#651

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 19:33
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #643
Zitat von Maga-neu im Beitrag #636
Zitat von Hans Bergman im Beitrag #634
Zitat von Maga-neu im Beitrag #628
...So naiv bin ich nicht, dass ich die Rückkehr zur "Nationalstaatsglückseligkeit" für möglich oder auch nur für wünschenswert halte. Eine differenzierte Gemeinschaft, die in einigen Bereichen deutlich abspeckt, in anderen Bereichen hingegen die Kooperation verstärkt...

Soweit es einen Nationalismus betrifft, ist es auch alles andere als wünschenswert.
Die EU ist aber so etwas wie ein Versuch von mehreren Familien, eine enge Gemeinschaft zu bilden. Das funktioniert aber nicht.
Die einen wollen einfach nicht, dass der Nachbar mit dreckigen Schuhen durch ihr Haus läuft, die anderen wollen nicht für die Schulden des anderen aufkommen, der sein Geld im Kasino verzockt hat. Und wenn eine der Familien Klassik liebt, dann hat sie auch keine Lust, mit den anderen unter Zwang auf ein Rock-Konzert zu gehen.
Die nationale Gemeinschaft wird es immer geben, solange es Familien gibt, und solange sie patriotisch ist und wie in der Nachkriegszeit zur Versöhnung und Freundschaft geführt hat (Frankreich/Deutschland etc.) ist sie auch ein Vorteil für alle.
Der Versuch, nationale Eigenschaften einzuebnen, so wie es die EU will, wird nicht funktionieren. Gerade in einer Welt, in der alles indvidualisiert wird.
Als Partner gemeinsame Standards entwickeln ist etwas ganz anderes, als ein Korsett anzulegen, das einen keinen Raum mehr zum Atmen lässt.
Eine knappe Mehrheit der Briten hat sich gegen das Korsett entschieden.
Die Sozialpolitik ist natürlich eine genuine Angelegenheit der Nationalstaaten, deswegen ist die Idee einer europäischen Arbeitslosenversicherung auch Mist. Ebenso die Idee einer europäischen Armee, die dann auch noch gegen die USA, China und Russland in Stellung gebracht werden soll und die eine Ansammlung der Schwäche, nicht der Stärke wäre. Man muss schon megaloman veranlagt sein und sich für Jupiter halten, um so einen Schwachsinn in die Welt zu blasen.



Ich würde das mal gerne trennen. Eine gemeinsame Sozialpolitik kann es schon nicht geben, weil es keinen gemeinsame Basis für eine europäische Normleistung gibt. Unabhängig davon müssten alle nationalen Sozialsysteme (da liegen sie nun mal) auf EU-Ebene gehoben werden.. Einnahmen wie Ausgaben... Sehr witzig...

Der Fall liegt anders bei der Idee einer EU-Verteidigung. Hier gibt es ein gemeinsames Interesse und einen Standard, den die Verteidigung erfüllen muss. Beides am Status Quo innerhalb der NATO ablesbar.

Eine Ansammlung von Schwäche ist das aktuell ja nur deshalb, weil sich bisher ohnehin alle auf die USA verlassen haben. Dass das ohne eine USA strukturell anders laufen muss, dürfte klar sein.

Ich halte daher letzteres für deutlich eher realisierbar als ersteres.
Landi, die EU ist ein Verbund von Nationalstaaten mit einem gemeinsamen Binnenmarkt. Nicht mehr, nicht weniger.
Was das Thema gemeinsame Verteidigung angeht, so habe ich meine Diss. darüber geschrieben. Die Probleme kann ich auflisten:
1. Unterschiedliche Sprachen - man kann es machen wie im Habsburger Reich mit einer Militärsprache (Deutsch). Ich glaube aber nicht, dass man sich auf eine wird verständigen können.
2. Unterschiedliche Militärdoktrinen - man vergisst, dass Frankreich lange Zeit außerhalb der militärischen Strukturen der NATO war.
3. Nicht alle EU-Staaten gehören der NATO an.
4. Die Osteuropäer werden den Teufel tun, sich von Deutschen und Franzosen statt von Amerikanern verteidigen zu lassen.
5. Wer soll den Oberbefehl im Krisenfall haben? Die Vorstellung, ein europäischer Amtsträger (in Form einer Art Europa-Präsident) würde die Befehlsgewalt ausüben, ist illusorisch. Sie ist so illusorisch wie die Vorstellung, eine gemeinsame Währung würde die Haushaltspolitiken der Mitgliedsländer "harmonisieren". Das Ergebnis sehen wir jetzt beim Euro.



zuletzt bearbeitet 17.01.2019 19:42 | nach oben springen

#652

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 19:39
von nahal | 24.479 Beiträge

Zitat von Corto im Beitrag #645
Solange es 20 verschiedene Muttersprachen in Europa gibt, werden die Nationalstaaten bleiben. Die Sprache ist das, was Menschen zualleroberst verbindet und sinnvolle politische und gesellschaftliche Einheiten schafft. Daran hat auch die Gemeinschaftswährung nicht das geringste geändert und die brüsseler Bürokratur schon 3x nicht.


Na, dann sag mal einem Schweitzer, er sei Deutscher.


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#653

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 19:41
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #650
Die Vereinigten Staaten von Europa koennen garnicht schnell genug kommen. Den Menschen in Europa zuliebe.

Danke, wir verzichten. Einen weiteren Superstaat brauchen wir nicht. Eine aus der Kontrolle geratene Superbürokratie auch nicht. Das meiste kann man über intergouvernmentale Zusammenarbeit regeln.
btw, auch kein nennenswerter Politiker hierzulande wagt es, von den "Vereinigten Staaten von Europa" zu sprechen, aus Angst, von den Wählern abgestraft zu werden. (Man streut den Leuten lieber Sand in die Augen und verfährt nach Salamitaktik: Zitat Juncker: "Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt." http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15317086.html)

Das Problem sind in diesem Fall gar nicht so sehr die Sprachen - die Schweiz ist eine Nation mit vier Sprachen -, sondern dass sich die Bürger der Nationalstaaten nicht als "Europäer" fühlen - die anywheres mal ausgenommen, die in keinem Staat mehr als 10% stellen. Die fühlen sich auch weniger als Europäer denn als Weltbürger, und dementsprechend wären die Vereinigten Staaten von Europa nur die Vorstufe zum Weltstaat.


