#1076

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 27.03.2014 13:57
von Willie (gelöscht)
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Obama bei Papst Franziskus
Samen aus dem Garten des Weißen Hauses
27.03.2014 · Eine halbe Stunde war für das Gespräch zwischen dem amerikanischen Präsidenten und dem Papst vorgesehen. Es dauerte deutlich länger. Man habe ernste Themen besprochen.

Genau 51 Minuten dauerte die erste Audienz von Papst Franziskus für den amerikanischen Präsidenten Barack Obama. Deutlich länger als die nach dem Protokoll für Staatsgäste vorgesehenen 30 Minuten. Es habe sich um „ein joviales und herzliches Gespräch“ gehandelt, hieß es danach; aber es sei um ernste Themen gegangen. Es war erwartet worden, dass beide über soziale Gerechtigkeit, den Kampf gegen Armut und Ausgrenzung sowie Krisen wie in der Ukraine, in Syrien und Zentralafrika sprechen würden. ...

In den Tagen vor dem Treffen hatte Radio Vatikan unter der Fragestellung „Gefällt Obamas Politik dem Heiligen Stuhl?“ festgestellt, dass es bei der Homo-Ehe, Empfängnisverhütung oder Abtreibung Differenzen zwischen dem Papst und Obama gebe. Auch der Präsident war sich laut seines Gespräches mit dem „Corriere della Sera“, das zum Tag des Treffens erschien, bewusst, dass er und der Papst nicht, „in jeder Frage einer Meinung sind“. Andererseits ist in der zweiten Sektion des Staatssekretariats, also im päpstlichen „Außenministerium“, zu hören, dass der Papst auch nicht alle Meinungen im konservativen Klerus der Vereinigten Staaten teilt. Franziskus habe ein Ohr für „linke Strömungen“ in der amerikanischen Kirche, wie sie zum Beispiel von der Nationalen Koalition der amerikanischen Nonnen vertreten würden. Abseits von den Kardinälen, die derzeit die Kurienreform vorantreiben, steht so in Rom der amerikanische Kurienkardinal und Präfekt der Apostolischen Signatur Raymund Leo Burke, der Obama für einen „völlig säkularisierten Mann“ hält, „der auf aggressive Weise eine Politik gegen die Familie betreibt“ und die Religionsfreiheit in Amerika beeinträchtigen wolle. Das stimme so gewiss nicht, heißt es in der zweiten Sektion.

Menschen vom Rande ihrer Welt
Dort wird freilich auch gesagt, der Papst werde sich nicht von der inneramerikanischen Debatte vereinnahmen lassen. Auch wenn es mit Obama Meinungsunterschiede in familienethischen Fragen gebe, die in den nächsten zwei Jahren intensiv bei zwei Synoden behandelt werden würden, stehe Franziskus stets auf der Seite derjenigen, die - wie zum Beispiel Obama - den Armen einen Zugang zu sozialen Leistungen wie einer guten Krankenversicherung sichern wollen. Franziskus trete zudem für eine Entpolitisierung des Klerus` ein, so wie er sie jetzt in der italienischen Bischofskonferenz durchzusetzen suche. Bischöfe müssten dienen und dürften nicht an den Tischen der Reichen verharren, heißt es im vatikanischen „Außenministerium“. So unterstütze der Papst diejenigen im amerikanischen Klerus, die am 1. April in der Wüste von Arizona einen Gottesdienst am Zaun zur Grenze nach Mexiko feiern wollen. Seit 1998 waren dort etwa 6000 Migranten ums Leben gekommen, sagt die Flüchtlingshilfsorganisation Jesuit Refugee Service. Die Wüste sei „das Lampedusa der Vereinigten Staaten“, wird in Rom der Vorsitzende des bischöflichen Komitees für Migration Weihbischof Eusebio Elizondo zitiert, der damit an den Besuch des Papstes auf der süditalienischen Insel erinnerte, wo Franziskus im Juli 2013 die „Globalisierung der Gleichgültigkeit“ anprangerte.

Vor dem Treffen hatte Obama den Papst im Gespräch mit dem „Corriere della Sera“ gewürdigt. Der Heilige Vater habe die Menschen überall auf der Welt mit seiner „Botschaft der Liebe und des Mitgefühls vor allem für die unter uns inspiriert die ärmer und verwundbarer sind“. Er seinerseits wolle dem Papst erklären, wie er in den Vereinigten Staaten neue Arbeitsplätze schaffen wolle, die Löhne und Einkommen anheben und vor allem den Familien helfen wolle voranzukommen. Er sei bereit für eine Welt der Globalisierung und Entwicklung beim internationalen Handel. Der Papst mahne dazu, über die soziale Gerechtigkeit und die Menschenwürde nachzudenken, sagte Obama; das berühre ihn. Er teile dessen Äußerungen zu den ökonomischen und sozialen Herausforderungen in einer Welt der Ungleichheit, wo „das Leben der Armen von den Entscheidungen abhängt, die wir Politiker fällen“.

Obama war am 10. Juli 2009 erstmals im Vatikan gewesen und von Benedikt XVI. empfangen worden. Zu Franziskus’ Amtseinführung vor gut einem Jahr war Obama nicht nach Rom gekommen sondern ließ sich von Vizepräsident Joe Biden vertreten. Das wurde als Hinweis auf eine persönliche Distanz gedeutet. In der Zwischenzeit soll Außenminister John Kerry, ein bekennender Katholik, der nun mit zur Delegation gehörte, diese anfänglich bestehende „Fremdheit“ zwischen Südamerikaner und Nordamerikaner ausgeglichen haben. Beide, der Schwarze und der Bischof der Armen, sähen sich nun als „Menschen vom Rande ihrer Welt.“

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausla...s-12866844.html


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#1077

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 27.03.2014 14:07
von Willie (gelöscht)
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Obama beim Papst
Für die Armen - aber gegen die Gläubigen?
27.03.2014 · Papst Franziskus hat den amerikanischen Präsidenten im Vatikan empfangen. Dessen Gegner werfen ihm vor, das Kirchenoberhaupt mit einer Umverteilungsagenda einzulullen - um davon abzulenken, dass Obama die Religionsfreiheit mit Füßen trete.

