#576

RE: Brexit

in Politik 15.01.2019 20:52
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Corto im Beitrag #574
D-Day für Theresa May.

Bei den Torys dürften sie zur Zeit hauptsächlich ihre Nachfolge diskutieren (Erst ich, dann die Partei, und irgendwann das Land...)

"PM Theresa May loses MPs’ vote on Brexit deal by 432 votes to 202 - the biggest government defeat in history".
https://www.bbc.com/news/uk-politics-46885828

Einer unserer Politiker würde sagen: "Jetschzt ischt over."



zuletzt bearbeitet 15.01.2019 20:53 | nach oben springen

#577

RE: Brexit

in Politik 15.01.2019 21:45
von Nadine | 3.633 Beiträge

Kam das Ergebmis überraschend?


nach oben springen

#578

RE: Brexit

in Politik 15.01.2019 23:12
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

https://www.youtube.com/watch?v=rvYuoWyk8iU

Nicht gerade politisch korrekt, aber es ist mehr Wahres über die EU in dieser Comedy-Serie als in vielen Büchern zur EU, vor allem denen von Robert Menasse.



zuletzt bearbeitet 15.01.2019 23:13 | nach oben springen

#579

RE: Brexit

in Politik 15.01.2019 23:28
von Willie (gelöscht)
avatar

Brexit: Theresa May's deal is voted down in historic Commons defeat
Prime Minister Theresa May's Brexit deal has been rejected by 230 votes - the largest defeat for a sitting government in history.

In normal times, such a crushing defeat on a key piece of government legislation would be expected to be followed by a prime ministerial resignation.
But Mrs May signalled her intention to carry on in a statement immediately after the vote.
"The House has spoken and this government will listen," she told MPs.
https://www.bbc.com/news/uk-politics-46885828



Theresa May’s Brexit Deal Walloped in Biggest Parliamentary Defeat in British History
It was even worse than expected for the British prime minister, whose Brexit deal suffered the worst defeat any prime minister has ever seen in the House of Commons.

The previous record defeat by 166 MPs, set in 1924, was shattered.

May is no stranger to crises. Of the scant areas of praise she’s received as prime minister almost all of it has been for her Terminator-like ability to carry on through a hurricane of setbacks, betrayals, and ridicule, most of it from within her own Conservative party.
But this vote was the big one—it had been named the “meaningful vote”—and the result has proved once and for all she cannot carry out the one job she was placed in power to do. With her deal so overwhelmingly defeated, May has failed, and the U.K. is on the brink of crashing out of the EU with no deal in place.

One Conservative MP admitted to The Daily Beast: “Honestly, not a fucking clue what happens next.”

Professor Robert Hazell, professor of government and the constitution at University College London, said this was Britain’s worst constitutional crisis for more than a century.
“A prime minister who suffered such a catastrophic defeat would usually be expected to resign, or advise the Queen to dissolve Parliament, triggering a general election,” he said. “The last time Britain faced a constitutional crisis on this scale was in 1910.”
https://www.thedailybeast.com/theresa-ma...british-history



zuletzt bearbeitet 15.01.2019 23:34 | nach oben springen

#580

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 09:44
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Da wächst zusammen, was nicht zusammengehört.



nach oben springen

#581

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 09:50
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Hans Bergman im Beitrag #580
Da wächst zusammen, was nicht zusammengehört.

https://www.youtube.com/watch?v=lFBgQpz_E80


No one has better explained British diplomacy in the past than Sir Humphrey. :-)



zuletzt bearbeitet 16.01.2019 09:51 | nach oben springen

#582

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 10:14
von Nadine | 3.633 Beiträge

Unsere Panorama-Medien haben wieder was zu schreiben.


nach oben springen

#583

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 12:15
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #579
Professor Robert Hazell, professor of government and the constitution at University College London, said this was Britain’s worst constitutional crisis for more than a century.
“A prime minister who suffered such a catastrophic defeat would usually be expected to resign, or advise the Queen to dissolve Parliament, triggering a general election,” he said. “The last time Britain faced a constitutional crisis on this scale was in 1910.”
https://www.thedailybeast.com/theresa-ma...british-history
Die Krise von 1910 war peanuts dagegen. Die liberale Regierung Asquith war geschlossen und besaß die Unterstützung des Königs. Dagegen waren Konservative und Lords machtlos.

