#2451

RE: D & G

in Gesellschaft 01.06.2015 15:24
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Joachim Baum im Beitrag #2445
Zitat von Landegaard im Beitrag #2440


:) Hier scheint mir auch ein Quell der Schwierigkeit. Die biologischen Unterschiede zwischen beiden Paaren muss man nur zur Kenntnis nehmen. Ich kenne niemanden, der damit Probleme hat. Sie?
Welche weiteren Unterschiede könnten Sie meinen, die da Schwierigkeiten machen könnten? Rechtliche? Und schon fangen sie an, die Schwierigkeiten. Sie müssen sich ja nur anschauen, wie da argumentiert wird. Da werden Unterschiede herbeifabuliert, wo keine sind. Von den biologischen spricht da niemand. Meistens jedenfalls nicht, es sei denn, es geht um die "Unnatürlichkeit" der gleichgeschlechtlichen Beziehung. Auch so eine Schwierigkeit ;)

Eben. "Natürlich" und "Unnatürlich" sind rein kulturell entstandene Begriffe und variieren von Ethnie zu Ethnie und sogar innerhalb einzelner Ethnien. Diese Begriffe werden natürlich :-) gerne von Ideologien vereinnahmt und definiert. Die Natur als solche braucht diese Begriffe nicht, ist doch nach ihrem logischen Verständnis schlichtweg alles "natürlich" weil geschaffen bzw. gelebt durch ihre Geschöpfe.
Richtig ist: "Natürlich" und "unnatürlich" sind in der Tat kulturelle Begriffe, was aber nichts über ihre Richtigkeit aussagt. Richtig ist auch, dass die Begriffe "Ehe" und "Familie" zeitlich und örtlich bedingten Änderungen unterworfen waren - so zählten für einen alten Römer die Klienten zur "familia". Richtig ist aber auch, dass keine Gesellschaft bis vor ca. 20 Jahren die Verbindung zweier gleichgeschlechtlicher Menschen als Ehe aufgefasst hat. Bei allen sonstigen Unterschieden von Polygamie bis Polyandrie.

Vieles hat wirklich mit den "schrecklichen Kindern der Neuzeit" zu tun, ihrem bisweilen gestörten Verhältnis zu Traditionen und dem Wunsch, sich permanent eine "neue Gesellschaft" zu basteln.



zuletzt bearbeitet 01.06.2015 15:25 | nach oben springen

#2452

RE: D & G

in Gesellschaft 01.06.2015 15:33
von Leto_II. | 27.822 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #2450
Zitat von Corto_M im Beitrag #2443
Zitat von Leto_II. im Beitrag #2442

Was ist denn da so völlig unterschiedlich? Da kommt dann immer nichts und damit scheint mancher auch gar kein Problem zu haben.:)

Nun, Männer sind keine Frauen und Frauen sind keine Männer, da können Sie noch so viele Conchita-Würstchen durchs mediale Dorf jagen.
Deshalb ist Mann+Frau nicht gelich Mann+Mann. Auf einer ganz und gar archaischen Bedeutungsebene, die keinerlei Erklärung oder gar Rechtfertigung braucht..... eigentlich :)


Daher schrieb ich auch, der Gleichheitsgrundsatz sehe vor, Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln und nicht alles gleich. Das war zumindest der herkömmliche Gleichheitsgrundsatz. Aber der hat sich in Nordamerika und Westeuropa inzwischen geändert.



Wenn man denn genitaltfixiert vorgeht, sicher.


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#2453

RE: D & G

in Gesellschaft 01.06.2015 15:48
von Leto_II. | 27.822 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #2451
Zitat von Joachim Baum im Beitrag #2445
Zitat von Landegaard im Beitrag #2440


:) Hier scheint mir auch ein Quell der Schwierigkeit. Die biologischen Unterschiede zwischen beiden Paaren muss man nur zur Kenntnis nehmen. Ich kenne niemanden, der damit Probleme hat. Sie?
Welche weiteren Unterschiede könnten Sie meinen, die da Schwierigkeiten machen könnten? Rechtliche? Und schon fangen sie an, die Schwierigkeiten. Sie müssen sich ja nur anschauen, wie da argumentiert wird. Da werden Unterschiede herbeifabuliert, wo keine sind. Von den biologischen spricht da niemand. Meistens jedenfalls nicht, es sei denn, es geht um die "Unnatürlichkeit" der gleichgeschlechtlichen Beziehung. Auch so eine Schwierigkeit ;)

Eben. "Natürlich" und "Unnatürlich" sind rein kulturell entstandene Begriffe und variieren von Ethnie zu Ethnie und sogar innerhalb einzelner Ethnien. Diese Begriffe werden natürlich :-) gerne von Ideologien vereinnahmt und definiert. Die Natur als solche braucht diese Begriffe nicht, ist doch nach ihrem logischen Verständnis schlichtweg alles "natürlich" weil geschaffen bzw. gelebt durch ihre Geschöpfe.
Richtig ist: "Natürlich" und "unnatürlich" sind in der Tat kulturelle Begriffe, was aber nichts über ihre Richtigkeit aussagt. Richtig ist auch, dass die Begriffe "Ehe" und "Familie" zeitlich und örtlich bedingten Änderungen unterworfen waren - so zählten für einen alten Römer die Klienten zur "familia". Richtig ist aber auch, dass keine Gesellschaft bis vor ca. 20 Jahren die Verbindung zweier gleichgeschlechtlicher Menschen als Ehe aufgefasst hat. Bei allen sonstigen Unterschieden von Polygamie bis Polyandrie.

Vieles hat wirklich mit den "schrecklichen Kindern der Neuzeit" zu tun, ihrem bisweilen gestörten Verhältnis zu Traditionen und dem Wunsch, sich permanent eine "neue Gesellschaft" zu basteln.



In meine Kindheit hat man noch auf unehelicher Kinder oder Kinder Geschiedener herabgeschaut, auch wegen der gleichen guten alten Tradition.


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#2454

RE: D & G

in Gesellschaft 01.06.2015 17:00
von guylux (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #2421
Zitat von Landegaard im Beitrag #2420
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2411


Vielleicht kann man es so sehen: Wäre die Kirche ein Multi auf der Suche nach Märkten, dann würde sie auf den Märkten Westeuropas (Irland eingeschlossen) und Kanadas keinen Blumentopf mehr gewinnen. Im Rest sieht es anders aus, allerdings kritisiert man allen voran in Afrika und Asien die Kirche nicht wegen ihrer zu großen Strenge auf dem Feld der Gesellschaftspolitik, sondern wegen ihrer vermeintlichen Nachgiebigkeit. Es ist kein Wunder, dass der Salafismus mit seiner rigiden Haltung und dem Versprechen, wenn du das und jenes tust, dann kommst du ins Paradies, großen Zulauf hat. Nun ist die Kirche aber kein Multi: Ein CEO kann heute flache Hierarchien einführen und morgen eine streng vertikale Unternehmensstruktur; Merkel kann heute für Atomkraft sein und morgen dagegen. Ein Papst hat diese Möglichkeiten nicht; er ist an das "Depositum Fidei" gebunden, das vertieft, durchdrungen, aber nicht aufgegeben oder rückgängig gemacht werden kann.