Barack Obamas erstes Büro war ein düsteres Zimmerchen im Pfarrhaus von „Holy Rosary“. Für ein Jahresgehalt von weniger als 10.000 Dollar hatte die katholische Gemeinde den Absolventen der New Yorker Columbia University 1985 in Chicagos arme, fast nur von Schwarzen bewohnte South Side gelockt. Der Vierundzwanzigjährige war ein Suchender, weit davon entfernt, in der katholischen Lehre seine spirituelle Heimat gefunden zu haben.

Viele Jahre später hat er beschrieben, wie unbedarft er sich während eines Vortrags des Chicagoer Erzbischofs fühlte, den er an einem seiner ersten Tage in dem Job hörte. Er habe nicht danach zu fragen gewagt, „was eigentlich ein Katechismus ist“. Doch er lernte schnell und fühlte sich bald wohl zwischen den vom Zweiten Vatikanischen Konzil und von der Befreiungstheologie geprägten Priestern. Vor allem glaubte er an seine Mission, für die der Erzbischof das Geld bereitstellte: die schwarze Bevölkerung politisch zu aktivieren, auf dass endlich etwas gegen die Unsicherheit auf den Straßen und die prekären Lebensbedingungen in der South Side unternommen werde.

Obama: Protestant mit „katholischen Wurzeln“?
Allein der Umstand, dass die linksliberale „New York Times“ vor der ersten Begegnung des Präsidenten mit Papst Franziskus an diesem Donnerstag im Vatikan an Obamas bald 30 Jahre alte „katholische Wurzeln“ erinnerte, hat manche Kommentatoren aus dem rechten Lager empört. Obama sei es einzig um die gewerkschaftliche Unterwanderung der Gemeinden nach der Methode von Saul Alinsky gegangen, dem Begründer des „community organizing“.

Gelegentlich hat Obama vor katholischem Publikum darauf hingewiesen, wie sehr ihn seine drei Jahre in kirchlichen Diensten inspiriert hätten. Im Jahr 1988, kurz bevor er nach Harvard ging, hatte er sich zwar in der protestantischen „Trinity United Church of Christ“ taufen lassen, wo einflussreiche schwarze Politiker ein- und ausgingen. Doch scheint der Präsident nun zu hoffen, mit Franziskus ein stabiles Band knüpfen zu können. Sein Sprecher sagte: „Der Präsident freut sich darauf, mit Papst Franziskus über ihr jeweiliges Engagement im Kampf gegen Armut und wachsende Ungleichheit zu sprechen.“

Mit dem Weißen Haus über Kreuz
Für Obamas Gegner ist das ein unlauterer Versuch, den Vatikan mit der Umverteilungsagenda einzulullen und davon abzulenken, dass er von Homosexuellenehe bis Abtreibung die Religionsfreiheit mit Füßen trete. Die katholischen Bischöfe in Amerika liegen mit dem Weißen Haus über Kreuz. Vor allem wettern sie gegen die neue Pflicht für Krankenversicherungen, auch die Kosten für Verhütungsmittel wie die „Pille danach“ zu übernehmen, die in der Kirche als Abtreibungsmittel betrachtet werden. Auch haben die Bischöfe Obama für seinen Drohnenkrieg gerügt.

Doch der Präsident schöpft Hoffnung daraus, dass der neue Papst die alten Streitthemen nicht mehr in den Vordergrund rücken, sondern sein Augenmerk den Armen zuwenden möchte. Der Papst frage zuerst, lobte der Präsident im Oktober, „wie er die Menschen umarmen kann, nicht wie er sie abstößt“. Beim konservativen Sender Fox News ist Franziskus deshalb schon mit dem vernichtenden Urteil belegt worden, er sei der „Obama der katholischen Kirche“: „So wie es Präsident Obama liebte, sich für Amerika zu entschuldigen, so gefällt es Papst Franziskus, sich für die katholische Kirche zu entschuldigen - in der Annahme, dass die Kirche dann am besten ist, wenn sie passiv bleibt und niemandes Empfindlichkeiten verletzt.“

Der konservative Senator Rand Paul forderte Obama jetzt auf, „dem Papst zu erklären, warum er Unternehmen in Amerika sagt, sie könnten nicht ihrem Glauben treu und trotzdem im Geschäft bleiben“. Am Dienstag hatte sich Obamas Generalanwalt bohrenden Fragen von Richtern am Supreme Court zu stellen, die bis Juni zu entscheiden haben, ob Unternehmer gezwungen werden können, ihren Arbeitnehmerinnen über die Krankenversicherung auch Verhütungsmittel aller Art zu bezahlen.
Die Regierung hat Kirchen Ausnahmen gewährt und religiösen Einrichtungen wie katholischen Krankenhäusern einen gesichtswahrenden Ausweg aufgezeigt: Ihre Mitarbeiter bekommen den zusätzlichen Versicherungsschutz gleichsam nachträglich von der Versicherung, ohne dass der Arbeitgeber das erfahren muss. Aber nun hat ein von Mennoniten geleitetes Möbelunternehmen und eine große von Evangelikalen geführte Bastelgeschäftskette gegen die Gesundheitsreform geklagt. Es ist nach der Erörterung von Dienstag fraglich, ob sich die Regierung mit ihrer Auffassung durchsetzen wird, dass normale Firmen keine Religionsfreiheit in Anspruch nehmen können. Die Frage hatte sich auch schon am Streit über eine Hochzeitsfotografin entzündet, die verurteilt wurde, nachdem sie sich aus religiösen Gründen geweigert hatte, die Feier eines schwulen Paars zu dokumentieren. Viele Republikaner sehen Amerikas Religionsfreiheit in Gefahr.