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#654

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 19:47
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

https://www.youtube.com/watch?v=RH3GqvI3gWY

Sehenswert, wie die Einschätzung ist, sollte das (Un)denkbare geschehen und der Brexit tatsächlich "verschrottetet" werden. Piers Morgan, ein Remainer, warnt vor einer solchen Missachtung eines demokratischen Votums.

Am besten die Briten machen es mit diesen Verschrottern à la Blair so wie die Italiener mit ihrem "rottamatore" (Verschrotter) Matteo Renzi und verschrotten sie...


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#655

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 20:03
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #653
Zitat von Willie im Beitrag #650
Die Vereinigten Staaten von Europa koennen garnicht schnell genug kommen. Den Menschen in Europa zuliebe.

Danke, wir verzichten.

Wer auch immer "wir" zu sein glaubt -am Ende wird ein "wir" den Prozess nicht aufhalten.



zuletzt bearbeitet 17.01.2019 20:03 | nach oben springen

#656

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 20:03
von Nadine | 3.633 Beiträge

Die EU braucht dringend Demokratie.


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#657

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 20:11
von Willie (gelöscht)
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"Gibt es einen No-Deal-Brexit, bin ich lieber Brite in Deutschland als Brite in Großbritannien."

Brexit und die Folgen
"...dann bin ich lieber Brite in Deutschland als Brite in Großbritannien"
Die britische Brexit-Politik ist festgefahren. Was bedeutet das für die Briten in Deutschland? Politblogger Jon Worth lebt hier - und spricht über die Probleme, die auf ihn zukommen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1248386.html


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#658

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 20:18
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #655
Zitat von Maga-neu im Beitrag #653
Zitat von Willie im Beitrag #650
Die Vereinigten Staaten von Europa koennen garnicht schnell genug kommen. Den Menschen in Europa zuliebe.

Danke, wir verzichten.

Wer auch immer "wir" zu sein glaubt -am Ende wird ein "wir" den Prozess nicht aufhalten.
Toll, besser konntest du das fundamental Undemokratische an dieser Weltsicht nicht belegen. :-)
btw, "wir" ist weder ein pluralis maiestatis noch ein pluralis modestiae (so bescheiden bin ich nicht), sondern die Mehrzahl der Bürger der Nationalstaaten, die diese Form der Vereinigung nicht wünschen. Egal, was sie wünschen, das zählt nicht.



zuletzt bearbeitet 17.01.2019 20:18 | nach oben springen

#659

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 20:42
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #658
Zitat von Willie im Beitrag #655
Zitat von Maga-neu im Beitrag #653
Zitat von Willie im Beitrag #650
Die Vereinigten Staaten von Europa koennen garnicht schnell genug kommen. Den Menschen in Europa zuliebe.

Danke, wir verzichten.

Wer auch immer "wir" zu sein glaubt -am Ende wird ein "wir" den Prozess nicht aufhalten.
Toll, besser konntest du das fundamental Undemokratische an dieser Weltsicht nicht belegen. :-)
btw, "wir" ist weder ein pluralis maiestatis noch ein pluralis modestiae (so bescheiden bin ich nicht), sondern die Mehrzahl der Bürger der Nationalstaaten, die diese Form der Vereinigung nicht wünschen. Egal, was sie wünschen, das zählt nicht.

Du wuerdest vielleicht gerne fuer die Mehrzahl der Buerger der Nationalstaaten sprechen -nur leider kannst du es nicht.
Egal, was sie wuenschen -denn du behauptest hier "was sie wuenschen". Fertig:-))))

Ein kleiner Tip: Ich schrieb von einem "Prozess". Damit meine ich einen quasi automatisch ablaufenden Prozess. Fast frei von kleinen politischen Raenkespielchen. Genaugenommen, einem Prozess, dessen Einfluesse weit vielfaeltiger und maechtiger sind, als nationale Gefuehlsduseleien einiger ewiggestriger, sich selbstbezeichnende "Konservativer". Einfluesse des Lebens, der Lebensqualitaet, des Wohlstandes, der Sicherheit, der Weltwirtschaft, der Finanzwirtschaft und wirtschaftlichen Ueberlebens in Freiheit und so weiter und so fort.
Probleme und Herausforderungen der Zukunft, die zu immer groesseren Zusammenschluessen zwingen. Etwaige konservative Selbstverweigerungen koennen den Prozess vielleicht hier und da mal kurzfristig ein wenig verlangsamen, aber aufhalten koennen sie ihn nicht.

Ich weiss dass so mancher keinerlei Vorstellungen davon hat, wovon ich schreibe und dennoch ist es so. Der besagte Prozess richtet sich auch da nicht danach, was einzelne nicht begreifen oder partout nicht wahrhaben wollen. Es ist ein weltweiter Prozess eben.

Eine Denkhilfe: Wer nur als ein Beispiel sich die Geschichte Europas der letzten 170 Jahre mal betrachtet, der kann den Prozess eigentlich da schon ganz gut erkennen. Sollte man meinen. Aber natuerlich, manche sehen eben den Wald vor lauter Baeumen auch da nicht.
Und yep, einige Bayern haben auch heute die damalige Eindeutschung (:-)), damals in 1871, noch nicht ganz verkraftet -und dennoch gibt es da kein realistisches zurueck mehr. Wenn sie auch gerne immer noch mal gewisse Politiker mit diesbezueglich grossen Klappen fuer sich waehlen, aber ausser ein paar Laecherlichkeiten kommt dabei nichts richtiges mehr heraus. Volksvergnuegen und Gefuehlsduselei halt. Zur Selbstbestaetigung, dass man "noch was ist", das ist alles.:-)



zuletzt bearbeitet 17.01.2019 21:22 | nach oben springen

#660

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 21:04
von Nadine | 3.633 Beiträge

Die Briten haben eine blutrünstige Vergangenheit.