Ich würde es eher mit der Reformation in England unter Henry Tudor vergleichen, als die Fronten völlig disparat verliefen: Ein im Prinzip katholischer König, der eine katholische Kirche (nur eben unter seiner Gewalt und nicht der des Papstes) wollte, Katholiken, die diesen Weg nicht mitgingen, Protestanten, die den König unterstützten, aber eine protestantische englische Nationalkirche wünschten und sich später in Anglikaner und Dissenter spalteten.



zuletzt bearbeitet 16.01.2019 12:15 | nach oben springen

#584

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 12:17
von nahal | 24.479 Beiträge

Ob richtig oder falsch, das haben die Briten zu entscheiden.
Sie wollten wieder unabhängig in deren Entscheidungen sein.
Der Brexit-Vertrag erfüllt diesen Wunsch nicht.


nach oben springen

#585

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 12:30
von Nadine | 3.633 Beiträge

May hatte es ausschließlich mit Halodris als Verhandlungspartner de EU zu tun, hat aber selbst am meisten versagt.

https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/tti...n-14603049.html


nach oben springen

#586

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 13:23
von Nadine | 3.633 Beiträge

Was steht eigentlich im gestern abgelehnten Brexit-Vertrag? Hat ihn jemand von Euch gelesen? Haben ihn die britischen Abgeordneten gelesen?


nach oben springen

#587

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 14:26
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Nadine im Beitrag #586
Was steht eigentlich im gestern abgelehnten Brexit-Vertrag? Hat ihn jemand von Euch gelesen? Haben ihn die britischen Abgeordneten gelesen?

https://www.tagesschau.de/ausland/brexit-vertrag-101.html

Die wichtigsten Punkte:

a) "In dieser Zeit bleibt Großbritannien im EU-Binnenmarkt und in der Europäischen Zollunion, alle EU-Regeln gelten weiter. Es gibt keine Zollkontrollen, Einfuhr- oder Reisebeschränkungen. Da Großbritannien nach dem Austritt offiziell Drittstaat ist, darf es in Brüssel aber nicht mehr mitbestimmen. Neue EU-Regeln muss es trotzdem akzeptieren."
Akzeptieren ohne mitzubestimmen - Sieg EU

b) "Der Vertrag sichert zu, dass die mehr als drei Millionen EU-Bürger in Großbritannien und eine Million Briten auf dem Festland auch nach der Übergangsphase so weiterleben können wie bisher. Das betrifft unter anderem ihr Recht auf Aufenthalt, Erwerbstätigkeit, Studium und Familiennachzug. Es betrifft aber auch ihre Ansprüche an die Sozialkassen und auf Anerkennung beruflicher Qualifikationen. Diese Ansprüche werden auch dann garantiert, wenn die Betroffenen in ein anderes Land umziehen sollten. Sie gelten überdies auch für Bürger, die noch während der Übergangsphase nach Großbritannien oder in die EU umziehen."
Sieg EU vor allem im letzten Punkt

c) "Großbritannien sagt im Vertrag zu, für finanzielle Pflichten aus der Zeit seiner EU-Mitgliedschaft einzustehen. Bis zum Ende der Übergangszeit zahlt London weiter Beiträge in den EU-Haushalt. Über diese Phase hinaus übernimmt Großbritannien einen Anteil an langfristigen Lasten, etwa an Pensionszahlungen für EU-Beamte. Die exakte Summe steht nicht im Vertrag, sondern nur "eine faire Berechnungsmethode". Geschätzt geht es um 40 bis 45 Milliarden Euro, die noch von London an Brüssel fließen."
Sieg EU

d) "Für den Fall, dass dies nicht gelingt, gibt es eine Garantieklausel, den "Backstop". Dann bliebe ganz Großbritannien in einer Zollunion mit gemeinsamen Standards mit der EU, um Grenzkontrollen zu vermeiden. Für Nordirland würden zudem weiter Bedingungen des EU-Binnenmarkts gelten sowie einige Kontrollpflichten für Waren aus dem übrigen Vereinigten Königreich."
Sieg EU - man stelle sich vor, ein Staat müsste innerhalb seiner Staatsgrenzen Zollgrenzen errichten.