Obamas Botschafter beim Heiligen Stuhl erwartete nicht, dass sich der Papst in dem auf eine halbe Stunde angesetzten Vieraugengespräch mit dem Präsidenten oder in der Runde der Delegationen lang mit der Homosexuellen- oder Gesundheitspolitik aufhalten werde. Ihm liege daran, Gemeinsamkeiten zu finden: Beide wollten die Armut bekämpfen, forderten eine menschlichere Einwanderungspolitik und sorgten sich um das Schicksal bedrängter Christen etwa in Syrien oder Ägypten. Doch heißt es zugleich aus Rom, der Papst wolle sich nicht vor Obamas Karren spannen lassen. Nicht zuletzt in Chicago sind heute manche damalige Freunde und Mentoren Obamas aus der katholischen Kirche tief enttäuscht. Die Wahl des ersten schwarzen Präsidenten hat die Not in der South Side nicht lindern können.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausla...s-12866844.html


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#1078

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 27.03.2014 16:59
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #1070
...Als Präfekt der Glaubenskongregation ist er da der Fachmann. In früheren Zeiten wäre er Grossinquisitor gewesen, Fachmann für Treibjagden auf Einzelne und Gruppen.
Cross schreibt man mit "C". Ich kenne zwar keinen Kreuzinquisitor, nur Großinquisitoren, aber man lernt ja gern dazu. ;)
Nummer 1.



zuletzt bearbeitet 27.03.2014 16:59 | nach oben springen

#1079

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 27.03.2014 18:49
von Leto_II. | 27.821 Beiträge

Zitat von Hans Bergman im Beitrag #1078
Zitat von Leto_II. im Beitrag #1070
...Als Präfekt der Glaubenskongregation ist er da der Fachmann. In früheren Zeiten wäre er Grossinquisitor gewesen, Fachmann für Treibjagden auf Einzelne und Gruppen.
Cross schreibt man mit "C". Ich kenne zwar keinen Kreuzinquisitor, nur Großinquisitoren, aber man lernt ja gern dazu. ;)
Nummer 1.



Wenn der Grossinquisitor mit einem fertig war, konnte mann durchaus cross sein, richtig. Handschriftlich würde ich tatsächlich auch das "ß" benutzen, beim Tippen nicht.


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#1080

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 27.03.2014 18:58
von Nante | 10.430 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #1079

Wenn der Grossinquisitor mit einem fertig war, konnte mann durchaus cross sein, richtig. Handschriftlich würde ich tatsächlich auch das "ß" benutzen, beim Tippen nicht.

Ihr flachst da rum und denkt nicht an die armen Hexen.


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#1081

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 27.03.2014 19:50
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #1077
Obama beim Papst
Für die Armen - aber gegen die Gläubigen?
27.03.2014 · Papst Franziskus hat den amerikanischen Präsidenten im Vatikan empfangen. Dessen Gegner werfen ihm vor, das Kirchenoberhaupt mit einer Umverteilungsagenda einzulullen - um davon abzulenken, dass Obama die Religionsfreiheit mit Füßen trete.

Barack Obamas erstes Büro war ein düsteres Zimmerchen im Pfarrhaus von „Holy Rosary“. Für ein Jahresgehalt von weniger als 10.000 Dollar hatte die katholische Gemeinde den Absolventen der New Yorker Columbia University 1985 in Chicagos arme, fast nur von Schwarzen bewohnte South Side gelockt. Der Vierundzwanzigjährige war ein Suchender, weit davon entfernt, in der katholischen Lehre seine spirituelle Heimat gefunden zu haben.

Viele Jahre später hat er beschrieben, wie unbedarft er sich während eines Vortrags des Chicagoer Erzbischofs fühlte, den er an einem seiner ersten Tage in dem Job hörte. Er habe nicht danach zu fragen gewagt, „was eigentlich ein Katechismus ist“. Doch er lernte schnell und fühlte sich bald wohl zwischen den vom Zweiten Vatikanischen Konzil und von der Befreiungstheologie geprägten Priestern. Vor allem glaubte er an seine Mission, für die der Erzbischof das Geld bereitstellte: die schwarze Bevölkerung politisch zu aktivieren, auf dass endlich etwas gegen die Unsicherheit auf den Straßen und die prekären Lebensbedingungen in der South Side unternommen werde.

Obama: Protestant mit „katholischen Wurzeln“?
Allein der Umstand, dass die linksliberale „New York Times“ vor der ersten Begegnung des Präsidenten mit Papst Franziskus an diesem Donnerstag im Vatikan an Obamas bald 30 Jahre alte „katholische Wurzeln“ erinnerte, hat manche Kommentatoren aus dem rechten Lager empört. Obama sei es einzig um die gewerkschaftliche Unterwanderung der Gemeinden nach der Methode von Saul Alinsky gegangen, dem Begründer des „community organizing“.

