Zitat von: Swann
24.05.2012 10:08 #120656
Du sagst das gleiche wie ich mit anderen Worten.
In der Praxis ist es durchaus gefährlich, nur die eine, einzig wahre, universelle Wahrheit anzuerkennen und subjektiven / relativen /kontextuellen Wahrheiten ihre Relevanz abzusprechen.
Nein, "wahr sein" ist etwas anderes als "für wahr halten". Das Problem ist mAn. die Erkenntnis: Wir können in den allermeisten Fällen nicht wissen, sondern nur vermuten, für wahrscheinlich halten oder glauben. Darin steckt immer auch ein Stückchen Bereitschaft, die Position des anderen zu akzeptieren. Denn sie könnte "wahr" sein, während es die eigene nicht ist. Das gilt sogar für die Frage, ob es eine subjektive Wahrheit gibt. :-)
Zitat von: Maga-neu
24.05.2012 14:47 #120661
Okay, ich habe dich mit "spannender" provoziert, du hast mit einer Gegenprovokation "wie die Volkshochschule" geantwortet.
Gut, es gibt im Judentum, Christentum und Islam den Gott der Philosophen - bei allen Unterschieden den Maimonides', Eriugenas, Thomas von Aquins oder Avicennas.
Und dann gibt es den Gott, der bestimmten Völkern Land zuweist, der wie ein Buchhalter kontrolliert, ob die Leute am Freitag Fleisch essen oder der diejenigen, die im Kampf gegen die "Ungläubigen" fallen, sofort ins Paradies holt.
Letzterer - man verzeihe mir den Ausdruck - ist ein Gott für Dummies...
Meine "Provokation" auf deine "Provokation" musst du nicht unbedingt mit einer wesentlich dümmeren begegnen. Bringt nichts.
Das mit der "Volkshochsschule" ist begründet:
Die Notwendigkeit einer "Hypostase" war eine Notwendigkeit des Näherbringens einer nicht fassbaren und somit auch schwer begreifaren Existenz.
Was liegt näher, als eine Zweit-Existenz aus Fleisch und Blut, die "uns" ,den Jenseitigen, besser verstehen kann (Frau Kraft kommt in den Sinn)?
Was liegt näher, als dem "Volksschulstudenten" ein Bild vorzusetzen, welches diesem wenigstens ähnlich aussieht (somit ist die Möglichkeit größer, dass diese Gestalt ihn besser versteht)
BTW:
Die dritte Hypostase ist keine christliche Erfindung.
Schom im zweiten Satz der Thora steht:
" va RUAH Adonai haita merapehet al pnei haaretz"
( und Gottes Geist schwebte über dem Wasser).
Auch der noch genauere Begriff der "Schehina" (Gottes Nähe) wurde lange vor dem Christentum beschrieben.
Sogar der Islam hat den Begriff der "Sakina" übernommen, was die ´gegenwart Allahs` bezeichnet.
Zitat von: nahalTut mir leid, mir kommt Frau Kraft dabei gar nicht in den Sinn...
24.05.2012 15:13 #120667
Meine "Provokation" auf deine "Provokation" musst du nicht unbedingt mit einer wesentlich dümmeren begegnen. Bringt nichts.
Das mit der "Volkshochsschule" ist begründet:
Die Notwendigkeit einer "Hypostase" war eine Notwendigkeit des Näherbringens einer nicht fassbaren und somit auch schwer begreifaren Existenz.
Was liegt näher, als eine Zweit-Existenz aus Fleisch und Blut, die "uns" ,den Jenseitigen, besser verstehen kann (Frau Kraft kommt in den Sinn)?
Was liegt näher, als dem "Volksschulstudenten" ein Bild vorzusetzen, welches diesem wenigstens ähnlich aussieht (somit ist die Möglichkeit größer, dass diese Gestalt ihn besser versteht)
Hypostase ist auch kein ursprünglich christlicher Begriff, sondern ein Begriff der (neu)platonischen Philosophie, der benutzt wurde, um einen Sachverhalt verständlich zu machen. Das Problem: Heute ist er nicht mehr verständlich; man benutzt heute das "Person", vergessend, dass das lateinische "persona" (Übersetzung für Hypostase) eine andere Bedeutung hatte als das heutige Person.
Zitat von: nahalJa, "RUAH". Christliche Theologen haben genau geprüft, welche Stellen des Alten Testaments den christlichen Glauben belegen oder fundieren. Dazu gehört etwa die "RUAH", dazu gehört auch der leidende Gottesknecht bei Jesaja.