Es wäre vielleicht gut, wenn wir mal bei einem Thema bleiben.

Der Papst hat natürlich die Möglichkeit, seine Sichtweise und damit die der Kirche zu verändern. Nicht jede Veränderung ist Ausdruck von Beliebigkeit, nicht jede der von der Kirche vertretene Position ist deshalb richtig, weil sie diese Position schon seit Jahrhunderten vertritt.

Im vorliegenden Fall reden wir weniger von der Kirche, sondern davon, dass eine Diskriminierung von Gesetzesrang unterstützt wird. Jedes vorgebrachte Argument, was ich bisher dazu vernommen habe, ist nicht besser als Merkels: Ich fühle mich unwohl. Weil alle anderen längst widerlegt sind. Das ist schlicht nicht hinnehmbar. Auch dann nicht, wenn Du mit "Depositum Fidei" argumentierst. Weil es sich an der Stelle nicht mit den Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz verträgt. Das gilt im übrigen für die Gleichstellung von Frauen genau so.

Hier ist zu unterscheiden zwischen dem, was die Kirche innerhalb ihrer Mauern treibt und dem gesellschaftlichem Leben. In letzterem ist es unerheblich, ob die Kirche denkt, es gäbe gute Gründe für eine Diskriminierung. Weil dieser Maßstab keiner ist. Im gesellschaftlichen Leben zählen Mehrheiten und der Respekt vor dieser. Und diese Mehrheit bildet sich aufgrund von zu führenden Debatten. Sind diese geführt, lässt sich nicht mit widerlegten Argumenten hantieren, dann hat die Gesetzgebung der Mehrheit zu folgen. Es ist wenig wahrscheinlich, dass es sich bei dieser Meinung um eine "Mode" handelt, wie Du mit dem Verweis auf MErkels Atomkraftpolitik zu suggerieren versuchst.

Der Gleichheitsgrundsatz ist nicht das, was ich als Modeerscheinung verstanden sehen will, er ist ein wesentlicher Bestandteil unserer gesellschaftlichen Basis mit Verfassungsrang. Es ist die Kirche und ihre Anhänger, die das zu akzeptieren haben.


Holger, Kardinal Parolin hat seine Auffassung ausgedrückt. Zum einen greift hier das Grundgesetz nicht, weil Parolin weder deutscher Staatsbürger ist (er ist italienischer und vatikanischer Staatsbürger) noch auf deutschem Boden seine Erklärung abgegeben hat, zum anderen ist die Meinungsfreiheit auch vom Grundgesetz her gedeckt. Übrigens auch von der italienischen Verfassung. Es geht mit dem Verweis auf den Gleichheitsgrundsatz, der übrigens besagt, Gleiches als gleich und Ungleiches als ungleich zu behandeln - und nicht alles als gleich, darum, missliebige Stimmen zum Schweigen zu bringen.

Parolins Erklärung ist auch etwas differenzierter. Hier das Original: “Sono rimasto molto triste di questo risultato, la Chiesa deve tener conto di questa realtà ma nel senso di rafforzare il suo impegno per l’evangelizzazione. Credo che non si può parlare solo di una sconfitta dei principi cristiani ma di una sconfitta dell’umanità“. ("Ich bin sehr betrübt über dieses Ergebnis; die Kirche muss diese Realität berücksichtigen, aber in dem Sinn, dass sie ihr Engagement für die Evangelisierung verstärkt. Ich glaube, dass man nicht nur von einer Niederlage der christlichen Prinzipien reden kann, sondern von einer Niederlage für die Menschheit.")
http://www.ilfattoquotidiano.it/2015/05/...manita/1721508/

Die irische Abstimmung als Niederlage für die Menschheit zu bezeichnen , ist grotek übertrieben . Kein Mensch leidet daran wenn gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt werden .
Eine Niederlage für die Menschheit sehe Ich eher in den Vertuschungen der RKK bezüglich der Taten pädophiler Priester .


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#2455

RE: D & G

in Gesellschaft 01.06.2015 18:38
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #2453
...In meine Kindheit hat man noch auf unehelicher Kinder oder Kinder Geschiedener herabgeschaut, auch wegen der gleichen guten alten Tradition.
Nicht nur auf die. Auch auf jene, deren Eltern erst nach der Geburt geheiratet haben und die eigentlich gar keine unehelichen Kinder mehr waren. Für die RKK waren sie aber für ewig mit dem Makel behaftet.
Für die RKK gilt (wie für alle, die gleichen Geistes Kind sind): wir vergeben, aber wir vergessen nicht.



zuletzt bearbeitet 01.06.2015 18:39 | nach oben springen

#2456

RE: D & G

in Gesellschaft 01.06.2015 18:45
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Corto_M im Beitrag #2443
Zitat von Leto_II. im Beitrag #2442

Was ist denn da so völlig unterschiedlich? Da kommt dann immer nichts und damit scheint mancher auch gar kein Problem zu haben.:)

Nun, Männer sind keine Frauen und Frauen sind keine Männer, da können Sie noch so viele Conchita-Würstchen durchs mediale Dorf jagen.
Deshalb ist Mann+Frau nicht gelich Mann+Mann. Auf einer ganz und gar archaischen Bedeutungsebene, die keinerlei Erklärung oder gar Rechtfertigung braucht..... eigentlich :)


"...Männer sind keine Frauen und Frauen sind keine Männer...", ist völlig zu kurz gegriffen. Es gibt Männer und Frauen und alle Spielarten dazwischen. Fleißige Pornogucker kennen zumindest die körperlichen Erscheinungen dazu. Die analogen psychischen Begleiterscheinungen wage ich mir gar nicht vorzustellen.



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#2457

RE: D & G

in Gesellschaft 01.06.2015 18:46
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von guylux im Beitrag #2454
...Die irische Abstimmung als Niederlage für die Menschheit zu bezeichnen , ist grotek übertrieben . Kein Mensch leidet daran wenn gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt werden .
Eine Niederlage für die Menschheit sehe Ich eher in den Vertuschungen der RKK bezüglich der Taten pädophiler Priester .
Ich denke, das kommt schon eher hin.



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#2458

RE: D & G

in Gesellschaft 02.06.2015 00:27
von Landegaard | 21.065 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #2448
Zitat von Landegaard im Beitrag #2438
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2433
Zitat von Leto_II. im Beitrag #2428
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2424
Zitat von Leto_II. im Beitrag #2423
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2421
“Sono rimasto molto triste di questo risultato, la Chiesa deve tener conto di questa realtà ma nel senso di rafforzare il suo impegno per l’evangelizzazione. Credo che non si può parlare solo di una sconfitta dei principi cristiani ma di una sconfitta dell’umanità“. ("Ich bin sehr betrübt über dieses Ergebnis; die Kirche muss diese Realität berücksichtigen, aber in dem Sinn, dass sie ihr Engagement für die Evangelisierung verstärkt. Ich glaube, dass man nicht nur von einer Niederlage der christlichen Prinzipien reden kann, sondern von einer Niederlage für die Menschheit.")
http://www.ilfattoquotidiano.it/2015/05/...manita/1721508/


Die Niederlage der Menschheit suche ich noch. Ist die nicht weiter erklärungsbedürftig? Für eine Rechteeinschränkung müsste es doch handfeste Gründe geben. Nebenbei: Die Menschenverachtung, die er da von sich gibt, ist nicht grundgesetzlich gedeckt. (Menschenverachtung ist bis jetzt noch nicht gerichtlich festgestellt, das BVerfG hat da aber in Sinne der Gleichberechtigung durchaus seine Linie.) (Der Italiener und Vatikaner hat sich natürlich auch nicht in Irland einzumischen.)

