#1126

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 11:09
von Corto (gelöscht)
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Die Nullzinsen auf Sparguthaben zwingen Kleinanleger förmlich in Aktienanlagen.
Die Niedrigzinsen für Privatkredite haben zu einer irrsinnigen Überhitzung der Baukonjunktur und damit zu einer Preisexplosion im gesamten Bausektor geführt. Der private Konsum wird so ebenfalls notenbanktechnisch künstlich befeuert.
Bei der nächsten Immobilienkrise fliegt uns das alles krachend um die Ohren.



zuletzt bearbeitet 06.07.2019 11:10 | nach oben springen

#1127

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 11:19
von ghassan (gelöscht)
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Zitat von Willie im Beitrag #1110
https://scontent-ort2-1.xx.fbcdn.net/v/t...040&oe=5DC18C7B
https://scontent-ort2-1.xx.fbcdn.net/v/t...c44&oe=5DC34BD6
https://scontent-ort2-1.xx.fbcdn.net/v/t...140&oe=5DBE99AB


Hier ein paar Bilder aus dem April dieses Jahres
https://www.imago-images.de/offers/30952...aments?db=stock

Jeder freie Platz kostet den Steuerzahler schlappe 304€/Tag.

Statistiken darüber wie oft im Bundestag die Abgeordneten fehlen, habe ich nicht gefunden. Lediglich Statistiken zu namentlichen Abstimmungen und da ist von Abwesenheiten im einstelligen Prozentbereich die Rede.
EInfach mal Phoenix einschalten und selbst sehen. Ich denke, die meiste Zeit ist der Bundestag bei Debatten maximal zur Hälfte gefüllt.
Das ist aber auch völlig legitim, denn Politik wird nicht im Parlament bestimmt und bezüglich der EU gilt diese Regel auch schriftlich.

Ginge es nach mir, könnte man die Parlamente auf etwa 10 % der bisherigen Größe kürzen und vom eingesparten Geld öffentliche Scheisshäuser aufstellen.
Dann hätten die Bürger wesentlich mehr nutzen.



zuletzt bearbeitet 06.07.2019 11:25 | nach oben springen

#1128

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 11:58
von Corto (gelöscht)
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https://www.spiegel.de/karriere/architek...-a-1275828.html

Die Planung für die neue Luxusvilla oder die nächste Brückenstatik gibt's demnächst auch in Deutschland zum gesamteuropäischen Schnäppchenpreis!

Fuck EU.


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#1129

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 12:37
von Leto_II. | 27.837 Beiträge

Zitat von Corto im Beitrag #1128
https://www.spiegel.de/karriere/architekten-und-ingenieure-was-bedeutet-das-urteil-des-eugh-a-1275828.html

Die Planung für die neue Luxusvilla oder die nächste Brückenstatik gibt's demnächst auch in Deutschland zum gesamteuropäischen Schnäppchenpreis!

Fuck EU.

Die Urteilsbegründung ist schlüssig.


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#1130

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 12:43
von Nadine | 3.633 Beiträge

Ich traf mich vor ein paar Tagen mit einer langjährigen Freundin, die Architektin ist. O-Ton. Selbst Sir Norman Foster beschäftigt eine Großteil seiner Architekten zu schlechteren Bedingungen als Beamte des einfachen Dienstes, mit der Begründung, man habe dann ja ein Engagement bei ihm im seiner Vita stehn.


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#1131

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 12:52
von ghassan (gelöscht)
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Zitat von Leto_II. im Beitrag #1129
Die Urteilsbegründung ist schlüssig.


"Es könnte passieren, dass große Planungsbüros mit vielen Mitarbeitern, die ausreichende finanzielle Reserven haben, ihre Leistungen kurzzeitig massiv vergünstigt anbieten, um Aufträge an sich zu ziehen und kleinere Anbieter damit aus dem Markt zu drängen", sagte Martin Falenski, Hauptgeschäftsführer der Bundesingenieurkammer dem SPIEGEL.

Willkommen im Kapitalismus.
Wenn letztlich drei Bäckereiketten und drei Lebensmittelketten das Land versorgen, wieso sollten es dann nicht auch drei Planungsbüroketten bewältigen. Die dann Pleite gegangenen selbstständigen Architekten könnten es sich bei Mindestlohn und Gewerkschaftschutz in den Großbetrieben gemütlich machen.
Den A8 müssten sie dann eventuell gegen einen E-Roller austauschen.