24.05.2012 15:13 #120667
BTW:
Die dritte Hypostase ist keine christliche Erfindung.
Schom im zweiten Satz der Thora steht:
" va RUAH Adonai haita merapehet al pnei haaretz"
( und und Gottes Geist schwebte über dem Wasser).
Auch der noch genauere Begriff der "Schehina" (Gottes Nähe) wurde lange vor dem Christentum beschrieben.
Sogar der Islam hat den Begriff der "Sakina" übernommen, was die ´gegenwart Allahs` bezeichnet.
Maga, ich glaube dir erzählt zu haben, einige Gläsern mit Lapide und Lustiger getrunken zu haben.
Die zwei fetzten sich freundschaftlich immer wieder.
Sicher war das ein beliebtes Thema.
Der Grundtenor ging ungefähr so:
P: wenn die Drei wesensgleich sind, sind sie auch gleich?
L: ja
P: man kann die drei also nicht unterscheiden?
L: es hängt von dem, der sie betrachtet
P: du meinst, von dem, der IHN betrachtet!
L: Nein, nicht immer. Es liegt auch an IHM, wie er gesehen werden will.
P: du meinst, ER möchte, zu unterschielichen Zeiten und in unterschiedlichen Umständen ANDERS erscheinen?
L: Nicht ganz. Da ER ALLES ist und der Mensch im Zentrum SEINES Wirkens ist, passt er sich dem Menschen an.
P: das hiesse, er könnte dem Menschen in allen erdenklichen Formen erscheinen. warum dann nur drei Formen?
L: Du Rabulist!
Prost.
Zitat von: nahal
24.05.2012 15:42 #120669
Maga, ich glaube dir erzählt zu haben, einige Gläsern mit Lapide und Lustiger getrunken zu haben.
Die zwei fetzten sich freundschaftlich immer wieder.
Sicher war das ein beliebtes Thema.
Der Grundtenor ging ungefähr so:
P: wenn die Drei wesensgleich sind, sind sie auch gleich?
L: ja
P: man kann die drei also nicht unterscheiden?
L: es hängt von dem, der sie betrachtet
P: du meinst, von dem, der IHN betrachtet!
L: Nein, nicht immer. Es liegt auch an IHM, wie er gesehen werden will.
P: du meinst, ER möchte, zu unterschielichen Zeiten und in unterschiedlichen Umständen ANDERS erscheinen?
L: Nicht ganz. Da ER ALLES ist und der Mensch im Zentrum SEINES Wirkens ist, passt er sich dem Menschen an.
P: das hiesse, er könnte dem Menschen in allen erdenklichen Formen erscheinen. warum dann nur drei Formen?
L: Du Rabulist!
Prost.
Das Prost ist besonders bedeutsam. :-))
(Solange man sich nämlich zuprosten kann, ist der Religionsfriede gesichert.)
Zitat von: nahal
24.05.2012 15:42 #120669
Maga, ich glaube dir erzählt zu haben, einige Gläsern mit Lapide und Lustiger getrunken zu haben.
Die zwei fetzten sich freundschaftlich immer wieder..........
Da wäre ich auch gern dabeigewesen. Schade.
P.S. Die Causa Kuttner:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsch...e-a-834695.html
Ich habe etliche Male mit Großmutter Kuttner gesprochen und auch einmal mit Jürgen Kuttner (nach der Wende; nicht im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit). Die große Klappe zieht sich durch die Generationen...)
Ansonsten gibt der erste mediale Aufschrei nicht so viel her, wenn man ihren Text in Ausführlichkeit liest.
Außerdem, und deswegen schreibe ich es hier, ist hier sehr schön die Bedeutungsverschiebung von Bezeichnungen und Begriffen zu sehen.
Zitat von: Swann
24.05.2012 02:30 #120648
Swann: Aus Nichts kann nichts entstehen.
Willie: Das ist eine unbelegte Behauptung.;-)
____
Nein Willie, da schlage ich Sie mal in Ihrer eigenen Lieblingsdisziplin: Das ist eine rein logische Feststellung. Es ist nach Menschenermessen unmöglich, dass alle Parameter, also räumliche Ausdehnung, Masse bzw. Gravitation, zeitliche Kontinuität, am Anfang aller Dinge = 0 waren.
