#9876

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 27.05.2012 08:38
von Maga-neu | 35.180 Beiträge


Zitat von: Willie Gott ist keine Beziehung, sondern eine fuer den Menschen unbegreifliche -weil mit nichts in unserer Realitaet vergleichbare- Institution. Beziehungen sind aber keine Institutionen.
Das Konzept der Dreifaltigkeit/Dreieinigkeit -das uebrigens nirgendwo in der Bibel so oder aehnlich genannt wird- ist ein rein menschlich interpretatives. Jegliche Vorstellungen im menschlichen Sinne, die ueber die biblische Aussagen hinausgehen, sind stets zwangslaeufig menschlich mangelhaft. Das wird oft uebersehen.
Gott ist keine Institution. Eine Institution ist eine Einrichtung. Wer aber soll Gott eingerichtet haben, wenn er von Anfang an ist?

Natürlich können Wörter wie Dreifaltigkeit das Rätsel Gottes nicht "lösen", auch kaum beschreiben, so wie die menschliche Sprache kaum vermag, Gott zu beschreiben. Das liegt daran, dass uns die Erkenntnis fehlt, die die Voraussetzung für einen Be-griff (der immer etwas Besitz-ergreifendes ist) wäre.

Was die Bibel angeht, so unterscheiden wir uns wieder: Sola scriptura gegen scriptura et traditio... :-)



zuletzt bearbeitet 27.05.2012 08:40 | nach oben springen

#9877

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 27.05.2012 08:40
von Nante | 10.431 Beiträge


Zitat von: primatologe
26.05.2012 20:45 #120961

Was ist denn das für ein Blödsinn, Joint geraucht oder was?


Nein, noch nie die Erfahrung gemacht. Aber etwas sachbezogener kann Ihr Einwurf schon werden..


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#9878

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 27.05.2012 08:59
von Nante | 10.431 Beiträge

von Willie: Wir Menschen kennen aber nur Endliches und begreifen dementsprechend das Konzept der Endlichkeit.
Das Konzept Ewigkeit jedoch koennen wir nicht begreifen, weil wir nur den kontinuierlichen "Fluss der Zeit" wahrnehmen -nicht aber deren Stillstand.


Damit sind Sie nicht weit weg von der materialistischen Geschichtsauffassung:) Ich versuchte doch Annäherungen zu finden, die Sie brüsk zurückgewiesen haben...


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#9879

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 27.05.2012 09:09
von primatologe | 8.476 Beiträge


Zitat von: Nante
27.05.2012 08:38 #120998
@nahal: Meine Empathie-Bemerkung von gestern stört mich etwas. Ich wollte Dich nicht verletzen.

Warum?
Nahal ist Narzisst, der braucht hin und wieder einen Tritt in den Hintern.



zuletzt bearbeitet 27.05.2012 09:09 | nach oben springen

#9880

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 27.05.2012 15:18
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Maga-neu
27.05.2012 01:38 #120999
Gott ist keine Institution. Eine Institution ist eine Einrichtung. Wer aber soll Gott eingerichtet haben, wenn er von Anfang an ist?

Das waere hoechstens so, wenn er von Menschen gemacht und eingesetzt worden waere. Aber es ist genau anders herum,er hat sich selbst eingesetzt, und zwar als er seine Schoepfung und den Menschen schuf.
Vor der Schoepfung gab es Gott -aber eben nicht als Institution ueber diese -dann noch nicht vorhandene- seine Schoepfung.

Nach der Schoepfung war es Gott, der sich seiner Schoepfung als Institution bekannt machte. "Ich bin der Herr, dein Gott...."


Zitat von: Maga-neu
27.05.2012 01:38 #120999

Natürlich können Wörter wie Dreifaltigkeit das Rätsel Gottes nicht "lösen", auch kaum beschreiben, so wie die menschliche Sprache kaum vermag, Gott zu beschreiben. Das liegt daran, dass uns die Erkenntnis fehlt, die die Voraussetzung für einen Be-griff (der immer etwas Besitz-ergreifendes ist) wäre.