e) "Sollte beide Seiten die Austrittsvereinbarung unterschiedlich auslegen, landet der Fall vor einem Schiedsgremium. Es kann den Fall an den Europäischen Gerichtshof weiterleiten oder selbst Geldstrafen verhängen. Die Entscheidungen des Gremiums sind bindend."
Oberste Instanz bleibt damit voraussichtlich der EuGH, dessen Rechtsprechung immer pro "Integration" bekannt ist. Sieg EU


So einen Vertrag legt man eigentlich einem besiegten Land vor, nicht einem Partner, mit dem man handeln und kooperieren möchte.


nach oben springen

#588

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 15:00
von Nadine | 3.633 Beiträge

Wer zahlt die Pensionsansprüche der bisher britischen EU Beamten?


nach oben springen

#589

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 16:06
von Willie (gelöscht)
avatar

IW-Ökonom Michael Hüther zur Brexit-Krise
"Unternehmer, löst eure Notfallpläne aus!"
Ein harter Brexit ist kaum noch abzuwenden, sagt der IW-Ökonom Michael Hüther. Daran werden auch neue Verhandlungen nichts ändern. Die deutsche Wirtschaft muss sich darauf einstellen.

Hüther: Ich kann den Unternehmen nur raten: Stellt euch auf einen harten Brexit ein, löst die Notfallpläne aus! Es gibt in der britischen Politik ja überhaupt keine Mehrheit mehr für eine bestimmte Option, sondern nur negative Mehrheiten: gegen den ausgehandelten Deal, gegen einen EU-Austritt ohne Deal, gegen ein zweites Referendum. Auch die Europäer haben klargemacht, dass es nicht mehr viel zu verhandeln gibt.

SPIEGEL ONLINE: Sie sind deutlich pessimistischer als viele andere deutsche Ökonomen, die darauf verweisen, dass das britische Parlament einen harten Brexit in jedem Fall verhindern möchte.

Hüther: Die Geschichte zeigt: Häufig sind Dinge geschehen, obwohl niemand sie wollte. Ich fühle mich an das Buch "Die Schlafwandler" von Christopher Clarke erinnert, der beschreibt, wie die europäischen Mächte in den Ersten Weltkrieg getaumelt sind. Was soll die EU denn tun? Mit May jetzt noch viele Wochen verhandeln, obwohl das britische Parlament völlig unberechenbar ist? Selbst wenn es zu einem Regierungswechsel käme: Auch die Labour-Partei und ihr Chef Jeremy Corbyn wissen nicht, was sie wollen. Ob es nun am Ende doch noch wie durch ein Wunder zu einem Deal kommt oder nicht: Als Unternehmer müssen Sie jetzt die Notfallpläne ziehen. ...
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale...-a-1248319.html


nach oben springen

#590

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 16:17
von Leto_II. | 27.822 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #587
Zitat von Nadine im Beitrag #586
Was steht eigentlich im gestern abgelehnten Brexit-Vertrag? Hat ihn jemand von Euch gelesen? Haben ihn die britischen Abgeordneten gelesen?

https://www.tagesschau.de/ausland/brexit-vertrag-101.html

Die wichtigsten Punkte:

a) "In dieser Zeit bleibt Großbritannien im EU-Binnenmarkt und in der Europäischen Zollunion, alle EU-Regeln gelten weiter. Es gibt keine Zollkontrollen, Einfuhr- oder Reisebeschränkungen. Da Großbritannien nach dem Austritt offiziell Drittstaat ist, darf es in Brüssel aber nicht mehr mitbestimmen. Neue EU-Regeln muss es trotzdem akzeptieren."
Akzeptieren ohne mitzubestimmen - Sieg EU

b) "Der Vertrag sichert zu, dass die mehr als drei Millionen EU-Bürger in Großbritannien und eine Million Briten auf dem Festland auch nach der Übergangsphase so weiterleben können wie bisher. Das betrifft unter anderem ihr Recht auf Aufenthalt, Erwerbstätigkeit, Studium und Familiennachzug. Es betrifft aber auch ihre Ansprüche an die Sozialkassen und auf Anerkennung beruflicher Qualifikationen. Diese Ansprüche werden auch dann garantiert, wenn die Betroffenen in ein anderes Land umziehen sollten. Sie gelten überdies auch für Bürger, die noch während der Übergangsphase nach Großbritannien oder in die EU umziehen."
Sieg EU vor allem im letzten Punkt

