#9701

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 00:10
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Nante
21.05.2012 17:05 #120300
von Willie: Natuerlich. Aber selbst dabei kann er sich irren. Und "bestimmen" kann er es schon mal garnicht. Er kann es erfahren, er kann es sogar glauben zu wissen. Und wenn ihn seine Erinnerung truegt, dann kann er sich -trotz vermeintlichen "besten Wissens und Gewissens"- irren.
Und wenn er es bestimmen will, dann kann er auch darueber luegen.


Ja, kann sein. Aber wer ist "Er"?

Natuerlich der "jeder" in dem Posting von ihnen, auf das ich antwortete. Mann, Mann, Mann!


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#9702

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 00:13
von Nante | 10.434 Beiträge

von Willie: Damit begruenden sie nun auch noch den eigenen Widerspruch gegen ihre eigene Behauptung. So koennen sich ohne Probleme mit sich selbst diskutieren.
Vielleicht sollten sie so halten, dies erst mit sich selbst abzuklaeren, bevor sie sich dann mit dem was uebrig bleibt, mit mir auseinandersetzen. Das macht fuer effektiveres diskutieren.:-)


Nicht so billig, Willie. Sie haben nicht schlüssig argumentiert. Ich hatte Ihnen eine Sachdiskussion angeboten, schon vergessen?

Philosophische Begriffe kamen bei Ihren letzten Beiträgen nicht vor....


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#9703

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 00:15
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Nante
21.05.2012 17:10 #120303
von Willie: Dann widersprechen sie ihren eigenen Ausfuehrungen

Nein. Wenn ich einen Bestimmungsvorbehalt über Ihre Aussagen nicht besitzen möchte, widerspricht es keineswegs meiner Aussage aus dem Beitrag 120241.

Zweimal Quatsch.

Erstens ging es um ihre Behauptung:

Zitat von: Nante
21.05.2012 14:31 #120241

Und was für mich neu ist, bestimme ich.


Und zweitens haben sie ueber meine Aussagen ueberhaupt nichts zu bestimmen.


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#9704

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 00:20
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Nante
21.05.2012 17:13 #120305
von Willie: Damit begruenden sie nun auch noch den eigenen Widerspruch gegen ihre eigene Behauptung. So koennen sich ohne Probleme mit sich selbst diskutieren.
Vielleicht sollten sie so halten, dies erst mit sich selbst abzuklaeren, bevor sie sich dann mit dem was uebrig bleibt, mit mir auseinandersetzen. Das macht fuer effektiveres diskutieren.:-)


Nicht so billig, Willie. Sie haben nicht schlüssig argumentiert.

Sie zeigen dass ihnen der Unterschied nicht gelaeufig ist.

Zitat von: Nante
21.05.2012 17:13 #120305

Ich hatte Ihnen eine Sachdiskussion angeboten, schon vergessen?

Ich bestimmt nicht, denn ich hatte ihnen laengst darauf geantwortet.:-)


Zitat von: Nante
21.05.2012 17:13 #120305

Philosophische Begriffe kamen bei Ihren letzten Beiträgen nicht vor....

Und?



zuletzt bearbeitet 22.05.2012 00:24 | nach oben springen

#9705

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 00:24
von Nante | 10.434 Beiträge


Zitat von: Willie
22.05.2012 00:15 #120307

Zweimal Quatsch.
Erstens ging es um ihre Behauptung:

Zitat von: Nante
21.05.2012 14:31 #120241
Und was für mich neu ist, bestimme ich.

Und zweitens haben sie ueber meine Aussagen ueberhaupt nichts zu bestimmen.


Willie, ich habe nie geschrieben über Ihre Aussagen oder Beiträge bestimmen zu wollen. Wie kommen Sie darauf? Ich bin Demokrat...

Und selbst Ihre These: "Zweimal Quatsch" nehme ich trotz fehlender Beweise gelassen hin. Ich befürchte, daß Sie sich in Ihrem argumentatorischen Gestrüpp gefangen haben, aber kein Problem, ich helfe Ihnen da raus.