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#1132

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 12:57
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Eine linke Kritik zum Thema - ich wünsche insbesondere dem progressiven Willie viel Spaß beim Lesen...

"Der progressiv-neoliberale Block verband ein ökonomisches Programm von Geldherrschaft und gesellschaftlicher Enteignung mit einer liberalen und meritokratischen Anerkennungspolitik. Die Verteilungskomponente dieser Verbindung war neoliberal. Entschlossen, die Kräfte des Marktes von den Ketten des Staates, von Steuern und Abgaben zu befreien, setzten die Klassen, die diesen Block anführten, alles daran, die kapitalistische Wirtschaft zu liberalisieren und zu globalisieren. In erster Linie bedeutete das Finanzialisierung: Barrieren und Schutzvorkehrungen gegen unumschränkte Kapitalflüsse wurden abgeschafft, Banken dereguliert und räuberische Formen privater Verschuldung befördert. Der Deindustrialisierung, dem Niedergang von Gewerkschaften und der Ausbreitung prekärer, schlecht entlohnter Arbeitsplätze wurde nichts entgegengesetzt. Obwohl im Allgemeinen mit Ronald Reagan assoziiert, wurden substanzielle Teile dieses Programms von Bill Clinton durchgesetzt und konsolidiert. Diese Politik unterhöhlte den Lebensstandard von Arbeiterinnen und Teilen der Mittelschicht und verteilte den gesellschaftlichen Reichtum nach oben um – in allererster Linie sicherlich an das reichste Prozent der Bevölkerung, aber auch an die oberen Riegen der leitenden Angestellten, Selbstständigen und des Managements." (...)

"Besonders schicksalhaft war dabei letztere Verkürzung von Gleichheit zu Meritokratie. Das progressiv-neoliberale Ideal einer gerechten Statusordnung zielte nicht auf die Abschafftung von Hierarchien ab, sondern wollte diese lediglich ‚diversifizieren‘ – indem ‚begabte‘ Frauen und Mitglieder ethnischer und sexueller Minderheiten ‚empowert‘ wurden, nach Spitzenpositionen zu greifen. Im Effekt war dieses Ideal ganz und gar klassenspezifisch: Es war darauf ausgerichtet, besonders ‚verdienten‘ Mitgliedern ‚unterrepräsentierter Gruppen‘ die Möglichkeit zu verschaffen, Positionen und Einkommen auf einer Stufe mit denen heterosexueller weißer Männer ihrer Klasse zu erlangen. Die feministische Variante dieses Ideals ist bedauerlich, aber keineswegs einzigartig: Mit ihrem Fokus auf leaning in, sich ‚reinhängen‘, um die ‚gläserne Decke‘ zu durchbrechen, konnte dieser Feminismus nur denen nützlich sein, die bereits über das nötige soziale, kulturelle und ökonomische Kapital zu einem solchen Durchbruch verfügten. Alle anderen steckten weiterhin im Keller fest."
https://adamag.de/nancy-fraser-progressi...rwAejpCMOXjuMKQ



zuletzt bearbeitet 06.07.2019 12:57 | nach oben springen

#1133

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 13:50
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Corto im Beitrag #1128
https://www.spiegel.de/karriere/architekten-und-ingenieure-was-bedeutet-das-urteil-des-eugh-a-1275828.html

Die Planung für die neue Luxusvilla oder die nächste Brückenstatik gibt's demnächst auch in Deutschland zum gesamteuropäischen Schnäppchenpreis!

Fuck EU.

Das ist aber nur eine kleine Perle des EU-Irrsinns. Die wahre Idiotie (anders kann man es einfach nicht nennen) ist der Zwang zur europaweiten Ausschreibung.
Da will eine Gemeinde ein Schwimmbad bauen lassen - und darf den örtlich ansässigen Unternehmer nicht damt beauftragen, wenn eine Klitsche aus Osteuropa mit Dumpinglöhnen ein besseres Angebot abgibt.
Das "besser" wird zum viel, viel teurer!
Die Firma karrt zu Lasten der Umwelt ihre Maschinen und Schrottfahrzeuge hier ins Land, liefern minderwertige Arbeit zu herkunftstypischen Qualitätsstandards ab und die Gemeinde muss nach einem Jahr bereits nachbessern oder wieder neu bauen lassen.
Inzwischen mussten auch die dadurch entstandenen deutschen Arbeitslosen versorgt werden und der Unternehmer konnte wegen weniger Aufträgen auch weniger Steuern zahlen. Eine Lose-Lose-Situation.



zuletzt bearbeitet 06.07.2019 13:51 | nach oben springen

#1134

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 14:37
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #1132
Eine linke Kritik zum Thema - ich wünsche insbesondere dem progressiven Willie viel Spaß beim Lesen...

"Der progressiv-neoliberale Block verband ein ökonomisches Programm von Geldherrschaft und gesellschaftlicher Enteignung mit einer liberalen und meritokratischen Anerkennungspolitik. Die Verteilungskomponente dieser Verbindung war neoliberal. Entschlossen, die Kräfte des Marktes von den Ketten des Staates, von Steuern und Abgaben zu befreien, setzten die Klassen, die diesen Block anführten, alles daran, die kapitalistische Wirtschaft zu liberalisieren und zu globalisieren. In erster Linie bedeutete das Finanzialisierung: Barrieren und Schutzvorkehrungen gegen unumschränkte Kapitalflüsse wurden abgeschafft, Banken dereguliert und räuberische Formen privater Verschuldung befördert. Der Deindustrialisierung, dem Niedergang von Gewerkschaften und der Ausbreitung prekärer, schlecht entlohnter Arbeitsplätze wurde nichts entgegengesetzt. Obwohl im Allgemeinen mit Ronald Reagan assoziiert, wurden substanzielle Teile dieses Programms von Bill Clinton durchgesetzt und konsolidiert. Diese Politik unterhöhlte den Lebensstandard von Arbeiterinnen und Teilen der Mittelschicht und verteilte den gesellschaftlichen Reichtum nach oben um – in allererster Linie sicherlich an das reichste Prozent der Bevölkerung, aber auch an die oberen Riegen der leitenden Angestellten, Selbstständigen und des Managements." (...)

"Besonders schicksalhaft war dabei letztere Verkürzung von Gleichheit zu Meritokratie. Das progressiv-neoliberale Ideal einer gerechten Statusordnung zielte nicht auf die Abschafftung von Hierarchien ab, sondern wollte diese lediglich ‚diversifizieren‘ – indem ‚begabte‘ Frauen und Mitglieder ethnischer und sexueller Minderheiten ‚empowert‘ wurden, nach Spitzenpositionen zu greifen. Im Effekt war dieses Ideal ganz und gar klassenspezifisch: Es war darauf ausgerichtet, besonders ‚verdienten‘ Mitgliedern ‚unterrepräsentierter Gruppen‘ die Möglichkeit zu verschaffen, Positionen und Einkommen auf einer Stufe mit denen heterosexueller weißer Männer ihrer Klasse zu erlangen. Die feministische Variante dieses Ideals ist bedauerlich, aber keineswegs einzigartig: Mit ihrem Fokus auf leaning in, sich ‚reinhängen‘, um die ‚gläserne Decke‘ zu durchbrechen, konnte dieser Feminismus nur denen nützlich sein, die bereits über das nötige soziale, kulturelle und ökonomische Kapital zu einem solchen Durchbruch verfügten. Alle anderen steckten weiterhin im Keller fest."
https://adamag.de/nancy-fraser-progressi...rwAejpCMOXjuMKQ

Danke. Viel Spass hat es gemacht. Besonders auch das zu lesen dessen, was du nicht zitiert hast. Und dabei bin ich noch nicht einmal durch mit dem lesen.
Du offensichtlich auch nicht. :-)

Bedauerlicher ist natuerlich zu sehen dass du offensichtlich keine Ahnung davon hast, was der Begriff "neo-liberal" repraesentiert. Was aber wiederum nicht wundert, da du dir sowieso lieber in deinen eigenen Wunschvorstellungen gefaellst. Wie man ja auch gut in deinen Definitionen ueber den Begriff " progressiv "erkennen" kann. Von "progressiv neo-liberal" mal noch garnicht zu reden.
Keine Ahnung -dafuer aber eine starke Meinung.