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#661

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 21:22
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #646
Zitat von Corto im Beitrag #645
Solange es 20 verschiedene Muttersprachen in Europa gibt, werden die Nationalstaaten bleiben. Die Sprache ist das, was Menschen zualleroberst verbindet und sinnvolle politische und gesellschaftliche Einheiten schafft. Daran hat auch die Gemeinschaftswährung nicht das geringste geändert und die brüsseler Bürokratur schon 3x nicht.

Es gibt viele Nationen mit mehr als einer Muttersprache. Auch in Europa -das UK ist ja auch eine davon. Und es gibt Menschen, die koennen durchaus mehr als ein Sprache beherrschen. Es ist eine Frage der Bildung hauptsaechlich, aber natuerlich auch eine Frage des wollens und das erkennens des Nutzens.
Wer sich bewusst Scheuklappen anlegt und nur wie die Hobbits sein Shire wahrnehmen will, dem entgeht natuerlich auch dass die Welt eben nicht Middle Earth ist, sondern rund -und recht klein. Mit der Tendenz zunehmend kleiner werdend -natuerlich nicht physikalisch, sondern funktional. Und ganz besonders kommunikativ.


Die letzte Nation, die mehr als eine Sprache hatte und daher auch krachend gescheitert ist, das war Jugoslawien.
Auch eine Sowietunion konnte nicht zusammengehalten werden, außer mit Gewalt.
Die Länder der EU versucht man, mit dem Knebel des Kapitalismus zusammenzuhalten, so wie es in den USA der Fall war. Dort wurde sogar mit einem langen grausamen Bürgerkrieg der wirtschaftliche Zusammenhalt für einen großen Teil der Bevölkerung erzwungen (weshalb sich diese Witzbolde auch "The Land of the Free" nennen; immerhin hatten sie die freie Wahl zu sterben oder klein beizugeben).
Es gibt KEINE Nation, die mehrere Muttersprachen hat, nur Nationen, in denen mehrere verschiedene Sprachen gesprochen werden. Es sind in der jeweiligen Nation nur unterschiedliche Menschen, die eine unterschiedliche Muttersprache haben.
Ein Unterschied, den jeder verstehen sollte, der weiß, wieviele leibliche Mütter ein Mensch haben kann. Wer zweisprachig aufwächst, mag da ein Sonderfall sein.
Und eine Fremdsprache zu beherrschen und den Nutzen darin zu sehen, ist nicht ungewöhnlich: Der Nutzen darin besteht, mit Menschen anderer Nationen kommunizieren zu können und daraus wirtschaftliche Vorteile zu ziehen.



zuletzt bearbeitet 17.01.2019 21:25 | nach oben springen

#662

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 22:08
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #659
Zitat von Maga-neu im Beitrag #658
Zitat von Willie im Beitrag #655
Zitat von Maga-neu im Beitrag #653
Zitat von Willie im Beitrag #650
Die Vereinigten Staaten von Europa koennen garnicht schnell genug kommen. Den Menschen in Europa zuliebe.

Danke, wir verzichten.

Wer auch immer "wir" zu sein glaubt -am Ende wird ein "wir" den Prozess nicht aufhalten.
Toll, besser konntest du das fundamental Undemokratische an dieser Weltsicht nicht belegen. :-)
btw, "wir" ist weder ein pluralis maiestatis noch ein pluralis modestiae (so bescheiden bin ich nicht), sondern die Mehrzahl der Bürger der Nationalstaaten, die diese Form der Vereinigung nicht wünschen. Egal, was sie wünschen, das zählt nicht.

Du wuerdest vielleicht gerne fuer die Mehrzahl der Buerger der Nationalstaaten sprechen -nur leider kannst du es nicht.
Egal, was sie wuenschen -denn du behauptest hier "was sie wuenschen". Fertig:-))))

Ein kleiner Tip: Ich schrieb von einem "Prozess". Damit meine ich einen quasi automatisch ablaufenden Prozess. Fast frei von kleinen politischen Raenkespielchen. Genaugenommen, einem Prozess, dessen Einfluesse weit vielfaeltiger und maechtiger sind, als nationale Gefuehlsduseleien einiger ewiggestriger, sich selbstbezeichnende "Konservativer". Einfluesse des Lebens, der Lebensqualitaet, des Wohlstandes, der Sicherheit, der Weltwirtschaft, der Finanzwirtschaft und wirtschaftlichen Ueberlebens in Freiheit und so weiter und so fort.
Probleme und Herausforderungen der Zukunft, die zu immer groesseren Zusammenschluessen zwingen. Etwaige konservative Selbstverweigerungen koennen den Prozess vielleicht hier und da mal kurzfristig ein wenig verlangsamen, aber aufhalten koennen sie ihn nicht.

Ich weiss dass so mancher keinerlei Vorstellungen davon hat, wovon ich schreibe und dennoch ist es so. Der besagte Prozess richtet sich auch da nicht danach, was einzelne nicht begreifen oder partout nicht wahrhaben wollen. Es ist ein weltweiter Prozess eben.