Sag ich doch.

Zitat von: Maga-neu
27.05.2012 01:38 #120999

Was die Bibel angeht, so unterscheiden wir uns wieder: Sola scriptura gegen scriptura et traditio... :-)

Ich hatte insgeheim gehofft, dass du inzwischen darueber hinaus seiest. Aber wenn das so ist, wie du schreibst, dann trennt uns natuerlich Entscheidendes auch da.
Dann wird eine Diskussion praktisch sinnlos.


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#9881

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 27.05.2012 17:24
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Nante
27.05.2012 01:59 #121001
von Willie: Wir Menschen kennen aber nur Endliches und begreifen dementsprechend das Konzept der Endlichkeit.
Das Konzept Ewigkeit jedoch koennen wir nicht begreifen, weil wir nur den kontinuierlichen "Fluss der Zeit" wahrnehmen -nicht aber deren Stillstand.


Damit sind Sie nicht weit weg von der materialistischen Geschichtsauffassung:) Ich versuchte doch Annäherungen zu finden, die Sie brüsk zurückgewiesen haben...

Quatsch. Ich schrieb diesbezueglich ueberhaupt nichts ueber Geschichte. Ich schrieb ueber Wahrheit. Etwas ganz anderes.



zuletzt bearbeitet 27.05.2012 18:22 | nach oben springen

#9882

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 27.05.2012 20:09
von Maga-neu | 35.180 Beiträge


Zitat von: Willie Ich hatte insgeheim gehofft, dass du inzwischen darueber hinaus seiest. Aber wenn das so ist, wie du schreibst, dann trennt uns natuerlich Entscheidendes auch da.
Dann wird eine Diskussion praktisch sinnlos.
Warum? Der Akt der Auslese der Schriften - es gab ja jede Menge "apokrypher" Schriften - war doch ein Akt der Tradition. Die Tradition, die sich in der Annahme bestimmter Evangelien und der Ablehnung anderer (z. B. dem Thomas-Evangelium) zeigte. Das bedeutet: Schrift und Tradition gehören zusammen!



zuletzt bearbeitet 27.05.2012 20:16 | nach oben springen

#9883

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 27.05.2012 21:02
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Maga-neu
27.05.2012 13:09 #121094
Warum? Der Akt der Auslese der Schriften - es gab ja jede Menge "apokrypher" Schriften - war doch ein Akt der Tradition. Die Tradition, die sich in der Annahme bestimmter Evangelien und der Ablehnung anderer (z. B. dem Thomas-Evangelium) zeigte. Das bedeutet: Schrift und Tradition gehören zusammen!

Auch da bereits wieder eine fehlerhafte Praemisse zwecks anchliessender -natuerlich genauso fehlerhafter- Zweckfolgerung. So wird das nix.


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#9884

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 27.05.2012 21:09
von Maga-neu | 35.180 Beiträge


Zitat von: Willie
27.05.2012 21:02 #121102

Auch da bereits wieder eine fehlerhafte Praemisse zwecks anchliessender -natuerlich genauso fehlerhafter- Zweckfolgerung. So wird das nix.

Warum? Hat ein Erzengel die Bibel als Buch Gottes auf die Erde gebracht - vglb. dem Koran? Oder haben Bischöfe diejenigen Texte ausgewählt, die in den Gemeinden und Diözesen - ich benutze bewusst nicht das Wort Kirche - besonders gelesen und für besonders glaubwürdig gehalten wurden?