c) "Großbritannien sagt im Vertrag zu, für finanzielle Pflichten aus der Zeit seiner EU-Mitgliedschaft einzustehen. Bis zum Ende der Übergangszeit zahlt London weiter Beiträge in den EU-Haushalt. Über diese Phase hinaus übernimmt Großbritannien einen Anteil an langfristigen Lasten, etwa an Pensionszahlungen für EU-Beamte. Die exakte Summe steht nicht im Vertrag, sondern nur "eine faire Berechnungsmethode". Geschätzt geht es um 40 bis 45 Milliarden Euro, die noch von London an Brüssel fließen."
Sieg EU

d) "Für den Fall, dass dies nicht gelingt, gibt es eine Garantieklausel, den "Backstop". Dann bliebe ganz Großbritannien in einer Zollunion mit gemeinsamen Standards mit der EU, um Grenzkontrollen zu vermeiden. Für Nordirland würden zudem weiter Bedingungen des EU-Binnenmarkts gelten sowie einige Kontrollpflichten für Waren aus dem übrigen Vereinigten Königreich."
Sieg EU - man stelle sich vor, ein Staat müsste innerhalb seiner Staatsgrenzen Zollgrenzen errichten.

e) "Sollte beide Seiten die Austrittsvereinbarung unterschiedlich auslegen, landet der Fall vor einem Schiedsgremium. Es kann den Fall an den Europäischen Gerichtshof weiterleiten oder selbst Geldstrafen verhängen. Die Entscheidungen des Gremiums sind bindend."
Oberste Instanz bleibt damit voraussichtlich der EuGH, dessen Rechtsprechung immer pro "Integration" bekannt ist. Sieg EU


So einen Vertrag legt man eigentlich einem besiegten Land vor, nicht einem Partner, mit dem man handeln und kooperieren möchte.



Ich finde es im Wesentlichen folgerichtig, so GB weiter am Binnenmarkt teilnehmen will. Soll die EU sich nicht mehr weiter entwickeln dürfen, bis mit GB alles vertraglich geregelt ist? Welche Gerichtsbarkeit stellst Du Dir denn alternativ vor? Sonderwirtschaftsgebiete und Freihandelszonen wären auch keine neue Erfindung. Nadine hat vorhin einen FAZ-Artikel verlinkt. Der britische Botschafter bei der EU hat seine Regierung darauf hingewiesen, dass die ganze Verhandelei über Handelsverträge 10 Jahre dauern kann. Man wollte nicht auf ihn hören.


nach oben springen

#591

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 16:27
von Landegaard | 21.063 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #587
Zitat von Nadine im Beitrag #586
Was steht eigentlich im gestern abgelehnten Brexit-Vertrag? Hat ihn jemand von Euch gelesen? Haben ihn die britischen Abgeordneten gelesen?

https://www.tagesschau.de/ausland/brexit-vertrag-101.html

Die wichtigsten Punkte:

a) "In dieser Zeit bleibt Großbritannien im EU-Binnenmarkt und in der Europäischen Zollunion, alle EU-Regeln gelten weiter. Es gibt keine Zollkontrollen, Einfuhr- oder Reisebeschränkungen. Da Großbritannien nach dem Austritt offiziell Drittstaat ist, darf es in Brüssel aber nicht mehr mitbestimmen. Neue EU-Regeln muss es trotzdem akzeptieren."
Akzeptieren ohne mitzubestimmen - Sieg EU

b) "Der Vertrag sichert zu, dass die mehr als drei Millionen EU-Bürger in Großbritannien und eine Million Briten auf dem Festland auch nach der Übergangsphase so weiterleben können wie bisher. Das betrifft unter anderem ihr Recht auf Aufenthalt, Erwerbstätigkeit, Studium und Familiennachzug. Es betrifft aber auch ihre Ansprüche an die Sozialkassen und auf Anerkennung beruflicher Qualifikationen. Diese Ansprüche werden auch dann garantiert, wenn die Betroffenen in ein anderes Land umziehen sollten. Sie gelten überdies auch für Bürger, die noch während der Übergangsphase nach Großbritannien oder in die EU umziehen."
Sieg EU vor allem im letzten Punkt