Eine Denkhilfe: Wer nur als ein Beispiel sich die Geschichte Europas der letzten 170 Jahre mal betrachtet, der kann den Prozess eigentlich da schon ganz gut erkennen. Sollte man meinen. Aber natuerlich, manche sehen eben den Wald vor lauter Baeumen auch da nicht.
Und yep, einige Bayern haben auch heute die damalige Eindeutschung (:-)), damals in 1871, noch nicht ganz verkraftet -und dennoch gibt es da kein realistisches zurueck mehr. Wenn sie auch gerne immer noch mal gewisse Politiker mit diesbezueglich grossen Klappen fuer sich waehlen, aber ausser ein paar Laecherlichkeiten kommt dabei nichts richtiges mehr heraus. Volksvergnuegen und Gefuehlsduselei halt. Zur Selbstbestaetigung, dass man "noch was ist", das ist alles.:-)



Geschichte ist kontingent, sprich offen. Die Geschichtsteleologien liegen hinter uns; Nante kann dir sagen, was aus der marxistischen Geschichtsteleologie geworden ist. Möglich, dass es den europäischen Superstaat gibt. Wahrscheinlicher angesichts der rezenten Entwicklungen in UK, Frankreich, Italien, Griechenland und Osteuropa ist, dass das Ganze krachend scheitert und implodiert wie die UdSSR. Oder dass man sich irgendwie weiter durchwurstelt. (Im "muddling through" oder "arrangiarsi" sind die Briten und Italiener allerdings besser als die Deutschen und Franzosen...)



zuletzt bearbeitet 17.01.2019 22:13 | nach oben springen

#663

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 22:09
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Nadine im Beitrag #660
Die Briten haben eine blutrünstige Vergangenheit.
Die Amerikaner auch, die Franzosen auch, die Belgier auch, die Spanier und Portugiesen auch, die Italiener auch; von den Deutschen wollen wir hier lieber nicht reden.


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#664

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 22:11
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Hans Bergman im Beitrag #661
Ein Unterschied, den jeder verstehen sollte, der weiß, wieviele leibliche Mütter ein Mensch haben kann. Wer zweisprachig aufwächst, mag da ein Sonderfall sein.

Nicht unbedingt: In Deutschland fühle ich mich ziemlich italienisch, aber wenn ich in Italien bin, merke ich, wie deutsch ich eigentlich denke.


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#665

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 22:19
von Landegaard | 21.063 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #651
Zitat von Landegaard im Beitrag #643
Zitat von Maga-neu im Beitrag #636
Zitat von Hans Bergman im Beitrag #634
Zitat von Maga-neu im Beitrag #628
...So naiv bin ich nicht, dass ich die Rückkehr zur "Nationalstaatsglückseligkeit" für möglich oder auch nur für wünschenswert halte. Eine differenzierte Gemeinschaft, die in einigen Bereichen deutlich abspeckt, in anderen Bereichen hingegen die Kooperation verstärkt...

Soweit es einen Nationalismus betrifft, ist es auch alles andere als wünschenswert.
Die EU ist aber so etwas wie ein Versuch von mehreren Familien, eine enge Gemeinschaft zu bilden. Das funktioniert aber nicht.
Die einen wollen einfach nicht, dass der Nachbar mit dreckigen Schuhen durch ihr Haus läuft, die anderen wollen nicht für die Schulden des anderen aufkommen, der sein Geld im Kasino verzockt hat. Und wenn eine der Familien Klassik liebt, dann hat sie auch keine Lust, mit den anderen unter Zwang auf ein Rock-Konzert zu gehen.
Die nationale Gemeinschaft wird es immer geben, solange es Familien gibt, und solange sie patriotisch ist und wie in der Nachkriegszeit zur Versöhnung und Freundschaft geführt hat (Frankreich/Deutschland etc.) ist sie auch ein Vorteil für alle.
Der Versuch, nationale Eigenschaften einzuebnen, so wie es die EU will, wird nicht funktionieren. Gerade in einer Welt, in der alles indvidualisiert wird.
Als Partner gemeinsame Standards entwickeln ist etwas ganz anderes, als ein Korsett anzulegen, das einen keinen Raum mehr zum Atmen lässt.
Eine knappe Mehrheit der Briten hat sich gegen das Korsett entschieden.
Die Sozialpolitik ist natürlich eine genuine Angelegenheit der Nationalstaaten, deswegen ist die Idee einer europäischen Arbeitslosenversicherung auch Mist. Ebenso die Idee einer europäischen Armee, die dann auch noch gegen die USA, China und Russland in Stellung gebracht werden soll und die eine Ansammlung der Schwäche, nicht der Stärke wäre. Man muss schon megaloman veranlagt sein und sich für Jupiter halten, um so einen Schwachsinn in die Welt zu blasen.



Ich würde das mal gerne trennen. Eine gemeinsame Sozialpolitik kann es schon nicht geben, weil es keinen gemeinsame Basis für eine europäische Normleistung gibt. Unabhängig davon müssten alle nationalen Sozialsysteme (da liegen sie nun mal) auf EU-Ebene gehoben werden.. Einnahmen wie Ausgaben... Sehr witzig...

Der Fall liegt anders bei der Idee einer EU-Verteidigung. Hier gibt es ein gemeinsames Interesse und einen Standard, den die Verteidigung erfüllen muss. Beides am Status Quo innerhalb der NATO ablesbar.

Eine Ansammlung von Schwäche ist das aktuell ja nur deshalb, weil sich bisher ohnehin alle auf die USA verlassen haben. Dass das ohne eine USA strukturell anders laufen muss, dürfte klar sein.

Ich halte daher letzteres für deutlich eher realisierbar als ersteres.
Landi, die EU ist ein Verbund von Nationalstaaten mit einem gemeinsamen Binnenmarkt. Nicht mehr, nicht weniger.
Was das Thema gemeinsame Verteidigung angeht, so habe ich meine Diss. darüber geschrieben. Die Probleme kann ich auflisten:
1. Unterschiedliche Sprachen - man kann es machen wie im Habsburger Reich mit einer Militärsprache (Deutsch). Ich glaube aber nicht, dass man sich auf eine wird verständigen können.
2. Unterschiedliche Militärdoktrinen - man vergisst, dass Frankreich lange Zeit außerhalb der militärischen Strukturen der NATO war.
3. Nicht alle EU-Staaten gehören der NATO an.
4. Die Osteuropäer werden den Teufel tun, sich von Deutschen und Franzosen statt von Amerikanern verteidigen zu lassen.
5. Wer soll den Oberbefehl im Krisenfall haben? Die Vorstellung, ein europäischer Amtsträger (in Form einer Art Europa-Präsident) würde die Befehlsgewalt ausüben, ist illusorisch. Sie ist so illusorisch wie die Vorstellung, eine gemeinsame Währung würde die Haushaltspolitiken der Mitgliedsländer "harmonisieren". Das Ergebnis sehen wir jetzt beim Euro.



Ja, als solcher ist die EU konzipiert, eindeutig aber bereits mehr als das und mit unverkennbarer (und gar nicht geheimer) Agenda, mehr als das zu werden. Dagegen spricht nichts, ich halte es sogar für erstrebenswert. Ich bin einzig mit Dir einer Meinung, dass der Weg dahin mit demokratisch vorhandener Absicherung und nicht mittels Druck der Eliten zu erfolgen hat.

Wieder sagte ich etwas anderes, als Du offenbar verstanden hast. Eine gemeinsame EU-Verteidigung ist weit eher umsetzbar als eine gemeinsame EU-Sozialpolitik. Womit ich nicht sagte, es gäbe für eine gemeinsame EU-Abwehr keine Probleme.

1. Sprechen alle Mitglieder der NATO denn die gleiche Sprache? Wie klappt das da bloß?
2. Und die sind unabänderlich?
3. Welche nicht? Schließt die das aus welchen völkerrechtlichen Gründen davon aus, Teil eines EU-Bündnisses zu werden?
4. Dieser nationale Klamauk endet, wenn die Wahl, sich von der USA verteidigen zu lassen, nicht mehr gegeben ist.
5 Keine Ahnung. Mir scheint, Du übersiehst, dass militärische Befehle und deutsche Verteidigung von Osteuropäern alle bereits mögliche Bestandteile innerhalb der NATO sind. Ich bin erstaunt, dass das alles total illusorisch ist.
Wenn Du als Argument in Deiner Dissertation tatsächlich den Euro angeführt hast, würde mich wundern, dass Dir das niemand um die Ohren gehauen hat.



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#666

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 22:31
von Leto_II. | 27.821 Beiträge

Zitat von Nadine im Beitrag #656
Die EU braucht dringend Demokratie.

Die kommt aber nicht von oben, dafür müssten die europäischen Staaten Parlamente und Regierungen wählen, die sich selbst abschaffen/schwächen. Liegt gerade gar nicht im Trend.


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#667

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 22:34
von Willie (gelöscht)
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The Malign Incompetence of the British Ruling Class
With Brexit, the chumocrats who drew borders from India to Ireland are getting a taste of their own medicine.

Describing Britain’s calamitous exit from its Indian empire in 1947, the novelist Paul Scott wrote that in India the British “came to the end of themselves as they were” — that is, to the end of their exalted idea about themselves. ...

Britain’s rupture with the European Union is proving to be another act of moral dereliction by the country’s rulers. The Brexiteers, pursuing a fantasy of imperial-era strength and self-sufficiency, have repeatedly revealed their hubris, mulishness and ineptitude over the past two years. Though originally a “Remainer,” Prime Minister Theresa May has matched their arrogant obduracy, imposing a patently unworkable timetable of two years on Brexit and laying down red lines that undermined negotiations with Brussels and doomed her deal to resoundingly bipartisan rejection this week in Parliament. ...

Forster blamed Britain’s political fiascos on its privately educated men, callow beneficiaries of the country’s elitist public school system. These eternal schoolboys whose “weight is out of all proportion” to their numbers are certainly overrepresented among Tories. They have today plunged Britain into its worst crisis, exposing its incestuous and self-serving ruling class like never before.

From David Cameron, who recklessly gambled his country’s future on a referendum in order to isolate some whingers in his Conservative party, to the opportunistic Boris Johnson, who jumped on the Brexit bandwagon to secure the prime ministerial chair once warmed by his role model Winston Churchill, and the top-hatted, theatrically retro Jacob Rees-Mogg, whose fund management company has set up an office within the European Union even as he vehemently scorns it, the British political class has offered to the world an astounding spectacle of mendacious, intellectually limited hustlers.

Even a columnist for The Economist, an organ of the British elite, now professes dismay over “Oxford chums” who coast through life on “bluff rather than expertise.” “Britain,” the magazine belatedly lamented last month, “is governed by a self-involved clique that rewards group membership above competence and self-confidence above expertise.” In Brexit, the British “chumocracy,” the column declared, “has finally met its Waterloo.”

It is actually more accurate, for those invoking British history, to say that partition — the British Empire’s ruinous exit strategy — has come home. In a grotesque irony, borders imposed in 1921 on Ireland, England’s first colony, have proved to be the biggest stumbling block for the English Brexiteers chasing imperial virility. Moreover, Britain itself faces the prospect of partition if Brexit, a primarily English demand, is achieved and Scottish nationalists renew their call for independence. ...
https://www.nytimes.com/2019/01/17/opini...and-empire.html


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#668

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 22:57
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Hier wird über eine EU fantasiert, als ob keiner wüsste, dass das Konstrukt Jugoslawien vor nicht allzu langer Zeit auseinandergebrochen ist, dass viele Katalanen sich von Spanien loslösen wollen, dass die Basken es mit Gewalt versucht haben und nicht wenige Bayern sich am liebsten von der BRD lösen würden.
Und dass es Liechtenstein gibt und Monaco und Andorra - und San Marino.