So, und nun sehe ich mir "J. Edgar" von Clint Eastwood an. Leider zeigen sie im hiesigen Kino fast nur Blockbuster, und der Film floppte in Deutschland.



zuletzt bearbeitet 27.05.2012 21:09 | nach oben springen

#9885

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 27.05.2012 22:24
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Maga-neu
27.05.2012 14:09 #121103

Warum? Hat ein Erzengel die Bibel als Buch Gottes auf die Erde gebracht - vglb. dem Koran? Oder haben Bischöfe diejenigen Texte ausgewählt, die in den Gemeinden und Diözesen - ich benutze bewusst nicht das Wort Kirche - besonders gelesen und für besonders glaubwürdig gehalten wurden?

Was soll die -eigentlich alberne- Fragerei? Und dann auch noch an mich. Kopfschuettel.
Die Geschichte der Kanonisierung der Bibel ist mir bekannt. Und du solltest eigentlich davon ausgehen koennen, dass sie mir bekannt ist. Wenn auch vielleicht nicht deiner Version entsprechend.

Und sie war weder ein beliebiger, noch eine "Tradition" gesteuerter Prozess.

http://www.bechhaus.de/hintergrund/kanon.html

Ein Hintergrund fuer alle anderen:

Das lateinische Wort „Kanon“ bedeutet „Richtschnur“ oder „Richtmaß“ und meint hier die festgelegte Liste jener Bücher, die in einer bestimmten religiösen Gemeinschaft als heiliges Wort Gottes gelten. Mit einer gewissen Eigendynamik tendierte die Sammlung von Schriften mit autoritativem theologischen Anspruch zu einem verbindlichen Abschluss ihres Umfangs und ihrer Inhalte. Diesen Prozess nennt man „Kanonisierung“...."

"...Die evangelischen Konfessionen betrachten die ganze Bibel als alleinigen Maßstab ihres Glaubens, als norma normans. Der Theologe Dietrich Kuessner formuliert:[3]
„Das Bekenntnis ist im Verhältnis zur Bibel nachgeordnet, eine bereits von der Schrift geprägte Norm (norma normata).“
Demnach haben sich alle Glaubensäußerungen, Bekenntnisschriften und Dogmen an der Bibel zu messen und sollen ihr daher nicht widersprechen..."

"... In der katholischen Kirche ist das päpstliche Lehramt die maßgebende und letzte Autorität zur Schriftauslegung; zudem wird die Kirchliche Tradition oft als gleich mit der Bibel angesehen.

Die evangelische Kirche lehnt dieses übergeordnete Amt und die starke Stellung der Tradition ab, da beides nicht biblisch begründet sei. Hier gibt es faktisch keine einheitliche Lehre, da die Schriftauslegung nach den lutherischen und reformierten Bekenntnisschriften letztlich Sache des Heiligen Geistes bleibt. Dieser offenbare die Wahrheit des Wortes Gottes dem einzelnen Gewissen des Gläubigen.

Nach katholischer Auffassung erlangte die Bibel selbst ihre Autorität jedoch erst durch die Kirche, die ja auch älter sei als die abgeschlossene Bibel. Das kirchliche Lehramt legte den Kanon der Bibel fest, was ebenfalls die Autorität der Kirche über die Bibel zeigen solle..."

http://de.wikipedia.org/wiki/Bibel

Es ist ja nicht der Inhalt der in der Bibel zusammengstellten Schriften, der uns trennt, sondern ausschliesslich jene sogenannten "ungeschriebenen Traditionen", die spaeter erfunden wurden und die ueber die Inhalte der biblischen Texte hinausgehen. Insbesondere die Autoritaetsansprueche von Menschen und von Menschen gemachten weltlichen Organisationen ueber die Autoritaet von Jesus Christus.

Diese "Traditionen" sind eben nicht dasselbe oder auch irgendwie bedeutsam wie der biblische Kanon, sie sind Erfindungen der Zeitgeschichte innerhalb der weltlichen Kirchenorganisation und mehr nicht.
Nicht zuletzt genau deswegen erfahren und erfuhren diese dann auch im Laufe der Jahre immer gewisse Aenderungen, die eben die kanonisierte Texte nicht erfahren. Die Abschaffung des Purgatory ist da nur ein Beispiel. Der Ablasshandel ein anderes. Wenn er auch noch unter anderen Bezeichnungen immer noch existiert.