c) "Großbritannien sagt im Vertrag zu, für finanzielle Pflichten aus der Zeit seiner EU-Mitgliedschaft einzustehen. Bis zum Ende der Übergangszeit zahlt London weiter Beiträge in den EU-Haushalt. Über diese Phase hinaus übernimmt Großbritannien einen Anteil an langfristigen Lasten, etwa an Pensionszahlungen für EU-Beamte. Die exakte Summe steht nicht im Vertrag, sondern nur "eine faire Berechnungsmethode". Geschätzt geht es um 40 bis 45 Milliarden Euro, die noch von London an Brüssel fließen."
Sieg EU

d) "Für den Fall, dass dies nicht gelingt, gibt es eine Garantieklausel, den "Backstop". Dann bliebe ganz Großbritannien in einer Zollunion mit gemeinsamen Standards mit der EU, um Grenzkontrollen zu vermeiden. Für Nordirland würden zudem weiter Bedingungen des EU-Binnenmarkts gelten sowie einige Kontrollpflichten für Waren aus dem übrigen Vereinigten Königreich."
Sieg EU - man stelle sich vor, ein Staat müsste innerhalb seiner Staatsgrenzen Zollgrenzen errichten.

e) "Sollte beide Seiten die Austrittsvereinbarung unterschiedlich auslegen, landet der Fall vor einem Schiedsgremium. Es kann den Fall an den Europäischen Gerichtshof weiterleiten oder selbst Geldstrafen verhängen. Die Entscheidungen des Gremiums sind bindend."
Oberste Instanz bleibt damit voraussichtlich der EuGH, dessen Rechtsprechung immer pro "Integration" bekannt ist. Sieg EU


So einen Vertrag legt man eigentlich einem besiegten Land vor, nicht einem Partner, mit dem man handeln und kooperieren möchte.





Du hast mitbekommen, dass die Briten sich freiwillig per Volksentscheid für den Brexit entschieden haben?

Da nicht Gegenstand der Antwort war, unter welchen Bedingungen die Briten für den Brexit sind, ist nur zu schließen, dass diese egal sind.

Ein Brexit hat Konsequenzen. Keine Unterwerfung des britischen Parlaments unter eine diktatorische EU-Herrschaft. Du erwähnst das doch immer.
Ebenfalls nicht mehr Teil des EU-Wirtschaftsraums. Nun, da die Briten wissen, dass die EU sie mehr kostet als sie bringt, nur prima Sachen.

An welcher Stelle wurde GB da ein "besiegtes Land"?

Was für einen Vertrag soll die EU GB denn Deiner Meinung nach alternativ anbieten? Einen, nach dem die Briten per sofort keine Beiträge mehr zahlen und britische EU-Pensionäre von allen EU-Ländern die Rente gezahlt bekommen, nur nicht von den Briten?

Verständlich, dass Du da mit Vertragsdiktaten operieren musst, die dem "Besiegten" alternativlos aufgezwungen werden, da sind wir sprachlich ja nah an den deutschen Verpflichtungen nach dem WW1. Allerliebst.

Sowas würde ich eigentlich von Boris erwarten, wenn mal wieder eine lästige Realität in das Reich seiner Träume sickert.

Ich sehe im übrigen nicht einen Aspekt in Deiner Aufzählung, die irgendwie eine Zumutung gegenüber GB darstellt, die von "Partnern, mit denen man Handel betreiben will" nicht zu erwarten wäre.



nach oben springen

#592

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 17:01
von nahal | 24.479 Beiträge

Das Problem:
Die EU behält sich ein Veto-Recht bei Freihandelsabkommen welche UK schließen sollte.
Man hätte von Seiten der EU selbst UK ein Freihandelsabkommen anbieten können.
Wollte man nicht aus erziehrischen Gründen gegenüber anderen "Schülern" machen.


nach oben springen

#593

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 17:16
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von nahal im Beitrag #592
Das Problem:
Die EU behält sich ein Veto-Recht bei Freihandelsabkommen welche UK schließen sollte.
Man hätte von Seiten der EU selbst UK ein Freihandelsabkommen anbieten können.
Wollte man nicht aus erziehrischen Gründen gegenüber anderen "Schülern" machen.

