Mich erstunt wieder, mich selbst eingeschlossen, wie schnell jemand mit mit "gültigen" Definitionen kommt.
"Wahrheit" (truth) ist einer der in der Philosophie meist diskutierten Begriffe.
Ein Ende der Debatte, befürchte ich, wird sogar diesem Forum nicht gelingen.
Hier ein Paar Gedanken, die die Komplexität der Problematik verdeutlichen:
http://plato.stanford.edu/entries/truth/
RE: Brückenschlag zwischen den Disziplinen
in Allgemeines 23.05.2012 17:53von Willie (gelöscht)
Zitat von: Hans Bergman
23.05.2012 10:37 #120578
Willie weiß jetzt bestimmt wieder mehr als den Unterschied zwischen Anorganischem und Organischem?
Vielleicht etwas Über-, Extra-, Sonder-, Hyperanorganisches?
Stimmt. Er weiss wieder mehr. Er weiss zum Beispiel dass es ueberhaupt kein "Anorganisches" und auch kein "Organisches" gibt.
Er weiss auch, dass es eine organische Chemie und eine anorganische Chemie als Einteilung m Bereich Chemie gibt. Und er weiss zuverlaessig, dass diese Einteilung "organisch-anorganisch" eine rein menschlich beliebige -alleine aus Gruenden der Zweckmaessigkeit- ist.
Nirgendwo ist ist aber festgelegt, dass die Grenzen zwischen beiden unueberbrueckbare Huerden sein muessen.
Tip: Dass es nicht so sei, diesem Gedanken sind vor allen Dingen jene, die fuer sich die Vorstellung pflegen, dass "Leben" nichts anderes als einem evolutionaeren Zufall vormals anorganischer Chemikalien geschuldet sei, verpflichtet.
Ich erinnere an die Diskussionen ueber Evolution. Und ich glaube mich sogar zu erinnern, wo da Hans Bergmann stand.:-)
RE: Brückenschlag zwischen den Disziplinen
in Allgemeines 23.05.2012 17:54von Leto_II. • | 27.838 Beiträge
Zitat von: Willie
23.05.2012 17:26 #120573
"...Umgangssprachlich ist Materie weiterhin der sichtbare und anfassbare Stoff.
Naturwissenschaftlich-physikalisch ist Materie heute identisch mit Energie, gemäß der berühmten Gleichung Einsteins: E = mc². (Energie gleich Masse mal Lichtgeschwindigkeit hoch zwei.) Atome werden als Kraft- bzw. Energiezentren angesehen. Nach der z. Z. vorherrschenden physikalisch-kosmologischen Theorie ist die Materie erst mit dem Urknall aus dem Nichts entstanden..."
http://www.philolex.de/materie.htm
Die höheren Elemente sind in Sonnen ausgebrütet, richtig muss es also heissen:
Wir sind AUCH als Sternenstaub, immerhin 90,7%.
http://www.chemie.fu-berlin.de/medi/suppl/mensch.html
9,3% sind Urknallelement, der Rest ist gebrütet.
Die Urknall-Theorie macht noch lange keinen Gegen-Gottesbeweis.
RE: Brückenschlag zwischen den Disziplinen
in Allgemeines 23.05.2012 18:01von Nante • | 10.434 Beiträge
Zitat von: Leto_II.
23.05.2012 17:54 #120585
Wir sind AUCH als Sternenstaub, immerhin 90,7%.
http://www.chemie.fu-berlin.de/medi/suppl/mensch.html
..............
Bei den Substanzklassen fehlt noch Äthanol...so 40%, gern auch mit Herkunftsbezeichnung..
Zitat von: nahal
23.05.2012 10:42 #120581
Mich erstunt wieder, mich selbst eingeschlossen, wie schnell jemand mit mit "gültigen" Definitionen kommt.
"Wahrheit" (truth) ist einer der in der Philosophie meist diskutierten Begriffe.