Von anderen "adjustments" in Aussagen garnicht zu reden. Zur Zeit der Kanonisierung der Bibel gab es noch keinen Papst und keinen Vatikan und keine RKK.

Die Bibel ist fuer CHRISTEN autoritativ und unaenderbar.

Tip: Wer daran was aendern will, der muss zwangslaeufig andere "Texte dazu erfinden". Ob dies nun ueber die Jahre evolvierende in der Bibel "ungeschriebene Traditionen" sind, oder spezielle Schriften -nebst einer speziellen "Bibeluebersetzung" wie bei den Zeugen Jehovas, oder einfach ein neues Buch wie bei den "Latter Day Saints", also den Mormonen, das macht da keinen Unterschied.


18"Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen. 19Und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott ihm seinen Anteil wegnehmen am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben steht...."
http://www.diebibel.de/


Zitat von: Maga-neu
27.05.2012 14:09 #121103

So, und nun sehe ich mir "J. Edgar" von Clint Eastwood an. Leider zeigen sie im hiesigen Kino fast nur Blockbuster, und der Film floppte in Deutschland.

Ich habe ihn gesehen und fand ihn langweilig.



zuletzt bearbeitet 27.05.2012 23:11 | nach oben springen

#9886

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 27.05.2012 23:59
von Maga-neu | 35.180 Beiträge


Zitat von: Willie Es ist ja nicht der Inhalt der in der Bibel zusammengstellten Schriften, der uns trennt, sondern ausschliesslich jene sogenannten "ungeschriebenen Traditionen", die spaeter erfunden wurden und die ueber die Inhalte der biblischen Texte hinausgehen. Insbesondere die Autoritaetsansprueche von Menschen und von Menschen gemachten weltlichen Organisationen ueber die Autoritaet von Jesus Christus.

Diese "Traditionen" sind eben nicht dasselbe oder auch irgendwie bedeutsam wie der biblische Kanon, sie sind Erfindungen der Zeitgeschichte innerhalb der weltlichen Kirchenorganisation und mehr nicht.
Nicht zuletzt genau deswegen erfahren und erfuhren diese dann auch im Laufe der Jahre immer gewisse Aenderungen, die eben die kanonisierte Texte nicht erfahren. Die Abschaffung des Purgatory ist da nur ein Beispiel. Der Ablasshandel ein anderes. Wenn er auch noch unter anderen Bezeichnungen immer noch existiert.

Von anderen "adjustments" in Aussagen garnicht zu reden. Zur Zeit der Kanonisierung der Bibel gab es noch keinen Papst und keinen Vatikan und keine RKK.

Die Bibel ist fuer CHRISTEN autoritativ und unaenderbar.

Tip: Wer daran was aendern will, der muss zwangslaeufig andere "Texte dazu erfinden". Ob dies nun ueber die Jahre evolvierende in der Bibel "ungeschriebene Traditionen" sind, oder spezielle Schriften -nebst einer speziellen "Bibeluebersetzung" wie bei den Zeugen Jehovas, oder einfach ein neues Buch wie bei den "Latter Day Saints", also den Mormonen, das macht da keinen Unterschied.

18"Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen. 19Und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott ihm seinen Anteil wegnehmen am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben steht...."
http://www.diebibel.de/


Willie, die Kirchen sind sich noch nicht einmalig einig darüber, welche Schriften kanonisch sind. Du zitierst aus der Offenbarung des Johannes - diese wird von den Orthodoxen als nicht-kanonische Schrift angesehen, ist also nicht Teil der orthodoxen Bibel. Zwischen Katholiken und Evangelischen hingegen gibt es Unterschiede im Hinblick auf das AT. Eine Abschaffung des Fegefeuers ist mir unbekannt; im Weltkatechismus ist das Fegefeuer noch enthalten... Du meinst, die Klarstellung BXVI., beim Limbus handele es sich um eine theologische Spekulation. Einen Ablasshandel gibt es auch nicht, allerdings Ablässe - das stimmt.


