es egal ist, ob jemand aus Libyen nach Europa will, weil er Verfolgt, arm oder nur eine Klimaänderung will. Menschen sind es immer und insofern, wir sprechen vom Ertrinken, ist das in keinem Fall eine Option. Insofern muss ich nicht alle, die aus Libyen flieht, zum Folteropfer verklären. Das dient nur der moralischen Einwandvorwegbehandlung. Und auch muss niemand die "volle Verantwortung" für eine Rückführung nach Libyen übernehmen, was immer das überhaupt heißen mag. Die Alternative hieße, ersoffen im Mittelmeer.

Im übrigen sollte das gemäß Ankündigung der Überschrift eine Sammlung hinsichtlich geäußerter Schuldthesen sein. Nur diese da bekommt gleich die Bewertung mitgeliefert.

Ich finde überhaupt nur die üblichen Verdächtigen, natürlich ist keiner, der in ein seeuntüchtiges Schlauboot klettert, irgendwie "Schuld", wenn er ertrinkt. So wie auch die EU, speziell Deutschland Schuld am Elend Afrikas ist, nicht etwa die afrikanischen Staaten. Eigentlich sind nur Unmündige nie für ihr Tun verantwortlich. Aber so ist das mit dem rassistischen Blick auf die Afrikaner: Schuldunfähige Kleinkinder, die hinsichtlich ihrer Schuldfähigkeit bestenfalls mit hiesigen knapp 7-Jährigen vergleichbar sind.



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#4957

RE: München

in Politik 12.08.2017 02:34
von Landegaard | 21.059 Beiträge

Zitat von Nante im Beitrag #4949
Zitat von ghassan im Beitrag #4948
In einem kleinen Viertel in dem ein Freund lebt sind vor ein paar Jahren zwei türkische Familien eingezogen.
Inzwischen sind in den rund 30 Häusern des Viertels 4 türkische Großfamilien ..........................


Migration gab's doch schon immer, Kollege.



Die Frage ist nicht, ob es Migration gibt, sondern in welchem Ausmaß.



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#4958

RE: München

in Politik 12.08.2017 05:27
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Nante im Beitrag #4953
Zitat von Maga-neu im Beitrag #4950
Ich glaube, der relevante Teil folgt. Hundeverbot im Viertel, Verbot von Schinkenbrötchen in Kindergärten... Wodurch fühlen sich diese "Neubürger", mit denen das Zusammenleben tagtäglich neu auszuhandeln ist, noch gestört?

Schon klar, Maga. Ich möchte aber verhindern, daß das Forum insgesamt als xenophob angesehen wird.

Soweit ich weiß, bedeutet xenophob generell fremdenfeindlich.
Es bedeutet nicht Abneigung gegen die massenhaft unkontrollierte Zuwanderung aus Afrika und dem Nahen Osten.
Das Problem ist, dass es oft genug der Bodensatz ist, aus Osteuropa, Afrika und dem Nahen Osten, der sich auf den Weg nach Deutschland macht.

Auch Deutschland insgesamt ist nicht die Spur von xenophob. Auch wenn Gutmenschen und Linksradikale das gerne anders darstellen möchten. U. a. durch die Verwendung speziell dieses Wortes.

Wenn der erste Trachtler aus München Allach seinen Hirschfänger zieht und mit dem Ruf "Allach ist groß" auf einen italienischen Retaurantbetreiber einsticht, bin ich bereit, die Sache nochmal zu überdenken.



zuletzt bearbeitet 12.08.2017 05:28 | nach oben springen

#4959

RE: München

in Politik 12.08.2017 11:09
von Maga-neu | 35.169 Beiträge

Zitat von Hans Bergman im Beitrag #4958
Zitat von Nante im Beitrag #4953
Zitat von Maga-neu im Beitrag #4950
Ich glaube, der relevante Teil folgt. Hundeverbot im Viertel, Verbot von Schinkenbrötchen in Kindergärten... Wodurch fühlen sich diese "Neubürger", mit denen das Zusammenleben tagtäglich neu auszuhandeln ist, noch gestört?

Schon klar, Maga. Ich möchte aber verhindern, daß das Forum insgesamt als xenophob angesehen wird.

Soweit ich weiß, bedeutet xenophob generell fremdenfeindlich.
Es bedeutet nicht Abneigung gegen die massenhaft unkontrollierte Zuwanderung aus Afrika und dem Nahen Osten.
Das Problem ist, dass es oft genug der Bodensatz ist, aus Osteuropa, Afrika und dem Nahen Osten, der sich auf den Weg nach Deutschland macht.

Auch Deutschland insgesamt ist nicht die Spur von xenophob. Auch wenn Gutmenschen und Linksradikale das gerne anders darstellen möchten. U. a. durch die Verwendung speziell dieses Wortes.

Wenn der erste Trachtler aus München Allach seinen Hirschfänger zieht und mit dem Ruf "Allach ist groß" auf einen italienischen Retaurantbetreiber einsticht, bin ich bereit, die Sache nochmal zu überdenken.

Hans, nichts gegen unsere Fachkräfte:
Grund für das Aufenthaltsverbot sei "die außergewöhnliche Häufung von strafbaren Handlungen in einem kurzem Zeitraum", teilte die Stadt mit. Gegen den Libyer laufen aktuell 24 Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen Landfriedensbruch, Sachbeschädigung, Körperverletzung, Diebstahl, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Bedrohung.
http://mobil.n-tv.de/politik/Fluechtling...le19979804.html


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#4960

RE: Ladurner - die "Zeit"

in Politik 13.08.2017 18:16
von mbockstette | 12.380 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #4956
Zitat von mbockstette im Beitrag #4946
Zitat von Landegaard im Beitrag #4943
Zitat von mbockstette im Beitrag #4931

Flüchtlingsretter im Mittelmeer - Das Moraldilemma

Woche für Woche ertrinken Menschen im Mittelmeer, trotz des Engagements vieler Seenotretter. Wer hat Schuld? Im Streit über Recht, Politik und Moral gehen die Ansichten weit auseinander. Ein Überblick.