Sie irren. Zweifach.
1. Menschenermessen ist nicht nur bereits eine Einschraenkung ihrer Behauptung, sondern auch trotzdem noch lange keine Beleg fuer den Sachverhalt der von ihnen behaupteten "Unmoeglichkeit".
2. Die Naturwissenschaften, die keinen Gott und auch keine sonstigen hoeheren Instanzen -alleine aus der enggefassten Natur der Wissenschaft selbst- beruecksichtigen, untersuchen diese Moeglichkeit noch immer seit Jahren.
Zitat von: Swann
24.05.2012 02:30 #120648
Aus Nichts kann definitiv nichts entstehen.
Das ist erst mal nur eine Behauptung -bestenfalls eine Annahme beruhend auf dem derzeitigen Wissenstand der Menschen. Der sehr begrenzt ist. Eine Hypothese bestenfalls. Belege gibt es dafuer nicht.
"...In der Mathematik bezeichnet der Begriff Hypothese ursprünglich die unbewiesenen Grundlagen oder allgemeinen Prinzipien, aus denen die mathematischen Sätze abgeleitet werden. Da diese Prinzipien als Axiome verwendet werden, gilt für sie nicht das Kriterium der Wahrheit. Sie sind gesetzt. Die mit ihnen verbundenen Schlussfolgerungen sind deduktiv."
Zitat von: Swann
24.05.2012 02:30 #120648
Beharren Sie lieber nicht darauf, denn es wäre ein Argument gegen die Existenz Gottes: da Gott unendlich ist, das Nichts aber das Ende von Un-Endlichkeit markiert, wäre die Existenz Gottes - zumindest nach naturwissenschaftlichen Kriterien - widerlegt.
Nicht nur irren sie auch da -denn das Ende von Unendlichkeit ist "Ende" und nicht "Nichts".
Es ist die gesamte atheistische Glaubenscamarilla, die sich seit der Aufklaerung darin ergibt -auch die naturwissenschaftliche- und bereits konzeptuell irrt. Sie verwechseln naemlich Geschoepftes mit dem Schoepfer.
Daher auch immer wieder die kindliche Frage nach: Und wer hat Gott geschaffen?
Die Gegenfrage "Woraus leiten sie ab dass fuer den Schoepfer diesselben Regeln gelten, die er seiner Schoepfung auferlegt hat?" will schon keiner mehr hoeren. Darauf haben sie naemlich NULL Antwort.
Zitat von: Swann
24.05.2012 02:30 #120648
Swann: D.H. aber, dass wir uns von unserer Vorstellung lösen müssen, die Zeit sei ein Vektor, mit einem Anfang und einem Ende. Denn schon die Vorstellung, dass es vor Anbeginn der Zeit etwas gab, und sei es nur die Initialzündung zum Beginn der Zeit, ist in sich absurd.
Willie: Was bedeutet denn da genau "absurd"? Ist es absurd, weil wir es nicht anders oder besser wissen?
"...Zeit ist in der allgemeinen Relativitätstheorie nicht unbedingt unbegrenzt. So gehen viele Physiker davon aus, dass der Urknall nicht nur der Beginn der Existenz von Materie (Physik) ist, sondern auch den Beginn von Raum und Zeit darstellt. Nach Stephen W. Hawking hat es einen Zeitpunkt eine Sekunde vor dem Urknall ebenso wenig gegeben wie einen Punkt auf der Erde, der 1 km nördlich des Nordpols liegt..."
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeit
___
Wieder mal ein Beleg für die Mangelhaftigkeit von WIKI als Quellenbeleg. Die Relativitätstheorie sagt vielmehr aus, dass Raum und Zeit zusammenhängende Phänomene (die Raumzeit) sind, und dass diese in Abhängigkeit zur Gravitation veränderlich ist, die Gravitation die Raumzeit "krümmt". (Zeit läuft relativ langsamer ab bei Einwirkung von Graviation, ist also nicht statisch und homogen).
Was soll der behauptete "Beleg"? Sie widerlegen damit mit keinem Wort, was dort steht.
Zitat von: Swann
24.05.2012 02:30 #120648
Denkbar wäre m.E. ein Universum mit einer unendlich verdichteten Masse, einer unendlich gekrümmten Raumzeit, und einer gegen Null strebenden Ausdehnung. Aus einem solchen Urkern konnte das Universum, wie wir es heute kennen, durchaus hervorgehen. Der "Urknall" wäre dann keine Explosion gewesen und auch keine Schöpfung des All(e)s aus dem Nichts, sondern die blitzartige "Entkrümmung" der Raumzeit in ein quasi unendlich ausgedehntes All.
Denkbar ist Vieles.
RE: Brückenschlag zwischen den Disziplinen
in Allgemeines 24.05.2012 19:02von Landegaard • | 21.077 Beiträge
Zitat von: Swann
23.05.2012 14:15 #120555
Vielleicht könnte der Brückenschlag zwischen der theistischen und naturwissenschaftlichen Diskussion hier so aussehen:
Gott ist die Unendlichkeit, das Versprechen von ewigem Leben (zunächst ganz wertfrei). Wo Unendlichkeit ist, kann es das Nichts nicht geben, denn am Rande des Nichts endet alles, also auch das Un-Endliche - ein Widerspruch.
Wenn es das Nichts aber nicht gibt, dann ist auch der Tod nicht der Übergang ins Nichts, sondern in etwas Anderes - ewiges Leben.
@Willie: Die absolute Wahrheit wäre dann vielleicht die göttliche Verkündigung an den Menschen, dass der Horror vacui gegenstandslos ist.
Netter Versuch eines Brückenschlags, aber kaum nachvollzihebar. Der Tod kann selbstredend ein Übergang ins Nichts sein. Falsch ist nämlich die Verknüpfung des Universums mit dem menschlichen Leben. Ersteres kann beliebig unendlich sein, ohne dass das heisst, das Leben sei es auch. Der Tod ist nicht Leben, der Tod ist Tod.
Zitat von: Willie
23.05.2012 16:50 #120566
[blue]Dann waere Wahrheit subjektiv -und damit bereits relativ.
Wie und worauf du aber die Wahrheit -fuer dich und willkuerlich- beziehst, ist fuer die Wahrheit selbst ohne Belang. Voellig.
Du kannst, wenn du es fuer dich gerne so sehen willst, den Begriff Wahrheit relativieren, verhandelbar machen, multiplizieren, dividieren, kopieren, belanglos machen oder auch was sonst auch immer, die Wahrheit selbst beruehrst du damit nicht, denn Wahrheit "ist" -und zwar absolut.
Das mag so sein, findet aber nicht statt, da Wahrheit a) seltens vollumfassend bekannt ist, schlimmer aber noch: selbst wenn sie es wäre, würde sie unterschiedlichen Interpretationen und Wertungen unterliegen. Was sag ich würde: es ist so.
Sie sprechen also von einer Irrelevanz.
Zitat von: Willie
23.05.2012 16:50 #120566
Du betruegst dich im Grunde damit nur selbst.
Tun Sie das nicht, wenn Sie von einer absoluten Wahrheit sprechen?
Zitat von: Maga-neu
24.05.2012 07:54 #120665
Ich habe den Unterschied erklärt: Relational gleich beziehungsmäßig; relativ im Sinne von subjektiv.
Was immer noch keinen Unterschied beider Begriffe darstellt. Denn:
"...Relativität (von lateinisch relatus, PPP von referre „sich beziehen auf“, beurteilen nach“ - wörtlich: „zurücktragen“, davon abgeleitet relativus - sich beziehend auf etwas, bezüglich) ist die Abhängigkeit bestimmter Eigenschaften, Größen oder Begriffen von anderen Eigenschaften, Größen, Bezugssystemen, Situationen oder Gegebenheiten.
Diese Abhängigkeit kann entweder bedeuten, dass die relativen (also abhängigen) Eigenschaften und Begriffe durch andere Eigenschaften oder Begriffe bestimmt oder in Bezug auf ein zugrundegelegtes System definiert sind (Bedeutungsrelativität)..."
Zitat von: Maga-neu
24.05.2012 07:54 #120665
Ich komme auf das Gottesbild, weil darin das Relationale der Wahrheit seinen Ursprung hat. Anders ausgedrückt: Gott ist relational, aber er ist nicht relativ, sondern absolut. Nimm die Bibel: Die Bibel ist die Geschichte des Eingreifens Gottes in die Welt; Eingreifen bedeutet aber Beziehung.
Nicht nur ist auch ein Gottesbild nur ein Bild, ich kann in dem vorstehenden den Teilen, die ich verstehe, nicht zustimmen und den Rest nicht verstehen.
Z.B. der Satz "Gott ist relational, aber er ist nicht relativ" ergibt fuer mich keinen Sinn. Einmal weil 'relational' ja auch nur eine Form von relativ ist -ich wies bereits darauf hin- und dass von daher ein Gegensatz wie versucht ueberhaupt nicht moeglich ist und zum anderen kapiere ich nicht, was hier die "Gott ist relational" Charakterisierung soll.
Ich verstehe auch nicht, was das angefuehrte Bibelbeispiel soll. Es ging doch nicht um das Eingreifen Gottes ins Weltgeschehen, sondern um die Bedeutung von Wahrheit.
Zitat von: Maga-neu
24.05.2012 07:54 #120665
Etwas "Unlogisches" kann ich in meinen Ausführungen nicht erkennen. Ich weiß nicht, wie man ohne Zusammensein und Zusammenwirken von Hypostase und Relation einen dreifaltigen Gott glauben kann, also nicht drei Götter oder einen Gott in drei Emanationen.
Mir scheint du hast den Abatz auf den du dich da beziehst garnicht gelesen. Ich schrieb darin weder etwas von Unlogik, noch etwas ueber den Glauben an den dreifaltigen Gott. Nur du schriebst darueber.
Und zwar ohne dass dies das Thema war. Ich kann dir nicht mehr folgen.
Zitat von: nahal
24.05.2012 08:42 #120669
Maga, ich glaube dir erzählt zu haben, einige Gläsern mit Lapide und Lustiger getrunken zu haben.
Die zwei fetzten sich freundschaftlich immer wieder.
Sicher war das ein beliebtes Thema.
Der Grundtenor ging ungefähr so:
P: wenn die Drei wesensgleich sind, sind sie auch gleich?
L: ja
P: man kann die drei also nicht unterscheiden?
L: es hängt von dem, der sie betrachtet
P: du meinst, von dem, der IHN betrachtet!
L: Nein, nicht immer. Es liegt auch an IHM, wie er gesehen werden will.
P: du meinst, ER möchte, zu unterschielichen Zeiten und in unterschiedlichen Umständen ANDERS erscheinen?
L: Nicht ganz. Da ER ALLES ist und der Mensch im Zentrum SEINES Wirkens ist, passt er sich dem Menschen an.
P: das hiesse, er könnte dem Menschen in allen erdenklichen Formen erscheinen. warum dann nur drei Formen?
L: Du Rabulist!
Prost.
"Aber ihr habt noch niemals seine Stimme gehört, habt ihn nie gesehen."
Joh.5, V.37 -Jesus ueber den Vater.
Zitat von: Maga-neuIch bitte um Entschuldigung. Denn ich muss mich ausschließlich auf jene beziehen, die glauben, Gott habe ihnen ein bestimmtes Land zugewiesen bzw. er habe ihnen befohlen, die "Ungläubigen" zu töten. Denn das sind die Leute, die Unfrieden und Hass - und damit das Widergöttliche - in die Welt bringen...
24.05.2012 14:47 #120661
Und dann gibt es den Gott, der bestimmten Völkern Land zuweist, der wie ein Buchhalter kontrolliert, ob die Leute am Freitag Fleisch essen oder der diejenigen, die im Kampf gegen die "Ungläubigen" fallen, sofort ins Paradies holt.
Letzterer - man verzeihe mir den Ausdruck - ist ein Gott für Dummies...
Zitat von: nahal
24.05.2012 19:52 #120681
Landegaard:
"Tun Sie das nicht, wenn Sie von einer absoluten Wahrheit sprechen?"
Wenn ich das richtig gelesen habe, schrieb Willie nicht von ´seiner absoluten Wahrheit", sondern von einer existenten absoluten Wahrheit.
Das habe ich verstanden, auch wenn es schwer ist, zu erkennen, wann er von seiner oder der absoluten Wahrheit spricht. Letztlich wiederholt sich immer die gleiche Feststellung: eine absolute Wahrheit kann nicht die des Menschen sein. Richtig. Und nun?
RE: Brückenschlag zwischen den Disziplinen
in Allgemeines 24.05.2012 21:57von Lea S. • | 14.199 Beiträge
Zitat von: Landegaard
24.05.2012 19:02 #120678
Netter Versuch eines Brückenschlags, aber kaum nachvollzihebar. Der Tod kann selbstredend ein Übergang ins Nichts sein. Falsch ist nämlich die Verknüpfung des Universums mit dem menschlichen Leben. Ersteres kann beliebig unendlich sein, ohne dass das heisst, das Leben sei es auch. Der Tod ist nicht Leben, der Tod ist Tod.
Wenn der einzelne Mensch, das einzelne Lebewesen stirbt bleibt das Leben trotzdem lebendig.
Der Staub zu dem wir alle werden, vermischt sich mit dem Staub zu dem schon andere wurden. Innerhalb dieses Staubes ist genug Leben.
Der Mensch ist doch nicht "das Leben".
Zitat von: Landegaard
24.05.2012 21:42 #120692
Das habe ich verstanden, auch wenn es schwer ist, zu erkennen, wann er von seiner oder der absoluten Wahrheit spricht. Letztlich wiederholt sich immer die gleiche Feststellung: eine absolute Wahrheit kann nicht die des Menschen sein. Richtig. Und nun?
Und nun?
Wir suchen alle danach, Glaeubig oder nicht, trotz des Wissens, dass wir das Ziel nie ereichen werden.
Die Suche reicht aus.
@ Willie: Das Problem, lieber Willie, sind unsere Begriffe. Wir definieren Wahrheit und Relativität bzw. Relationalität anders und kommen daher zu keinem Ergebnis. Unser Glaube unterscheidet sich nicht so sehr voneinander, auch wenn an den Positionen klar sein dürfte, wer von uns beiden katholisch und wer lutheranisch ist.
Zitat von: Maga-neu
24.05.2012 15:19 #120698
@ Willie: Das Problem, lieber Willie, sind unsere Begriffe. Wir definieren Wahrheit und Relativität bzw. Relationalität anders und kommen daher zu keinem Ergebnis. Unser Glaube unterscheidet sich nicht so sehr voneinander, auch wenn an den Positionen klar sein dürfte, wer von uns beiden katholisch und wer lutheranisch ist.
Im "katholisch und lutherisch sein" selbst sehe ich ueberhaupt kein Problem.
Wir wissen ja groesstenteils welche unterschiedlichen Auffassungen uns diesbezeuglich trennen. Ist also nichts Neues und somit Einkalkulierbares.
Die Kommunikations- und Verstandnisprobleme existieren meiner Meinung nach ausschliesslich in den unterschiedlichen Auffassungen ueber Bedeutungen von Begriffen unserer gemeinsamen Sprache, sowie den Gebrauch dieser gemeinsamen Sprache und gewisse ungeschriebene Regeln, die im Kopfe des einen oder anderen existieren dahingehend, wie welche Redewendung oder Wortwahl zu interpretieren sei. Deine Verwendung des Begriffes "relational" scheint mir so ein Problempunkt zu sein.
Und da mag durchaus die Konfession eine Rolle mitspielen. Denn dort liegen in der Regel ja die Ausgangsschwerpunkte religioeser Diskussion und Orientierung und von dort kommen auch meist die Informationen, die dann frueher oder spaeter in den eigenen Wissenstand einfliessen und damit dann auch Teil des Argumentationsreservoirs werden.
Bekannt ist mir solches vor allen Dingen durch Erfahrungen in Diskussionen mit Jehovas Zeugen und Mormonen, wo ja die diesbezuegliche Schulung -und damit die Versorgung mit Informationen sehr speziell und die mentale Beeinflussung sehr intensiv und bewusst gesteuert wird -das geht dort bis zur Gehirnwaesche.
In der Diskussion mit gebildeteren Katholiken faellt mir auf, wie haeufig dort auf speziell katholische Texte Bezug genommen wird, seien es nun Aussagen des Papstes oder anderer beruehmter katholischer Theologen. Die jeweilig persoenlichen religioesen Auffassungen des Diskutanten beruhen meist ausschliesslich auf diesen speziellen Informationen. Oft sehr viel mehr als auf Ergebnisse des eigenen freien Denkens. Haeufige Zitate aus Schriften diesen Ursprungs -oft auch in lateinisch- belegen es gut.
Ich will das hier jetzt nicht irgendwie als etwas negatives oder nachteiliges bewerten, ich will es ueberhaupt nicht bewerten, sondern nur darauf hinweisen, wie sich die Dinge verhalten und wovon Formulierungen hinsichtlich vermeintlich eigener Glaubensvorstellungen stark gepraegt sind.
Das daraus resultierende Problem ist dann, dass ein anderer Diskutant, einer der nicht aus dem gleichen Environment kommt, mitunter die verwendete Phraseologie dann nicht versteht, oder einfach nicht weiss, welches traditionelle und konfessionell bedingte Gedankengebaeude sich dahinter verbirgt.
Da ich vom diskutierenden philosophischen Katholizismus verhaeltnismaessig wenig weiss -jedenfalls sehr viel weniger als Du- finde ich mich nicht selten voellig im Nebel hinsichtlich manchem von dir hier Geschriebenen.
Und ich weiss, dass es meine Kenntnisse der Deutschen Sprache nicht sind, die mich bestimmte Formulierungen von dir nicht kapieren lassen. Denn auch Rueckfragen meinerseits machen es in der Regel nicht besser.
Daraus bleibt fuer mich nur die Folgerung dass es ich um eine mir unbekannte Sprache innerhalb unserer gemeinsamen Sprache handelt, also eine quasi katholische Sprache, die ich nicht kenne.
Mit der speziellen Sprache der Jehovas Zeugen habe ich mich frueher mal intensiv befasst, bei Katholiken fand ich das nie fuer notwendig, einfach weil ich nicht wusste, dass es sowas gibt.
Heute bin ich mir nicht mehr sicher. Unsere kommunikatven Probleme im religioes philosophischen Bereich deuten darauf hin, dass es das gibt.
Uebrigens, darauf fusst auch meine Vermutung, dass auch der Forist Swann katholisch ist. Ich fuehle es aus seiner Schreibweise.
Habe ich recht?:-)
RE: Brückenschlag zwischen den Disziplinen
in Allgemeines 25.05.2012 00:02von Landegaard • | 21.077 Beiträge
Zitat von: Lea S.
24.05.2012 21:57 #120694
Wenn der einzelne Mensch, das einzelne Lebewesen stirbt bleibt das Leben trotzdem lebendig.
Richtig, doch der Trick beim Glauben ist ja nicht, dass es immer Leben geben wird, sondern das ewige individuelle Leben. Sie und ich sterben, Irrtum, danach kommt was auch immer.
Zitat von: nahal
24.05.2012 22:01 #120695
Und nun?
Wir suchen alle danach, Glaeubig oder nicht, trotz des Wissens, dass wir das Ziel nie ereichen werden.
Die Suche reicht aus.
Die Suche differiert. Es macht einen Unterschied, ob ich davon ausgehe, das müsse jemand geschaffen haben oder ob ich schlicht verstehen will, was das eigentlich ist, wovon ich ein Pfurz von einem Bruchteil bin.
Zitat von: WillieOb Swann katholisch ist, weiß ich nicht. Das musst du ihn selbst fragen.
24.05.2012 23:32 #120703
In der Diskussion mit gebildeteren Katholiken faellt mir auf, wie haeufig dort auf speziell katholische Texte Bezug genommen wird, seien es nun Aussagen des Papstes oder anderer beruehmter katholischer Theologen. Die jeweilig persoenlichen religioesen Auffassungen des Diskutanten beruhen meist ausschliesslich auf diesen speziellen Informationen. Oft sehr viel mehr als auf Ergebnisse des eigenen freien Denkens. Haeufige Zitate aus Schriften diesen Ursprungs -oft auch in lateinisch- belegen es gut.
...
Daraus bleibt fuer mich nur die Folgerung dass es ich um eine mir unbekannte Sprache innerhalb unserer gemeinsamen Sprache handelt, also eine quasi katholische Sprache, die ich nicht kenne.
Uebrigens, darauf fusst auch meine Vermutung, dass auch der Forist Swann katholisch ist. Ich fuehle es aus seiner Schreibweise.
Habe ich recht?:-)
Wenn ich auf Latein zitiere, füge ich meistens meine Übersetzung bei. Es kann sein, dass ein anderer Leser diese Sätze anders übersetzen würde und meine Übersetzung als einseitig oder sinnentstellend darstellt - deswegen will ich den Originaltext nicht vorenthalten. Begriffe wie "Ordo" lassen sich ohnehin kaum übersetzen.
Nein, ich habe von Origines und Eriugena geschrieben, zwei Theologen, die von der Kirche verurteilt worden sind. Meister Eckhardt hätte ich hinzufügen können. Hingegen habe ich darauf verzichtet, aus der "Unam Sanctam" von Bonifaz VIII. zu zitieren, wonach es für das Seelenheil jedes Menschen unerlässlich sei, dem römischen Pontifex zu gehorchen... (Ja, das steht da so...)