Das ist ein zentraler Punkt, ja.
Aber vielleicht können mir Landegard oder Leto erklären, wo genau sich die Briten in den Verhandlungen durchgesetzt haben?


nach oben springen

#594

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 17:17
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #589
IW-Ökonom Michael Hüther zur Brexit-Krise
"Unternehmer, löst eure Notfallpläne aus!"
Ein harter Brexit ist kaum noch abzuwenden, sagt der IW-Ökonom Michael Hüther. Daran werden auch neue Verhandlungen nichts ändern. Die deutsche Wirtschaft muss sich darauf einstellen.

Hüther: Ich kann den Unternehmen nur raten: Stellt euch auf einen harten Brexit ein, löst die Notfallpläne aus! Es gibt in der britischen Politik ja überhaupt keine Mehrheit mehr für eine bestimmte Option, sondern nur negative Mehrheiten: gegen den ausgehandelten Deal, gegen einen EU-Austritt ohne Deal, gegen ein zweites Referendum. Auch die Europäer haben klargemacht, dass es nicht mehr viel zu verhandeln gibt.

SPIEGEL ONLINE: Sie sind deutlich pessimistischer als viele andere deutsche Ökonomen, die darauf verweisen, dass das britische Parlament einen harten Brexit in jedem Fall verhindern möchte.

Hüther: Die Geschichte zeigt: Häufig sind Dinge geschehen, obwohl niemand sie wollte. Ich fühle mich an das Buch "Die Schlafwandler" von Christopher Clarke erinnert, der beschreibt, wie die europäischen Mächte in den Ersten Weltkrieg getaumelt sind. Was soll die EU denn tun? Mit May jetzt noch viele Wochen verhandeln, obwohl das britische Parlament völlig unberechenbar ist? Selbst wenn es zu einem Regierungswechsel käme: Auch die Labour-Partei und ihr Chef Jeremy Corbyn wissen nicht, was sie wollen. Ob es nun am Ende doch noch wie durch ein Wunder zu einem Deal kommt oder nicht: Als Unternehmer müssen Sie jetzt die Notfallpläne ziehen. ...
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale...-a-1248319.html
Schlafwandler - hmm, vielleicht. Wenn dann sitzen die Schlafwandler aber nicht nur in London, sondern auch in Brüssel, Berlin und Paris.


nach oben springen

#595

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 17:47
von Willie (gelöscht)
avatar

Parlament debattiert über Höhe von Briefschlitzen an Türen
Am Abend muss Premier May ein Misstrauensvotum überstehen. Vorher beschäftigt sich das Unterhaus mit Briefschlitzen an Haustüren. Die sollen künftig in 70 Zentimeter Höhe angebracht werden - wie in der EU. Der Newsblog.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/ne...-a-1248211.html



zuletzt bearbeitet 16.01.2019 18:16 | nach oben springen

#596

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 17:53
von Leto_II. | 27.822 Beiträge

Zitat von nahal im Beitrag #592
Das Problem:
Die EU behält sich ein Veto-Recht bei Freihandelsabkommen welche UK schließen sollte.
Man hätte von Seiten der EU selbst UK ein Freihandelsabkommen anbieten können.
Wollte man nicht aus erziehrischen Gründen gegenüber anderen "Schülern" machen.


Auch das Veto-Recht ist folgerichtig, hat der Binnenmarkt doch seine Freihandelsabkommen. Wie will GB da zweigleisig fahren. Es wird irgendwann ein Freihandelsabkommen mit GB, in fünf oder 10 Jahren. Bis jetzt stand der Brexit im Vordergrund, der hat ne Deadline. Natürlich darf man sich jetzt anschauen, dass das ein komplexes Thema ist, das nicht mal so eben aufzudrösen ist, wie es manch Populist gerne glauben machen möchte.


nach oben springen

#597

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 18:01
von Nadine | 3.633 Beiträge

Das Referendum war vor über zweieinhalb Jahren. In 10 Wochen ist Austrittstermin und man weiß noch nicht, wie.


nach oben springen

#598

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 18:04
von nahal | 24.479 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #596
Zitat von nahal im Beitrag #592
Das Problem:
Die EU behält sich ein Veto-Recht bei Freihandelsabkommen welche UK schließen sollte.
Man hätte von Seiten der EU selbst UK ein Freihandelsabkommen anbieten können.
Wollte man nicht aus erziehrischen Gründen gegenüber anderen "Schülern" machen.