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1161209.html


""Wer aus Libyen flieht, flieht vor Gewalt, Folter, willkürlicher Inhaftierung, Vergewaltigung", sagt Florian Westphal, Geschäftsführer Deutschland von Ärzte ohne Grenzen zu SPIEGEL ONLINE: "Wer Menschen auf dem Mittelmeer rettet und sie dann nach Libyen zurückbringt, muss die volle Verantwortung dafür übernehmen.""

Weiter sind wir auch nach zwei Jahren nicht, dass es immer noch solche Florians sind, die unwidersprochen solchen Unfug verzapfen


Das ist beileibe kein Unfug, sondern tatsächlich die andere Seite der Medaille.


Es ist Unfug, weil in dieser Pauschalität schlicht falsch. Lustigerweise geht es darum gar nicht, da es egal ist, ob jemand aus Libyen nach Europa will, weil er Verfolgt, arm oder nur eine Klimaänderung will. Menschen sind es immer und insofern, wir sprechen vom Ertrinken, ist das in keinem Fall eine Option. Insofern muss ich nicht alle, die aus Libyen flieht, zum Folteropfer verklären. Das dient nur der moralischen Einwandvorwegbehandlung. Und auch muss niemand die "volle Verantwortung" für eine Rückführung nach Libyen übernehmen, was immer das überhaupt heißen mag. Die Alternative hieße, ersoffen im Mittelmeer.

Im übrigen sollte das gemäß Ankündigung der Überschrift eine Sammlung hinsichtlich geäußerter Schuldthesen sein. Nur diese da bekommt gleich die Bewertung mitgeliefert.

Ich finde überhaupt nur die üblichen Verdächtigen, natürlich ist keiner, der in ein seeuntüchtiges Schlauboot klettert, irgendwie "Schuld", wenn er ertrinkt. So wie auch die EU, speziell Deutschland Schuld am Elend Afrikas ist, nicht etwa die afrikanischen Staaten. Eigentlich sind nur Unmündige nie für ihr Tun verantwortlich. Aber so ist das mit dem rassistischen Blick auf die Afrikaner: Schuldunfähige Kleinkinder, die hinsichtlich ihrer Schuldfähigkeit bestenfalls mit hiesigen knapp 7-Jährigen vergleichbar sind.


""Wer aus Libyen flieht, flieht vor Gewalt, Folter, willkürlicher Inhaftierung, Vergewaltigung", und das stimmt sehr wohl.

„For sale“ – wie Flüchtlinge in Libyen zu Sklaven werden

Einst war Libyen ein Eldorado für Migranten. Doch die Schlepper gehen immer brutaler mit denen um, die nach Europa wollen.

http://www.fr.de/politik/migration-for-s...erden-a-1300788

Libyen ist für die Betroffenen in der Regel ein viel gefährlicheres Pflaster als ihre Heimatländer.

Nur hat niemand die "Flüchtlinge" gezwungen die Risiken in Libyen in Kauf zu nehmen, in sofern haben sie die Wahl, es ist ihre Entscheidung.



zuletzt bearbeitet 13.08.2017 18:18 | nach oben springen

#4961

RE: Ladurner - die "Zeit"

in Politik 14.08.2017 09:23
von Landegaard | 21.059 Beiträge

Zitat von mbockstette im Beitrag #4960
Zitat von Landegaard im Beitrag #4956
Zitat von mbockstette im Beitrag #4946
Zitat von Landegaard im Beitrag #4943
Zitat von mbockstette im Beitrag #4931

Flüchtlingsretter im Mittelmeer - Das Moraldilemma

Woche für Woche ertrinken Menschen im Mittelmeer, trotz des Engagements vieler Seenotretter. Wer hat Schuld? Im Streit über Recht, Politik und Moral gehen die Ansichten weit auseinander. Ein Überblick.

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1161209.html


""Wer aus Libyen flieht, flieht vor Gewalt, Folter, willkürlicher Inhaftierung, Vergewaltigung", sagt Florian Westphal, Geschäftsführer Deutschland von Ärzte ohne Grenzen zu SPIEGEL ONLINE: "Wer Menschen auf dem Mittelmeer rettet und sie dann nach Libyen zurückbringt, muss die volle Verantwortung dafür übernehmen.""

Weiter sind wir auch nach zwei Jahren nicht, dass es immer noch solche Florians sind, die unwidersprochen solchen Unfug verzapfen


Das ist beileibe kein Unfug, sondern tatsächlich die andere Seite der Medaille.


Es ist Unfug, weil in dieser Pauschalität schlicht falsch. Lustigerweise geht es darum gar nicht, da es egal ist, ob jemand aus Libyen nach Europa will, weil er Verfolgt, arm oder nur eine Klimaänderung will. Menschen sind es immer und insofern, wir sprechen vom Ertrinken, ist das in keinem Fall eine Option. Insofern muss ich nicht alle, die aus Libyen flieht, zum Folteropfer verklären. Das dient nur der moralischen Einwandvorwegbehandlung. Und auch muss niemand die "volle Verantwortung" für eine Rückführung nach Libyen übernehmen, was immer das überhaupt heißen mag. Die Alternative hieße, ersoffen im Mittelmeer.