Ein Ende der Debatte, befürchte ich, wird sogar diesem Forum nicht gelingen.
Hier ein Paar Gedanken, die die Komplexität der Problematik verdeutlichen:
http://plato.stanford.edu/entries/truth/
Der Umstand, dass Wahrheit so vielfaeltig diskutiert wird, macht diese doch deswegen weder weniger wahr, noch deswegen mehr relativ.
Wenn auch viele vielleicht es gerne so haetten. Denn Wahrheit ist mitunter auch sehr unangenehm.:-)
Wahrheit ist. Und zwar: absolute, unmovable and non-negotiable. Simple.
Dass Menschen oft nicht wissen "was ist", oder faelschlerweise "meinen zu wissen, was sei" aendert daran nichts.
RE: Brückenschlag zwischen den Disziplinen
in Allgemeines 23.05.2012 18:10von Willie (gelöscht)
Zitat von: Leto_II.
23.05.2012 10:54 #120585
Die höheren Elemente sind in Sonnen ausgebrütet, richtig muss es also heissen:
Wir sind AUCH als Sternenstaub, immerhin 90,7%.
http://www.chemie.fu-berlin.de/medi/suppl/mensch.html
9,3% sind Urknallelement, der Rest ist gebrütet.
Was aendert das? Wie sind die aus dem Nichts entstanden? Gab es die schon vor einem Urknall? Na also.
Zitat von: Leto_II.
23.05.2012 10:54 #120585
Die Urknall-Theorie macht noch lange keinen Gegen-Gottesbeweis.
Und? Behauptete das jemand?
@Willie:
"glaubt, berechnen zu können :)
aber immerhin:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/welta...,492074,00.html
Das erinnert an Heraklit Fragment B30:
"Das Weltall in seiner für alle Lebewesen gültigen Weltordnung […] war, ist und wird ewig sein ein sich lebendes Feuer, das sich in ständigem Rhythmus entzündet und verlöscht."
Zitat von: Willie
23.05.2012 18:02 #120588
Wahrheit ist. Und zwar: absolute, unmovable and non-negotiable. Simple.
Unbestreitbar.
Nur, wir kennen dieses "absolute, unmovable and non-negotiable truth" nicht.
Manche von uns glauben es zu kennen.
Es gibt sogar solche, die diese geglaubte Wahrheit Anderen aufoktruieren möchten, manche die es sogar versuchen.
Es gibt aber auch solche die Zweifeln.
Die suchen, ständig, danach.
Zitat von: Nante
23.05.2012 10:29 #120575
Ich meine Materie im philosophischem Sinne, weder als Staub, Gestein oder Strahlung. Materie als Gesamtheit aller Erscheinungen außerhalb und unabhängig von unserem Bewußtsein.
Sachverhalte und Gegebenheiten sind keine Materie und keine Erscheinungen, dennoch sind sie "das, was ist" -also Wahrheit.
RE: Brückenschlag zwischen den Disziplinen
in Allgemeines 23.05.2012 18:29von nahal • | 24.506 Beiträge
Willie:
"Gab es die schon vor einem Urknall?"
In dieser Frage steckt die möglcihe Antwort:
"vor" ist ein Zeitbegriff.
Zeit ist, wie wir wissen, auch eine relative Größe.
So aber wie der Raum unendlich klein und unendlich groß ist, kann die Zeit auch unendlich lang und unendlich kurz sein.
Urknall:
Wir wissen, phylikalisch, fast alles darüber.....
bis zu ca einer trillionstel Sekunde davor.
Und hier liegt das Problem (die mögliche Lösung):
diese trillionstel Sekunde ist unendlich.
Zitat von: nahal
23.05.2012 11:24 #120592
Unbestreitbar.
Nur, wir kennen dieses "absolute, unmovable and non-negotiable truth" nicht.
Genau. Wir erkennen nur und hoechstens bestimmte Aspekte dieser. Ich wies bereits darauf hin.
Zitat von: nahal
23.05.2012 11:24 #120592
Manche von uns glauben es zu kennen.
Natuerlich, deswegen "glauben".
Manche behaupten es auch nur, manchmal trotz eigenem Nicht-glauben oder gar trotz besseren Wissens.
Zitat von: nahal
23.05.2012 11:24 #120592
Es gibt sogar solche, die diese geglaubte Wahrheit Anderen aufoktruieren möchten, manche die es sogar versuchen.
Es gibt aber auch solche die Zweifeln.
Die suchen, ständig, danach.
Stimmt genau.
Zitat von: Willie
23.05.2012 16:50 #120566
Dann waere Wahrheit subjektiv -und damit bereits relativ.
Wie und worauf du aber die Wahrheit -fuer dich und willkuerlich- beziehst, ist fuer die Wahrheit selbst ohne Belang. Voellig.
Du kannst, wenn du es fuer dich gerne so sehen willst, den Begriff Wahrheit relativieren, verhandelbar machen, multiplizieren, dividieren, kopieren, belanglos machen oder auch was sonst auch immer, die Wahrheit selbst beruehrst du damit nicht, denn Wahrheit "ist" -und zwar absolut.
Du betruegst dich im Grunde damit nur selbst.
Tip: Das Attribut "objektiv" ist nicht zur Prosa da, sondern ausschliesslich zur praezisen Definition der Bedeutung von Wahrheit.
Ich stelle fest, wir liegen auch da mal wieder meilenweit auseinander.
Vielleicht liegen wir auseinander. Aber: Ich habe geschrieben, dass die Wahrheit relational ist, nicht relativ. Ich teile nicht Swanns Behauptung, die Wahrheit eines Talibans sei eine andere als die des GI. Die Wahrheit ist relational und eben nicht relativ.
An anderer Stelle habe ich von dem Gott geschrieben, der Relation ist. Das ist der dreifaltige Gott des Christentums. Dreifaltigkeit ist eben nicht ein verkappter Polytheismus. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind Hypostasen (Seinsformen) Gottes - das bedeutet, wenn die Hypostasen nicht Emanationen eines einzigen, "dahinterstehenden" Gottes sind (was für das Christentum eine Häresie wäre), dann müssen sie in ihrer Relation (Beziehungshaftigkeit) zueinander der einige Gott sein, dann existiert keine Trennung von Hypostase und Relation, dann ist das Wesen Gottes selbst Relation.
Dieses Gottesbild ist ungleich spannender als der strenge Monotheismus anderer Religionen.
Zitat von: Maga-neu
23.05.2012 17:18 #120635
Vielleicht liegen wir auseinander. Aber: Ich habe geschrieben, dass die Wahrheit relational ist, nicht relativ. Ich teile nicht Swanns Behauptung, die Wahrheit eines Talibans sei eine andere als die des GI. Die Wahrheit ist relational und eben nicht relativ.
Nach meinem Wissenstand ist "relational" zwangslaeufig auch immer eine Form von relativ. Umgekehrt muss natuerlich relativ nicht immer auch relational sein, denn relativ ist ein uebergeordneter Begriff.
Wenn das nach deinem Kenntnisstand nicht zutrifft, dann wuesste ich gerne wieso nicht. Dann bitte ich um eine entsprechende Bildungsnachhilfe, ich lerne gerne dazu.
Zitat von: Maga-neu
23.05.2012 17:18 #120635
An anderer Stelle habe ich von dem Gott geschrieben, der Relation ist.
Interessant, wo steht das denn geschrieben?