Ach, wie lustig. Du stellst Menschenverachtung fest, woraufhin die Meinungsfreiheit eines im Vatikanstaat lebenden Italieners eingeschränkt werden soll. Du selbst äußerst dich zu Russland, Syrien, Israel, aber ein Italiener hat das Geschehen in Irland nicht zu kommentieren?

Mir fehlen echt die Worte. Vielleicht überlegt ihr, du und Holger, einfach mal, was es mit der Meinungsfreiheit, die GERADE FÜR ANDERSDENKENDE gilt (s. Rosa Luxemburg), auf sich hat.

Der Vatikan pfuscht tatsächlich potentiell in mein Leben rein, obwohl ich kein Katholik bin, dieses Recht nimmt er sich. Du merkst das nicht einmal. Und wenn der Vatikan einem hiesigen wachsweichen Kleriker, einem deutschen Staatstbürger, seine Meinung verbieten will, fehlen mir garantiert nicht die Worte. Da müsstest eigentlich Du mal über Deinen letzten Satz gründlich nachdenken, denn Du hast Dich zum Gehorsam geäussert, da nimmst DU das einfach hin. Es ist aber der Vatikan, der Andersdenkende mit einem Bann belegt, ich sage nur meine Meinung. Dieser Unterschied sollte auch Dir geläufig sein. "Rosa" ist da schon echt klasse.

Auch @ Landegard: Nun hat den Bannstrahl des Vatikans niemanden getroffen. Der Generalvikar befindet sich noch in Amt und Würden, auch sonst muss niemand um irgendetwas fürchten.



Aber sicher. Zu fürchten ist die weitere Ungleichbehandlung vor dem Gesetz, der durch solcherlei Äußerungen unterstützt wird.


Meinst du wirklich, Kardinal Parolin hat eine solche Macht gegenüber Merkel? :-)


Nein, aber die kath. Kirche. :::)))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))

Was soll der Quatsch? Du hast selbst schon gesagt, dass Kardinal Parolin seinen Unfug nicht ohne Rücksprache mit dem Pope ins Mikro haucht. Insofern ist es keine Meinung, sondern des Papstes Statement. Vor dem zu kuschen ist. Was Du auch sagtest.

Vielleicht sortierst Du Dich mal was und hörst auf mit dem Unsinn, dass eine solche Äußerung nur eine Meinungsäußerung ist. Das wäre sie vielleicht, wenn die Kirche mal privates privat sein ließe. Aber hey, da sind wir ja bei der Meinungsfreiheit und Du wirst grundsätzlich. sorry, Ralf, Du redest nur Stuß.



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#2459

RE: D & G

in Gesellschaft 02.06.2015 00:28
von Landegaard | 21.065 Beiträge

Zitat von guylux im Beitrag #2454
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2421
Zitat von Landegaard im Beitrag #2420
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2411


Vielleicht kann man es so sehen: Wäre die Kirche ein Multi auf der Suche nach Märkten, dann würde sie auf den Märkten Westeuropas (Irland eingeschlossen) und Kanadas keinen Blumentopf mehr gewinnen. Im Rest sieht es anders aus, allerdings kritisiert man allen voran in Afrika und Asien die Kirche nicht wegen ihrer zu großen Strenge auf dem Feld der Gesellschaftspolitik, sondern wegen ihrer vermeintlichen Nachgiebigkeit. Es ist kein Wunder, dass der Salafismus mit seiner rigiden Haltung und dem Versprechen, wenn du das und jenes tust, dann kommst du ins Paradies, großen Zulauf hat. Nun ist die Kirche aber kein Multi: Ein CEO kann heute flache Hierarchien einführen und morgen eine streng vertikale Unternehmensstruktur; Merkel kann heute für Atomkraft sein und morgen dagegen. Ein Papst hat diese Möglichkeiten nicht; er ist an das "Depositum Fidei" gebunden, das vertieft, durchdrungen, aber nicht aufgegeben oder rückgängig gemacht werden kann.


Es wäre vielleicht gut, wenn wir mal bei einem Thema bleiben.

Der Papst hat natürlich die Möglichkeit, seine Sichtweise und damit die der Kirche zu verändern. Nicht jede Veränderung ist Ausdruck von Beliebigkeit, nicht jede der von der Kirche vertretene Position ist deshalb richtig, weil sie diese Position schon seit Jahrhunderten vertritt.

Im vorliegenden Fall reden wir weniger von der Kirche, sondern davon, dass eine Diskriminierung von Gesetzesrang unterstützt wird. Jedes vorgebrachte Argument, was ich bisher dazu vernommen habe, ist nicht besser als Merkels: Ich fühle mich unwohl. Weil alle anderen längst widerlegt sind. Das ist schlicht nicht hinnehmbar. Auch dann nicht, wenn Du mit "Depositum Fidei" argumentierst. Weil es sich an der Stelle nicht mit den Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz verträgt. Das gilt im übrigen für die Gleichstellung von Frauen genau so.

Hier ist zu unterscheiden zwischen dem, was die Kirche innerhalb ihrer Mauern treibt und dem gesellschaftlichem Leben. In letzterem ist es unerheblich, ob die Kirche denkt, es gäbe gute Gründe für eine Diskriminierung. Weil dieser Maßstab keiner ist. Im gesellschaftlichen Leben zählen Mehrheiten und der Respekt vor dieser. Und diese Mehrheit bildet sich aufgrund von zu führenden Debatten. Sind diese geführt, lässt sich nicht mit widerlegten Argumenten hantieren, dann hat die Gesetzgebung der Mehrheit zu folgen. Es ist wenig wahrscheinlich, dass es sich bei dieser Meinung um eine "Mode" handelt, wie Du mit dem Verweis auf MErkels Atomkraftpolitik zu suggerieren versuchst.

Der Gleichheitsgrundsatz ist nicht das, was ich als Modeerscheinung verstanden sehen will, er ist ein wesentlicher Bestandteil unserer gesellschaftlichen Basis mit Verfassungsrang. Es ist die Kirche und ihre Anhänger, die das zu akzeptieren haben.


Holger, Kardinal Parolin hat seine Auffassung ausgedrückt. Zum einen greift hier das Grundgesetz nicht, weil Parolin weder deutscher Staatsbürger ist (er ist italienischer und vatikanischer Staatsbürger) noch auf deutschem Boden seine Erklärung abgegeben hat, zum anderen ist die Meinungsfreiheit auch vom Grundgesetz her gedeckt. Übrigens auch von der italienischen Verfassung. Es geht mit dem Verweis auf den Gleichheitsgrundsatz, der übrigens besagt, Gleiches als gleich und Ungleiches als ungleich zu behandeln - und nicht alles als gleich, darum, missliebige Stimmen zum Schweigen zu bringen.