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#669

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 22:59
von Leto_II. | 27.821 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #665
Zitat von Maga-neu im Beitrag #651
Zitat von Landegaard im Beitrag #643
Zitat von Maga-neu im Beitrag #636
Zitat von Hans Bergman im Beitrag #634
Zitat von Maga-neu im Beitrag #628
...So naiv bin ich nicht, dass ich die Rückkehr zur "Nationalstaatsglückseligkeit" für möglich oder auch nur für wünschenswert halte. Eine differenzierte Gemeinschaft, die in einigen Bereichen deutlich abspeckt, in anderen Bereichen hingegen die Kooperation verstärkt...

Soweit es einen Nationalismus betrifft, ist es auch alles andere als wünschenswert.
Die EU ist aber so etwas wie ein Versuch von mehreren Familien, eine enge Gemeinschaft zu bilden. Das funktioniert aber nicht.
Die einen wollen einfach nicht, dass der Nachbar mit dreckigen Schuhen durch ihr Haus läuft, die anderen wollen nicht für die Schulden des anderen aufkommen, der sein Geld im Kasino verzockt hat. Und wenn eine der Familien Klassik liebt, dann hat sie auch keine Lust, mit den anderen unter Zwang auf ein Rock-Konzert zu gehen.
Die nationale Gemeinschaft wird es immer geben, solange es Familien gibt, und solange sie patriotisch ist und wie in der Nachkriegszeit zur Versöhnung und Freundschaft geführt hat (Frankreich/Deutschland etc.) ist sie auch ein Vorteil für alle.
Der Versuch, nationale Eigenschaften einzuebnen, so wie es die EU will, wird nicht funktionieren. Gerade in einer Welt, in der alles indvidualisiert wird.
Als Partner gemeinsame Standards entwickeln ist etwas ganz anderes, als ein Korsett anzulegen, das einen keinen Raum mehr zum Atmen lässt.
Eine knappe Mehrheit der Briten hat sich gegen das Korsett entschieden.
Die Sozialpolitik ist natürlich eine genuine Angelegenheit der Nationalstaaten, deswegen ist die Idee einer europäischen Arbeitslosenversicherung auch Mist. Ebenso die Idee einer europäischen Armee, die dann auch noch gegen die USA, China und Russland in Stellung gebracht werden soll und die eine Ansammlung der Schwäche, nicht der Stärke wäre. Man muss schon megaloman veranlagt sein und sich für Jupiter halten, um so einen Schwachsinn in die Welt zu blasen.



Ich würde das mal gerne trennen. Eine gemeinsame Sozialpolitik kann es schon nicht geben, weil es keinen gemeinsame Basis für eine europäische Normleistung gibt. Unabhängig davon müssten alle nationalen Sozialsysteme (da liegen sie nun mal) auf EU-Ebene gehoben werden.. Einnahmen wie Ausgaben... Sehr witzig...

Der Fall liegt anders bei der Idee einer EU-Verteidigung. Hier gibt es ein gemeinsames Interesse und einen Standard, den die Verteidigung erfüllen muss. Beides am Status Quo innerhalb der NATO ablesbar.

Eine Ansammlung von Schwäche ist das aktuell ja nur deshalb, weil sich bisher ohnehin alle auf die USA verlassen haben. Dass das ohne eine USA strukturell anders laufen muss, dürfte klar sein.

Ich halte daher letzteres für deutlich eher realisierbar als ersteres.
Landi, die EU ist ein Verbund von Nationalstaaten mit einem gemeinsamen Binnenmarkt. Nicht mehr, nicht weniger.
Was das Thema gemeinsame Verteidigung angeht, so habe ich meine Diss. darüber geschrieben. Die Probleme kann ich auflisten:
1. Unterschiedliche Sprachen - man kann es machen wie im Habsburger Reich mit einer Militärsprache (Deutsch). Ich glaube aber nicht, dass man sich auf eine wird verständigen können.
2. Unterschiedliche Militärdoktrinen - man vergisst, dass Frankreich lange Zeit außerhalb der militärischen Strukturen der NATO war.
3. Nicht alle EU-Staaten gehören der NATO an.
4. Die Osteuropäer werden den Teufel tun, sich von Deutschen und Franzosen statt von Amerikanern verteidigen zu lassen.
5. Wer soll den Oberbefehl im Krisenfall haben? Die Vorstellung, ein europäischer Amtsträger (in Form einer Art Europa-Präsident) würde die Befehlsgewalt ausüben, ist illusorisch. Sie ist so illusorisch wie die Vorstellung, eine gemeinsame Währung würde die Haushaltspolitiken der Mitgliedsländer "harmonisieren". Das Ergebnis sehen wir jetzt beim Euro.



Ja, als solcher ist die EU konzipiert, eindeutig aber bereits mehr als das und mit unverkennbarer (und gar nicht geheimer) Agenda, mehr als das zu werden. Dagegen spricht nichts, ich halte es sogar für erstrebenswert. Ich bin einzig mit Dir einer Meinung, dass der Weg dahin mit demokratisch vorhandener Absicherung und nicht mittels Druck der Eliten zu erfolgen hat.

Wieder sagte ich etwas anderes, als Du offenbar verstanden hast. Eine gemeinsame EU-Verteidigung ist weit eher umsetzbar als eine gemeinsame EU-Sozialpolitik. Womit ich nicht sagte, es gäbe für eine gemeinsame EU-Abwehr keine Probleme.

1. Sprechen alle Mitglieder der NATO denn die gleiche Sprache? Wie klappt das da bloß?
2. Und die sind unabänderlich?
3. Welche nicht? Schließt die das aus welchen völkerrechtlichen Gründen davon aus, Teil eines EU-Bündnisses zu werden?
4. Dieser nationale Klamauk endet, wenn die Wahl, sich von der USA verteidigen zu lassen, nicht mehr gegeben ist.
5 Keine Ahnung. Mir scheint, Du übersiehst, dass militärische Befehle und deutsche Verteidigung von Osteuropäern alle bereits mögliche Bestandteile innerhalb der NATO sind. Ich bin erstaunt, dass das alles total illusorisch ist.
Wenn Du als Argument in Deiner Dissertation tatsächlich den Euro angeführt hast, würde mich wundern, dass Dir das niemand um die Ohren gehauen hat.