Es handelt sich also nicht um die Lektüre frommer Kirchenblätter mit Handlungsanweisungen, wie man gegenüber Andersgläubigen zu argumentieren habe - ja, ich weiß, du wirst jetzt schreiben, dass du das nicht geschrieben hast -, sondern um eine historische Rückbesinnung auf Verschüttetes, Unbekanntes, das vielleicht wahrer und besser ist als die Ansätze der Post-Postmoderne. Oder ist es bereits die Post-Post-Postmoderne?
Zitat von: Landegaard
25.05.2012 00:11 #120707
Die Suche differiert. Es macht einen Unterschied, ob ich davon ausgehe, das müsse jemand geschaffen haben oder ob ich schlicht verstehen will, was das eigentlich ist, wovon ich ein Pfurz von einem Bruchteil bin.
"WAS EIGENTLICH IST" ist DIE FRAGE, die Frage des Hamlets (`sein oder nicht sein, das ist die Frage´).
Sie, lieber Landegaard, sind kein "Pfurz von einem Bruchteil", sondern, für Sie, das Wesentliche.
Um Descartes zu folgen, Sie SIND, weil Sie denken.
Wenn Sie nicht mehr denken (leben), dann SIND Sie nicht.
Und damit erledigt sich alles, auch die `Wahrheit`.
Die Problematik dieser Denklinie ist auch offensichtlich:
1)Was ist mit einem Alzheimer-Kranken im Endstadium?
Wenn er nicht mehr denkt, IST er nicht mehr?
Aus unserem Verständnis vom Denken, denkt der Patient nicht mehr, aber er existiert.
Aber, wissen wir, ob er denkt?
2) Eine Bakterie, denkt sie?
Wenn nicht, dann existiert diese immer noch.
Aber, vielleicht denkt die Bakterie doch. Anders als wir, aber sie denkt.
Der Versuch der Lösung dieses Problems:
´Existenz´ und alles was damit zusammenhängt ist nur eine Projektion des Einzelnen und somit keinesfalls allgemeingültig.
Folge:
Es gibt keine algemeingültige Wahrheit
Fazit:
Who cares, macht aber Spaß.
Zitat von: Maga-neu
25.05.2012 02:52 #120719
Ob Swann katholisch ist, weiß ich nicht. Das musst du ihn selbst fragen.
Wenn ich auf Latein zitiere, füge ich meistens meine Übersetzung bei. Es kann sein, dass ein anderer Leser diese Sätze anders übersetzen würde und meine Übersetzung als einseitig oder sinnentstellend darstellt - deswegen will ich den Originaltext nicht vorenthalten. Begriffe wie "Ordo" lassen sich ohnehin kaum übersetzen.
Nein, ich habe von Origines und Eriugena geschrieben, zwei Theologen, die von der Kirche verurteilt worden sind. Meister Eckhardt hätte ich hinzufügen können. Hingegen habe ich darauf verzichtet, aus der "Unam Sanctam" von Bonifaz VIII. zu zitieren, wonach es für das Seelenheil jedes Menschen unerlässlich sei, dem römischen Pontifex zu gehorchen... (Ja, das steht da so...)
Es handelt sich also nicht um die Lektüre frommer Kirchenblätter mit Handlungsanweisungen, wie man gegenüber Andersgläubigen zu argumentieren habe - ja, ich weiß, du wirst jetzt schreiben, dass du das nicht geschrieben hast -, sondern um eine historische Rückbesinnung auf Verschüttetes, Unbekanntes, das vielleicht wahrer und besser ist als die Ansätze der Post-Postmoderne. Oder ist es bereits die Post-Post-Postmoderne?
Es ist schade, dass deine Antwort an dem, was ich ansprach, total vorbei geht.
Es ging ja nicht darum, ob deutsche Uebersetzungen fuer lateinische Texte mitangefuehrt werden oder ob aus "frommen Kirchenblaettern mit Handlungsanweisungen, wie man gegenüber Andersgläubigen zu argumentieren habe" zitiert wird.
Es ging um Sprache. Und um Sprachverstaendnis. Zwischen uns beiden hier in der Diskussion. Wir reden aneinander vorbei und zur Ueberwindung dessen kann ich offensichtlich keine Bruecke finden. Und das ist schade.
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