Parolins Erklärung ist auch etwas differenzierter. Hier das Original: “Sono rimasto molto triste di questo risultato, la Chiesa deve tener conto di questa realtà ma nel senso di rafforzare il suo impegno per l’evangelizzazione. Credo che non si può parlare solo di una sconfitta dei principi cristiani ma di una sconfitta dell’umanità“. ("Ich bin sehr betrübt über dieses Ergebnis; die Kirche muss diese Realität berücksichtigen, aber in dem Sinn, dass sie ihr Engagement für die Evangelisierung verstärkt. Ich glaube, dass man nicht nur von einer Niederlage der christlichen Prinzipien reden kann, sondern von einer Niederlage für die Menschheit.")
http://www.ilfattoquotidiano.it/2015/05/...manita/1721508/

Die irische Abstimmung als Niederlage für die Menschheit zu bezeichnen , ist grotek übertrieben .


Ist nicht übertrieben, sondern schlicht falsch.



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#2460

RE: D & G

in Gesellschaft 02.06.2015 09:52
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #2453
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2451
Zitat von Joachim Baum im Beitrag #2445
Zitat von Landegaard im Beitrag #2440


:) Hier scheint mir auch ein Quell der Schwierigkeit. Die biologischen Unterschiede zwischen beiden Paaren muss man nur zur Kenntnis nehmen. Ich kenne niemanden, der damit Probleme hat. Sie?
Welche weiteren Unterschiede könnten Sie meinen, die da Schwierigkeiten machen könnten? Rechtliche? Und schon fangen sie an, die Schwierigkeiten. Sie müssen sich ja nur anschauen, wie da argumentiert wird. Da werden Unterschiede herbeifabuliert, wo keine sind. Von den biologischen spricht da niemand. Meistens jedenfalls nicht, es sei denn, es geht um die "Unnatürlichkeit" der gleichgeschlechtlichen Beziehung. Auch so eine Schwierigkeit ;)

Eben. "Natürlich" und "Unnatürlich" sind rein kulturell entstandene Begriffe und variieren von Ethnie zu Ethnie und sogar innerhalb einzelner Ethnien. Diese Begriffe werden natürlich :-) gerne von Ideologien vereinnahmt und definiert. Die Natur als solche braucht diese Begriffe nicht, ist doch nach ihrem logischen Verständnis schlichtweg alles "natürlich" weil geschaffen bzw. gelebt durch ihre Geschöpfe.
Richtig ist: "Natürlich" und "unnatürlich" sind in der Tat kulturelle Begriffe, was aber nichts über ihre Richtigkeit aussagt. Richtig ist auch, dass die Begriffe "Ehe" und "Familie" zeitlich und örtlich bedingten Änderungen unterworfen waren - so zählten für einen alten Römer die Klienten zur "familia". Richtig ist aber auch, dass keine Gesellschaft bis vor ca. 20 Jahren die Verbindung zweier gleichgeschlechtlicher Menschen als Ehe aufgefasst hat. Bei allen sonstigen Unterschieden von Polygamie bis Polyandrie.

Vieles hat wirklich mit den "schrecklichen Kindern der Neuzeit" zu tun, ihrem bisweilen gestörten Verhältnis zu Traditionen und dem Wunsch, sich permanent eine "neue Gesellschaft" zu basteln.



In meine Kindheit hat man noch auf unehelicher Kinder oder Kinder Geschiedener herabgeschaut, auch wegen der gleichen guten alten Tradition.

Nicht alle Traditionen sind gut, das ist richtig: Menschen- oder Tieropfer waren auch einmal eine Tradition. Dennoch gibt es kulturübergreifend etwas wie ein gemeinsames Ethos und eine anthropologische Grundlage.


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#2461

RE: D & G

in Gesellschaft 02.06.2015 09:53
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von guylux im Beitrag #2454
Eine Niederlage für die Menschheit sehe Ich eher in den Vertuschungen der RKK bezüglich der Taten pädophiler Priester .
Kein Dissens, wenngleich auch das kein Spezifikum der katholischen Kirche ist. S. die UN und die frz. Blauhelme.


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#2462

RE: D & G

in Gesellschaft 02.06.2015 09:57
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #2458
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2448
Zitat von Landegaard im Beitrag #2438
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2433
Zitat von Leto_II. im Beitrag #2428
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2424
Zitat von Leto_II. im Beitrag #2423
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2421
“Sono rimasto molto triste di questo risultato, la Chiesa deve tener conto di questa realtà ma nel senso di rafforzare il suo impegno per l’evangelizzazione. Credo che non si può parlare solo di una sconfitta dei principi cristiani ma di una sconfitta dell’umanità“. ("Ich bin sehr betrübt über dieses Ergebnis; die Kirche muss diese Realität berücksichtigen, aber in dem Sinn, dass sie ihr Engagement für die Evangelisierung verstärkt. Ich glaube, dass man nicht nur von einer Niederlage der christlichen Prinzipien reden kann, sondern von einer Niederlage für die Menschheit.")
http://www.ilfattoquotidiano.it/2015/05/...manita/1721508/


Die Niederlage der Menschheit suche ich noch. Ist die nicht weiter erklärungsbedürftig? Für eine Rechteeinschränkung müsste es doch handfeste Gründe geben. Nebenbei: Die Menschenverachtung, die er da von sich gibt, ist nicht grundgesetzlich gedeckt. (Menschenverachtung ist bis jetzt noch nicht gerichtlich festgestellt, das BVerfG hat da aber in Sinne der Gleichberechtigung durchaus seine Linie.) (Der Italiener und Vatikaner hat sich natürlich auch nicht in Irland einzumischen.)

Ach, wie lustig. Du stellst Menschenverachtung fest, woraufhin die Meinungsfreiheit eines im Vatikanstaat lebenden Italieners eingeschränkt werden soll. Du selbst äußerst dich zu Russland, Syrien, Israel, aber ein Italiener hat das Geschehen in Irland nicht zu kommentieren?

Mir fehlen echt die Worte. Vielleicht überlegt ihr, du und Holger, einfach mal, was es mit der Meinungsfreiheit, die GERADE FÜR ANDERSDENKENDE gilt (s. Rosa Luxemburg), auf sich hat.

Der Vatikan pfuscht tatsächlich potentiell in mein Leben rein, obwohl ich kein Katholik bin, dieses Recht nimmt er sich. Du merkst das nicht einmal. Und wenn der Vatikan einem hiesigen wachsweichen Kleriker, einem deutschen Staatstbürger, seine Meinung verbieten will, fehlen mir garantiert nicht die Worte. Da müsstest eigentlich Du mal über Deinen letzten Satz gründlich nachdenken, denn Du hast Dich zum Gehorsam geäussert, da nimmst DU das einfach hin. Es ist aber der Vatikan, der Andersdenkende mit einem Bann belegt, ich sage nur meine Meinung. Dieser Unterschied sollte auch Dir geläufig sein. "Rosa" ist da schon echt klasse.

Auch @ Landegard: Nun hat den Bannstrahl des Vatikans niemanden getroffen. Der Generalvikar befindet sich noch in Amt und Würden, auch sonst muss niemand um irgendetwas fürchten.



Aber sicher. Zu fürchten ist die weitere Ungleichbehandlung vor dem Gesetz, der durch solcherlei Äußerungen unterstützt wird.


Meinst du wirklich, Kardinal Parolin hat eine solche Macht gegenüber Merkel? :-)


Nein, aber die kath. Kirche. :::)))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))

Was soll der Quatsch? Du hast selbst schon gesagt, dass Kardinal Parolin seinen Unfug nicht ohne Rücksprache mit dem Pope ins Mikro haucht. Insofern ist es keine Meinung, sondern des Papstes Statement. Vor dem zu kuschen ist. Was Du auch sagtest.

Vielleicht sortierst Du Dich mal was und hörst auf mit dem Unsinn, dass eine solche Äußerung nur eine Meinungsäußerung ist. Das wäre sie vielleicht, wenn die Kirche mal privates privat sein ließe. Aber hey, da sind wir ja bei der Meinungsfreiheit und Du wirst grundsätzlich. sorry, Ralf, Du redest nur Stuß.

Wo habe ich gesagt, dass zu kuschen ist? Vielleicht unterscheidest du mal zwischen Bloggern, Foristen, Bürgern und einem Mann, der als Generalvikar von Essen praktisch der "Vizebischof" ist. Nur darum ging es, nicht um die Richtigkeit der Aussage von Parolin.


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#2463

RE: D & G

in Gesellschaft 02.06.2015 10:38
von Leto_II. | 27.822 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #2460
Zitat von Leto_II. im Beitrag #2453
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2451
Zitat von Joachim Baum im Beitrag #2445
Zitat von Landegaard im Beitrag #2440


:) Hier scheint mir auch ein Quell der Schwierigkeit. Die biologischen Unterschiede zwischen beiden Paaren muss man nur zur Kenntnis nehmen. Ich kenne niemanden, der damit Probleme hat. Sie?
Welche weiteren Unterschiede könnten Sie meinen, die da Schwierigkeiten machen könnten? Rechtliche? Und schon fangen sie an, die Schwierigkeiten. Sie müssen sich ja nur anschauen, wie da argumentiert wird. Da werden Unterschiede herbeifabuliert, wo keine sind. Von den biologischen spricht da niemand. Meistens jedenfalls nicht, es sei denn, es geht um die "Unnatürlichkeit" der gleichgeschlechtlichen Beziehung. Auch so eine Schwierigkeit ;)

Eben. "Natürlich" und "Unnatürlich" sind rein kulturell entstandene Begriffe und variieren von Ethnie zu Ethnie und sogar innerhalb einzelner Ethnien. Diese Begriffe werden natürlich :-) gerne von Ideologien vereinnahmt und definiert. Die Natur als solche braucht diese Begriffe nicht, ist doch nach ihrem logischen Verständnis schlichtweg alles "natürlich" weil geschaffen bzw. gelebt durch ihre Geschöpfe.
Richtig ist: "Natürlich" und "unnatürlich" sind in der Tat kulturelle Begriffe, was aber nichts über ihre Richtigkeit aussagt. Richtig ist auch, dass die Begriffe "Ehe" und "Familie" zeitlich und örtlich bedingten Änderungen unterworfen waren - so zählten für einen alten Römer die Klienten zur "familia". Richtig ist aber auch, dass keine Gesellschaft bis vor ca. 20 Jahren die Verbindung zweier gleichgeschlechtlicher Menschen als Ehe aufgefasst hat. Bei allen sonstigen Unterschieden von Polygamie bis Polyandrie.

Vieles hat wirklich mit den "schrecklichen Kindern der Neuzeit" zu tun, ihrem bisweilen gestörten Verhältnis zu Traditionen und dem Wunsch, sich permanent eine "neue Gesellschaft" zu basteln.



In meine Kindheit hat man noch auf unehelicher Kinder oder Kinder Geschiedener herabgeschaut, auch wegen der gleichen guten alten Tradition.

Nicht alle Traditionen sind gut, das ist richtig: Menschen- oder Tieropfer waren auch einmal eine Tradition. Dennoch gibt es kulturübergreifend etwas wie ein gemeinsames Ethos und eine anthropologische Grundlage.


Es ist letztlich die gleiche Tradition, Maga, das Familienbild, und abgestraft werden/wurden die, die nichts für ihre Situation können/konnten.

Die letzten Argumente "contra" waren "schwere Niederlage der Menschheit" und "Unwohlsein", m.E. dann doch etwas dürftig. Warum ausgerechnet hier die Tradition so wichtig und weltbewegend sein soll, wäre doch auch mal zu erläutern.


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#2464

RE: D & G

in Gesellschaft 02.06.2015 11:10
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #2463
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2460
Zitat von Leto_II. im Beitrag #2453
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2451
Zitat von Joachim Baum im Beitrag #2445
Zitat von Landegaard im Beitrag #2440


:) Hier scheint mir auch ein Quell der Schwierigkeit. Die biologischen Unterschiede zwischen beiden Paaren muss man nur zur Kenntnis nehmen. Ich kenne niemanden, der damit Probleme hat. Sie?
Welche weiteren Unterschiede könnten Sie meinen, die da Schwierigkeiten machen könnten? Rechtliche? Und schon fangen sie an, die Schwierigkeiten. Sie müssen sich ja nur anschauen, wie da argumentiert wird. Da werden Unterschiede herbeifabuliert, wo keine sind. Von den biologischen spricht da niemand. Meistens jedenfalls nicht, es sei denn, es geht um die "Unnatürlichkeit" der gleichgeschlechtlichen Beziehung. Auch so eine Schwierigkeit ;)

Eben. "Natürlich" und "Unnatürlich" sind rein kulturell entstandene Begriffe und variieren von Ethnie zu Ethnie und sogar innerhalb einzelner Ethnien. Diese Begriffe werden natürlich :-) gerne von Ideologien vereinnahmt und definiert. Die Natur als solche braucht diese Begriffe nicht, ist doch nach ihrem logischen Verständnis schlichtweg alles "natürlich" weil geschaffen bzw. gelebt durch ihre Geschöpfe.
Richtig ist: "Natürlich" und "unnatürlich" sind in der Tat kulturelle Begriffe, was aber nichts über ihre Richtigkeit aussagt. Richtig ist auch, dass die Begriffe "Ehe" und "Familie" zeitlich und örtlich bedingten Änderungen unterworfen waren - so zählten für einen alten Römer die Klienten zur "familia". Richtig ist aber auch, dass keine Gesellschaft bis vor ca. 20 Jahren die Verbindung zweier gleichgeschlechtlicher Menschen als Ehe aufgefasst hat. Bei allen sonstigen Unterschieden von Polygamie bis Polyandrie.

Vieles hat wirklich mit den "schrecklichen Kindern der Neuzeit" zu tun, ihrem bisweilen gestörten Verhältnis zu Traditionen und dem Wunsch, sich permanent eine "neue Gesellschaft" zu basteln.



In meine Kindheit hat man noch auf unehelicher Kinder oder Kinder Geschiedener herabgeschaut, auch wegen der gleichen guten alten Tradition.

Nicht alle Traditionen sind gut, das ist richtig: Menschen- oder Tieropfer waren auch einmal eine Tradition. Dennoch gibt es kulturübergreifend etwas wie ein gemeinsames Ethos und eine anthropologische Grundlage.