Im übrigen sollte das gemäß Ankündigung der Überschrift eine Sammlung hinsichtlich geäußerter Schuldthesen sein. Nur diese da bekommt gleich die Bewertung mitgeliefert.

Ich finde überhaupt nur die üblichen Verdächtigen, natürlich ist keiner, der in ein seeuntüchtiges Schlauboot klettert, irgendwie "Schuld", wenn er ertrinkt. So wie auch die EU, speziell Deutschland Schuld am Elend Afrikas ist, nicht etwa die afrikanischen Staaten. Eigentlich sind nur Unmündige nie für ihr Tun verantwortlich. Aber so ist das mit dem rassistischen Blick auf die Afrikaner: Schuldunfähige Kleinkinder, die hinsichtlich ihrer Schuldfähigkeit bestenfalls mit hiesigen knapp 7-Jährigen vergleichbar sind.


""Wer aus Libyen flieht, flieht vor Gewalt, Folter, willkürlicher Inhaftierung, Vergewaltigung", und das stimmt sehr wohl.

„For sale“ – wie Flüchtlinge in Libyen zu Sklaven werden

Einst war Libyen ein Eldorado für Migranten. Doch die Schlepper gehen immer brutaler mit denen um, die nach Europa wollen.

http://www.fr.de/politik/migration-for-s...erden-a-1300788

Libyen ist für die Betroffenen in der Regel ein viel gefährlicheres Pflaster als ihre Heimatländer.

Nur hat niemand die "Flüchtlinge" gezwungen die Risiken in Libyen in Kauf zu nehmen, in sofern haben sie die Wahl, es ist ihre Entscheidung.


Nein, das stimmt noch immer so nicht. Aus Lybien fliehen halt auch diverse Armutsflüchtlinge. Das hat dann nichts mit Folter und Vergewaltigung zu tun, sondern mit Armut.

Es gibt auch keinen Automatismus, dass jeder, der seinen Fuß ins Land setzt, erst einmal vergewaltigt und gefoltert wird.

All das geschieht zwar, gilt aber halt nun einmal nicht für alle.



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#4962

RE: Ladurner - die "Zeit"

in Politik 14.08.2017 10:05
von Marlies (gelöscht)
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Woher haben all die Armutsflüchtlinge eigentlich das Geld, um mithilfe der Schlepper aus ihrer Armut zu flüchten?


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#4963

RE: Ladurner - die "Zeit"

in Politik 14.08.2017 11:32
von Maga-neu | 35.169 Beiträge

"Wer halb Kalkutta aufnimmt hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta!" Peter Scholl-Latour. Was der doyen der Auslandskorrespondenten wohl über die momentane Situation gesagt hätte?


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#4964

RE: Ladurner - die "Zeit"

in Politik 14.08.2017 13:15
von Marlies (gelöscht)
avatar

Zitat von Maga-neu im Beitrag #4963
"Wer halb Kalkutta aufnimmt hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta!" Peter Scholl-Latour. Was der doyen der Auslandskorrespondenten wohl über die momentane Situation gesagt hätte?

Die Frage ist halt, ob wir das alles so im Griff haben wie wir gerne hätten.


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#4965

RE: Ladurner - die "Zeit"

in Politik 14.08.2017 13:40
von Leto_II. | 27.813 Beiträge

Zitat von Marlies im Beitrag #4964
Zitat von Maga-neu im Beitrag #4963
"Wer halb Kalkutta aufnimmt hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta!" Peter Scholl-Latour. Was der doyen der Auslandskorrespondenten wohl über die momentane Situation gesagt hätte?

Die Frage ist halt, ob wir das alles so im Griff haben wie wir gerne hätten.


Ganz offensichtlich: Nein.


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#4966

RE: Ladurner - die "Zeit"

in Politik 14.08.2017 17:07
von mbockstette | 12.380 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #4961
Zitat von mbockstette im Beitrag #4960
Zitat von Landegaard im Beitrag #4956
Zitat von mbockstette im Beitrag #4946
Zitat von Landegaard im Beitrag #4943
Zitat von mbockstette im Beitrag #4931

Flüchtlingsretter im Mittelmeer - Das Moraldilemma

Woche für Woche ertrinken Menschen im Mittelmeer, trotz des Engagements vieler Seenotretter. Wer hat Schuld? Im Streit über Recht, Politik und Moral gehen die Ansichten weit auseinander. Ein Überblick.

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1161209.html


""Wer aus Libyen flieht, flieht vor Gewalt, Folter, willkürlicher Inhaftierung, Vergewaltigung", sagt Florian Westphal, Geschäftsführer Deutschland von Ärzte ohne Grenzen zu SPIEGEL ONLINE: "Wer Menschen auf dem Mittelmeer rettet und sie dann nach Libyen zurückbringt, muss die volle Verantwortung dafür übernehmen.""

Weiter sind wir auch nach zwei Jahren nicht, dass es immer noch solche Florians sind, die unwidersprochen solchen Unfug verzapfen


Das ist beileibe kein Unfug, sondern tatsächlich die andere Seite der Medaille.


Es ist Unfug, weil in dieser Pauschalität schlicht falsch. Lustigerweise geht es darum gar nicht, da es egal ist, ob jemand aus Libyen nach Europa will, weil er Verfolgt, arm oder nur eine Klimaänderung will. Menschen sind es immer und insofern, wir sprechen vom Ertrinken, ist das in keinem Fall eine Option. Insofern muss ich nicht alle, die aus Libyen flieht, zum Folteropfer verklären. Das dient nur der moralischen Einwandvorwegbehandlung. Und auch muss niemand die "volle Verantwortung" für eine Rückführung nach Libyen übernehmen, was immer das überhaupt heißen mag. Die Alternative hieße, ersoffen im Mittelmeer.

Im übrigen sollte das gemäß Ankündigung der Überschrift eine Sammlung hinsichtlich geäußerter Schuldthesen sein. Nur diese da bekommt gleich die Bewertung mitgeliefert.

Ich finde überhaupt nur die üblichen Verdächtigen, natürlich ist keiner, der in ein seeuntüchtiges Schlauboot klettert, irgendwie "Schuld", wenn er ertrinkt. So wie auch die EU, speziell Deutschland Schuld am Elend Afrikas ist, nicht etwa die afrikanischen Staaten. Eigentlich sind nur Unmündige nie für ihr Tun verantwortlich. Aber so ist das mit dem rassistischen Blick auf die Afrikaner: Schuldunfähige Kleinkinder, die hinsichtlich ihrer Schuldfähigkeit bestenfalls mit hiesigen knapp 7-Jährigen vergleichbar sind.


""Wer aus Libyen flieht, flieht vor Gewalt, Folter, willkürlicher Inhaftierung, Vergewaltigung", und das stimmt sehr wohl.

„For sale“ – wie Flüchtlinge in Libyen zu Sklaven werden

Einst war Libyen ein Eldorado für Migranten. Doch die Schlepper gehen immer brutaler mit denen um, die nach Europa wollen.

http://www.fr.de/politik/migration-for-s...erden-a-1300788

Libyen ist für die Betroffenen in der Regel ein viel gefährlicheres Pflaster als ihre Heimatländer.

Nur hat niemand die "Flüchtlinge" gezwungen die Risiken in Libyen in Kauf zu nehmen, in sofern haben sie die Wahl, es ist ihre Entscheidung.


Nein, das stimmt noch immer so nicht. Aus Lybien fliehen halt auch diverse Armutsflüchtlinge. Das hat dann nichts mit Folter und Vergewaltigung zu tun, sondern mit Armut.

Es gibt auch keinen Automatismus, dass jeder, der seinen Fuß ins Land setzt, erst einmal vergewaltigt und gefoltert wird.

All das geschieht zwar, gilt aber halt nun einmal nicht für alle.


Wie oft man doch knapp aneinander vorbeiredet. Wer aus dem Mittelmeer gefischt und mittellos nach Libyen zurückkehren muss, dem droht Schlimmes und Schlimmeres. wie zum Beispiel hier:

Organentnahme bei Flüchtlingen: Wer nicht zahlt, muss sterben

https://www.noz.de/deutschland-welt/poli...-muss-sterben-1

Ich bin für die Rückführung nach Libyen ohne Wenn und Aber, nur muss sichergestellt werden, dass den Betroffenen die geordnete Rückkehr in ihre Heimatländer ermöglicht wird. OK?


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#4967

RE: Ladurner - die "Zeit"

in Politik 14.08.2017 17:38
von mbockstette | 12.380 Beiträge

Libyen: General Haftar will 17 Milliarden von der EU für die Grenzsicherung

1) Eine weitere NGO stellt ihre Seenot-Rettungsmission vorübergehend ein. Wie wird das Schleuser-Business darauf reagieren?

2) Die 17-Milliarden-Liste

Den Plan habe er, ihm würden nur die Mittel fehlen. Auf seiner Forderungsliste an Macron stehen Waffen, Munition, gepanzerte Fahrzeuge, Hubschrauber, Nachtsichtgeräte und befestigte Anlagen, die alle 100 Meter an der 4.000 Kilometer langen Grenze im Süden Libyens aufgestellt werden müssten, um eine effektive Kontrolle auszuüben. Kostenpunkt für die EU laut Haftar: etwa 17 Milliarden Euro.

Das sei keine übermäßige Summe, da sie sich auf 20 bis 25 Jahre verteile und die EU dies ja in einer kollektiven Anstrengung aufbringen könnte. An die Türkei werde mehr bezahlt, so Haftar.

https://www.heise.de/tp/features/Libyen-...63.html?seite=2


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#4968

RE: Ladurner - die "Zeit"

in Politik 14.08.2017 18:23
von Maga-neu | 35.169 Beiträge

Zitat von mbockstette im Beitrag #4966
Zitat von Landegaard im Beitrag #4961
Zitat von mbockstette im Beitrag #4960
Zitat von Landegaard im Beitrag #4956
Zitat von mbockstette im Beitrag #4946
Zitat von Landegaard im Beitrag #4943
Zitat von mbockstette im Beitrag #4931

Flüchtlingsretter im Mittelmeer - Das Moraldilemma

Woche für Woche ertrinken Menschen im Mittelmeer, trotz des Engagements vieler Seenotretter. Wer hat Schuld? Im Streit über Recht, Politik und Moral gehen die Ansichten weit auseinander. Ein Überblick.

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1161209.html


""Wer aus Libyen flieht, flieht vor Gewalt, Folter, willkürlicher Inhaftierung, Vergewaltigung", sagt Florian Westphal, Geschäftsführer Deutschland von Ärzte ohne Grenzen zu SPIEGEL ONLINE: "Wer Menschen auf dem Mittelmeer rettet und sie dann nach Libyen zurückbringt, muss die volle Verantwortung dafür übernehmen.""

Weiter sind wir auch nach zwei Jahren nicht, dass es immer noch solche Florians sind, die unwidersprochen solchen Unfug verzapfen


Das ist beileibe kein Unfug, sondern tatsächlich die andere Seite der Medaille.


Es ist Unfug, weil in dieser Pauschalität schlicht falsch. Lustigerweise geht es darum gar nicht, da es egal ist, ob jemand aus Libyen nach Europa will, weil er Verfolgt, arm oder nur eine Klimaänderung will. Menschen sind es immer und insofern, wir sprechen vom Ertrinken, ist das in keinem Fall eine Option. Insofern muss ich nicht alle, die aus Libyen flieht, zum Folteropfer verklären. Das dient nur der moralischen Einwandvorwegbehandlung. Und auch muss niemand die "volle Verantwortung" für eine Rückführung nach Libyen übernehmen, was immer das überhaupt heißen mag. Die Alternative hieße, ersoffen im Mittelmeer.

Im übrigen sollte das gemäß Ankündigung der Überschrift eine Sammlung hinsichtlich geäußerter Schuldthesen sein. Nur diese da bekommt gleich die Bewertung mitgeliefert.

Ich finde überhaupt nur die üblichen Verdächtigen, natürlich ist keiner, der in ein seeuntüchtiges Schlauboot klettert, irgendwie "Schuld", wenn er ertrinkt. So wie auch die EU, speziell Deutschland Schuld am Elend Afrikas ist, nicht etwa die afrikanischen Staaten. Eigentlich sind nur Unmündige nie für ihr Tun verantwortlich. Aber so ist das mit dem rassistischen Blick auf die Afrikaner: Schuldunfähige Kleinkinder, die hinsichtlich ihrer Schuldfähigkeit bestenfalls mit hiesigen knapp 7-Jährigen vergleichbar sind.


""Wer aus Libyen flieht, flieht vor Gewalt, Folter, willkürlicher Inhaftierung, Vergewaltigung", und das stimmt sehr wohl.

„For sale“ – wie Flüchtlinge in Libyen zu Sklaven werden

Einst war Libyen ein Eldorado für Migranten. Doch die Schlepper gehen immer brutaler mit denen um, die nach Europa wollen.

http://www.fr.de/politik/migration-for-s...erden-a-1300788

Libyen ist für die Betroffenen in der Regel ein viel gefährlicheres Pflaster als ihre Heimatländer.

Nur hat niemand die "Flüchtlinge" gezwungen die Risiken in Libyen in Kauf zu nehmen, in sofern haben sie die Wahl, es ist ihre Entscheidung.


Nein, das stimmt noch immer so nicht. Aus Lybien fliehen halt auch diverse Armutsflüchtlinge. Das hat dann nichts mit Folter und Vergewaltigung zu tun, sondern mit Armut.

Es gibt auch keinen Automatismus, dass jeder, der seinen Fuß ins Land setzt, erst einmal vergewaltigt und gefoltert wird.

All das geschieht zwar, gilt aber halt nun einmal nicht für alle.


Wie oft man doch knapp aneinander vorbeiredet. Wer aus dem Mittelmeer gefischt und mittellos nach Libyen zurückkehren muss, dem droht Schlimmes und Schlimmeres. wie zum Beispiel hier:

Organentnahme bei Flüchtlingen: Wer nicht zahlt, muss sterben

https://www.noz.de/deutschland-welt/poli...-muss-sterben-1

Ich bin für die Rückführung nach Libyen ohne Wenn und Aber, nur muss sichergestellt werden, dass den Betroffenen die geordnete Rückkehr in ihre Heimatländer ermöglicht wird. OK?



Okay.


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#4969

RE: Ladurner - die "Zeit"

in Politik 14.08.2017 18:24
von Maga-neu | 35.169 Beiträge

Zitat von mbockstette im Beitrag #4967
Libyen: General Haftar will 17 Milliarden von der EU für die Grenzsicherung

1) Eine weitere NGO stellt ihre Seenot-Rettungsmission vorübergehend ein. Wie wird das Schleuser-Business darauf reagieren?

2) Die 17-Milliarden-Liste

Den Plan habe er, ihm würden nur die Mittel fehlen. Auf seiner Forderungsliste an Macron stehen Waffen, Munition, gepanzerte Fahrzeuge, Hubschrauber, Nachtsichtgeräte und befestigte Anlagen, die alle 100 Meter an der 4.000 Kilometer langen Grenze im Süden Libyens aufgestellt werden müssten, um eine effektive Kontrolle auszuüben. Kostenpunkt für die EU laut Haftar: etwa 17 Milliarden Euro.

Das sei keine übermäßige Summe, da sie sich auf 20 bis 25 Jahre verteile und die EU dies ja in einer kollektiven Anstrengung aufbringen könnte. An die Türkei werde mehr bezahlt, so Haftar.

https://www.heise.de/tp/features/Libyen-...63.html?seite=2


Man wird ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Er wird sich auch mit weniger begnügen.


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#4970

RE: Ladurner - die "Zeit"

in Politik 14.08.2017 21:56
von mbockstette | 12.380 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #4969
Zitat von mbockstette im Beitrag #4967
Libyen: General Haftar will 17 Milliarden von der EU für die Grenzsicherung

1) Eine weitere NGO stellt ihre Seenot-Rettungsmission vorübergehend ein. Wie wird das Schleuser-Business darauf reagieren?

2) Die 17-Milliarden-Liste

Den Plan habe er, ihm würden nur die Mittel fehlen. Auf seiner Forderungsliste an Macron stehen Waffen, Munition, gepanzerte Fahrzeuge, Hubschrauber, Nachtsichtgeräte und befestigte Anlagen, die alle 100 Meter an der 4.000 Kilometer langen Grenze im Süden Libyens aufgestellt werden müssten, um eine effektive Kontrolle auszuüben. Kostenpunkt für die EU laut Haftar: etwa 17 Milliarden Euro.

Das sei keine übermäßige Summe, da sie sich auf 20 bis 25 Jahre verteile und die EU dies ja in einer kollektiven Anstrengung aufbringen könnte. An die Türkei werde mehr bezahlt, so Haftar.

https://www.heise.de/tp/features/Libyen-...63.html?seite=2


Man wird ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Er wird sich auch mit weniger begnügen.



Die Flüchtlinge sind ein Geschäft für den libyschen Taxifahrer hin bis zu den Warlords und die "Regierung/en" wissen wie man das ganz große Geld mit dem "Treibgut" macht. Via Radio und Fernsehen sollte die EU in den Herkunftsländern vor den vielen Gefahren der Reise und auf die Aussichtslosigkeit auf Arbeits- und Niederlassungsbewilligungen hinweisen, etwa so wie bei den alarmierenden Aufklebern auf Zigarettenschachteln.



zuletzt bearbeitet 14.08.2017 21:57 | nach oben springen

#4971

RE: Ladurner - die "Zeit"

in Politik 15.08.2017 01:34
von Landegaard | 21.059 Beiträge

Zitat von mbockstette im Beitrag #4966
Zitat von Landegaard im Beitrag #4961
Zitat von mbockstette im Beitrag #4960
Zitat von Landegaard im Beitrag #4956
Zitat von mbockstette im Beitrag #4946
Zitat von Landegaard im Beitrag #4943
Zitat von mbockstette im Beitrag #4931

Flüchtlingsretter im Mittelmeer - Das Moraldilemma

Woche für Woche ertrinken Menschen im Mittelmeer, trotz des Engagements vieler Seenotretter. Wer hat Schuld? Im Streit über Recht, Politik und Moral gehen die Ansichten weit auseinander. Ein Überblick.

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1161209.html


""Wer aus Libyen flieht, flieht vor Gewalt, Folter, willkürlicher Inhaftierung, Vergewaltigung", sagt Florian Westphal, Geschäftsführer Deutschland von Ärzte ohne Grenzen zu SPIEGEL ONLINE: "Wer Menschen auf dem Mittelmeer rettet und sie dann nach Libyen zurückbringt, muss die volle Verantwortung dafür übernehmen.""

Weiter sind wir auch nach zwei Jahren nicht, dass es immer noch solche Florians sind, die unwidersprochen solchen Unfug verzapfen


Das ist beileibe kein Unfug, sondern tatsächlich die andere Seite der Medaille.


Es ist Unfug, weil in dieser Pauschalität schlicht falsch. Lustigerweise geht es darum gar nicht, da es egal ist, ob jemand aus Libyen nach Europa will, weil er Verfolgt, arm oder nur eine Klimaänderung will. Menschen sind es immer und insofern, wir sprechen vom Ertrinken, ist das in keinem Fall eine Option. Insofern muss ich nicht alle, die aus Libyen flieht, zum Folteropfer verklären. Das dient nur der moralischen Einwandvorwegbehandlung. Und auch muss niemand die "volle Verantwortung" für eine Rückführung nach Libyen übernehmen, was immer das überhaupt heißen mag. Die Alternative hieße, ersoffen im Mittelmeer.

Im übrigen sollte das gemäß Ankündigung der Überschrift eine Sammlung hinsichtlich geäußerter Schuldthesen sein. Nur diese da bekommt gleich die Bewertung mitgeliefert.

Ich finde überhaupt nur die üblichen Verdächtigen, natürlich ist keiner, der in ein seeuntüchtiges Schlauboot klettert, irgendwie "Schuld", wenn er ertrinkt. So wie auch die EU, speziell Deutschland Schuld am Elend Afrikas ist, nicht etwa die afrikanischen Staaten. Eigentlich sind nur Unmündige nie für ihr Tun verantwortlich. Aber so ist das mit dem rassistischen Blick auf die Afrikaner: Schuldunfähige Kleinkinder, die hinsichtlich ihrer Schuldfähigkeit bestenfalls mit hiesigen knapp 7-Jährigen vergleichbar sind.


""Wer aus Libyen flieht, flieht vor Gewalt, Folter, willkürlicher Inhaftierung, Vergewaltigung", und das stimmt sehr wohl.

„For sale“ – wie Flüchtlinge in Libyen zu Sklaven werden

Einst war Libyen ein Eldorado für Migranten. Doch die Schlepper gehen immer brutaler mit denen um, die nach Europa wollen.

http://www.fr.de/politik/migration-for-s...erden-a-1300788

Libyen ist für die Betroffenen in der Regel ein viel gefährlicheres Pflaster als ihre Heimatländer.

Nur hat niemand die "Flüchtlinge" gezwungen die Risiken in Libyen in Kauf zu nehmen, in sofern haben sie die Wahl, es ist ihre Entscheidung.


Nein, das stimmt noch immer so nicht. Aus Lybien fliehen halt auch diverse Armutsflüchtlinge. Das hat dann nichts mit Folter und Vergewaltigung zu tun, sondern mit Armut.

Es gibt auch keinen Automatismus, dass jeder, der seinen Fuß ins Land setzt, erst einmal vergewaltigt und gefoltert wird.

All das geschieht zwar, gilt aber halt nun einmal nicht für alle.


Wie oft man doch knapp aneinander vorbeiredet. Wer aus dem Mittelmeer gefischt und mittellos nach Libyen zurückkehren muss, dem droht Schlimmes und Schlimmeres. wie zum Beispiel hier:

Organentnahme bei Flüchtlingen: Wer nicht zahlt, muss sterben

https://www.noz.de/deutschland-welt/poli...-muss-sterben-1

Ich bin für die Rückführung nach Libyen ohne Wenn und Aber, nur muss sichergestellt werden, dass den Betroffenen die geordnete Rückkehr in ihre Heimatländer ermöglicht wird. OK?





Wenn das sichergestellt werden soll, gibt es kaum eine Alternative, selbst an den lybischen Strand zu gehen. Wenn ich derlei vorschlage, ernte ich gemeinhin weitreichende Vorträge zum Thema Völkerrecht.

Meine Meinung jedoch ist:

- Wer Libyen wie bisher machen lässt (weil Völkerrecht) und ab der Seegrenze alles aus dem Wasser fischt (weil humanitärer Imperativ), verfügt über keine andere Option, als sich weiterhin zum Handlanger von Schleppern zu machen. Ist das erfolgreich, steigert das deren Einkommen, weil es eine Sogwirkung entfaltet. Mehr kommen nach Libyen, mehr zu den Schleppern, mehr nach Europa. In einer nicht mehr hinterfragbaren und verhinderbaren Zwangsläufigkeit.

- das bin ich nicht bereit zu akzeptieren. Habs versucht, geht nicht.

Daraus folgt: Entweder verletzt die EU Libyens Souveränität oder lässt die Leute ersaufen. Da favorisiere ich Option 1. Und das ist schon der Fall, wenn EU-Schiffe ungefragt ins Sichtweite der libyschen Küste operieren und jedes Boot wieder ans Land setzen. Dann habe ich auch kein Problem mehr damit, dass EU-Truppen in Libyen sind und dafür sorgen, dass die Flüchtlinge zu entsprechenden Hotspots gebracht werden, von wo sie ihre Heimreise selbst antreten können.

Letztlich aber wird es in Afrika diese Asylzentren brauchen. Denn wenn Libyen kein Zugangstor zu Europa mehr ist, wird es wohl ein anderes Land werden. Es wird kein Weg daran vorbei führen, Geld in den Schutz des Mittelmeers zu investieren.

Politisch umsetzbar scheint mir davon nichts. Merkels Workarround dazu, obergrenzenfreie Willkommensrhetorik zu pflegen und überall Türsteher zu bezahlen, damit nichts davon geschieht, hat die erkennbare Grenze, dass Geld gerne genommen wird, sowohl von Merkel und dafür, die Tür dann doch zu öffnen.

Die EU wird weder ihre Macht einsetzen, noch irgendein Militär, um das zu tun, was den Schengenraum bedingt: Die Außengrenzen schützen. So sehr ich dafür bin, dass jeder Flüchtling sicher in seine Heimat zurückgeführt wird, so sicher bin ich mir, dass das eine Gaga-Debatte ist, solange sich Europa immer zuerst und meist einzig mit dem Interesse des Flüchtlings beschäftigt.

Aber gerne ja: Das kann auch in ganz Nordafrika an jede Hauswand geschrieben werden: Schluss mit den Überfahrten per sofort: Rückführung eines jeden in Libyen befindlichen Flüchtlings bis 30.09., anschließend Aufenthalt in Libyen und Mittelmeer auf eigenes Risiko, wir versichern: Das ist nicht mehr der Weg. Asylanträge können per sofort hier da und dort auf afrikanischem Boden gestellt werden, die Bedingungen für eine aussichtsreiche Antragstellung finden Sie auf www.bla.com. Kosten für die Antragstellung beträgt x, zahlbar sofort und in bar, wird bei erfolgreichem Entscheid zurückerstattet.

Einrichtung eines Afrikagipfels zur Neuausrichtung der EU-Landwirtschaftspolitik und Verabschiedung von Entwicklungsprogrammen. Blöder als der Dieselgipfel wird es nicht werden.

Das ganze bitte nach der BuWa umsetzen per bewährtem Merkel-Erlass-Verfahren.

Europa, vor allem aber Deutschland muss sich dringend aus seiner selbstgestellten Moralfalle befreien.



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#4972

RE: Ladurner - die "Zeit"

in Politik 15.08.2017 01:41
von Landegaard | 21.059 Beiträge

Zitat von mbockstette im Beitrag #4967
Libyen: General Haftar will 17 Milliarden von der EU für die Grenzsicherung

1) Eine weitere NGO stellt ihre Seenot-Rettungsmission vorübergehend ein. Wie wird das Schleuser-Business darauf reagieren?

2) Die 17-Milliarden-Liste

Den Plan habe er, ihm würden nur die Mittel fehlen. Auf seiner Forderungsliste an Macron stehen Waffen, Munition, gepanzerte Fahrzeuge, Hubschrauber, Nachtsichtgeräte und befestigte Anlagen, die alle 100 Meter an der 4.000 Kilometer langen Grenze im Süden Libyens aufgestellt werden müssten, um eine effektive Kontrolle auszuüben. Kostenpunkt für die EU laut Haftar: etwa 17 Milliarden Euro.

Das sei keine übermäßige Summe, da sie sich auf 20 bis 25 Jahre verteile und die EU dies ja in einer kollektiven Anstrengung aufbringen könnte. An die Türkei werde mehr bezahlt, so Haftar.

https://www.heise.de/tp/features/Libyen-...63.html?seite=2




Das ist das Problem, wunderbar mit "an die Türkei werde mehr bezahlt" auf alle wesentliche Punkte gebracht. Wer den Mittelmeer-Anrainern beibringt, sich alles von der EU bezahlen zu lassen, darf sich nicht wundern, wenn alle die Hand aufhalten.

Gut, das ist immer noch besser als nichts zu tun. Man kann Haftar aber auch sagen, dass die EU das selbst investiert und auch selbst macht, wenn er sich so zu gar nichts in der Lage sieht.



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#4973

RE: Ladurner - die "Zeit"

in Politik 15.08.2017 01:45
von Landegaard | 21.059 Beiträge

Zitat von mbockstette im Beitrag #4970
Zitat von Maga-neu im Beitrag #4969
Zitat von mbockstette im Beitrag #4967
Libyen: General Haftar will 17 Milliarden von der EU für die Grenzsicherung

1) Eine weitere NGO stellt ihre Seenot-Rettungsmission vorübergehend ein. Wie wird das Schleuser-Business darauf reagieren?

2) Die 17-Milliarden-Liste

Den Plan habe er, ihm würden nur die Mittel fehlen. Auf seiner Forderungsliste an Macron stehen Waffen, Munition, gepanzerte Fahrzeuge, Hubschrauber, Nachtsichtgeräte und befestigte Anlagen, die alle 100 Meter an der 4.000 Kilometer langen Grenze im Süden Libyens aufgestellt werden müssten, um eine effektive Kontrolle auszuüben. Kostenpunkt für die EU laut Haftar: etwa 17 Milliarden Euro.

Das sei keine übermäßige Summe, da sie sich auf 20 bis 25 Jahre verteile und die EU dies ja in einer kollektiven Anstrengung aufbringen könnte. An die Türkei werde mehr bezahlt, so Haftar.

https://www.heise.de/tp/features/Libyen-...63.html?seite=2


Man wird ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Er wird sich auch mit weniger begnügen.



Die Flüchtlinge sind ein Geschäft für den libyschen Taxifahrer hin bis zu den Warlords und die "Regierung/en" wissen wie man das ganz große Geld mit dem "Treibgut" macht. Via Radio und Fernsehen sollte die EU in den Herkunftsländern vor den vielen Gefahren der Reise und auf die Aussichtslosigkeit auf Arbeits- und Niederlassungsbewilligungen hinweisen, etwa so wie bei den alarmierenden Aufklebern auf Zigarettenschachteln.


Europa sollte auch zur Kenntnis nehmen, dass die Afrikaner weit besser informiert sind, als hier angenommen wird. Wo aktuell der aussichtsreichste Weg nach Europa ist, wird eher dem Internet und nicht dem Fernsehen entnommen.



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#4974

RE: Ladurner - die "Zeit"

in Politik 15.08.2017 07:06
von Marlies (gelöscht)
avatar

Zitat von Landegaard im Beitrag #4972

Das ist das Problem, wunderbar mit "an die Türkei werde mehr bezahlt" auf alle wesentliche Punkte gebracht

Was man bei dem Argument „Zahlungen an die Türkei und devote Verbeugung gegenüber Erdogan“ nicht unterschlagen sollte, ist die Tatsache, dass es 2012 eine Vereinbarung zwischen der Türkei und der EU gab, in der es der EU darum ging, die vor allem auch durch deren Waffen und Bombenangriffe in der Region verursachten Flüchtlingsbewegungen an den Grenzen zwischen der Türkei und EU zu stoppen. Die Türkei hatte die meisten Flüchtlinge im Land. Die EU wollte natürlich, dass diese Flüchtlinge dort in der Region blieben, während natürlich viele Flüchtlinge dorthin wollten, wo sie gefühlt mehr Perspektiven hatten, in die EU. Erdogan zockte damals hoch und erwirkte als Gegenleistung der EU dafür, dass er die Flüchtlinge nicht in die EU ließ, ein Aufnahmeverfahren der Türkei in die EU. Die EU hielt sich an ihren Teil der Vereinbarungen allerdings nicht, sondern machte in Folge in den eigenen Volksempfängern massiv Propaganda gegen die Türkei, vor allem gegen Erdogan. Vor allem Deutschland und Frankreich hatten natürlich keinerlei Interesse daran, einen dritten Konkurrenten um die EU Vorherrschaft ins Boot zu holen. Um Demokratie oder Islam ging es dabei nie wirklich. Das war nur das Thema für die längst vollkommen verdummten Bürger der EU, was man wählte, um auch in der Bevölkerung eine Anti-Türkei-Haltung zu erwirken. Irgendwann öffnete Erdogan seine Tore für Flüchtlinge nach Europa, weil er merkte, dass er der einzige war, der sich an die gemeinsamen Vereinbarungen hielt. In kausaler Folge der daraus resultierenden Flüchtlingskrise in 2015 kam es in 2016 zu einem Putschversuch in der Türkei.


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#4975

RE: Ladurner - die "Zeit"

in Politik 15.08.2017 13:40
von Landegaard | 21.059 Beiträge

Zitat von Marlies im Beitrag #4974
Zitat von Landegaard im Beitrag #4972

Das ist das Problem, wunderbar mit "an die Türkei werde mehr bezahlt" auf alle wesentliche Punkte gebracht

Was man bei dem Argument „Zahlungen an die Türkei und devote Verbeugung gegenüber Erdogan“ nicht unterschlagen sollte


Wessen Argument ist das denn?



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