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#9706

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 00:29
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Nante
21.05.2012 17:24 #120309


Willie, ich habe nie geschrieben über Ihre Aussagen oder Beiträge bestimmen zu wollen. Wie kommen Sie darauf? Ich bin Demokrat...

Ich schrieb nirgendwo, dass sie haetten. Wie kommen sie darauf?
Ich weiss, was ich schreibe...


Zitat von: Nante
21.05.2012 17:24 #120309

Und selbst Ihre These: "Zweimal Quatsch" nehme ich trotz fehlender Beweise gelassen hin. Ich befürchte, daß Sie sich in Ihrem argumentatorischen Gestrüpp gefangen haben, aber kein Problem, ich helfe Ihnen da raus.

Sie befuerchten fehlerhaft. Sie koennen ja noch nicht einmal mehr meine Postings lesen und verstehen. Noch nicht einmal ihr eigenen Texte. Vorstehender Text belegt es einmal mehr.;-)))



zuletzt bearbeitet 22.05.2012 00:30 | nach oben springen

#9707

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 00:33
von Nante | 10.434 Beiträge

von Willie: Das ist eine sachliche wohl fundierte Aussage ueber ein nicht seltenes oder ungewoehnliches menschliches Verhalten und es ist keine diagnostizierte Erscheinung. Das koennen sie selber in einschlaegiger Literatur nachlesen.
.............................
Ich habe sie nicht diagnostiziert, ich bin nicht ihr Arzt. Was es letztlich ist, interessiert mich eigentlich auch nicht.


Ja, Sie können Ihre hier dokumentierte Meinung haben: Sie sehen eine Dissonanz, ich sehe eine Flut von Schlagworten ohne Substanz. Na und, ist doch nicht schlimm, dann arbeiten wir beide unsere Defizite ab:)


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#9708

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 00:43
von Nante | 10.434 Beiträge

von Willie: Und zweitens haben sie ueber meine Aussagen ueberhaupt nichts zu bestimmen.

von Nante: Willie, ich habe nie geschrieben über Ihre Aussagen oder Beiträge bestimmen zu wollen.

von Willie: Ich schrieb nirgendwo, dass sie haetten. Wie kommen sie darauf?
Ich weiss, was ich schreibe...


Willie, lassen Sie es gut sein. Wir wollten doch über Philosophie und Religion schreiben und uns nicht in kleinliche Geplänke einlassen.


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#9709

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 00:45
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Nante
21.05.2012 17:43 #120312
von Willie: Und zweitens haben sie ueber meine Aussagen ueberhaupt nichts zu bestimmen.

von Nante: Willie, ich habe nie geschrieben über Ihre Aussagen oder Beiträge bestimmen zu wollen.

von Willie: Ich schrieb nirgendwo, dass sie haetten. Wie kommen sie darauf?
Ich weiss, was ich schreibe...


Willie, lassen Sie es gut sein. Wir wollten doch über Philosophie und Religion schreiben und uns nicht in kleinliche Geplänke einlassen.

Warum leisten sie sich denn dann ihre "kleinlichen Geplaenke"?


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#9710

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 00:50
von Nante | 10.434 Beiträge

Willie, hier ist es fast ein Uhr, und morgen (oder heute) ist auch noch ein (Arbeits)tag. Wir sehen uns noch:)



zuletzt bearbeitet 22.05.2012 00:50 | nach oben springen

#9711

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 00:58
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Nante
21.05.2012 17:50 #120314
Willie, hier ist es fast ein Uhr, und morgen (oder heute) ist auch noch ein (Arbeits)tag. Wir sehen uns noch:)

Hier ist es 18:00 Uhr. Gute Nacht.:-)


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#9712

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 07:54
von Maga-neu | 35.189 Beiträge


Zitat von: Willie
21.05.2012 23:44 #120293

Sag ich doch. "Ding an sich" (was ja auch ein Sachverhalt, eine Gegebenheit, eine Funktion, ein Zusammenhang, ein Nicht-Zusammenhang, eine Absicht etc. viele unterschiedliche "Ding an sich" sein kann) ist "das, was ist".
Ja, nur ist die Wahrheit eben nicht das, was ist, sondern eben diese Übereinstimmung. Oder um es mit Thomas von Aquin zu sagen*: „Respondeo dicendum quod veritas consistit in adaequatione intellectus et rei (...). Sed quando intellectus est regula vel mensura rerum, veritas consistit in hoc, quod res adaequantur intellectui." (Ich antworte darauf, indem ich feststelle, dass die Wahrheit in der Übereinstimmung von Intellekt (Verstand) und Ding besteht. (...) Wenn aber der Intellekt (Verstand) die Norm oder das Maß der Dinge ist, besteht die Wahrheit eben darin, dass die Dinge mit dem Intellekt (Verstand) übereinstimmen.")


*Nante, jeder hat eben seine Autorität. :-)


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#9713

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 16:51
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Maga-neu
22.05.2012 00:54 #120320
Ja, nur ist die Wahrheit eben nicht das, was ist, sondern eben diese Übereinstimmung. Oder um es mit Thomas von Aquin zu sagen*: „Respondeo dicendum quod veritas consistit in adaequatione intellectus et rei (...). Sed quando intellectus est regula vel mensura rerum, veritas consistit in hoc, quod res adaequantur intellectui." (Ich antworte darauf, indem ich feststelle, dass die Wahrheit in der Übereinstimmung von Intellekt (Verstand) und Ding besteht. (...) Wenn aber der Intellekt (Verstand) die Norm oder das Maß der Dinge ist, besteht die Wahrheit eben darin, dass die Dinge mit dem Intellekt (Verstand) übereinstimmen.")


*Nante, jeder hat eben seine Autorität. :-)

Dann braeuchte es ja keiner "Wahrheit" sondern lediglich "Uebereinstimmung".
Und natuerlich dazu den "Intellekt/Verstand".:-)

Wahrheit ist aber absolut, immovable, beurteilungsfrei und zeitlos -und menschlichen Intellektes/Verstandes unabhaengig.
"der Intellekt (Verstand)" ist eben nicht "die Norm oder das Maß der Dinge".
Die Menschen wollen ihn natuerlich gerne dazu machen -insbesondere gerne jene, denen die Autoritaet eines hoeherstehenden Gottes ein Dorn im Auge ist- dazu reicht aber der von Fehlerhaftigkeit und Unzulaenglichkeit durchzogen Intellekt/Verstand ueberhaupt nicht aus. Wir wissen es alle.

Deswegen kann der Verstand oft Wahrheit auch nicht erkennen oder akzeptieren. Ja oft noch nicht einmal erfassen, wenn sie praesentiert wird.
Nicht nur ist bereits dieses Forum Zeugnis dessen, die Geschichte der Menschheit ist ein einziges Zeugns dessen. Dem Intellekt/Verstand sind einfach Grenzen gesetzt, die der Wahrheit nicht gesetzt sind.
Dazu kommt noch dass dem Intellekt/Verstand die Vernunft uebergeordnet ist.


"...Der genauere Inhalt des Begriffs der Vernunft wird in der Literatur unterschiedlich bestimmt. Er hat in der Kombination mit dem Begriff des Verstandes im Verlaufe der Geschichte von der griechischen Philosophie (Nous und Logos gegenüber dinaoia) über das Mittelalter (intellectus versus ratio) bis in die Neuzeit einen Wandel erfahren. Die in der Neuzeit, angestoßen von Meister Eckart und Luther, sich entwickelnde Verwendung wurde von Immanuel Kant in der Kritik der reinen Vernunft so formuliert, wie sie in der Moderne weitgehend üblich geworden ist. Danach ist die Vernunft das oberste Erkenntnisvermögen, das den Verstand, mit dem die Wahrnehmung strukturiert wird, kontrolliert und diesem Grenzen setzt bzw. dessen Beschränkungen erkennt. Sie ist damit das wichtigste Mittel der geistigen Reflexion und das wichtigste Werkzeug der Philosophie.
Neben dieser menschlichen, subjektiven Vernunft (theoretische oder epistemologische Vernunft) nahmen einige Philosophen die Existenz einer objektiven Vernunft an; ein die Welt durchwaltendes und ordnendes Prinzip (metaphysische oder kosmologische Vernunft – Weltvernunft, Weltgeist, Logos, Gott). Zu diesen Philosophen gehören z. B. Heraklit, Plotin und Hegel. Die Debatten um die Existenz oder Nichtexistenz einer solchen Weltvernunft und ihre eventuelle Beschaffenheit sind ein bedeutender Teil der Philosophiegeschichte.
Der Begriff „Verstand“ wird heute in Abgrenzung zur Vernunft dann verwendet, wenn ein Phänomen gesondert, abgetrennt von einem größeren Zusammenhang, betrachtet wird. In der Umgangssprache werden die beiden Begriffe allerdings nicht streng voneinander unterschieden..."

http://de.wikipedia.org/wiki/Vernunft

Es heißt im Brief des Paulus an die Philipper: „Der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus.“ Alle Vernunft. Die Evangelischen sprechen das als Segen im Gottesdienst.

Du kannst dir nun die Auffassung pflegen, dass Thomas von Aquin diesbezueglich bessere Einsichten hatte als der Apostel Paulus, dann unterscheiden wir uns auch eben darin.
Zwei Wahrheiten darueber kann es aber nicht geben.:-)

Ach ja und dann ist da noch der Glaube.:-)
Der Glaube an "das, was ist" -die Wahrheit. Und das jenseits allen Intellekts, allen Verstandes, aller Vernunft.

Glaube -trotz des Scheiterns der vielfach versuchten Gottesbeweise wie auch der Unlösbarkeit des Theodizeeproblems. Die Übel der Welt lassen sich mit der Existenz eines allmächtigen und allgütigen Gottes nicht mit ausschliesslich menschlichem Intellekt und Verstand in Einklang bringen.

Versuchen wir alleine mit dem Intellekt und Verstand folgende Fragen zu beantworten dann kommt dies heraus:
1. Ist Gott willens, aber nicht fähig, Übel zu verhindern? Dann ist er ohnmächtig.
2. Ist er fähig, aber nicht willens? Dann ist er boshaft.
3. Ist er sowohl fähig als auch willens? Woher kommt dann das Übel?

Wir lesen davon auch hier im Forum immer wieder. Das sind die Leistungen von Intellekt und Verstand -aus reiner Menschensicht- so doch logisch schluessig Wahrheit zu formulieren.

Das Wesen eines göttlichen Wesens, begabt mit Verstand und Wille, das die Menschen liebt und mit ihnen fühlt, das mit Güte und Weisheit die Welt nach Zwecken lenkt, also das zentrale Dogma der christlichen Botschaft, kann alleine rational nicht begründet werden. Dennoch ist es die Wahrheit. Weil naemlich Wahrheit ist - und das obwohl, trotzdem und wenn auch wir sie nicht erfassen koennen. Sie ist.

Wahrheit ist absolut, immovable, beurteilungsfrei und zeitlos -und menschlichen Intellektes/Verstandes unabhaengig. Der Logos -das Wort -ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben... das sind die Norm und das Mass der Dinge. Nur die -und nicht der Intellekt/Verstand.



zuletzt bearbeitet 22.05.2012 17:02 | nach oben springen

#9714

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 17:56
von Nante | 10.434 Beiträge

@Willie, jetzt gehts gerade nicht. Bei Ihnen muß ich längere Beiträge schreiben, habe aber noch zu tun...


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#9715

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 19:08
von Ronald.Z | 1.635 Beiträge


Zitat von: Willie
18.05.2012 22:11 #120005

(...)Hier wurden aber speziell Philosophiestudenten gefragt. Wohl weil man sich davon Erklaerungen erhoffte, die ueber das Niveau von Nichtfachleuten hinausgehen -denk ich mir jetzt einmal, denn ansonsten waere es ja eine sinnlose Uebung gewesen.(...)

Sry, kam nicht zum Antworten und muss auch gleich wieder weg; auch diese Woche ist irgendwie doof.

Daher nur kurz; es sind Studenten, keine Aussage über Semester noch Kontext der Fragestellung. Und wenn ich mir den Rest der Beiträge der Lena Greiner ansehe, der passt halt ins derzeitige Spiegelniveau*, da sollte man vom Niveau der Zitate nicht zwingend auf das Niveau der Ziterten schließen.

Ein belastbarer Schluss über das Niveau unserer akademischen Denkelite ist m.E. daraus nur bedingt ableitbar.

Zumal die Philosophie m.W. auch von vielen (nicht von allen) Studenten für einen Studienzweig gehalten wird, der eher zur Selbstfindung (vulgo Kneipe und Partie) als zum Wissensgewinn taugt.

* hier ein wesentlicher Schwerpunkt des "Sturmgeschützes der Demokratie" a.D.:
http://www.spiegel.de/thema/eurovision_song_contest/


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#9716

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 20:47
von Gelöschtes Mitglied
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Zitat von: Willie
22.05.2012 16:51 #120385


Wahrheit ist absolut, immovable, beurteilungsfrei und zeitlos -und menschlichen Intellektes/Verstandes unabhaengig. Der Logos -das Wort -ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben... das sind die Norm und das Mass der Dinge. Nur die -und nicht der Intellekt/Verstand.


Absolut ist eben nur die goettliche Wahrheit, im Gegensatz zur wissenschaftlichen, die durch Beweis und Gegenbeweis den Lichtkegel des menschlichen Erkenntnis schrittweise erweitert; oder im Gegensatz zur historisch-politischen Wahrheit, die in hegelianischen Zyklen langsam und stetig voranschreitet.

Da die goettliche Wahrheit a priori absolut ist, kann sie auch nur durch Offenbarung oder durch Erleuchtung in die Welt kommen.



zuletzt bearbeitet 22.05.2012 21:22 | nach oben springen

#9717

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 20:47
von Maga-neu | 35.189 Beiträge


Zitat von: Willie
22.05.2012 16:51 #120385

Dann braeuchte es ja keiner "Wahrheit" sondern lediglich "Uebereinstimmung".
Und natuerlich dazu den "Intellekt/Verstand".:-)

Wahrheit ist aber absolut, immovable, beurteilungsfrei und zeitlos -und menschlichen Intellektes/Verstandes unabhaengig.
"der Intellekt (Verstand)" ist eben nicht "die Norm oder das Maß der Dinge".
Die Menschen wollen ihn natuerlich gerne dazu machen -insbesondere gerne jene, denen die Autoritaet eines hoeherstehenden Gottes ein Dorn im Auge ist- dazu reicht aber der von Fehlerhaftigkeit und Unzulaenglichkeit durchzogen Intellekt/Verstand ueberhaupt nicht aus. Wir wissen es alle.

Deswegen kann der Verstand oft Wahrheit auch nicht erkennen oder akzeptieren. Ja oft noch nicht einmal erfassen, wenn sie praesentiert wird.
Nicht nur ist bereits dieses Forum Zeugnis dessen, die Geschichte der Menschheit ist ein einziges Zeugns dessen. Dem Intellekt/Verstand sind einfach Grenzen gesetzt, die der Wahrheit nicht gesetzt sind.
Dazu kommt noch dass dem Intellekt/Verstand die Vernunft uebergeordnet ist.


"...Der genauere Inhalt des Begriffs der Vernunft wird in der Literatur unterschiedlich bestimmt. Er hat in der Kombination mit dem Begriff des Verstandes im Verlaufe der Geschichte von der griechischen Philosophie (Nous und Logos gegenüber dinaoia) über das Mittelalter (intellectus versus ratio) bis in die Neuzeit einen Wandel erfahren. Die in der Neuzeit, angestoßen von Meister Eckart und Luther, sich entwickelnde Verwendung wurde von Immanuel Kant in der Kritik der reinen Vernunft so formuliert, wie sie in der Moderne weitgehend üblich geworden ist. Danach ist die Vernunft das oberste Erkenntnisvermögen, das den Verstand, mit dem die Wahrnehmung strukturiert wird, kontrolliert und diesem Grenzen setzt bzw. dessen Beschränkungen erkennt. Sie ist damit das wichtigste Mittel der geistigen Reflexion und das wichtigste Werkzeug der Philosophie.
Neben dieser menschlichen, subjektiven Vernunft (theoretische oder epistemologische Vernunft) nahmen einige Philosophen die Existenz einer objektiven Vernunft an; ein die Welt durchwaltendes und ordnendes Prinzip (metaphysische oder kosmologische Vernunft – Weltvernunft, Weltgeist, Logos, Gott). Zu diesen Philosophen gehören z. B. Heraklit, Plotin und Hegel. Die Debatten um die Existenz oder Nichtexistenz einer solchen Weltvernunft und ihre eventuelle Beschaffenheit sind ein bedeutender Teil der Philosophiegeschichte.
Der Begriff „Verstand“ wird heute in Abgrenzung zur Vernunft dann verwendet, wenn ein Phänomen gesondert, abgetrennt von einem größeren Zusammenhang, betrachtet wird. In der Umgangssprache werden die beiden Begriffe allerdings nicht streng voneinander unterschieden..."

http://de.wikipedia.org/wiki/Vernunft

Es heißt im Brief des Paulus an die Philipper: „Der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus.“ Alle Vernunft. Die Evangelischen sprechen das als Segen im Gottesdienst.

Du kannst dir nun die Auffassung pflegen, dass Thomas von Aquin diesbezueglich bessere Einsichten hatte als der Apostel Paulus, dann unterscheiden wir uns auch eben darin.
Zwei Wahrheiten darueber kann es aber nicht geben.:-)

Ach ja und dann ist da noch der Glaube.:-)
Der Glaube an "das, was ist" -die Wahrheit. Und das jenseits allen Intellekts, allen Verstandes, aller Vernunft.

Glaube -trotz des Scheiterns der vielfach versuchten Gottesbeweise wie auch der Unlösbarkeit des Theodizeeproblems. Die Übel der Welt lassen sich mit der Existenz eines allmächtigen und allgütigen Gottes nicht mit ausschliesslich menschlichem Intellekt und Verstand in Einklang bringen.

Versuchen wir alleine mit dem Intellekt und Verstand folgende Fragen zu beantworten dann kommt dies heraus:
1. Ist Gott willens, aber nicht fähig, Übel zu verhindern? Dann ist er ohnmächtig.
2. Ist er fähig, aber nicht willens? Dann ist er boshaft.
3. Ist er sowohl fähig als auch willens? Woher kommt dann das Übel?

Wir lesen davon auch hier im Forum immer wieder. Das sind die Leistungen von Intellekt und Verstand -aus reiner Menschensicht- so doch logisch schluessig Wahrheit zu formulieren.

Das Wesen eines göttlichen Wesens, begabt mit Verstand und Wille, das die Menschen liebt und mit ihnen fühlt, das mit Güte und Weisheit die Welt nach Zwecken lenkt, also das zentrale Dogma der christlichen Botschaft, kann alleine rational nicht begründet werden. Dennoch ist es die Wahrheit. Weil naemlich Wahrheit ist - und das obwohl, trotzdem und wenn auch wir sie nicht erfassen koennen. Sie ist.

Wahrheit ist absolut, immovable, beurteilungsfrei und zeitlos -und menschlichen Intellektes/Verstandes unabhaengig. Der Logos -das Wort -ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben... das sind die Norm und das Mass der Dinge. Nur die -und nicht der Intellekt/Verstand.


Wir haben unterschiedliche Wahrheitsbegriffe, Willie. Wahrheit ist für mich etwas auf das Subjekt Bezogenes, nicht etwas davon Unabhängiges. Damit meine ich auch nicht einen Subjektivismus, der so aussähe, dass meine Wahrheit eine andere als deine Wahrheit wäre. Ratio versus Intellectus: Das wirft Fragen auf, denn für die Scholastiker sind beide Begriffe aufeinander bezogen. Ein Verstand, der den Gefühlen dient (Hume), wäre für Thomas unvorstellbar gewesen.

Für das Theodizeeproblem hat es rationale Überlegungen gegeben - eine wäre die Leibnitz', der schrieb, wir würden in der besten aller möglichen Welten leben, und der dafür Prügel bezogen hat. Ob es damit gelöst ist, steht auf einem anderen Blatt.

Was aber bedeutet es, wenn Jesus Christus sagt, er sei die Wahrheit? Für den Christen ist Christus die Selbstaussage Gottes (Logos). In diesem Sinne, also auf den Menschen bezogen und nicht von ihm losgelöst, ist er die Wahrheit.

PS: Was du über den Glauben schreibst, erinnert mich an den Spruch in einem Kirchenlied: Praestet fides supplementum sensuum defectui. Der Glaube geht über Verstand und Sinne hinaus.



zuletzt bearbeitet 22.05.2012 20:55 | nach oben springen

#9718

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 21:29
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Swann
22.05.2012 13:47 #120417


Absolut ist eben nur die goettliche Wahrheit, im Gegensatz zur wissenschaftlichen, die durch Beweis und Gegenbeweis den Lichtkegel des menschlichen Erkenntnis schrittweise erweitert; oder im Gegensatz zur historisch-politischen Wahrheit, die in hegelianischen Zyklen langsam und stetig voranschreitet.

Da die goettliche Wahrheit a priori absolut ist, kann sie auch nur durch Offenbarung (eines auserwaehlten Volkes) oder durch Erleuchtung (eines Religionsfuehrers oder Propheten) in die Welt kommen!

Ein Wahrheitsbegriff relativer Natur und dementsprechend in unterschiedlichen Bedeutungen macht diesen belanglos.

Es gibt daher keine unterschiedlichen Wahrheiten, es gibt nur unterschiedliche Aspekte dieser. Dieser einzigen Wahrheit, die es gibt -naemlich "das, was ist". Ich schrieb darueber bereits einige Postings zurueck.

Der Unterschied ist fundamental, denn damit kann
1. Wahrheit nicht relativierbar und auch nicht verhandelbar sein und
2. damit auch auch nicht "handelbar" werden und
3. muessen die unterschiedlichen Aspekte von Wahrheit zwangslaeufig zueinander passen, da sie ja alle dieselbe eine Wahrheit betrachten. Die einzige, die es gibt.

Aspekte von Wahrheit, die miteinander kollidieren, zeigen auf dass zumindest ein Aspekt nicht stimmen kann. Mindestens. Dieser Sachverhalt besagt auch, dass nicht miteinander kollidierende Aspekte deswegen noch lange nicht zwangslaeufig wahr/zutreffend sein muessen.

Fuer mich ist dieser Sachverhalt quasi der Polarstern fuer menschliche Vernunft.



zuletzt bearbeitet 22.05.2012 21:46 | nach oben springen

#9719

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 21:45
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Maga-neu
22.05.2012 13:47 #120418

Was aber bedeutet es, wenn Jesus Christus sagt, er sei die Wahrheit? Für den Christen ist Christus die Selbstaussage Gottes (Logos). In diesem Sinne, also auf den Menschen bezogen und nicht von ihm losgelöst, ist er die Wahrheit.

Sehe ich nicht so. Fuer mich steht die Antwort unter anderem auch explizit und unuebersehbar genau dort, wo auch die Aussage ueber den Logos steht. Naemlich im ersten Kapitel des Evangelium des Johannes im Vers 3. Ich hebe die entscheidenden Worte mal hervor:

1Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. 2Dasselbe war im Anfang bei Gott. 3Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.

"Dasselbe", "alle" und "nichts" diese Begriffe sind nicht relativierbar. Sie sind eindeutig und umfassend.
Nur eben fuer uns Menschen sind sie manchmal so konsequent schwer hinnehmbar.
Und da liegt meiner Meinung nach auch das Problem. Viele wollen/koennen besonders das "alles" und "nichts" nicht so einfach akzeptieren. Auch viele Priester, Pfarrer und andere Berufsprediger nicht.
But there it is. For everybody to see.

Und dennoch es hat mich mehr als die Haelfte meines Lebens gebraucht, bis mich endlich mal jemand mit der Nase drauf gestossen hat, so dass ich den vollen Umfang der Aussage mal habe bewusst zur Kenntnis nehmen muessen. It rattles the cage.:-)


Zitat von: Maga-neu
22.05.2012 13:47 #120418

PS: Was du über den Glauben schreibst, erinnert mich an den Spruch in einem Kirchenlied: Praestet fides supplementum sensuum defectui. Der Glaube geht über Verstand und Sinne hinaus.

Stimmt genau.



zuletzt bearbeitet 22.05.2012 21:56 | nach oben springen

#9720

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 22:44
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Willie, es ist spät geworden. Ich sehe mir jetzt die Borgias an (mit Jeremy Irons), die in jener guten alten Zeit des Papsttums spielt. ;-)

Morgen ist auch noch ein Tag.

Gute Nacht nach Chicago!


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#9721

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 22:51
von Nante | 10.434 Beiträge


Zitat von: Maga-neu
22.05.2012 22:44 #120433
Willie, es ist spät geworden. Ich sehe mir jetzt die Borgias an (mit Jeremy Irons), die in jener guten alten Zeit des Papsttums spielt. ;-)
Morgen ist auch noch ein Tag.
Gute Nacht nach Chicago!


Worin unterscheidet sich das Papsttum heute vom dem vergangener Tage? Vielleicht nur im Grad der Frivolität? Also im Rückschritt.
Gut, einige Konzile kommen auch noch dazu; aber die Finanzmittelsammelwut ist noch ungebrochen.


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#9722

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 23:00
von Nante | 10.434 Beiträge

@Willie: Ich überlege, ob Sie mit dem Begriff "Wahrheit" und ich mit dem Begriff "objektive Realität" nicht vielleicht ähnliches beschreiben. Da Sie immer fest beschreiben "Wahrheit ist".
Ich werde mir nochmal Ihre Beiträge von gestern und heute unter diesem Blickwinkel durchlesen.


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#9723

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 23:11
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Maga-neu
22.05.2012 15:44 #120433
Willie, es ist spät geworden. Ich sehe mir jetzt die Borgias an (mit Jeremy Irons), die in jener guten alten Zeit des Papsttums spielt. ;-)

Morgen ist auch noch ein Tag.

Gute Nacht nach Chicago!


Auch eine gute Nacht!
Hier ist es gerade mal erst 16:09 nachmittags. Also noch viel zu frueh ein Bier aufzumachen.:-)


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#9724

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 22.05.2012 23:22
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Nante
22.05.2012 16:00 #120436
@Willie: Ich überlege, ob Sie mit dem Begriff "Wahrheit" und ich mit dem Begriff "objektive Realität" nicht vielleicht ähnliches beschreiben. Da Sie immer fest beschreiben "Wahrheit ist".
Ich werde mir nochmal Ihre Beiträge von gestern und heute unter diesem Blickwinkel durchlesen.

Der Begriff Realitaet repraesentiert sehr viel weniger als der Begriff Wahrheit.


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#9725

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 23.05.2012 03:22
von primatologe | 8.476 Beiträge


Zitat von: Willie
21.05.2012 16:23 #120196

Soviel als Begruendung fuer all das Geschwurbel ueber Ethik, die Unveraeusserlichkeit der Menschenrechte und dergleichen mehr.:-)


Ethik ist das eine, aber den Ursprung allen Seins sehe ich in dem Zerfall des Nichts in Teilchen und Antiteilchen, denn im Nichts gibt es auch nichts was den spontanen Vorgang aufhalten konnte, und deswegen nur Anschubenergie mit dem Wert Null notwendig war.

Da das nicht bewiesen ist, bin ich allerdings auch ein Gläubiger in dem Sinne.
Einen Gott (der letztlich auch irgendwoher kommen muss), braucht es für den Beginn nur, wenn die Anfangsenergie größer als Null sein muss.



zuletzt bearbeitet 23.05.2012 03:26 | nach oben springen



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