Es ist letztlich die gleiche Tradition, Maga, das Familienbild, und abgestraft werden/wurden die, die nichts für ihre Situation können/konnten.

Die letzten Argumente "contra" waren "schwere Niederlage der Menschheit" und "Unwohlsein", m.E. dann doch etwas dürftig. Warum ausgerechnet hier die Tradition so wichtig und weltbewegend sein soll, wäre doch auch mal zu erläutern.
Menschenopfer und die Ablehnung der "Homo-Ehe" auf eine Stufe zu stellen, das hat schon was...

Ansonsten, die Argumente, die swann und ich geliefert haben, wurden beiseite gewischt mit der Behauptung, es seien keine Argumente. Gut, ich will mich nicht wiederholen. Repetitio non delectat.

Was die Kirche angeht, so wurde die Aussage Parolins innerkirchlich angegriffen, als "nicht souverän". Die Streitigkeiten innerhalb der Kirche - früher galt das "Roma locuta, causa finita" - werden als Stärke und Pluralismus gefeiert. Ein katholischer Blogger belehrte mich, dass sich Levitikus nur auf Analsex bezieht, dass Schrift, Tradition und Lehramt keine einheitliche Linie hätten, dass Platon ein Befürworter der Homosexualität war (s. sein "Gastmahl"), dass die jüdische Schriftauslegung viel weiter sei als die katholische, dass die Naturrechtslehre, vor deren Hintergrund man die Aussagen Parolins beurteilen muss, eine Ideologie sei. Du siehst, es tut sich etwas in der Kirche, und keine Verdrehung (bspw. die Haltung Platons) ist verdreht genug, um das zu rechtfertigen, was man rechtfertigen will.

Keine Sorge: Ich sage dir, dass es in spätestens drei Jahren die "Homo-Ehe" auch in Deutschland gibt. Und in fünf Jahren wird das EP Staaten wie Polen, Malta, Italien oder Griechenland verurteilen, die sich dem (noch) entziehen. Der Trend geht in diese Richtung.



zuletzt bearbeitet 02.06.2015 11:10 | nach oben springen

#2465

RE: D & G

in Gesellschaft 02.06.2015 13:12
von Leto_II. | 27.822 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #2464
Zitat von Leto_II. im Beitrag #2463
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2460
Zitat von Leto_II. im Beitrag #2453
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2451
Zitat von Joachim Baum im Beitrag #2445
Zitat von Landegaard im Beitrag #2440


:) Hier scheint mir auch ein Quell der Schwierigkeit. Die biologischen Unterschiede zwischen beiden Paaren muss man nur zur Kenntnis nehmen. Ich kenne niemanden, der damit Probleme hat. Sie?
Welche weiteren Unterschiede könnten Sie meinen, die da Schwierigkeiten machen könnten? Rechtliche? Und schon fangen sie an, die Schwierigkeiten. Sie müssen sich ja nur anschauen, wie da argumentiert wird. Da werden Unterschiede herbeifabuliert, wo keine sind. Von den biologischen spricht da niemand. Meistens jedenfalls nicht, es sei denn, es geht um die "Unnatürlichkeit" der gleichgeschlechtlichen Beziehung. Auch so eine Schwierigkeit ;)

Eben. "Natürlich" und "Unnatürlich" sind rein kulturell entstandene Begriffe und variieren von Ethnie zu Ethnie und sogar innerhalb einzelner Ethnien. Diese Begriffe werden natürlich :-) gerne von Ideologien vereinnahmt und definiert. Die Natur als solche braucht diese Begriffe nicht, ist doch nach ihrem logischen Verständnis schlichtweg alles "natürlich" weil geschaffen bzw. gelebt durch ihre Geschöpfe.
Richtig ist: "Natürlich" und "unnatürlich" sind in der Tat kulturelle Begriffe, was aber nichts über ihre Richtigkeit aussagt. Richtig ist auch, dass die Begriffe "Ehe" und "Familie" zeitlich und örtlich bedingten Änderungen unterworfen waren - so zählten für einen alten Römer die Klienten zur "familia". Richtig ist aber auch, dass keine Gesellschaft bis vor ca. 20 Jahren die Verbindung zweier gleichgeschlechtlicher Menschen als Ehe aufgefasst hat. Bei allen sonstigen Unterschieden von Polygamie bis Polyandrie.

Vieles hat wirklich mit den "schrecklichen Kindern der Neuzeit" zu tun, ihrem bisweilen gestörten Verhältnis zu Traditionen und dem Wunsch, sich permanent eine "neue Gesellschaft" zu basteln.



In meine Kindheit hat man noch auf unehelicher Kinder oder Kinder Geschiedener herabgeschaut, auch wegen der gleichen guten alten Tradition.

Nicht alle Traditionen sind gut, das ist richtig: Menschen- oder Tieropfer waren auch einmal eine Tradition. Dennoch gibt es kulturübergreifend etwas wie ein gemeinsames Ethos und eine anthropologische Grundlage.


Es ist letztlich die gleiche Tradition, Maga, das Familienbild, und abgestraft werden/wurden die, die nichts für ihre Situation können/konnten.

Die letzten Argumente "contra" waren "schwere Niederlage der Menschheit" und "Unwohlsein", m.E. dann doch etwas dürftig. Warum ausgerechnet hier die Tradition so wichtig und weltbewegend sein soll, wäre doch auch mal zu erläutern.
Menschenopfer und die Ablehnung der "Homo-Ehe" auf eine Stufe zu stellen, das hat schon was...


Die "Menschenopfer" waren nicht von mir, das waren "uneheliche Kinder oder Kinder Geschiedener", und, weil es unbedingt archaisch werden sollte, "steinzeitlicher Brautwerbung".

Zitat von Maga-neu im Beitrag #2464
Ansonsten, die Argumente, die swann und ich geliefert haben, wurden beiseite gewischt mit der Behauptung, es seien keine Argumente. Gut, ich will mich nicht wiederholen. Repetitio non delectat.


Die Argumente wurden widerlegt, wiederholt, richtig, Du hast sie nicht einmal wirklich verteidigt.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #2464
Was die Kirche angeht, so wurde die Aussage Parolins innerkirchlich angegriffen, als "nicht souverän". Die Streitigkeiten innerhalb der Kirche - früher galt das "Roma locuta, causa finita" - werden als Stärke und Pluralismus gefeiert. Ein katholischer Blogger belehrte mich, dass sich Levitikus nur auf Analsex bezieht, dass Schrift, Tradition und Lehramt keine einheitliche Linie hätten, dass Platon ein Befürworter der Homosexualität war (s. sein "Gastmahl"), dass die jüdische Schriftauslegung viel weiter sei als die katholische, dass die Naturrechtslehre, vor deren Hintergrund man die Aussagen Parolins beurteilen muss, eine Ideologie sei. Du siehst, es tut sich etwas in der Kirche, und keine Verdrehung (bspw. die Haltung Platons) ist verdreht genug, um das zu rechtfertigen, was man rechtfertigen will.


Kirchens befassen sich jedenfalls viel mehr mit Homosexualität, als die Bibel quantitativ nahe legt.:)

Bei den Alten Griechen kann man sich da so sicher nicht sein, vieles ist da im Laufe der Zeit idealisiert worden, siehe auch "Platonische Liebe".

Zitat von Maga-neu im Beitrag #2464
Keine Sorge: Ich sage dir, dass es in spätestens drei Jahren die "Homo-Ehe" auch in Deutschland gibt. Und in fünf Jahren wird das EP Staaten wie Polen, Malta, Italien oder Griechenland verurteilen, die sich dem (noch) entziehen. Der Trend geht in diese Richtung.


Und? Warum geht dann mal wieder das Abendland unter, nur weil eine Minderheit ein paar Rechte mehr hat? Weder evolutionär noch inflationär ist da viel zu erwarten.


Ich kann Landes Probleme mit Dir bei diesem Thema gut nachvollziehen, denn üblicherweise bist Du ein Mann der Argumentation, hier, und eigentlich nur hier, aber nicht wirklich.


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#2466

RE: D & G

in Gesellschaft 02.06.2015 14:05
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #2465
Und? Warum geht dann mal wieder das Abendland unter, nur weil eine Minderheit ein paar Rechte mehr hat? Weder evolutionär noch inflationär ist da viel zu erwarten.


Ich kann Landes Probleme mit Dir bei diesem Thema gut nachvollziehen, denn üblicherweise bist Du ein Mann der Argumentation, hier, und eigentlich nur hier, aber nicht wirklich.

Okay, belassen wir es dabei. Nur so viel: Ich gönne jedem sein privates Glück, und ein Zustand, der vor allem durch Pflichten, aber nicht durch Rechte definiert ist, ist auch nicht wirklich zufriedenstellend.


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#2467

RE: D & G

in Gesellschaft 02.06.2015 14:59
von Leto_II. | 27.822 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #2466
Zitat von Leto_II. im Beitrag #2465
Und? Warum geht dann mal wieder das Abendland unter, nur weil eine Minderheit ein paar Rechte mehr hat? Weder evolutionär noch inflationär ist da viel zu erwarten.


Ich kann Landes Probleme mit Dir bei diesem Thema gut nachvollziehen, denn üblicherweise bist Du ein Mann der Argumentation, hier, und eigentlich nur hier, aber nicht wirklich.

Okay, belassen wir es dabei.


Schade.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #2466
Nur so viel: Ich gönne jedem sein privates Glück, und ein Zustand, der vor allem durch Pflichten, aber nicht durch Rechte definiert ist, ist auch nicht wirklich zufriedenstellend.


Um nichts anderes geht es mir.


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#2468

RE: D & G

in Gesellschaft 02.06.2015 15:43
von Landegaard | 21.065 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #2451
Zitat von Joachim Baum im Beitrag #2445
Zitat von Landegaard im Beitrag #2440


:) Hier scheint mir auch ein Quell der Schwierigkeit. Die biologischen Unterschiede zwischen beiden Paaren muss man nur zur Kenntnis nehmen. Ich kenne niemanden, der damit Probleme hat. Sie?
Welche weiteren Unterschiede könnten Sie meinen, die da Schwierigkeiten machen könnten? Rechtliche? Und schon fangen sie an, die Schwierigkeiten. Sie müssen sich ja nur anschauen, wie da argumentiert wird. Da werden Unterschiede herbeifabuliert, wo keine sind. Von den biologischen spricht da niemand. Meistens jedenfalls nicht, es sei denn, es geht um die "Unnatürlichkeit" der gleichgeschlechtlichen Beziehung. Auch so eine Schwierigkeit ;)

Eben. "Natürlich" und "Unnatürlich" sind rein kulturell entstandene Begriffe und variieren von Ethnie zu Ethnie und sogar innerhalb einzelner Ethnien. Diese Begriffe werden natürlich :-) gerne von Ideologien vereinnahmt und definiert. Die Natur als solche braucht diese Begriffe nicht, ist doch nach ihrem logischen Verständnis schlichtweg alles "natürlich" weil geschaffen bzw. gelebt durch ihre Geschöpfe.
Richtig ist: "Natürlich" und "unnatürlich" sind in der Tat kulturelle Begriffe, was aber nichts über ihre Richtigkeit aussagt. Richtig ist auch, dass die Begriffe "Ehe" und "Familie" zeitlich und örtlich bedingten Änderungen unterworfen waren - so zählten für einen alten Römer die Klienten zur "familia". Richtig ist aber auch, dass keine Gesellschaft bis vor ca. 20 Jahren die Verbindung zweier gleichgeschlechtlicher Menschen als Ehe aufgefasst hat. Bei allen sonstigen Unterschieden von Polygamie bis Polyandrie.

Vieles hat wirklich mit den "schrecklichen Kindern der Neuzeit" zu tun, ihrem bisweilen gestörten Verhältnis zu Traditionen und dem Wunsch, sich permanent eine "neue Gesellschaft" zu basteln.



Auch dieses Argument ist seit dem letzten Mal nicht besser geworden. Es liest sich noch immer so, dass Du den Zeiten hinterher trauerst, in denen die Unterdrückung und Ächtung der Homosexuellen noch gut genug funktioniert hat, dass sie sich nicht trauten, für ihre Rechte an die Öffentlichkeit zu gehen.

Natürlich war die Homosexualität vorher auch schon. Diese Definition kann die Kultur gar nicht für sich reklamieren, es ist noch immer die Natur die sagt, was natürlich ist und was nicht.

Es wird also mit dem Wegfall einer Unterdrückung keine neue Gesellschaft gebastelt, sondern ihr natürlicher Zustand hergestellt. Wenn wir von "gestört" sprechen, müssen wir wohl mal dahin schauen, wo die eigene Homophobie Sachargumente erfindet, die keine sind und trotz sachlicher Widerlegung darauf beharren lässt.

Hier muss vor lauter Verzweiflung schon die "Tradition" herhalten. Also die der Unterdrückung von Minderheiten. Na dann.



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#2469

RE: D & G

in Gesellschaft 02.06.2015 17:23
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #2468
Auch dieses Argument ist seit dem letzten Mal nicht besser geworden. Es liest sich noch immer so, dass Du den Zeiten hinterher trauerst, in denen die Unterdrückung und Ächtung der Homosexuellen noch gut genug funktioniert hat, dass sie sich nicht trauten, für ihre Rechte an die Öffentlichkeit zu gehen.

Tue ich nicht, und "gestört", "abnorm" oder "anomal" habe ich nie benutzt und auch nie gedacht. Es liest sich auch nicht so, wenn man es nüchtern betrachtet.



zuletzt bearbeitet 02.06.2015 17:24 | nach oben springen

#2470

RE: D & G

in Gesellschaft 02.06.2015 22:04
von guylux (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #2461
Zitat von guylux im Beitrag #2454
Eine Niederlage für die Menschheit sehe Ich eher in den Vertuschungen der RKK bezüglich der Taten pädophiler Priester .
Kein Dissens, wenngleich auch das kein Spezifikum der katholischen Kirche ist. S. die UN und die frz. Blauhelme.


Point taken .
Aber Maga , mal ehrlich : Wenn ein kleines Land wie Irland die Homoehe erlaubt , ist es doch wirklich grotesk von einer Niederlage für die Menschheit zu reden . Da fehlt doch einfach das Verhältnis und genau das ist es , was dem Herrn Paolini vorzuwerfen ist .


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#2471

RE: D & G

in Gesellschaft 02.06.2015 23:52
von Leto_II. | 27.822 Beiträge

Zitat von guylux im Beitrag #2470
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2461
Zitat von guylux im Beitrag #2454
Eine Niederlage für die Menschheit sehe Ich eher in den Vertuschungen der RKK bezüglich der Taten pädophiler Priester .
Kein Dissens, wenngleich auch das kein Spezifikum der katholischen Kirche ist. S. die UN und die frz. Blauhelme.


Point taken .
Aber Maga , mal ehrlich : Wenn ein kleines Land wie Irland die Homoehe erlaubt , ist es doch wirklich grotesk von einer Niederlage für die Menschheit zu reden . Da fehlt doch einfach das Verhältnis und genau das ist es , was dem Herrn Paolini vorzuwerfen ist .


Wenn Du Dir die Abtreibungsdebatte gerade ich Irland anschaust, ist das aus katholischer Sicht wahrscheinlich so, denn kaum ein Land das so katholisch gewesen ist, wie Irland. Für die RKK ist das schon eine deftige Niederlage.


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#2472

RE: D & G

in Gesellschaft 02.06.2015 23:54
von Leto_II. | 27.822 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #2461
Zitat von guylux im Beitrag #2454
Eine Niederlage für die Menschheit sehe Ich eher in den Vertuschungen der RKK bezüglich der Taten pädophiler Priester .
Kein Dissens, wenngleich auch das kein Spezifikum der katholischen Kirche ist. S. die UN und die frz. Blauhelme.


Von der FIFA wird die FIFA auch ganz tüchtig mit der UNO verglichen.:)


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#2473

RE: D & G

in Gesellschaft 03.06.2015 00:33
von Landegaard | 21.065 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #2469
Zitat von Landegaard im Beitrag #2468
Auch dieses Argument ist seit dem letzten Mal nicht besser geworden. Es liest sich noch immer so, dass Du den Zeiten hinterher trauerst, in denen die Unterdrückung und Ächtung der Homosexuellen noch gut genug funktioniert hat, dass sie sich nicht trauten, für ihre Rechte an die Öffentlichkeit zu gehen.

Tue ich nicht, und "gestört", "abnorm" oder "anomal" habe ich nie benutzt und auch nie gedacht. Es liest sich auch nicht so, wenn man es nüchtern betrachtet.


Doch, das ist inhaltlich Dein Argument. Früher war besser, weil die Homos Homos waren und dabei die Fresse gehalten haben. Du musst Dir, wenn Du Dich dieses Arguments bedienst, schon über die Gründe im Klaren sein, warum sie die Fresse hielten. Es sei denn, Du denkst, Homos sind ein Phänomen der Moderne. Was noch trauriger wäre.

Was die Abnormintät betrifft, so sagtest Du auch das, halt mit anderen Worten, aber deshalb nicht minder verständlich. Ich mag nicht glauben, dass Du nicht weißt, was Du sagst, wenn Du es tust, aber vielleicht greift in Punkto Glaubensfragen ja tatsächlich ein Teil, der die Ration überstimmt. Dann aber sollte man das, was Du in diesem Fall von Dir gibst, prinzipiell nicht ernst nehmen.

Dazu bin ich allerdings nicht bereit, wenn Maga an einem Beitrag steht. Das Problem bei Leuten, deren Aussagen ich gemeinhin ernst nehme. :)



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#2474

RE: D & G

in Gesellschaft 03.06.2015 09:12
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von guylux im Beitrag #2470
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2461
Zitat von guylux im Beitrag #2454
Eine Niederlage für die Menschheit sehe Ich eher in den Vertuschungen der RKK bezüglich der Taten pädophiler Priester .
Kein Dissens, wenngleich auch das kein Spezifikum der katholischen Kirche ist. S. die UN und die frz. Blauhelme.


Point taken .
Aber Maga , mal ehrlich : Wenn ein kleines Land wie Irland die Homoehe erlaubt , ist es doch wirklich grotesk von einer Niederlage für die Menschheit zu reden . Da fehlt doch einfach das Verhältnis und genau das ist es , was dem Herrn Paolini vorzuwerfen ist .


Zum einen ist es die Tatsachen, von Leto beschrieben, dass Irland bis in die 70er Jahre als katholischer als der Vatikan, als päpstlicher als der Papst galt. Zum anderen begründet die Kirche ihre Ablehnung ja nicht nur, wie die Evangelikalen, mit der Bibel, sondern vor allem mit dem Naturrecht. Dies gilt aber nach katholischer Lehre für alle Menschen.

Nun ja, Europa ist inzwischen entchristlicht und auch entkirchlicht. Es wird weiter den Weg gehen, den es eingeschlagen hat, obwohl nicht ausgeschlossen ist, dass es in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren ein anderes Extrem wählen wird. Und Europa, genauer gesagt die EU, wird sich selbst zum Maßstab nehmen und missionieren, obwohl es ein Kontinent in voller Dekadenz ist. Dekadenz bedeutet ja nicht einfach nur Sittenverfall: Politische, wirtschaftliche und demographische Verhältnisse sind auch betroffen. Demographisch verliert Europa, wirtschaftlich stagniert es, politisch befindet es sich, auch als Gemeinschaft, nicht auf "Augenhöhe" mit den USA oder China. Macht nichts, unsere Politiker werden weiterhin die EU als Modell für die Welt preisen, ihre Form von "am europäischen Wesen soll dereinst die Welt genesen".

Und die deutsche Kirche? Wo sind Bischöfe wie der "Löwe von Münster" Kardinal von Galen, ein sehr konservativer und romtreuer Geistlicher, die die Stimme erheben, auch wenn es unbequem ist und einem Feindschaft einträgt? Wo Leute wie Erzbischof Dyba? Betretenes Schweigen, vorsichtiges Distanzieren und Wegducken sind angesagt...


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#2475

RE: D & G

in Gesellschaft 03.06.2015 10:03
von guylux (gelöscht)
avatar

Zitat von Leto_II. im Beitrag #2471
Zitat von guylux im Beitrag #2470
Zitat von Maga-neu im Beitrag #2461
Zitat von guylux im Beitrag #2454
Eine Niederlage für die Menschheit sehe Ich eher in den Vertuschungen der RKK bezüglich der Taten pädophiler Priester .
Kein Dissens, wenngleich auch das kein Spezifikum der katholischen Kirche ist. S. die UN und die frz. Blauhelme.


Point taken .
Aber Maga , mal ehrlich : Wenn ein kleines Land wie Irland die Homoehe erlaubt , ist es doch wirklich grotesk von einer Niederlage für die Menschheit zu reden . Da fehlt doch einfach das Verhältnis und genau das ist es , was dem Herrn Paolini vorzuwerfen ist .


Wenn Du Dir die Abtreibungsdebatte gerade ich Irland anschaust, ist das aus katholischer Sicht wahrscheinlich so, denn kaum ein Land das so katholisch gewesen ist, wie Irland. Für die RKK ist das schon eine deftige Niederlage.

Klar ist es für die RKK eine deftige Niederlage , nur ist 1. die RKK nicht die Menschheit und 2. ein grosser Teil der RKK Mitglieder mit dem Resultat einverstanden ( sonst wäre es ja nicht so entstanden ) .


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