Und im uebrigen haette der Beitrag besser in den Strang
Kapitalismus -wie lange funktioniert das noch und was kommt danach? in der Rubrik Wirtschaft gepasst.



zuletzt bearbeitet 06.07.2019 14:46 | nach oben springen

#1135

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 16:24
von Corto (gelöscht)
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@Leto: Die Urteilsbegründung ist Dünnschiss. Was heisst hier auch Bautechniker und Bauzeichner dürfen Planungsleistungen erbringen? Meinen Sie, die zeichnen für die Brückenstatik verantwortlich?
Welch bodenloses Unwissen!


zuletzt bearbeitet 06.07.2019 16:27 | nach oben springen

#1136

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 18:14
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #1134
Zitat von Maga-neu im Beitrag #1132
Eine linke Kritik zum Thema - ich wünsche insbesondere dem progressiven Willie viel Spaß beim Lesen...

"Der progressiv-neoliberale Block verband ein ökonomisches Programm von Geldherrschaft und gesellschaftlicher Enteignung mit einer liberalen und meritokratischen Anerkennungspolitik. Die Verteilungskomponente dieser Verbindung war neoliberal. Entschlossen, die Kräfte des Marktes von den Ketten des Staates, von Steuern und Abgaben zu befreien, setzten die Klassen, die diesen Block anführten, alles daran, die kapitalistische Wirtschaft zu liberalisieren und zu globalisieren. In erster Linie bedeutete das Finanzialisierung: Barrieren und Schutzvorkehrungen gegen unumschränkte Kapitalflüsse wurden abgeschafft, Banken dereguliert und räuberische Formen privater Verschuldung befördert. Der Deindustrialisierung, dem Niedergang von Gewerkschaften und der Ausbreitung prekärer, schlecht entlohnter Arbeitsplätze wurde nichts entgegengesetzt. Obwohl im Allgemeinen mit Ronald Reagan assoziiert, wurden substanzielle Teile dieses Programms von Bill Clinton durchgesetzt und konsolidiert. Diese Politik unterhöhlte den Lebensstandard von Arbeiterinnen und Teilen der Mittelschicht und verteilte den gesellschaftlichen Reichtum nach oben um – in allererster Linie sicherlich an das reichste Prozent der Bevölkerung, aber auch an die oberen Riegen der leitenden Angestellten, Selbstständigen und des Managements." (...)

"Besonders schicksalhaft war dabei letztere Verkürzung von Gleichheit zu Meritokratie. Das progressiv-neoliberale Ideal einer gerechten Statusordnung zielte nicht auf die Abschafftung von Hierarchien ab, sondern wollte diese lediglich ‚diversifizieren‘ – indem ‚begabte‘ Frauen und Mitglieder ethnischer und sexueller Minderheiten ‚empowert‘ wurden, nach Spitzenpositionen zu greifen. Im Effekt war dieses Ideal ganz und gar klassenspezifisch: Es war darauf ausgerichtet, besonders ‚verdienten‘ Mitgliedern ‚unterrepräsentierter Gruppen‘ die Möglichkeit zu verschaffen, Positionen und Einkommen auf einer Stufe mit denen heterosexueller weißer Männer ihrer Klasse zu erlangen. Die feministische Variante dieses Ideals ist bedauerlich, aber keineswegs einzigartig: Mit ihrem Fokus auf leaning in, sich ‚reinhängen‘, um die ‚gläserne Decke‘ zu durchbrechen, konnte dieser Feminismus nur denen nützlich sein, die bereits über das nötige soziale, kulturelle und ökonomische Kapital zu einem solchen Durchbruch verfügten. Alle anderen steckten weiterhin im Keller fest."
https://adamag.de/nancy-fraser-progressi...rwAejpCMOXjuMKQ

Danke. Viel Spass hat es gemacht. Besonders auch das zu lesen dessen, was du nicht zitiert hast. Und dabei bin ich noch nicht einmal durch mit dem lesen.
Du offensichtlich auch nicht. :-)

Bedauerlicher ist natuerlich zu sehen dass du offensichtlich keine Ahnung davon hast, was der Begriff "neo-liberal" repraesentiert. Was aber wiederum nicht wundert, da du dir sowieso lieber in deinen eigenen Wunschvorstellungen gefaellst. Wie man ja auch gut in deinen Definitionen ueber den Begriff " progressiv "erkennen" kann. Von "progressiv neo-liberal" mal noch garnicht zu reden.
Keine Ahnung -dafuer aber eine starke Meinung.

