#1176

RE: Europäische Politik

in Politik 10.07.2019 22:43
von Willie (gelöscht)
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Read The Full Transcript Of The Italian Far Right And Russia Oil-Deal Meeting
“We want to change Europe. A new Europe has to be close to Russia as before because we want to have our sovereignty.”

https://www.buzzfeednews.com/article/buz...il-deal-meeting


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#1177

RE: Europäische Politik

in Politik 11.07.2019 11:03
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #1176
Read The Full Transcript Of The Italian Far Right And Russia Oil-Deal Meeting
“We want to change Europe. A new Europe has to be close to Russia as before because we want to have our sovereignty.”

https://www.buzzfeednews.com/article/buz...il-deal-meeting

https://www.insider.com/buzzfeed-trump-r...verified-2019-2

Nach dem tollen Report über Trump kommt das Blättchen mit einem neuen transcript. Beweislage null, zero.
Wäre doch gelacht, wenn das, was bei Strache funktioniert hat, nicht auch bei Salvini funktionieren würde.

Aber: Salvini ist nicht Strache, und Italien ist nicht Österreich.
Liebe Lügenbolde, der Schuss wird nach hinten losgehen - so viel kann ich euch versprechen.

Es wäre besser gewesen, die buzzfeed-Macher wären bei ihren Katzenvideos geblieben.



zuletzt bearbeitet 11.07.2019 11:07 | nach oben springen

#1178

RE: Europäische Politik

in Politik 11.07.2019 12:01
von sayada.b. | 9.135 Beiträge

https://www.zeit.de/2019/29/syrien-boden...an-atomabkommen

Passt eigentlich auch "ins irre Land" oder zu Trump. ;)

"Deutschland will auf keinen Fall in einen Krieg gegen den Iran hineingezogen werden"

… ist eigentlich der positivste Satz...


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#1179

RE: Europäische Politik

in Politik 11.07.2019 12:18
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Mich wundert nicht, dass buzzfeed die Stimmung in Italien falsch einschätzt, sondern dass die PD-Politiker es tun. Die Italiener, abgesehen von einer winzigen Minderheit, sind keine amerikanischen Puritaner, die sich in ihrem Sündenstolz ergehen. Was hat Berlusconi das Genick gebrochen? Doch nicht die Korruptionsvorwürfe, die Gerichtsprozesse, das bunga-bunga, die gaffes oder die Scheidungen, sondern dass er keines seiner Versprechen gehalten hat (oder halten konnte). Wäre ihm das gelungen, wäre er heute noch Ministerpräsident - oder Staatspräsident.



zuletzt bearbeitet 11.07.2019 12:20 | nach oben springen

#1180

RE: Europäische Politik

in Politik 11.07.2019 16:44
von Willie (gelöscht)
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Zitat von sayada.b. im Beitrag #1178
https://www.zeit.de/2019/29/syrien-bodentruppen-bundesregierung-islamischer-staat-iran-atomabkommen

Passt eigentlich auch "ins irre Land" oder zu Trump. ;)

"Deutschland will auf keinen Fall in einen Krieg gegen den Iran hineingezogen werden"

… ist eigentlich der positivste Satz...

Meine Empfehlung an die Deutschen:

Wehrpflicht wieder einfuehren und Wehrpflichtige mitkontingentieren fuer das naechste Abenteuer. Dann koenntet ihr beim naechsten mal ganz wunderbar, alle eure Kinder in action am Fernsehen bewundern.
Ach, habe ich ganz vergessen, ihr habt ja alle keine. :-)



zuletzt bearbeitet 11.07.2019 16:45 | nach oben springen

#1181

RE: Europäische Politik

in Politik 11.07.2019 17:21
von Landegaard | 21.077 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #1180
Zitat von sayada.b. im Beitrag #1178
https://www.zeit.de/2019/29/syrien-bodentruppen-bundesregierung-islamischer-staat-iran-atomabkommen

Passt eigentlich auch "ins irre Land" oder zu Trump. ;)

"Deutschland will auf keinen Fall in einen Krieg gegen den Iran hineingezogen werden"

… ist eigentlich der positivste Satz...

Meine Empfehlung an die Deutschen:

Wehrpflicht wieder einfuehren und Wehrpflichtige mitkontingentieren fuer das naechste Abenteuer. Dann koenntet ihr beim naechsten mal ganz wunderbar, alle eure Kinder in action am Fernsehen bewundern.
Ach, habe ich ganz vergessen, ihr habt ja alle keine. :-)



Kinder oder Fernseher?



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#1182

RE: Europäische Politik

in Politik 11.07.2019 19:26
von Nadine | 3.633 Beiträge

Ich dachte zeitweise daran, Sonneborn zu wählen, habe aber nicht gewählt und auch nicht bereut.


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#1183

RE: Europäische Politik

in Politik 11.07.2019 19:41
von Corto (gelöscht)
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Ich würde es begrüssen, wenn meine Töchter zur Armee gingen.


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#1184

RE: Europäische Politik

in Politik 11.07.2019 19:46
von Nadine | 3.633 Beiträge

An die Front oder auf einen höher dotierten Quotenjob im Büro?


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#1185

RE: Europäische Politik

in Politik 11.07.2019 19:55
von Corto (gelöscht)
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Welche Front? ;)
Nein ehrlich, ich finde am Dienst fürs Vaterland nichts Unehrenhaftes. Kombattiv auch für den Dienst an der Waffe wären meine Mädels in ausreichendem Masse.


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#1186

RE: Europäische Politik

in Politik 11.07.2019 20:07
von Nadine | 3.633 Beiträge

Wo werden Frauen an die Front geschickt? Sie schmieren bestenfalls mit A13 die Pausenbrote für die A5er Frontsoldaten.


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#1187

RE: Europäische Politik

in Politik 11.07.2019 20:14
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Landegaard im Beitrag #1181
Zitat von Willie im Beitrag #1180
Zitat von sayada.b. im Beitrag #1178
https://www.zeit.de/2019/29/syrien-bodentruppen-bundesregierung-islamischer-staat-iran-atomabkommen

Passt eigentlich auch "ins irre Land" oder zu Trump. ;)

"Deutschland will auf keinen Fall in einen Krieg gegen den Iran hineingezogen werden"

… ist eigentlich der positivste Satz...

Meine Empfehlung an die Deutschen:

Wehrpflicht wieder einfuehren und Wehrpflichtige mitkontingentieren fuer das naechste Abenteuer. Dann koenntet ihr beim naechsten mal ganz wunderbar, alle eure Kinder in action am Fernsehen bewundern.
Ach, habe ich ganz vergessen, ihr habt ja alle keine. :-)



Kinder oder Fernseher?

Sieh an, der Kindergarten hat schon aus.


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#1188

RE: Europäische Politik

in Politik 11.07.2019 20:16
von Corto (gelöscht)
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Wer ist jetzt der Chauvinist hier?
:))


zuletzt bearbeitet 11.07.2019 20:16 | nach oben springen

#1189

RE: Europäische Politik

in Politik 11.07.2019 20:22
von Nadine | 3.633 Beiträge

du?


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#1190

RE: Europäische Politik

in Politik 11.07.2019 22:07
von Landegaard | 21.077 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #1187
Zitat von Landegaard im Beitrag #1181
Zitat von Willie im Beitrag #1180
Zitat von sayada.b. im Beitrag #1178
https://www.zeit.de/2019/29/syrien-bodentruppen-bundesregierung-islamischer-staat-iran-atomabkommen

Passt eigentlich auch "ins irre Land" oder zu Trump. ;)

"Deutschland will auf keinen Fall in einen Krieg gegen den Iran hineingezogen werden"

… ist eigentlich der positivste Satz...

Meine Empfehlung an die Deutschen:

Wehrpflicht wieder einfuehren und Wehrpflichtige mitkontingentieren fuer das naechste Abenteuer. Dann koenntet ihr beim naechsten mal ganz wunderbar, alle eure Kinder in action am Fernsehen bewundern.
Ach, habe ich ganz vergessen, ihr habt ja alle keine. :-)



Kinder oder Fernseher?

Sieh an, der Kindergarten hat schon aus.


Wer keine Kinder hat, hat üblicherweise wenig mit Kindergärten zu tun. Es freut mich aber, dass Sie auch heute wieder den Weg nach Hause gefunden haben.



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#1191

RE: Europäische Politik

in Politik 11.07.2019 22:13
von Nante | 10.432 Beiträge

Zitat von Corto im Beitrag #1183
Ich würde es begrüssen, wenn meine Töchter zur Armee gingen.


Ich hätte zu verhindern versucht, daß meine Tochter bei meiner Firma gelandet wäre. Obwohl Familiendynastien gern gesehen waren.


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#1192

RE: Europäische Politik

in Politik 11.07.2019 23:29
von ghassan (gelöscht)
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Zitat von Nadine im Beitrag #1182
Ich dachte zeitweise daran, Sonneborn zu wählen, habe aber nicht gewählt und auch nicht bereut.


Wieso bereuen, Nadine.
Richtig entschieden, Sie gehören nicht zur Zielgruppe.

Wir betreiben keinen aktiven Wahlkampf, indem wir Leute überzeugen, "Die Partei" zu wählen. Um uns zu wählen, braucht man ein Mindestmaß an Intelligenz und Humor – und das haben nicht mehr als ein bis zwei Millionen Menschen im Land.
Ja, wir sind eine Partei für intelligente Protestwähler. Für Menschen, die eigentlich die SPD wählen würden, wenn diese noch sozialdemokratische Inhalte vertreten würde. Oder die Grünen, wenn sie noch Ideale hätten und nicht zu einer zu gut gelaunten Partei der Besserverdienenden geworden wären.

Martin Sonneborn


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#1193

RE: Europäische Politik

in Politik 12.07.2019 20:28
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Zitat von ghassan im Beitrag #1192
Zitat von Nadine im Beitrag #1182
Ich dachte zeitweise daran, Sonneborn zu wählen, habe aber nicht gewählt und auch nicht bereut.


Wieso bereuen, Nadine.
Richtig entschieden, Sie gehören nicht zur Zielgruppe.

Wir betreiben keinen aktiven Wahlkampf, indem wir Leute überzeugen, "Die Partei" zu wählen. Um uns zu wählen, braucht man ein Mindestmaß an Intelligenz und Humor – und das haben nicht mehr als ein bis zwei Millionen Menschen im Land.
Ja, wir sind eine Partei für intelligente Protestwähler. Für Menschen, die eigentlich die SPD wählen würden, wenn diese noch sozialdemokratische Inhalte vertreten würde. Oder die Grünen, wenn sie noch Ideale hätten und nicht zu einer zu gut gelaunten Partei der Besserverdienenden geworden wären.

Martin Sonneborn

Dieses Mindestmaß an Intelligenz und Humor fehlt mir wohl, vor allem da Sonneborn kurz nach den Wahlen Gespräche mit den Grünen und der Linken aufnahm.


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#1194

RE: Europäische Politik

in Politik 12.07.2019 20:37
von Nadine | 3.633 Beiträge

ghassan
Ich habe die Titanic
schon gelesen,
da wählten Sie noch SED.


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#1195

RE: Europäische Politik

in Politik 12.07.2019 21:18
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/a...-mal-beleidigt/

Sie hat noch nicht genug für Salvinis Popularität getan...Immerhin besitzt sie Humor: Jemanden anzuklagen, weil er sie eine "aufgeblasene verwöhnte Angeberin“ genannt hat - und das in dem Land, in dem Beleidigungen im Straßenverkehr nicht geahndet werden, weil es ihrer zu viele gibt, zeugt von Humor.

"Carola Rackete behauptet ganz ernsthaft mit ihrem Rechtsanwalt: „Er hat mich 22 Mal beleidigt.“ Er = Matteo Salvini.

Der Innenminister hat eine Gesetzesbrecherin aus Deutschland 22 Mal beleidigt? Salvini wird also angeklagt. Und eine weitere Forderung: seine Social-Media-Konten sollen beschlagnahmt und bewertet bzw. ausgezählt werden. Ausgezählt. Vielleicht finden sich noch mehr Beleidigungen, spekuliert wohl die selbst zur „Kapitänin“ beförderte Skipperin."


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#1196

RE: Europäische Politik

in Politik 12.07.2019 21:21
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Vielleicht kann mir jemand die Frage beantworten: Warum sind Progressive eigentlich solche Prozesshansel?

(Chuck Norris ist bestimmt kein Prozesshansel. :-))


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#1197

RE: Europäische Politik

in Politik 13.07.2019 09:47
von ghassan (gelöscht)
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Zitat von Nadine im Beitrag #1194
ghassan
Ich habe die Titanic
schon gelesen,
da wählten Sie noch SED.


Also nie.
:)
Ich mochte die "Bild für Möchtegernintellektuelle" auch nicht besonders.
In meinem Bekanntenkreis wurde die Titanic in den Achtzigern, ähnlich einer Monstranz öffentlich und gut sichtbar zu jedem Anlass getragen.
Quasi als Glaubensbekenntnis.
Der Nebelspalter lag und liegt mir nicht nur geographisch näher.



zuletzt bearbeitet 13.07.2019 09:54 | nach oben springen

#1198

RE: Europäische Politik

in Politik 15.07.2019 12:43
von sayada.b. | 9.135 Beiträge

https://www.nzz.ch/meinung/eu-chefposten...eler-ld.1495297

In der EU schlägt die Stunde der Gaukler und Taschenspieler
Niemand beherrscht die Kunst der Illusion besser als die EU. Die Personalentscheidungen des Rats täuschen Geschlossenheit vor, doch es gibt mehr Verlierer als Gewinner. In zentralen Fragen bleibt die Union zerstritten, ausserdem steckt sie in einer Verfassungskrise.

Warum sieht man die Lage nur so viel klarer, wenn man außerhalb des "Elends" steht?
Guter Kommentar, wie ich finde...


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#1199

RE: Europäische Politik

in Politik 15.07.2019 12:45
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Daniel Matissek:


"Carola Rackete und kein Ende: Seit gestern nimmt seit Fall eine spektakuläre Wendung, nachdem bekannt wurde, dass sich an Bord der „Sea-Watch 3“ durchgehend ein TV-Team des ARD-Magazins „Panorama“ befand. War etwa alles nur ein Fernsehspiel für die ARD, war die gesamte „Rettungsaktion“ möglicherweise nur eine riesige Medienshow?
Was sich hier abzeichnet, ist ein ungeheuerlicher Skandal - denn anscheinend handelte es sich bei der ganzen Fahrt der Sea-Watch bis hin zur Verhaftung der Kapitänin um nichts weiter als ein geniales Propagandastück; immer mehr deutet darauf hin. Seit der Freitagssendung des ARD-Magazins ist bekannt, dass die beiden „Panorama“-Reporter Nadia Kailouli und Jonas Scheijäg die ganze Zeit über an Bord der „Sea Watch 3“ waren – und zwar vom ersten Moment ihres Ablegens in Sizilien bis zur Festnahme Carola Racketes auf Lampedusa. Rückschauend gleicht die gesamte Aktion einer Inszenierung - wohl mit dem von vornherein geplanten Ziel, um jeden Preis auf Konfrontation mit den italienischen Behörden zu gehen. Soviel Nähe zum gelenkten Geschehen lässt sogar CNN vor Neid erblassen.


Der „Panorama“-Beitrag beginnt mit einer für Anchorwoman Anja Reschke so typischen spöttelnden Anmoderation: Es sei „interessant zu beobachten, wie hierzulande jetzt plötzlich alle Experten für Seenotrettung und Seerecht sind, die genau wissen, was zu tun und zu lassen ist, wenn man auf Schlauchboote mit Flüchtlingen trifft - ohne irgendwelche Kenntnisse, was sich da genau abgespielt hat“. Zum Glück gibt’s dafür ja „Panorama“. Das Kamerateam habe „alles beobachtet und gefilmt - die ganze Odyssee der Sea Watch“, verkündet Reschke ganz unbescheiden. Den beiden Reportern war dabei nicht klar, so Reschke, dass ihre „Reise“ (sie nennt es ernsthaft so) „weltweit Schlagzeilen machen würde“. Denn: „Zu dieser Zeit interessierte sich kaum einer für Rettungsschiffe“ (auch das eine abenteuerliche Lüge im Nebensatz, denn über die Mittelmeer-Seenotrettung wird seit Jahren emotional gestritten, doch solche Details fallen bei Reschkes Agitprop-Duktus schon gar nicht mehr ins Gewicht).


Der sodann folgende knapp zwanzigminütige Einspieler mit den Aufnahmen von Bord ist ein Paradestück von Berechnung und inszenatorischer Ruchlosigkeit, wie man es auf hoher See seit der Dauerbegleitung der „KdF“-Kreuzfahrtschiffe der 1930er Jahre durch die Kamerateams des NS-Propagandaministeriums nicht mehr gesehen hat. Mit Journalismus hat dies nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun, was hier geschieht. Grenzen werden überschritten, es ist eine neue Dimension von „embedded coverage“, die über das Dabeisein weit hinausreicht: Es ist Mittäterschaft durch Unterlassen. „Mittendrin statt nur dabei“ 2.0 – eine wahrhaftige Perversion von Vor-Ort-Berichterstattung.


Zu sehen ist immer wieder Rackete. Dynamisch, aktiv, unerschrocken, fast schon sexy. Inszeniert wie ein Popstar. „Zufällig“ hält die Kamera gerade auf ihr Gesicht in Großaufnahme, als der angebliche „Hilferuf“ eingeht. Und was für ein Zufall – wäre der Notruf der Schiffbrüchigen nämlich nicht eingegangen, wäre das „Panorama“-Team ja ganz umsonst an Bord gegangen, müsste wochenlang untätig herumschippern und Carola Rackete filmen. Wer sich gerne verarschen lässt und an solche „Zufälle“ glaubt, für den ist diese angebliche „Reportage“ dann natürlich auch seriöser Journalismus. Und schon geht sie los, die „Rettung“: Energisch handelt die Crew. Bemerkenswert schnell ist die „Sea Watch 3“ bei den bereits wartenden Schlauchbootpeople. Professionell werden sie an Bord geholt. Wenig später schippert das Schiff bereits zurück gen Lampedusa. Doch, welch Überraschung und Wunder: Italien bleibt hart. Aber Rackete bleibt cool. Nervenstark und freundlich begegnet sie die an Bord gekommenen Beamten der italienischen Küstenwache. Sie unterschreibt irgendwelche Papiere, dann verschwinden die Polizisten wieder. Das tagelange Warten beginnt. Gezeigt wird, wie die Crew immer wieder an Deck beratschlagt, wohin sie fahren sollen, wenn Lampedusa dicht bleibt. „So viele Staaten haben sie angefragt. Von den meisten kamen Absagen oder gar keine Antwort.“, kommentiert die Stimme aus dem Off mit vorwurfsvollem Unterton.


Einer der Afrikaner wird gezeigt, wie er die Crew der "Sea-Watch 3" angeblich fragt: „Ich möchte wissen, ob ihr uns nicht verhaftet, weil wir schwarz sind“. Sichtlich betroffen beruhigt einer von Racketes Hiwis den Mann und versucht, ihm „die Angst zu nehmen“. Hallo? Wer soll solch einen Stuss bitte glauben? Ein Afrikaner zahlt etliche tausend Euros für seine Überfahrt nach Europa, wird dazu planmässig von Seenotrettern aufgegabelt... und hat dann Angst, ausgerechnet von den Europäern aufgrund seiner Hautfarbe eingelocht zu werden, die ihn aus dem Meer ziehen?!? Geht's überhaupt noch idiotischer?


An Bord darf dann ein anderer Aufgegabelter für „Panorama“ seine angebliche Geschichte erzählen: Von Folterungen mit Elektroschocks auf nassen Fußböden, von unmenschlichen Verhältnissen in den Lagern. Beweise für all das gibt es nicht. Sicherlich haben die Männer einiges Schlimmes erlebt. Doch es ist auch hier wieder eine Frage von Prioritäten und Verhältnissen. Auch ohne Satellitenfernsehen braucht man nicht allzu lange durch die TV-Kanäle zu zappen, um seriöse Afrika-Dokumentationen zu finden, die einem das Blut gefrieren lassen: Über Waisenkinder des ruandischen Völkermords. Über todgeweihte Hepatitiskranke, die in den Lagern des Tschad oder im Südsudan krepieren. Über kriegsverkrüppelte, unterernährte Kindersoldaten in Sierra Leone. Über junge HIV-positive sterbenskranke Mütter, die ihre von Fliegenlarven übersäte Neugeborene weinend in den Armen halten. Über Kriegsflüchtlinge in Darfur oder Hungeropfer. Das Elend dieses Kontinents ist grenzenlos. Niemand bestreitet dies ernsthaft.


Doch von diesen menschlichen Abgründen sieht man hier, unter der Sonne der Großen Syrte, rein gar nichts. Sie vollziehen sich weitab vom Gutmenschen-Radar all der Reschkes, Racketes, ihrer Zuschauer und Spendenhelfer. Die „Geretteten“, die hier von Carola Racketes Humanpiraten-Bande - zur verklärt-gefühlvollen Stimme der kommentierenden „Panorama“-Sprecherin - an Bord geholt und nun interviewt werden, sind allesamt und ausnahmslos junge, kräftige Männer, muskulös und offensichtlich gesund. Ihr Trauma muss folglich unsichtbar sein, und so haben sie Folter-Storys in petto, die so sonderbar unpräzise und untereinander so ähnlich bis gleichlautend anmuten, dass es wirkt, als hätten die Schlepperbarone sie diese auswendig lernen lassen. Gewiss; sie könnten wahr sein. Aber sie könnten ebenso vorgeschoben sein, um der „Flucht“ ein humanitäres Motiv zu geben. Solche Fragen freilich verbieten sich schon für eingefleischte „Panorama“-Fans. Es ist die mentale Hauruck- mit der Totschlagmethode kombiniert: Bei derartigen Opfergeschichten macht sich jeder schon zum Mittäter, der sie bloß kritisch hinterfragt.


Und Reschkes Abenteuerstory ist noch lange nicht zuende: Die Flüchtlinge liegen apathisch, scheinbar dehydriert an Deck, blicken auffallend synchron mit Leidensmiene ins Leere. Wie viele Takes es gebraucht hat, bis hier die richtigen Stimmungsbilder im Kasten waren? Wer weiß. Ein Dauerzustand kann die Situation jedenfalls nicht gewesen sein, denn wenig später sieht man sie schon wieder temperamentvoll und erregt mit der Besatzung diskutieren. Dann wird Carola Rackete eingeblendet, wie sie mit einem Mit-Aktivisten romantisch in der Abenddämmerung an der Reling hockt. Atmosphärische Bilder mit karibischem Flair fürs heimische Wohnzimmer der deutschen Betroffenheitsszene.