Zitat von: Willie
Ich habe ihn gesehen und fand ihn langweilig.


Es ging. Aber Eastwood hat schon bessere Filme gemacht.


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#9887

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 28.05.2012 01:06
von Willie (gelöscht)
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Zitat von:  MagaWillie, die Kirchen sind sich noch nicht einmalig einig darüber, welche Schriften kanonisch sind.

Richtig. "Die Kirchen" sind ja auch menschengemachte Organisationen.

Zitat von:  Maga Du zitierst aus der Offenbarung des Johannes - diese wird von den Orthodoxen als nicht-kanonische Schrift angesehen, ist also nicht Teil der orthodoxen Bibel.

Und?
Ich weiss nicht, ob Jesus denen dies sehr krumm nimmt und wieviel Verstaendnis er fuer deren Maengel aufbringt.:-)


Zitat von: Maga Eine Abschaffung des Fegefeuers ist mir unbekannt; im Weltkatechismus ist das Fegefeuer noch enthalten... Du meinst, die Klarstellung BXVI., beim Limbus handele es sich um eine theologische Spekulation.

Tja, das kann gut sein, dass ich die beiden miteinander durcheinanderbringe, denn es faellt mir schwer, in der Vielzahl der sich duch die Jahrhunderte veraendernden Aussagen, den Ueberblick zu behalten.:

"...Im 6. Jahrhundert prägte Papst Gregor der Große die Vorstellung vom Fegefeuer.Er baute das Fegefeuer in das System seiner „Heilsmaschine“ ein, wodurch es mindestens bis zur Reformation große kultur- und sozialgeschichtliche Bedeutung erlangte.
Man muß glauben, daß es vor dem Gericht für gewisse leichte Sünden noch ein Reinigungsfeuer gibt, weil die ewige Wahrheit sagt, dass, wenn jemand wider den Heiligen Geist lästert, ihm ‚weder in dieser noch in der zukünftigen Welt‘ vergeben wird (Mt 12,32 EU). Aus diesem Ausspruch geht hervor, daß einige Sünden in dieser, andere in jener Welt nachgelassen werden können“.[2]
Jacques Le Goff datierte die Etablierung der Lehre vom Fegefeuer in die Zeit von 1170 bis 1200. ..."
"...Der von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1992 approbierte Weltkatechismus bringt das oben genannte Zitat von Gregor dem Großen zur Verdeutlichung: „Man muß glauben, daß es vor dem Gericht für gewisse leichte Sünden noch ein Reinigungsfeuer gibt, weil die ewige Wahrheit sagt, daß, wenn jemand wider den Heiligen Geist lästert, ihm weder in dieser noch in der zukünftigen Welt‘ vergeben wird (Mt 12,32 EU). Aus diesem Ausspruch geht hervor, daß einige Sünden in dieser, andere in jener Welt nachgelassen werden können.“

"...Wurde noch vor wenigen Jahrzehnten ausdrücklich gelehrt, dass „Gott solche Seelen in das Fegefeuer weist“, wo sie „große Pein leiden“, so glaubt die katholische Theologie heute im Allgemeinen, dass die Seele nach ihrer Selbsterkenntnis das Fegefeuer bereitwillig auf sich nimmt, um – von den schlechten Eigenschaften geläutert – in das Paradies eingehen zu können...."

"....In der neueren Theologie wird der Gedanke des Fegefeuers als eines Ortes mit „zeitlichen Strafen“ im Sinne eines Zeitablaufs oft abgelehnt. Stattdessen sprechen die Theologen von einem Reinigungsgeschehen. Das Reinigungsgeschehen ist ein „Aspekt der Gottesbegegnung“[1] und ist somit ein Bild der Hoffnung des Gläubigen auf eine Läuterung und Reinigung durch Gott...."