Auch das Veto-Recht ist folgerichtig, hat der Binnenmarkt doch seine Freihandelsabkommen. Wie will GB da zweigleisig fahren. Es wird irgendwann ein Freihandelsabkommen mit GB, in fünf oder 10 Jahren. Bis jetzt stand der Brexit im Vordergrund, der hat ne Deadline. Natürlich darf man sich jetzt anschauen, dass das ein komplexes Thema ist, das nicht mal so eben aufzudrösen ist, wie es manch Populist gerne glauben machen möchte.


Man hatte 2 Jahre Zeit um dieses WICHTIGSTE Thema zu be- und verhandeln.
Jüncker und Co. haben sich darauf beschränkt das Spiel des Lehrmeister mit dem erhobenen Finger zu spielen.

Aktuell herrscht ein Zustand zwischen der Rest-EU und dem UK der einem Freihandelsabkommen fast gleicht.
Man hätte nur von Seiten der EU hinweisen können, dass dieser Zustand weiter bestehen kann.


nach oben springen

#599

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 18:11
von Leto_II. | 27.822 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #593
Zitat von nahal im Beitrag #592
Das Problem:
Die EU behält sich ein Veto-Recht bei Freihandelsabkommen welche UK schließen sollte.
Man hätte von Seiten der EU selbst UK ein Freihandelsabkommen anbieten können.
Wollte man nicht aus erziehrischen Gründen gegenüber anderen "Schülern" machen.

Das ist ein zentraler Punkt, ja.
Aber vielleicht können mir Landegard oder Leto erklären, wo genau sich die Briten in den Verhandlungen durchgesetzt haben?


Sie dürfen weiter am Binnenmarkt teilnehmen und die Kohle hat sich ca. halbiert.


nach oben springen

#600

RE: Brexit

in Politik 16.01.2019 18:13
von Maga-neu | 35.179 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #596
Zitat von nahal im Beitrag #592
Das Problem:
Die EU behält sich ein Veto-Recht bei Freihandelsabkommen welche UK schließen sollte.
Man hätte von Seiten der EU selbst UK ein Freihandelsabkommen anbieten können.
Wollte man nicht aus erziehrischen Gründen gegenüber anderen "Schülern" machen.


Auch das Veto-Recht ist folgerichtig, hat der Binnenmarkt doch seine Freihandelsabkommen. Wie will GB da zweigleisig fahren. Es wird irgendwann ein Freihandelsabkommen mit GB, in fünf oder 10 Jahren. Bis jetzt stand der Brexit im Vordergrund, der hat ne Deadline. Natürlich darf man sich jetzt anschauen, dass das ein komplexes Thema ist, das nicht mal so eben aufzudrösen ist, wie es manch Populist gerne glauben machen möchte.
Ich warte immer noch auf die Punkte des "Brexit Deals", der ein Brexit ohne exit ist, in denen sich die Briten durchgesetzt haben? Nicht beim Veto, nicht beim EuGH, nicht beim backstop, nicht bei den Zahlungen Londons an die EU. Wo genau konnten die Briten etwas durchsetzen? Oder verstehe ich es falsch, wenn ich meine, dass Verhandlungen ein Geben und Nehmen in beiderlei Richtung (und nicht ein Geben der einen und ein Nehmen der anderen Seite)?


nach oben springen



Besucher
1 Mitglied und 14 Gäste sind Online:
Leto_II.

Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: Corto
Besucherzähler
Heute waren 421 Gäste und 4 Mitglieder online.

Forum Statistiken
Das Forum hat 1450 Themen und 323639 Beiträge.

Heute waren 4 Mitglieder Online:
Landegaard, Leto_II., Maga-neu, nahal

Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen