Willie, die ganze Geschichte wäre eigentlich lächerlich: Warren hat sich die "Erzählungen" ihrer Familie für ihre Karriere zunutze gemacht - eigentlich eine lässliche Sünde, würde sie sich nicht zur Supermoralistin aufspielen; sie ist Trump auf den Leim gegangen und hat den DNA-Test zur Unzeit gemacht, nämlich vor den Midterm-Elections. Die Kandidaten der Dems hat es bestimmt erfreut, und sie werden sich bei ihr bedanken. Sie hat sich als Lügnerin erwiesen, aber das ist nichts Neues, und auf demokratischer wie republikanischer Seite gibt es viele Lügner.
Was interessant ist, ist das bescheuerte System der "identity politics", das nicht dazu führt, das Land zusammenzuführen, sondern es zu spalten. Frühere Präsidenten, egal ob Demokraten wie FDR oder JFK oder Republikaner wie Nixon oder Reagan, hatten Narrative für die Gesamtheit der Amerikaner. Die Dems waren diejenigen, die als erste damit gebrochen und auf "identity politics" gesetzt haben; 2016 waren sie erstaunt, dass die Mehrheit der Weißen sich auf einmal auch als benachteiligte Gruppe empfanden und einen Kandidaten gewählt haben, der versprach, sie zu repräsentieren.
Ein System, das, ungeachtet der individuellen (!) intellektuellen Voraussetzungen, Leute bevorzugt, weil sie einer bestimmten, rassisch determinierten Gruppe angehören, die in der Vergangenheit benachteiligt war (was ist eigentlich mit den internierten Japanern während des Zweiten Weltkriegs?), andere aber benachteiligt, weil sie einer anderen rassisch determinierten Gruppe angehören - wie würdest du das nennen? Ich nenne ein solches System rassistisch. Darin liegt die Crux. Nicht in den Lügen der Madame Warren.
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