Gelegentlich hat Obama vor katholischem Publikum darauf hingewiesen, wie sehr ihn seine drei Jahre in kirchlichen Diensten inspiriert hätten. Im Jahr 1988, kurz bevor er nach Harvard ging, hatte er sich zwar in der protestantischen „Trinity United Church of Christ“ taufen lassen, wo einflussreiche schwarze Politiker ein- und ausgingen. Doch scheint der Präsident nun zu hoffen, mit Franziskus ein stabiles Band knüpfen zu können. Sein Sprecher sagte: „Der Präsident freut sich darauf, mit Papst Franziskus über ihr jeweiliges Engagement im Kampf gegen Armut und wachsende Ungleichheit zu sprechen.“

Mit dem Weißen Haus über Kreuz
Für Obamas Gegner ist das ein unlauterer Versuch, den Vatikan mit der Umverteilungsagenda einzulullen und davon abzulenken, dass er von Homosexuellenehe bis Abtreibung die Religionsfreiheit mit Füßen trete. Die katholischen Bischöfe in Amerika liegen mit dem Weißen Haus über Kreuz. Vor allem wettern sie gegen die neue Pflicht für Krankenversicherungen, auch die Kosten für Verhütungsmittel wie die „Pille danach“ zu übernehmen, die in der Kirche als Abtreibungsmittel betrachtet werden. Auch haben die Bischöfe Obama für seinen Drohnenkrieg gerügt.

Doch der Präsident schöpft Hoffnung daraus, dass der neue Papst die alten Streitthemen nicht mehr in den Vordergrund rücken, sondern sein Augenmerk den Armen zuwenden möchte. Der Papst frage zuerst, lobte der Präsident im Oktober, „wie er die Menschen umarmen kann, nicht wie er sie abstößt“. Beim konservativen Sender Fox News ist Franziskus deshalb schon mit dem vernichtenden Urteil belegt worden, er sei der „Obama der katholischen Kirche“: „So wie es Präsident Obama liebte, sich für Amerika zu entschuldigen, so gefällt es Papst Franziskus, sich für die katholische Kirche zu entschuldigen - in der Annahme, dass die Kirche dann am besten ist, wenn sie passiv bleibt und niemandes Empfindlichkeiten verletzt.“

Der konservative Senator Rand Paul forderte Obama jetzt auf, „dem Papst zu erklären, warum er Unternehmen in Amerika sagt, sie könnten nicht ihrem Glauben treu und trotzdem im Geschäft bleiben“. Am Dienstag hatte sich Obamas Generalanwalt bohrenden Fragen von Richtern am Supreme Court zu stellen, die bis Juni zu entscheiden haben, ob Unternehmer gezwungen werden können, ihren Arbeitnehmerinnen über die Krankenversicherung auch Verhütungsmittel aller Art zu bezahlen.
Die Regierung hat Kirchen Ausnahmen gewährt und religiösen Einrichtungen wie katholischen Krankenhäusern einen gesichtswahrenden Ausweg aufgezeigt: Ihre Mitarbeiter bekommen den zusätzlichen Versicherungsschutz gleichsam nachträglich von der Versicherung, ohne dass der Arbeitgeber das erfahren muss. Aber nun hat ein von Mennoniten geleitetes Möbelunternehmen und eine große von Evangelikalen geführte Bastelgeschäftskette gegen die Gesundheitsreform geklagt. Es ist nach der Erörterung von Dienstag fraglich, ob sich die Regierung mit ihrer Auffassung durchsetzen wird, dass normale Firmen keine Religionsfreiheit in Anspruch nehmen können. Die Frage hatte sich auch schon am Streit über eine Hochzeitsfotografin entzündet, die verurteilt wurde, nachdem sie sich aus religiösen Gründen geweigert hatte, die Feier eines schwulen Paars zu dokumentieren. Viele Republikaner sehen Amerikas Religionsfreiheit in Gefahr.

Obamas Botschafter beim Heiligen Stuhl erwartete nicht, dass sich der Papst in dem auf eine halbe Stunde angesetzten Vieraugengespräch mit dem Präsidenten oder in der Runde der Delegationen lang mit der Homosexuellen- oder Gesundheitspolitik aufhalten werde. Ihm liege daran, Gemeinsamkeiten zu finden: Beide wollten die Armut bekämpfen, forderten eine menschlichere Einwanderungspolitik und sorgten sich um das Schicksal bedrängter Christen etwa in Syrien oder Ägypten. Doch heißt es zugleich aus Rom, der Papst wolle sich nicht vor Obamas Karren spannen lassen. Nicht zuletzt in Chicago sind heute manche damalige Freunde und Mentoren Obamas aus der katholischen Kirche tief enttäuscht. Die Wahl des ersten schwarzen Präsidenten hat die Not in der South Side nicht lindern können.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausla...s-12866844.html


Auch ich sehe Obama als "säkularisierten Mann", anders als viele seiner Vorgänger. Ich kann aber gut damit leben, denn es gibt eine Trennung zwischen Religion und Politik. Das Problem für Papa Bergoglio ist, dass seine Kirche zwischen den politischen Stühlen sitzt - so wie Jesus und seine Jünger sich auch nicht in die herrschenden Gruppierungen der Sadduzäer, Pharisäer oder Zeloten einreihen ließen. Gegen die "politische Rechte" hat die Kirche die Rechte der Lebenden zu schützen, die der Armen und Schwachen, gegen die "politische Linke" die Rechte der Ungeborenen. Zudem hat sie an den eingeschriebenen Gesetzen der Natur festzuhalten, was "Öffnungen" wie die der EKD mit ihren "neu gedachten Familien" unmöglich macht. Natürlich braucht man für solche Positionen ein gewisses Rückgrat und darf auch nicht "everybody's darling" sein wollen.



zuletzt bearbeitet 27.03.2014 19:50 | nach oben springen

#1082

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 27.03.2014 20:57
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #1079
... Handschriftlich würde ich tatsächlich auch das "ß" benutzen, beim Tippen nicht.
Das verstehe ich immerhin. Ist ja auch etwas umständlicher, nur eine Taste zu drücken, statt deren zwei. ;)
Für mich is aber jetzt genug.



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#1083

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 04.04.2014 17:17
von Willie (gelöscht)
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Sex Abuse Cost The U.S. Catholic Church Nearly $3 Billion According To Report By Bishops Conference
The United States Conference of Catholic Bishops released their eleventh annual report on the progress of implementing the Charter for the Protection of Children and Young People as part of the effort to increase transparency with regards to sexual abuse. The 2013 audit was carried out by StoneBridge Business Partners, which collected data from 127 dioceses/eparchies between July 1, 2012, to June 30, 2013.
http://www.huffingtonpost.com/2014/04/04..._n_5085414.html

Da kaemen spezielle Priester-Bordells sicherlich guenstiger. Und vielen Beduerftigen koennte dann mit dem uebrigbleibenden Geld geholfen werden. Die Bordells koennten vielleicht sogar break even erreichen oder gar einen Profit machen, wenn man die Priester fuer die ihnen geleisteten Dienste entsprechend bezahlen liese.

Einfach nur heiraten lassen waere natuerlich am einfachsten. Und ueberdies natuerlich und christlich.
Es wuerde auch Neigungen, innerhalb der Priesterschaft Sexualnetzwerke -verschiedenster Ausrichtung und Praferenz- zu bilden, entgegenwirken. Aber das waere wiederum fuer hoch gebildete Theologen zu einfach.
Da koennte ja leicht jemand auf den Dreh kommen, man braeuchte sie nicht.


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#1084

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 04.04.2014 20:40
von ente (gelöscht)
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Zitat von Willie im Beitrag #1083
Sex Abuse Cost The U.S. Catholic Church Nearly $3 Billion According To Report By Bishops Conference
The United States Conference of Catholic Bishops released their eleventh annual report on the progress of implementing the Charter for the Protection of Children and Young People as part of the effort to increase transparency with regards to sexual abuse. The 2013 audit was carried out by StoneBridge Business Partners, which collected data from 127 dioceses/eparchies between July 1, 2012, to June 30, 2013.
http://www.huffingtonpost.com/2014/04/04..._n_5085414.html

Da kaemen spezielle Priester-Bordells sicherlich guenstiger. Und vielen Beduerftigen koennte dann mit dem uebrigbleibenden Geld geholfen werden. Die Bordells koennten vielleicht sogar break even erreichen oder gar einen Profit machen, wenn man die Priester fuer die ihnen geleisteten Dienste entsprechend bezahlen liese.

Einfach nur heiraten lassen waere natuerlich am einfachsten. Und ueberdies natuerlich und christlich.
Es wuerde auch Neigungen, innerhalb der Priesterschaft Sexualnetzwerke -verschiedenster Ausrichtung und Praferenz- zu bilden, entgegenwirken. Aber das waere wiederum fuer hoch gebildete Theologen zu einfach.
Da koennte ja leicht jemand auf den Dreh kommen, man braeuchte sie nicht.


Ich brauche definitiv keinen blauen Willie. Ist sozusagen ein Grundbedürfnis.


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#1085

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 05.04.2014 09:51
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #1083
[b]Einfach nur heiraten lassen waere natuerlich am einfachsten. Und ueberdies natuerlich und christlich.
[/blau]
Matthäus 19,12.

In einem Land, in dem selbst "Santa" verheiratet sein muss, wird das wohl nicht verstanden. Es wird niemand gezwungen, Priester oder Mönch zu werden. Es ist eine ganz freiwillige Entscheidung.



zuletzt bearbeitet 05.04.2014 09:58 | nach oben springen

#1086

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 05.04.2014 11:29
von Leto_II. | 27.821 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1085
Zitat von Willie im Beitrag #1083
[b]Einfach nur heiraten lassen waere natuerlich am einfachsten. Und ueberdies natuerlich und christlich.
[/blau]
Matthäus 19,12.

In einem Land, in dem selbst "Santa" verheiratet sein muss, wird das wohl nicht verstanden. Es wird niemand gezwungen, Priester oder Mönch zu werden. Es ist eine ganz freiwillige Entscheidung.



Die ist schon klar, dass "Eheunfähige" auch mit "Eunuchen" übersetzt wird?


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#1087

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 05.04.2014 11:47
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #1086
Zitat von Maga-neu im Beitrag #1085
Zitat von Willie im Beitrag #1083
[b]Einfach nur heiraten lassen waere natuerlich am einfachsten. Und ueberdies natuerlich und christlich.
[/blau]
Matthäus 19,12.

In einem Land, in dem selbst "Santa" verheiratet sein muss, wird das wohl nicht verstanden. Es wird niemand gezwungen, Priester oder Mönch zu werden. Es ist eine ganz freiwillige Entscheidung.



Die ist schon klar, dass "Eheunfähige" auch mit "Eunuchen" übersetzt wird?
Ja, ganz im Sinne von Uta Ranke-Heinemann. :-)

(Es geht aber um das Grundsätzliche. Dabei bin ich nicht einmal jemand, der meint, ein Priestertum ohne Zölibat sei nicht vorstellbar. Aber den Empfehlungen von Leuten, die es ohnehin nicht gut meinen mit der "RKK", braucht man sicher nicht zu folgen.)


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#1088

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 05.04.2014 12:06
von Nante | 10.430 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1087

Ja, ganz im Sinne von Uta Ranke-Heinemann. :-)

“Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.”
Oskar Wilde

Man muß ja nicht dem ungehemmten Hedonismus frönen, aber ......

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1087

(....... Aber den Empfehlungen von Leuten, die es ohnehin nicht gut meinen mit der "RKK", braucht man sicher nicht zu folgen.)

Das trifft in diesem Fall voll ins Schwarze.


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#1089

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 05.04.2014 12:42
von Leto_II. | 27.821 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1087
Zitat von Leto_II. im Beitrag #1086
Zitat von Maga-neu im Beitrag #1085
Zitat von Willie im Beitrag #1083
[b]Einfach nur heiraten lassen waere natuerlich am einfachsten. Und ueberdies natuerlich und christlich.
[/blau]
Matthäus 19,12.

In einem Land, in dem selbst "Santa" verheiratet sein muss, wird das wohl nicht verstanden. Es wird niemand gezwungen, Priester oder Mönch zu werden. Es ist eine ganz freiwillige Entscheidung.



Die ist schon klar, dass "Eheunfähige" auch mit "Eunuchen" übersetzt wird?
Ja, ganz im Sinne von Uta Ranke-Heinemann. :-)


Wohl eher im Sinne eine antiken Realität und so alt ist sie dann doch wieder nicht.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1087
(Es geht aber um das Grundsätzliche. Dabei bin ich nicht einmal jemand, der meint, ein Priestertum ohne Zölibat sei nicht vorstellbar. Aber den Empfehlungen von Leuten, die es ohnehin nicht gut meinen mit der "RKK", braucht man sicher nicht zu folgen.)



Die Empfehlungen kommen genauso aus Richtungen, die durchaus was mit der RKK am Hut haben. Muss ich Dir das etwa raussuchen?


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#1090

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 05.04.2014 14:07
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Nante im Beitrag #1088
Zitat von Maga-neu im Beitrag #1087

Ja, ganz im Sinne von Uta Ranke-Heinemann. :-)

“Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.”
Oskar Wilde

Man muß ja nicht dem ungehemmten Hedonismus frönen, aber ......
Der sagte aber auch: "One should always be in love. That is the reason one should never marry." Ich muss aber zugeben, bei URH hält sich meine Versuchung doch in sehr engen Grenzen. :-)


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#1091

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 05.04.2014 14:10
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #1089
Wohl eher im Sinne eine antiken Realität und so alt ist sie dann doch wieder nicht.
Nicht? Ich dachte, sie spräche noch aus unmittelbarer Kenntnis des Geschehens.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1087
Die Empfehlungen kommen genauso aus Richtungen, die durchaus was mit der RKK am Hut haben. Muss ich Dir das etwa raussuchen?

Kenne ich. Wie pflegte der weise Dicke aus Oggersheim zu sagen: "Die Hunde bellen, und die Karawane zieht weiter." :-)


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#1092

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 05.04.2014 15:52
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1090
Zitat von Nante im Beitrag #1088
Zitat von Maga-neu im Beitrag #1087

Ja, ganz im Sinne von Uta Ranke-Heinemann. :-)

“Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.”
Oskar Wilde

Man muß ja nicht dem ungehemmten Hedonismus frönen, aber ......
Der sagte aber auch: "One should always be in love. That is the reason one should never marry." ...
Was heißt hier aber? Es ist die logische Konsequenz aus dem anderen. :)



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#1093

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 05.04.2014 16:13
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Hans Bergman im Beitrag #1092
Zitat von Maga-neu im Beitrag #1090
Zitat von Nante im Beitrag #1088
Zitat von Maga-neu im Beitrag #1087

Ja, ganz im Sinne von Uta Ranke-Heinemann. :-)

“Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.”
Oskar Wilde

Man muß ja nicht dem ungehemmten Hedonismus frönen, aber ......
Der sagte aber auch: "One should always be in love. That is the reason one should never marry." ...
Was heißt hier aber? Es ist die logische Konsequenz aus dem anderen. :)

Es gibt ja auch Alternativen, immer nach Wilde: "To love oneself is the beginning of a lifelong romance.";-)


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#1094

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 05.04.2014 16:37
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

@ Leto: Ich will dich nicht mit Kohl abspeisen. Der Zölibat hat historische Verdienste: Schlimmer noch als der Klerikalismus ist ein vererbter Klerikalismus, ein "heiliger, blutsmäßiger Priesterstand mit Privilegien". Heutzutage ist diese Gefahr recht gering, deswegen kann man daran gehen, zu prüfen, in welchem Rahmen er sinnvoll ist. Denn der Zölibat ist ja keine "im theologischen Sinne absolut wesentliche und unverzichtbare Voraussetzung", wie Kardinal Ravasi schreibt.

Es ist auch nicht so, dass man durch den Zölibat zum Päderasten wird, wie manchmal behauptet wird. Eher ist es so, dass der Zölibat vielleicht sexuell gestörte oder neurotische Männer anzieht, die hoffen, so ihre Probleme zu lösen, was dann scheitert.

Ich schätze an Papst Franziskus, neben anderen Dingen, dass er ein ganz normales, unverkrampftes Verhältnis zu Frauen hat - etwas, das im Vatikan nicht selbstverständlich ist. (Wer schon mal dort war, weiß, wovon ich schreibe.)


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#1095

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 05.04.2014 16:45
von Leto_II. | 27.821 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1094
@ Leto: Ich will dich nicht mit Kohl abspeisen. Der Zölibat hat historische Verdienste: Schlimmer noch als der Klerikalismus ist ein vererbter Klerikalismus, ein "heiliger, blutsmäßiger Priesterstand mit Privilegien". Heutzutage ist diese Gefahr recht gering, deswegen kann man daran gehen, zu prüfen, in welchem Rahmen er sinnvoll ist. Denn der Zölibat ist ja keine "im theologischen Sinne absolut wesentliche und unverzichtbare Voraussetzung", wie Kardinal Ravasi schreibt.

Es ist auch nicht so, dass man durch den Zölibat zum Päderasten wird, wie manchmal behauptet wird. Eher ist es so, dass der Zölibat vielleicht sexuell gestörte oder neurotische Männer anzieht, die hoffen, so ihre Probleme zu lösen, was dann scheitert.

Ich schätze an Papst Franziskus, neben anderen Dingen, dass er ein ganz normales, unverkrampftes Verhältnis zu Frauen hat - etwas, das im Vatikan nicht selbstverständlich ist. (Wer schon mal dort war, weiß, wovon ich schreibe.)


Ich mag Kohl, auch wenn er bläht!:) Wir können gerne Rezepte tauschen.

Die Zeit der Erbfolge ist nun wirklich vorbei.

Es gibt Untersuchung, dass "Priester-Täter" mehrheitlich Mitte 40 übergriffig werden, das lässt dann eben auch andere Schlüsse.


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#1096

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 05.04.2014 16:56
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #1085
Zitat von Willie im Beitrag #1083
[b]Einfach nur heiraten lassen waere natuerlich am einfachsten. Und ueberdies natuerlich und christlich.
[/blau]
Matthäus 19,12.

In einem Land, in dem selbst "Santa" verheiratet sein muss, wird das wohl nicht verstanden. Es wird niemand gezwungen, Priester oder Mönch zu werden. Es ist eine ganz freiwillige Entscheidung.


Es wird sehr wohl verstanden. Insbesondere von jenen, die immerhin wissen, dass Santa lediglich ein fiktive Figur der Entertainment Industrie darstellt, Priester und Moenche dagegen nicht.
Und die auch wissen, dass Bedingungen um Lebensentscheidungen in jungen Jahren getroffen, oft durch andere Umstaende im spaeteren Leben nicht immer eingehalten werden koennen, weil Einfluesse wie die menschliche Natur, Sexdrive, Passionen, Liebe mitunter die Oberhand gewinnen koennen. Menschlich alles normal.
Frauenferne Maennergesellschaften bilden ueberdies einen attraktiven Sammelort fuer all jene, die andere sexuelle Neigungen (Natur) als den zum weiblichen Geschelcht haben. Auch das ist bekannt. Hier in diesem Land.
Wollte man also selbiger Analogie folgen -wie von dir oben appliziert- dann gaebe es wohl auch dementsprechend Laender, wo diese faktischen und realen Gegebenheiten wohl nicht verstanden werden.;-)

Und nun noch ein Wort zum von dir angefuehrten Bibelvers Matthaeus 19,12:


12 Denn einige sind von Geburt an zur Ehe unfähig; andere sind von Menschen zur Ehe unfähig gemacht; und wieder andere haben sich selbst zur Ehe unfähig gemacht um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, der fasse es!

Ich lese da das Wort "unfaehig", die Begriffe "Unfaehig sein", "von Menschen zur Ehe unfähig gemacht" und "sich unfaehig gemacht haben". Ich lese da nichts von einem abverlangten Zoelibat, nichts von einer Bedingung um professioneller Theologe und Pastor in der Kirche Jesu sein zu koennen. Kein Wort davon.
Ich lese aber den folgenden Satz:
Wer es fassen kann, der fasse es!

Und wer den Zusammenhang der Thematik erkennen will, der muss bei Vers 1. anfangen -hier eine etwas andere Uebersetzung:

1 Und es begab sich, da Jesus diese Reden vollendet hatte, erhob er sich aus Galiläa und kam in das Gebiet des jüdischen Landes jenseit des Jordans; 2 und es folgte ihm viel Volks nach, und er heilte sie daselbst.
3 Da traten zu ihm die Pharisäer, versuchten ihn und sprachen zu ihm: Ist's auch recht, daß sich ein Mann scheide von seinem Weibe um irgendeine Ursache? (Matthäus 5.31-32) 4 Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, daß, der im Anfang den Menschen gemacht hat, der machte, daß ein Mann und ein Weib sein sollte, (1. Mose 1.27) 5 und sprach: "Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und werden die zwei ein Fleisch sein"? 6 So sind sie nun nicht zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden. (1. Korinther 7.10-11)
7 Da sprachen sie: Warum hat denn Mose geboten, einen Scheidebrief zu geben und sich von ihr zu scheiden? (5. Mose 24.1) 8 Er sprach zu ihnen: Mose hat euch erlaubt zu scheiden von euren Weibern wegen eures Herzens Härtigkeit; von Anbeginn aber ist's nicht also gewesen. 9 Ich sage aber euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet (es sei denn um der Hurerei willen) und freit eine andere, der bricht die Ehe; und wer die Abgeschiedene freit, der bricht auch die Ehe. (Lukas 16.18)
10 Da sprachen die Jünger zu ihm: Steht die Sache eines Mannes mit seinem Weibe also, so ist's nicht gut, ehelich werden. 11 Er sprach zu ihnen: Das Wort faßt nicht jedermann, sondern denen es gegeben ist. (1. Korinther 7.7) (1. Korinther 7.17) 12 Denn es sind etliche verschnitten, die sind aus Mutterleibe also geboren; und sind etliche verschnitten, die von Menschen verschnitten sind; und sind etliche verschnitten, die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreiches willen. Wer es fassen kann, der fasse es!

Und so wird sichtbar, dass es da genaugenommen um die Ehescheidung geht -nicht etwa um eine Ehelosigkeit fuer Priester und Moenche. Fuer geistig beschraenkte wie mich wird das daraus sichtbar.
Wie du schon feststelltest, ich habe da meine eigene Einsicht zu den Texten der Bibel -mit all meinen geistigen Beschraenkungen. Ich lese erst einmal im Zusammenhang, was da steht.

Fuer viele voellig unangemessen, ich weiss, aber so ist das nun mal. Der eine -in Wissen um seine eigene Beschraenktheit- bedient sich des Hilfsmittels der Logik, der andere praeferiert das Hilfmittel des selektiven Wunschdenkens, oder die Vermittlung von Textbedeutungen durch andere, also Gehirnwaesche.



zuletzt bearbeitet 05.04.2014 17:10 | nach oben springen

#1097

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 05.04.2014 17:06
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #1087
Zitat von Leto_II. im Beitrag #1086
Zitat von Maga-neu im Beitrag #1085
Zitat von Willie im Beitrag #1083
[b]Einfach nur heiraten lassen waere natuerlich am einfachsten. Und ueberdies natuerlich und christlich.
[/blau]
Matthäus 19,12.

In einem Land, in dem selbst "Santa" verheiratet sein muss, wird das wohl nicht verstanden. Es wird niemand gezwungen, Priester oder Mönch zu werden. Es ist eine ganz freiwillige Entscheidung.



Die ist schon klar, dass "Eheunfähige" auch mit "Eunuchen" übersetzt wird?
Ja, ganz im Sinne von Uta Ranke-Heinemann. :-)

(Es geht aber um das Grundsätzliche. Dabei bin ich nicht einmal jemand, der meint, ein Priestertum ohne Zölibat sei nicht vorstellbar. Aber den Empfehlungen von Leuten, die es ohnehin nicht gut meinen mit der "RKK", braucht man sicher nicht zu folgen.)


Man kan natuerlich nicht den Reformatoren im Nachhinein noch recht geben. Das auf keinen Fall. Dann lieber im Irrtum und Unrecht verharren. ;-)


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#1098

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 05.04.2014 17:09
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #1094
@ Leto: Ich will dich nicht mit Kohl abspeisen. Der Zölibat hat historische Verdienste: Schlimmer noch als der Klerikalismus ist ein vererbter Klerikalismus, ein "heiliger, blutsmäßiger Priesterstand mit Privilegien". Heutzutage ist diese Gefahr recht gering, deswegen kann man daran gehen, zu prüfen, in welchem Rahmen er sinnvoll ist. Denn der Zölibat ist ja keine "im theologischen Sinne absolut wesentliche und unverzichtbare Voraussetzung", wie Kardinal Ravasi schreibt.

Es ist auch nicht so, dass man durch den Zölibat zum Päderasten wird, wie manchmal behauptet wird. Eher ist es so, dass der Zölibat vielleicht sexuell gestörte oder neurotische Männer anzieht, die hoffen, so ihre Probleme zu lösen, was dann scheitert.

Ich schätze an Papst Franziskus, neben anderen Dingen, dass er ein ganz normales, unverkrampftes Verhältnis zu Frauen hat - etwas, das im Vatikan nicht selbstverständlich ist. (Wer schon mal dort war, weiß, wovon ich schreibe.)

Dafuer muss man nicht dort gewesen sein. Die stellen schon sicher, dass es jeder mitbekommt.


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#1099

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 05.04.2014 17:18
von ente (gelöscht)
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Zitat von Willie im Beitrag #1097
Zitat von Maga-neu im Beitrag #1087
Zitat von Leto_II. im Beitrag #1086
Zitat von Maga-neu im Beitrag #1085
Zitat von Willie im Beitrag #1083
[b]Einfach nur heiraten lassen waere natuerlich am einfachsten. Und ueberdies natuerlich und christlich.
[/blau]
Matthäus 19,12.

In einem Land, in dem selbst "Santa" verheiratet sein muss, wird das wohl nicht verstanden. Es wird niemand gezwungen, Priester oder Mönch zu werden. Es ist eine ganz freiwillige Entscheidung.



Die ist schon klar, dass "Eheunfähige" auch mit "Eunuchen" übersetzt wird?
Ja, ganz im Sinne von Uta Ranke-Heinemann. :-)

(Es geht aber um das Grundsätzliche. Dabei bin ich nicht einmal jemand, der meint, ein Priestertum ohne Zölibat sei nicht vorstellbar. Aber den Empfehlungen von Leuten, die es ohnehin nicht gut meinen mit der "RKK", braucht man sicher nicht zu folgen.)


Man kan natuerlich nicht den Reformatoren im Nachhinein noch recht geben. Das auf keinen Fall. Dann lieber im Irrtum und Unrecht verharren. ;-)

So wie ich den blauen Schlagedrauf verstehe, hat er weder Irrtum noch Unrecht überwunden. Es geht immer noch nur um Herrschaft. Das, mit Verlaub, hat durchaus senile Züge.

Ich wünsche Maga, daß er den blauen Willie baldigst herzhaft auslachen kann, den Unterligisten.


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#1100

RE: Alles Marx oder was?

in Allgemeines 05.04.2014 17:39
von Willie (gelöscht)
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Zitat von ente im Beitrag #1099
Zitat von Willie im Beitrag #1097
Zitat von Maga-neu im Beitrag #1087
Zitat von Leto_II. im Beitrag #1086
Zitat von Maga-neu im Beitrag #1085
Zitat von Willie im Beitrag #1083
[b]Einfach nur heiraten lassen waere natuerlich am einfachsten. Und ueberdies natuerlich und christlich.
[/blau]
Matthäus 19,12.

In einem Land, in dem selbst "Santa" verheiratet sein muss, wird das wohl nicht verstanden. Es wird niemand gezwungen, Priester oder Mönch zu werden. Es ist eine ganz freiwillige Entscheidung.



Die ist schon klar, dass "Eheunfähige" auch mit "Eunuchen" übersetzt wird?
Ja, ganz im Sinne von Uta Ranke-Heinemann. :-)

(Es geht aber um das Grundsätzliche. Dabei bin ich nicht einmal jemand, der meint, ein Priestertum ohne Zölibat sei nicht vorstellbar. Aber den Empfehlungen von Leuten, die es ohnehin nicht gut meinen mit der "RKK", braucht man sicher nicht zu folgen.)


Man kan natuerlich nicht den Reformatoren im Nachhinein noch recht geben. Das auf keinen Fall. Dann lieber im Irrtum und Unrecht verharren. ;-)

So wie ich den blauen Schlagedrauf verstehe, hat er weder Irrtum noch Unrecht überwunden. Es geht immer noch nur um Herrschaft. Das, mit Verlaub, hat durchaus senile Züge.

Ich wünsche Maga, daß er den blauen Willie baldigst herzhaft auslachen kann, den Unterligisten.



;-)


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