Zitat von: Maga-neu
23.05.2012 17:18 #120635
Das ist der dreifaltige Gott des Christentums. Dreifaltigkeit ist eben nicht ein verkappter Polytheismus. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind Hypostasen (Seinsformen) Gottes - das bedeutet, wenn die Hypostasen nicht Emanationen eines einzigen, "dahinterstehenden" Gottes sind (was für das Christentum eine Häresie wäre), dann müssen sie in ihrer Relation (Beziehungshaftigkeit) zueinander der einige Gott sein, dann existiert keine Trennung von Hypostase und Relation, dann ist das Wesen Gottes selbst Relation.
Vorstehendes liest sich fuer mich als ob du dir damit selbst widerspraechest. Denn genau das behauptest du ja oben. Komisch.
Ich habe keine Ahnung wie du darauf kommst und was deine Ausfuehrungen ueber die Dreifaltigkeit dazu sollen. Das war doch im Moment gar kein Thema.
Zitat von: Maga-neu
23.05.2012 17:18 #120635
Dieses Gottesbild ist ungleich spannender als der strenge Monotheismus anderer Religionen.
Ich kann dir auch hier nicht ganz folgen. Wie kommst du uebergangslos von der Diskussion ueber das Wesen von Wahrheit jetzt auf einmal zu Gottesbild, Dreifaltigkeit und Monotheismus? Komisch.
Zitat von: Maga-neu
24.05.2012 00:18 #120635
Dieses Gottesbild ist ungleich spannender als der strenge Monotheismus anderer Religionen.
:-)
Spannender?
Keinesfalls.
Es ist ein Versuch, die Schwierigkeit des Begreifens einer allumfassenden Ordnungsmacht auch dem nicht philosophisch bewanderten Menschen etwas näher zu bringen.
Der Versuch hat sich als recht erfolgreich erwiesen.
Es ist so etwas wie die Volkshochsschule.
Swann: Aus Nichts kann nichts entstehen.
Willie: Das ist eine unbelegte Behauptung.;-)
____
Nein Willie, da schlage ich Sie mal in Ihrer eigenen Lieblingsdisziplin: Das ist eine rein logische Feststellung. Es ist nach Menschenermessen unmöglich, dass alle Parameter, also räumliche Ausdehnung, Masse bzw. Gravitation, zeitliche Kontinuität, am Anfang aller Dinge = 0 waren.
Aus Nichts kann definitiv nichts entstehen. Beharren Sie lieber nicht darauf, denn es wäre ein Argument gegen die Existenz Gottes: da Gott unendlich ist, das Nichts aber das Ende von Un-Endlichkeit markiert, wäre die Existenz Gottes - zumindest nach naturwissenschaftlichen Kriterien - widerlegt.
____
Swann: D.H. aber, dass wir uns von unserer Vorstellung lösen müssen, die Zeit sei ein Vektor, mit einem Anfang und einem Ende. Denn schon die Vorstellung, dass es vor Anbeginn der Zeit etwas gab, und sei es nur die Initialzündung zum Beginn der Zeit, ist in sich absurd.
Willie: Was bedeutet denn da genau "absurd"? Ist es absurd, weil wir es nicht anders oder besser wissen?
"...Zeit ist in der allgemeinen Relativitätstheorie nicht unbedingt unbegrenzt. So gehen viele Physiker davon aus, dass der Urknall nicht nur der Beginn der Existenz von Materie (Physik) ist, sondern auch den Beginn von Raum und Zeit darstellt. Nach Stephen W. Hawking hat es einen Zeitpunkt eine Sekunde vor dem Urknall ebenso wenig gegeben wie einen Punkt auf der Erde, der 1 km nördlich des Nordpols liegt..."
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeit
___
Wieder mal ein Beleg für die Mangelhaftigkeit von WIKI als Quellenbeleg. Die Relativitätstheorie sagt vielmehr aus, dass Raum und Zeit zusammenhängende Phänomene (die Raumzeit) sind, und dass diese in Abhängigkeit zur Gravitation veränderlich ist, die Gravitation die Raumzeit "krümmt". (Zeit läuft relativ langsamer ab bei Einwirkung von Graviation, ist also nicht statisch und homogen).
Denkbar wäre m.E. ein Universum mit einer unendlich verdichteten Masse, einer unendlich gekrümmten Raumzeit, und einer gegen Null strebenden Ausdehnung. Aus einem solchen Urkern konnte das Universum, wie wir es heute kennen, durchaus hervorgehen. Der "Urknall" wäre dann keine Explosion gewesen und auch keine Schöpfung des All(e)s aus dem Nichts, sondern die blitzartige "Entkrümmung" der Raumzeit in ein quasi unendlich ausgedehntes All.
RE: Brückenschlag zwischen den Disziplinen
in Allgemeines 24.05.2012 09:42von Gelöschtes Mitglied
Zitat von: Leto_II.
23.05.2012 17:54 #120585
Die Urknall-Theorie macht noch lange keinen Gegen-Gottesbeweis.
In ihrer primitivsten Variante, nämlich der Annahme, alles sei plötzlich aus dem Nichts entstanden, eben doch, s.o.
Zitat von: Maga-neu
24.05.2012 00:18 #120635
Vielleicht liegen wir auseinander. Aber: Ich habe geschrieben, dass die Wahrheit relational ist, nicht relativ. Ich teile nicht Swanns Behauptung, die Wahrheit eines Talibans sei eine andere als die des GI. Die Wahrheit ist relational und eben nicht relativ.
Letztlich ist der Kern der Frage, ob man die Wahrheit als singulär über allem waltende Seinsordnung annimmt, oder ob man Wahrheit in verschiedene Bedeutungsebenen zu untergliedern bereit ist.
Ich meinte eben einen Teilaspekt von Wahrheit, die menschliche Wahrheit aus Sicht des Subjektes heraus, und diese wäre eben eindeutig kontextuell.
Zitat von: Swann
24.05.2012 09:47 #120652
Letztlich ist der Kern der Frage, ob man die Wahrheit als singulär über allem waltende Seinsordnung annimmt, oder ob man Wahrheit in verschiedene Bedeutungsebenen zu untergliedern bereit ist.
Ich meinte eben einen Teilaspekt von Wahrheit, die menschliche Wahrheit aus Sicht des Subjektes heraus, und diese wäre eben eindeutig kontextuell.
Werde etwas später dazu, auch zu nahal und Willie Stellung nehmen, da ich jetzt gleich einen Termin habe.
Zitat von: Swann
24.05.2012 09:47 #120652
Letztlich ist der Kern der Frage, ob man die Wahrheit als singulär über allem waltende Seinsordnung annimmt, oder ob man Wahrheit in verschiedene Bedeutungsebenen zu untergliedern bereit ist.
Ich meinte eben einen Teilaspekt von Wahrheit, die menschliche Wahrheit aus Sicht des Subjektes heraus, und diese wäre eben eindeutig kontextuell.
Die Sache wird überschaubarer, wenn man es etwas zerlegt:
1) Wie definiert man ´wahr´und ´nicht wahr´als Begriff
2) Welche Beweiskritterien man für diese Begriffe, unabhängig von der subjektiven Wahrnehmung eines Einzelnen, als gültige Kriterien, akzeptiert
3) und in der Folge als das Wichtigste:
Ist es überhaupt wichtig?
a) Ist es doch letztendlich nicht so, dass sich die Vorstellung des "Wahren" sich nicht theoretisch, sondern praktisch, durchsetzt?
Das geschieht durch Macht, Überzeugungskraft, gesellschaftlicher Konsens oder Sonstiges, was alles eigentlich nicht von der "absoluten Wahrheit" abhängig ist.
b) ist es nicht so, dass diese Vorstellung sich mit der Zeit ändert, ohne dass sich die ´absolute Wahrheit´ sich verändert hat?
Zitat von: nahal
24.05.2012 10:02 #120654
Die Sache wird überschaubarer, wenn man es etwas zerlegt:
1) Wie definiert man ´wahr´und ´nicht wahr´als Begriff
2) Welche Beweiskritterien man für diese Begriffe, unabhängig von der subjektiven Wahrnehmung eines Einzelnen, als gültige Kriterien, akzeptiert
3) und in der Folge als das Wichtigste:
Ist es überhaupt wichtig?
a) Ist es doch letztendlich nicht so, dass sich die Vorstellung des "Wahren" sich nicht theoretisch, sondern praktisch, durchsetzt?
Das geschieht durch Macht, Überzeugungskraft, gesellschaftlicher Konsens oder Sonstiges, was alles eigentlich nicht von der "absoluten Wahrheit" abhängig ist.
b) ist es nicht so, dass diese Vorstellung sich mit der Zeit ändert, ohne dass sich die ´absolute Wahrheit´ sich verändert hat?
Du sagst das gleiche wie ich mit anderen Worten.
In der Praxis ist es durchaus gefährlich, nur die eine, einzig wahre, universelle Wahrheit anzuerkennen und subjektiven / relativen /kontextuellen Wahrheiten ihre Relevanz abzusprechen.
Zitat von: nahal
24.05.2012 09:03 #120645
:-)
Spannender?
Keinesfalls.
Es ist ein Versuch, die Schwierigkeit des Begreifens einer allumfassenden Ordnungsmacht auch dem nicht philosophisch bewanderten Menschen etwas näher zu bringen.
Der Versuch hat sich als recht erfolgreich erwiesen.
Es ist so etwas wie die Volkshochsschule.
Okay, ich habe dich mit "spannender" provoziert, du hast mit einer Gegenprovokation "wie die Volkshochschule" geantwortet.
Gut, es gibt im Judentum, Christentum und Islam den Gott der Philosophen - bei allen Unterschieden den Maimonides', Eriugenas, Thomas von Aquins oder Avicennas.
Und dann gibt es den Gott, der bestimmten Völkern Land zuweist, der wie ein Buchhalter kontrolliert, ob die Leute am Freitag Fleisch essen oder der diejenigen, die im Kampf gegen die "Ungläubigen" fallen, sofort ins Paradies holt.
Letzterer - man verzeihe mir den Ausdruck - ist ein Gott für Dummies...
Zitat von: Willie Nach meinem Wissenstand ist "relational" zwangslaeufig auch immer eine Form von relativ. Umgekehrt muss natuerlich relativ nicht immer auch relational sein, denn relativ ist ein uebergeordneter Begriff.Ich habe den Unterschied erklärt: Relational gleich beziehungsmäßig; relativ im Sinne von subjektiv.
Wenn das nach deinem Kenntnisstand nicht zutrifft, dann wuesste ich gerne wieso nicht. Dann bitte ich um eine entsprechende Bildungsnachhilfe, ich lerne gerne dazu.
Ich habe keine Ahnung wie du darauf kommst und was deine Ausfuehrungen ueber die Dreifaltigkeit dazu sollen. Das war doch im Moment gar kein Thema.
Ich kann dir auch hier nicht ganz folgen. Wie kommst du uebergangslos von der Diskussion ueber das Wesen von Wahrheit jetzt auf einmal zu Gottesbild, Dreifaltigkeit und Monotheismus? Komisch.
Ich komme auf das Gottesbild, weil darin das Relationale der Wahrheit seinen Ursprung hat. Anders ausgedrückt: Gott ist relational, aber er ist nicht relativ, sondern absolut. Nimm die Bibel: Die Bibel ist die Geschichte des Eingreifens Gottes in die Welt; Eingreifen bedeutet aber Beziehung.
Etwas "Unlogisches" kann ich in meinen Ausführungen nicht erkennen. Ich weiß nicht, wie man ohne Zusammensein und Zusammenwirken von Hypostase und Relation einen dreifaltigen Gott glauben kann, also nicht drei Götter oder einen Gott in drei Emanationen.
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