Technisch sehe ich da auch eher weniger Probleme. Politisch? Sensibel! Emotional noch schwieriger. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Franzosen, Niederländer oder Dänen mal so eben auf die Oberbefehl über ihre Truppen mal so eben verzichten.

Ich hätte Bauchweh, einem EU-Kommissar jetziger Legitimation Truppen zu unterstellen, ohne wirkliche parlamentarischer Kontrolle.


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#670

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 23:25
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Leto_II. im Beitrag #669

Technisch sehe ich da auch eher weniger Probleme. Politisch? Sensibel! Emotional noch schwieriger. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Franzosen, Niederländer oder Dänen mal so eben auf die Oberbefehl über ihre Truppen mal so eben verzichten.

Ich hätte Bauchweh, einem EU-Kommissar jetziger Legitimation Truppen zu unterstellen, ohne wirkliche parlamentarischer Kontrolle.

Auch da ist der Prozess der nationenuebergreifenden Integration zwishen Nationen laengst im Gange. Sowohl in der gegenseitigen Unterstellung in Friedenszeiten, aber noch sehr viel mehr in Krisengebieten.
Die Europaeischen Streitkraefte werden bald auch kommen. Sie sind eine logische Konsequenz in dem Prozess.
Und in dem Umfang wie die USA sich aus Europa und NATO zurueckziehen noch viel schneller. Trumpsky und Putin moegen da durchaus auch als Beschleuniger fungieren.



zuletzt bearbeitet 17.01.2019 23:29 | nach oben springen

#671

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 23:26
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #667
The Malign Incompetence of the British Ruling Class
With Brexit, the chumocrats who drew borders from India to Ireland are getting a taste of their own medicine.

Describing Britain’s calamitous exit from its Indian empire in 1947, the novelist Paul Scott wrote that in India the British “came to the end of themselves as they were” — that is, to the end of their exalted idea about themselves. ...

Britain’s rupture with the European Union is proving to be another act of moral dereliction by the country’s rulers. The Brexiteers, pursuing a fantasy of imperial-era strength and self-sufficiency, have repeatedly revealed their hubris, mulishness and ineptitude over the past two years. Though originally a “Remainer,” Prime Minister Theresa May has matched their arrogant obduracy, imposing a patently unworkable timetable of two years on Brexit and laying down red lines that undermined negotiations with Brussels and doomed her deal to resoundingly bipartisan rejection this week in Parliament. ...

Forster blamed Britain’s political fiascos on its privately educated men, callow beneficiaries of the country’s elitist public school system. These eternal schoolboys whose “weight is out of all proportion” to their numbers are certainly overrepresented among Tories. They have today plunged Britain into its worst crisis, exposing its incestuous and self-serving ruling class like never before.

From David Cameron, who recklessly gambled his country’s future on a referendum in order to isolate some whingers in his Conservative party, to the opportunistic Boris Johnson, who jumped on the Brexit bandwagon to secure the prime ministerial chair once warmed by his role model Winston Churchill, and the top-hatted, theatrically retro Jacob Rees-Mogg, whose fund management company has set up an office within the European Union even as he vehemently scorns it, the British political class has offered to the world an astounding spectacle of mendacious, intellectually limited hustlers.

Even a columnist for The Economist, an organ of the British elite, now professes dismay over “Oxford chums” who coast through life on “bluff rather than expertise.” “Britain,” the magazine belatedly lamented last month, “is governed by a self-involved clique that rewards group membership above competence and self-confidence above expertise.” In Brexit, the British “chumocracy,” the column declared, “has finally met its Waterloo.”

It is actually more accurate, for those invoking British history, to say that partition — the British Empire’s ruinous exit strategy — has come home. In a grotesque irony, borders imposed in 1921 on Ireland, England’s first colony, have proved to be the biggest stumbling block for the English Brexiteers chasing imperial virility. Moreover, Britain itself faces the prospect of partition if Brexit, a primarily English demand, is achieved and Scottish nationalists renew their call for independence. ...
https://www.nytimes.com/2019/01/17/opini...and-empire.html
Well, I shall write an article about the malign incompetence of the German ruling class - to start with our highly esteemed Foreign Secretary Heiko Maas who is unable to distinguish between German and "European" interests. Not to speak of our even more esteemed Chancellor and her migration policy.


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#672

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 23:29
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #669
Ich hätte Bauchweh, einem EU-Kommissar jetziger Legitimation Truppen zu unterstellen, ohne wirkliche parlamentarischer Kontrolle.
Ich habe auch Bauchschmerzen, die Truppen Flintenuschi oder im Kriegsfall Merkel zu unterstellen. Ich kann dir aber sagen, was im Hinblick auf die Effizienz geschehen würde: Man würde die Parlamente entmachten wie man es bereits in Finanzfragen getan hat. Und ja, deutsche Soldaten würden für frz. Interessen in Zentralafrika sterben. Mourir pour Bangui...



zuletzt bearbeitet 17.01.2019 23:29 | nach oben springen

#673

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 23:35
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #665
1. Sprechen alle Mitglieder der NATO denn die gleiche Sprache? Wie klappt das da bloß?
2. Und die sind unabänderlich?
3. Welche nicht? Schließt die das aus welchen völkerrechtlichen Gründen davon aus, Teil eines EU-Bündnisses zu werden?
4. Dieser nationale Klamauk endet, wenn die Wahl, sich von der USA verteidigen zu lassen, nicht mehr gegeben ist.
5 Keine Ahnung. Mir scheint, Du übersiehst, dass militärische Befehle und deutsche Verteidigung von Osteuropäern alle bereits mögliche Bestandteile innerhalb der NATO sind. Ich bin erstaunt, dass das alles total illusorisch ist.
Wenn Du als Argument in Deiner Dissertation tatsächlich den Euro angeführt hast, würde mich wundern, dass Dir das niemand um die Ohren gehauen hat.
Landi, verschiedene Punkte:
Der zentrale Punkt ist, dass Artikel fünf des NATO-Vertrages sehr zurückhaltend im Hinblick auf die Verpflichtungen der nationalen Regierungen formuliert ist. Will man das auch für eine europäische Armee? Ich denke nicht.

"The Parties agree that an armed attack against one or more of them in Europe or North America shall be considered an attack against them all and consequently they agree that, if such an armed attack occurs, each of them, in exercise of the right of individual or collective self-defence recognised by Article 51 of the Charter of the United Nations, will assist the Party or Parties so attacked by taking forthwith, individually and in concert with the other Parties, such action as it deems necessary, including the use of armed force, to restore and maintain the security of the North Atlantic area.

Any such armed attack and all measures taken as a result thereof shall immediately be reported to the Security Council. Such measures shall be terminated when the Security Council has taken the measures necessary to restore and maintain international peace and security."

Im Klartext: Jede Regierung entscheidet über die Art der Unterstützung. Das könnten im Angriffsfall auch ein paar warme Worte sein.

Die Amerikaner werden sich aus heartland nicht einfach zurückziehen, trotz des Polterns von Trump. Sogar ein Trump kann nicht völlig gegen das Establishment regieren. Das hat geopolitische Gründe. Und ehrlich, als Pole würde ich den Teufel tun, mich auf die Deutschen zu verlassen, einmal aus historischen Gründen, dann aber auch aus gegenwärtigen Gründen. Eher würde ich auf die Hilfe der Schweizer Garde des Papstes hoffen...


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#674

RE: Brexit

in Politik 17.01.2019 23:54
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #671
Zitat von Willie im Beitrag #667
The Malign Incompetence of the British Ruling Class
With Brexit, the chumocrats who drew borders from India to Ireland are getting a taste of their own medicine.

Describing Britain’s calamitous exit from its Indian empire in 1947, the novelist Paul Scott wrote that in India the British “came to the end of themselves as they were” — that is, to the end of their exalted idea about themselves. ...

Britain’s rupture with the European Union is proving to be another act of moral dereliction by the country’s rulers. The Brexiteers, pursuing a fantasy of imperial-era strength and self-sufficiency, have repeatedly revealed their hubris, mulishness and ineptitude over the past two years. Though originally a “Remainer,” Prime Minister Theresa May has matched their arrogant obduracy, imposing a patently unworkable timetable of two years on Brexit and laying down red lines that undermined negotiations with Brussels and doomed her deal to resoundingly bipartisan rejection this week in Parliament. ...

Forster blamed Britain’s political fiascos on its privately educated men, callow beneficiaries of the country’s elitist public school system. These eternal schoolboys whose “weight is out of all proportion” to their numbers are certainly overrepresented among Tories. They have today plunged Britain into its worst crisis, exposing its incestuous and self-serving ruling class like never before.

From David Cameron, who recklessly gambled his country’s future on a referendum in order to isolate some whingers in his Conservative party, to the opportunistic Boris Johnson, who jumped on the Brexit bandwagon to secure the prime ministerial chair once warmed by his role model Winston Churchill, and the top-hatted, theatrically retro Jacob Rees-Mogg, whose fund management company has set up an office within the European Union even as he vehemently scorns it, the British political class has offered to the world an astounding spectacle of mendacious, intellectually limited hustlers.

Even a columnist for The Economist, an organ of the British elite, now professes dismay over “Oxford chums” who coast through life on “bluff rather than expertise.” “Britain,” the magazine belatedly lamented last month, “is governed by a self-involved clique that rewards group membership above competence and self-confidence above expertise.” In Brexit, the British “chumocracy,” the column declared, “has finally met its Waterloo.”

It is actually more accurate, for those invoking British history, to say that partition — the British Empire’s ruinous exit strategy — has come home. In a grotesque irony, borders imposed in 1921 on Ireland, England’s first colony, have proved to be the biggest stumbling block for the English Brexiteers chasing imperial virility. Moreover, Britain itself faces the prospect of partition if Brexit, a primarily English demand, is achieved and Scottish nationalists renew their call for independence. ...
https://www.nytimes.com/2019/01/17/opini...and-empire.html
Well, I shall write an article about the malign incompetence of the German ruling class - to start with our highly esteemed Foreign Secretary Heiko Maas who is unable to distinguish between German and "European" interests. Not to speak of our even more esteemed Chancellor and her migration policy.


Achja, das altbekannte "What aboutism" -da ist es ja wieder. Wie immer, wenn man ablenken moechte.

Dabei geht es beim Brexit ja nicht um Deutschland. Deutsche Politiker gestalten auch nicht die Britische Politik. Alleine die oben beschriebenen tun's. Die haben sich und den Menschen in GB die Scheisse eingebrockt in der sie jetzt stecken. Niemand sonst.


Whataboutism (also known as whataboutery) is a variant of the tu quoque logical fallacy that attempts to discredit an opponent's position by charging them with hypocrisy without directly refuting or disproving their argument, which in the United States is particularly associated with Soviet and Russian propaganda.

https://en.wikipedia.org/wiki/Whataboutism
https://www.merriam-webster.com/words-at...-origin-meaning
https://rationalwiki.org/wiki/Whataboutism



zuletzt bearbeitet 18.01.2019 00:47 | nach oben springen

#675

RE: Brexit

in Politik 18.01.2019 03:40
von Willie (gelöscht)
zuletzt bearbeitet 18.01.2019 03:42 | nach oben springen



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