Und im uebrigen haette der Beitrag besser in den Strang
Kapitalismus -wie lange funktioniert das noch und was kommt danach? in der Rubrik Wirtschaft gepasst.
Seit wann muss ich das zitieren, mit dem ich nicht einverstanden bin? Tust du das?
Was Neoliberalismus ist? Die EU etwa ist durch und durch neoliberal, was einer der Gründe ist, weshalb Jeremy Corbyn immer gegen die EU war und sie als "Frankenstein" bezeichnet hat. Die Politik von Bill Clinton war neoliberal, die von Bush jun. und Obama allerdings auch.


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#1137

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 18:35
von Willie (gelöscht)
avatar

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1136
Zitat von Willie im Beitrag #1134
Zitat von Maga-neu im Beitrag #1132
Eine linke Kritik zum Thema - ich wünsche insbesondere dem progressiven Willie viel Spaß beim Lesen...

"Der progressiv-neoliberale Block verband ein ökonomisches Programm von Geldherrschaft und gesellschaftlicher Enteignung mit einer liberalen und meritokratischen Anerkennungspolitik. Die Verteilungskomponente dieser Verbindung war neoliberal. Entschlossen, die Kräfte des Marktes von den Ketten des Staates, von Steuern und Abgaben zu befreien, setzten die Klassen, die diesen Block anführten, alles daran, die kapitalistische Wirtschaft zu liberalisieren und zu globalisieren. In erster Linie bedeutete das Finanzialisierung: Barrieren und Schutzvorkehrungen gegen unumschränkte Kapitalflüsse wurden abgeschafft, Banken dereguliert und räuberische Formen privater Verschuldung befördert. Der Deindustrialisierung, dem Niedergang von Gewerkschaften und der Ausbreitung prekärer, schlecht entlohnter Arbeitsplätze wurde nichts entgegengesetzt. Obwohl im Allgemeinen mit Ronald Reagan assoziiert, wurden substanzielle Teile dieses Programms von Bill Clinton durchgesetzt und konsolidiert. Diese Politik unterhöhlte den Lebensstandard von Arbeiterinnen und Teilen der Mittelschicht und verteilte den gesellschaftlichen Reichtum nach oben um – in allererster Linie sicherlich an das reichste Prozent der Bevölkerung, aber auch an die oberen Riegen der leitenden Angestellten, Selbstständigen und des Managements." (...)

"Besonders schicksalhaft war dabei letztere Verkürzung von Gleichheit zu Meritokratie. Das progressiv-neoliberale Ideal einer gerechten Statusordnung zielte nicht auf die Abschafftung von Hierarchien ab, sondern wollte diese lediglich ‚diversifizieren‘ – indem ‚begabte‘ Frauen und Mitglieder ethnischer und sexueller Minderheiten ‚empowert‘ wurden, nach Spitzenpositionen zu greifen. Im Effekt war dieses Ideal ganz und gar klassenspezifisch: Es war darauf ausgerichtet, besonders ‚verdienten‘ Mitgliedern ‚unterrepräsentierter Gruppen‘ die Möglichkeit zu verschaffen, Positionen und Einkommen auf einer Stufe mit denen heterosexueller weißer Männer ihrer Klasse zu erlangen. Die feministische Variante dieses Ideals ist bedauerlich, aber keineswegs einzigartig: Mit ihrem Fokus auf leaning in, sich ‚reinhängen‘, um die ‚gläserne Decke‘ zu durchbrechen, konnte dieser Feminismus nur denen nützlich sein, die bereits über das nötige soziale, kulturelle und ökonomische Kapital zu einem solchen Durchbruch verfügten. Alle anderen steckten weiterhin im Keller fest."
https://adamag.de/nancy-fraser-progressi...rwAejpCMOXjuMKQ

Danke. Viel Spass hat es gemacht. Besonders auch das zu lesen dessen, was du nicht zitiert hast. Und dabei bin ich noch nicht einmal durch mit dem lesen.
Du offensichtlich auch nicht. :-)

Bedauerlicher ist natuerlich zu sehen dass du offensichtlich keine Ahnung davon hast, was der Begriff "neo-liberal" repraesentiert. Was aber wiederum nicht wundert, da du dir sowieso lieber in deinen eigenen Wunschvorstellungen gefaellst. Wie man ja auch gut in deinen Definitionen ueber den Begriff " progressiv "erkennen" kann. Von "progressiv neo-liberal" mal noch garnicht zu reden.
Keine Ahnung -dafuer aber eine starke Meinung.

Und im uebrigen haette der Beitrag besser in den Strang
Kapitalismus -wie lange funktioniert das noch und was kommt danach? in der Rubrik Wirtschaft gepasst.
Seit wann muss ich das zitieren, mit dem ich nicht einverstanden bin? Tust du das?
Was Neoliberalismus ist? Die EU etwa ist durch und durch neoliberal, was einer der Gründe ist, weshalb Jeremy Corbyn immer gegen die EU war und sie als "Frankenstein" bezeichnet hat. Die Politik von Bill Clinton war neoliberal, die von Bush jun. und Obama allerdings auch.


Guter Beleg dafuer dass du keine Ahnung hast worueber du schwurbelst. Aber das ist ja nichts Neues.
Und so lange dir nahal, Bergmann et al stets brav auf die Schulter klopfen, kommt du mit deiner Blenderei ja auch prima zurecht hier.


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#1138

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 18:55
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #1137

Guter Beleg dafuer dass du keine Ahnung hast worueber du schwurbelst. Aber das ist ja nichts Neues.
Und so lange dir nahal, Bergmann et al stets brav auf die Schulter klopfen, kommt du mit deiner Blenderei ja auch prima zurecht hier.

Befass du dich lieber mal mit Ideengeschichte. Davon hast du so viel Ahnung wie ich vom Klempnern. Dann brauchst du auch nicht so lachhafte Aussagen zu tätigen wie "was du schreibst, ändert nichts an dem, was ist".

Ich empfehle zum Einstieg zwei Bücher; Carlo Strenger, Diese verdammten liberalen Eliten, und Wendy Brown, Die schleichende Revolution. Madame vdL an der Spitze der EU wird den Neoliberalismus noch einmal kräftig befördern. Bei McKinsey und Co. flogen schon die Champagnerkorken.



zuletzt bearbeitet 06.07.2019 18:56 | nach oben springen

#1139

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 19:43
von ghassan (gelöscht)
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Zitat von Willie im Beitrag #1137
Guter Beleg dafuer dass du keine Ahnung hast worueber du schwurbelst. Aber das ist ja nichts Neues.Und so lange dir nahal, Bergmann et al stets brav auf die Schulter klopfen, kommt du mit deiner Blenderei ja auch prima zurecht hier.


Wie gern würde ich Ihnen mal wieder auf die Schulter klopfen ... das war vor ein paar Jahren durchaus auch noch angebracht.
Heute quillt leider fast nur noch "ad hominem" aus Ihren Beiträgen heraus.


Zitat von Willie im Beitrag #1134
Und dabei bin ich noch nicht einmal durch mit dem lesen.
Du offensichtlich auch nicht. :-)



Was eigentlich für Sie spricht.
Ist einer der wenigen verlinkten Beiträge, den ich aufgrund seiner Komplexität und seiner Tiefgründigkeit ausgedruckt habe und heute abend, auf einer Schwarzwaldwiese sitzend, mit einem Tannenzäpfchen in der Hand und auf den Sonnenuntergang wartend, noch einmal lesen werde.
Leider befürchte ich, dass das Einzige, was Sie aus diesem Text an Erkenntnis beziehen darauf hinaus läuft, dass außer Ihnen niemand im Stande sei, den Text richtig zu verstehen.

Aber trotzdem ...
auf die alten Zeiten und ein schönes Wochenende!
https://www.youtube.com/watch?v=Feu6UMSJ...c&start_radio=1


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#1140

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 19:52
von Nadine | 3.633 Beiträge

Willie leidet gerade darunter, dass seine Frau dauernd Migräne hat.


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#1141

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 20:45
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

"Nein, wir leben nicht in einem totalitären Staat, und dennoch stehen gerade wir dabei und schauen zu, wie die Reschkes und die Hayalis, die Rackete-Anhänger und die Böhmermanns, wie die Merkels und Leyendeckers, wie unsere medialen und politischen Eliten die Schaufenster unserer Freiheit zerschmettern."
https://www.achgut.com/artikel/wir_schweigenden_laemmer


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#1142

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 20:50
von Nadine | 3.633 Beiträge

Die AfD hat gesamtdeutsch 13%. Auf 13% wurde schon vor 20 Jahren der Anteil Neonazis taxiert. In den Ostgebieten waren es schon 1933 ein bisschen mehr als im gesamtdeutschen Schnitt. Aber die werden seit eh und je vom Westen mit durchgefüttert. Man sollte sie an Putin verschenken.


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#1143

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 21:48
von Leto_II. | 27.837 Beiträge

Zitat von Corto im Beitrag #1135
@Leto: Die Urteilsbegründung ist Dünnschiss. Was heisst hier auch Bautechniker und Bauzeichner dürfen Planungsleistungen erbringen? Meinen Sie, die zeichnen für die Brückenstatik verantwortlich?
Welch bodenloses Unwissen!

Die Richter haben die Honorarordnung in weiten Teilen für gut befunden, so unwissend scheinen die gar nicht zu sein.


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#1144

RE: Europäische Politik

in Politik 06.07.2019 22:33
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Zitat von ghassan im Beitrag #1139
Zitat von Willie im Beitrag #1137
Guter Beleg dafuer dass du keine Ahnung hast worueber du schwurbelst. Aber das ist ja nichts Neues.Und so lange dir nahal, Bergmann et al stets brav auf die Schulter klopfen, kommt du mit deiner Blenderei ja auch prima zurecht hier.


Wie gern würde ich Ihnen mal wieder auf die Schulter klopfen ... das war vor ein paar Jahren durchaus auch noch angebracht.
Heute quillt leider fast nur noch "ad hominem" aus Ihren Beiträgen heraus.


Zitat von Willie im Beitrag #1134
Und dabei bin ich noch nicht einmal durch mit dem lesen.
Du offensichtlich auch nicht. :-)



Was eigentlich für Sie spricht.
Ist einer der wenigen verlinkten Beiträge, den ich aufgrund seiner Komplexität und seiner Tiefgründigkeit ausgedruckt habe und heute abend, auf einer Schwarzwaldwiese sitzend, mit einem Tannenzäpfchen in der Hand und auf den Sonnenuntergang wartend, noch einmal lesen werde.
Leider befürchte ich, dass das Einzige, was Sie aus diesem Text an Erkenntnis beziehen darauf hinaus läuft, dass außer Ihnen niemand im Stande sei, den Text richtig zu verstehen.

Aber trotzdem ...
auf die alten Zeiten und ein schönes Wochenende!
https://www.youtube.com/watch?v=Feu6UMSJ...c&start_radio=1









Vielleicht sollte ich mich auf das ad-hominem nicht einlassen, wäre besser. Aber mir geht es so wie Don Camillo, nur dass ich keinen Gekreuzigten habe, der mir hier den rechten Weg weist.
https://www.youtube.com/watch?v=GzMjtGYDL6g
Ich teile die sehr negative Einschätzung Trumps in dem Artikel nicht, aber die Erklärung, wie es zu Trump kommen konnte, ist allemal besser als die vieler Progressiver, nämlich, dass es 65 Millionen rassistischer, sexistischer, islamophober, böser und vor allem dummer Amerikaner gibt.



zuletzt bearbeitet 06.07.2019 22:35 | nach oben springen

#1145

RE: Europäische Politik

in Politik 07.07.2019 00:20
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

https://www.morgenpost.de/kolumne/thadeu...s5gRyYIlJElXqrc

"Recht gilt nur so lange, bis ein deutscher TV-Fritze wie Jan Böhmermann, eine deutsche Nicht-Regierungsorganisation oder die gesamte deutsche Öffentlichkeit eine höher stehende Moral definieren."


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#1146

RE: Europäische Politik

in Politik 07.07.2019 00:25
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

https://twitter.com/matteosalvinimi/stat...054474139242496

"Infrange leggi e attacca navi militari italiane, e poi mi querela. 😁😁😁 Non mi fanno paura i mafiosi, figurarsi una ricca e viziata comunista tedesca! Bacioni 😘"

"Sie [Rackete] bricht Gesetze und greift italienische Militärschiffe an, und dann streitet sie mit mir. [Smileys] Ich habe keine Angst vor den Mafiosi, ganz zu schweigen von einer reichen und verwöhnten deutschen Kommunistin! Küsse."

Was die Smileys angeht, kann es Salvini mit einem Foristen hier aufnehmen.


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#1147

RE: Europäische Politik

in Politik 07.07.2019 10:06
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

https://www.spiegel.de/panorama/gesellsc...-a-1276109.html
Hmm, also ein weiterer Deutscher festgenommen. Die insgesamt vier Deutschen haben die typisch deutschen Vornamen Serhat, Azad, Yakub und Baran. Diese Namen sind fast so typisch deutsch wie Thomas, Michael, Karl-Heinz und Hans-Peter.

https://www.facebook.com/ZusammenGegenIn...?type=3&theater



zuletzt bearbeitet 07.07.2019 10:10 | nach oben springen

#1148

RE: Europäische Politik

in Politik 07.07.2019 10:44
von Nante | 10.432 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1147
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/mallorca-weiterer-deutscher-nach-vergewaltigungsvorwuerfen-festgenommen-a-1276109.html
Hmm, also ein weiterer Deutscher festgenommen. Die insgesamt vier Deutschen haben die typisch deutschen Vornamen Serhat, Azad, Yakub und Baran. Diese Namen sind fast so typisch deutsch wie Thomas, Michael, Karl-Heinz und Hans-Peter.

https://www.facebook.com/ZusammenGegenIn...?type=3&theater


Ich hätte das eher bei Schande des Journailleismus eingruppiert, aber Du siehst die Mimikry natürlich im größeren Rahmen)

Gut, ziehen wir eine Verbindung zu europäischen Politik. Die Wahrscheinlichkeit, daß es sich hier um eine Flüchtlingsproblematik handelt, ist ziemlich gering. Asylanten aus der Türkei sind i.d.R. politisch entweder Linke oder Konkurrenten der jeweiligen Herrscher dort. Bleibt noch die normale türkische Gemeinschaft übrig, die hier ganze Wert(e)arbeit geleistet hat...


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#1149

RE: Europäische Politik

in Politik 07.07.2019 10:44
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1146
https://twitter.com/matteosalvinimi/status/1147054474139242496

"Infrange leggi e attacca navi militari italiane, e poi mi querela. 😁😁😁 Non mi fanno paura i mafiosi, figurarsi una ricca e viziata comunista tedesca! Bacioni 😘"

"Sie [Rackete] bricht Gesetze und greift italienische Militärschiffe an, und dann streitet sie mit mir. [Smileys] Ich habe keine Angst vor den Mafiosi, ganz zu schweigen von einer reichen und verwöhnten deutschen Kommunistin! Küsse."

Was die Smileys angeht, kann es Salvini mit einem Foristen hier aufnehmen.

Vom Stil her ist es eher Trump (mir fällt gerade kein anderes Wort ein als Stil, aber es tut mir weh, es zu verwenden).
Und das nächste Schiff ist in Lampedusa angelandet - trotz Verbots und der starken Worte, hinter denen offenbar wenig steckt.



zuletzt bearbeitet 07.07.2019 13:19 | nach oben springen

#1150

RE: Europäische Politik

in Politik 07.07.2019 10:54
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Nante im Beitrag #1148
... Bleibt noch die normale türkische Gemeinschaft übrig, die hier ganze Wert(e)arbeit geleistet hat...

Eins ist für mich klar: Bevor die Türkei ein Teil Europas wird, wird Deutschland ein Teil der Türkei.

Die Vorbereitungen für die Übernahme laufen bereits:
https://www.merkur.de/lokales/muenchen/s...n-12772867.html



zuletzt bearbeitet 07.07.2019 15:47 | nach oben springen



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