Die Reise neigt sich dem unweigerlichen Ende zu, und komischerweise wirken die Passagiere an „Tag 14 nach der Rettung“ (wie die „Dokumentation“ in kalendarischer Erzählweise einblendet) kein Deut geschwächter, mitgenommener oder körperlich irgendwie beeinträchtigter als bei ihrer Aufnahme. Von der medizinisch „kritischen Situation“, die Rackete angeblich „keine Minute“ mehr gelassen habe und die sie später als Grund für ihre verbotswidrige Rambo-Hafeneinfahrt auf Lampedusa anführen wird, ist hier - trotz aller dramaturgischen Bemühungen der TV-Teams - nicht das Geringste zu erkennen,
Am Ende dann sieht man rührselige Abschiedsszenen, ehe Rackete ihren perfekt in Szene gesetzten Kreuzgang antritt – entlang der Seitentreppe, direkt in die Arme der am Anlegesteg martialisch wartenden Carabinieri, die sie im Scheinwerferlicht in Empfang nehmen und ihr Handschellen anlegen. Subtext des Gezeigten: Ein himmelschreiendes Unrecht vollzieht sich da, die Schande Europas. Bis zum letzten Frame des Films muss sich Carola Rackete nicht eine einzige kritische Frage gefallen lassen; nichts darf ihren Heiligenschein trüben in „Panorama“, dieser Polit-Muppetshow.


Die hier am Werk sind – das Kamerateam auf der Sea-Watch bis in die Redaktionsstuben von „Panorama“ - sind keine Journalisten. Es sind als Reporter und Redaktionsleiter getarnte Aktivisten. Sie sind das, was man früher PR-Kader oder „Verbindungsoffiziere“ genannt hätte. Sie sind unverhohlene Vorklatscher der Seenotrettungs-NGO's, im Resultat nichts anderes als Nützlinge des Schleppergeschäfts im Kampf für eigene Reichweite und die passenden Bilder. Interessant wäre zu erfahren, wie im Vorfeld der Kontakt zwischen Sea-Watch und der ARD konkret zustande kam, von wem hier die Initiative ausging. Wie auch immer, hier trafen jedenfalls Gleichgesinnte aufeinander: Öffentlich-rechtliche Reporter als Handlanger von Schleppern, die deren schädliche Sogwirkung multiplizieren helfen. Nichts ist in diesem Deutschland mehr unmöglich. Dazu passt auch hervorragend, dass die Dokumentation just zu einem Zeitpunkt ausgestrahlt wurde, da Carola Rackete ihre neugewonnene fragwürdige Popularität nutzt, um einen juristischen Feldzug gegen Italiens Innenminister Matteo Salvini zu führen – ein Schelm, wer Arges dabei denkt.


Es muss nun dringend aufgeklärt werden, wie diese „Reportage“ zustande kam. Was wusste „Panorama“ vorab? Wurden die „zu rettenden“ Flüchtlinge womöglich extra für die Reportage aufs Meer gebracht? Wieso kam erst jetzt ans Licht, dass ein deutsches Fernsehteam – sogar des deutschen Staatsfernsehens – mit an Bord war? Wieso berichtet „Panorama“ mit keinem Wort darüber, dass sehr wohl mehrere sichere Häfen in Tunesien und Libyen hätten angelaufen werden können, dies jedoch vorsätzlich abgelehnt wurde? Und inwieweit war die Brüskierung Salvinis von vornherein einkalkuliert? All diese Fragen harren einer sofortigen Untersuchung. Nicht nur der Rundfunkrat, auch der deutsche Presserat muss hier augenblicklich tätig werden.


Was sagte „Panorama“-Reschke vorgestern über ihren Film: „Man sollte sich das ansehen, wenn man mitreden will!“ Wohl wahr. Vor allem, wenn man mitreden will darüber, was diese Form von Indoktrination noch mit dem angeblichen „Informationsauftrag“ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu tun hat."


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#1200

RE: Europäische Politik

in Politik 15.07.2019 16:38
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Übrigens: Weiß Carola Rakete nicht, dass das Tragen von Rastalocken bei Nicht-Schwarzen eine cultural appropriation und damit ein Zeichen von Rassismus ist?


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