"...Nicht zu verwechseln mit dem Fegefeuer ist der Limbus. Dieser war allerdings nie Teil der kirchlichen Lehre..."

http://de.wikipedia.org/wiki/Fegefeuer

Im Weltkatechismus von 1992 findet sich der Begriff des Limbus nicht mehr.

http://de.wikipedia.org/wiki/Limbus_(Theologie)

Und dann:

Thomas von Aquin beschrieb im 13. Jahrhundert den limbus puerorum als Ort ewiger natürlicher Glückseligkeit. Der Dominikaner Hugo Ripelin von Straßburg legte in seinem Werk Compendium theologicae veritatis (1268) dar, dass sich dieser Ort über der Hölle der Verdammten befände.
Das Konzil von Basel/Ferrara/Florenz (1431 bis 1445) bestätigte die Lehre der Synode von Karthago, dass die Taufe unverzichtbar sei und Menschen, die im alleinigen Zustand der Erbsünde sterben, in die Hölle kommen.
Während des 18. und 19. Jahrhunderts formulierten einzelne Theologen (Bianchi 1768, H. Klee 1835, Caron 1855, H. Schell 1893) Theorien, wie ungetauft gestorbene Kinder dennoch gerettet werden könnten. Im Jahr 1952 konnte der Theologe Ludwig Ott in seinem Grundriss der Katholischen Dogmatik offen dies als Möglichkeit lehren, wenngleich er darin dennoch den Limbus als die herkömmliche, etablierte Ansicht darstellte...."

"...Im Weltkatechismus von 1992 findet sich der Begriff des Limbus nicht mehr...."

"...Seit November 2005 beschäftigte sich die päpstliche Internationale Theologenkommission mit dem Thema. Es wurde die Formel vorgeschlagen, dass ungetauft sterbende Säuglinge „in der Erwartung auf universelle Erlösung durch Gott“ sterben. Da nach Ansicht der Kirche Gott alle Menschen erlösen will, könne man davon ausgehen, dass auch die Seelen ungetauft verstorbener Kinder in den Himmel kämen...."

"...Am 20. April 2007 (AP) genehmigte Papst Benedikt XVI. die Ergebnisse der Internationalen Theologenkommission[3] und ermöglichte damit, wie vermutet, die Abwertung der Lehre von limbus puerorum zu einer älteren theologischen Meinung, die nicht mehr seitens des kirchlichen Lehramts unterstützt wird...."

http://de.wikipedia.org/wiki/Limbus_(Theologie)

"Die päpstlichen Stellungnahmen in dieser Periode haben also die Freiheit der katholischen Schulen verteidigt, mit dieser Frage zu ringen. Sie schrieben die Theorie des Limbus nicht als Glaubenslehre fest. Der Limbus war jedoch die allgemeine katholische Lehre bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.“
Internationale Theologische Kommission: Die Hoffnung auf Rettung für ungetauft sterbende Kinder (2007) / hrsg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz. – Bonn 2008. –
84 S. (Arbeitshilfen ; 224)
http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/ve...lfen/AH_224.pdf

Gute Beispiele fuer die Wechselhaftigkeit -und damit Unzuverlaessigkeit- menschlicher "Traditionen" im Vergleich zur unwandelbaren Aussage der Bibel.

Zitat von: Maga Einen Ablasshandel gibt es auch nicht, allerdings Ablässe - das stimmt.

Ich schrieb ueber den inzwischen verbotenen Ablasshandel explizit:

"Wenn er auch noch unter anderen Bezeichnungen immer noch existiert."

Verboten ja. Wer aber schon mal eine katholisch geschlossene Ehe versucht hat aufheben zu lassen, der weiss genau, was das ist -der Handel.



zuletzt bearbeitet 28.05.2012 01:21 | nach oben springen

#9888

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 28.05.2012 19:53
von Nante | 10.431 Beiträge


Zitat von: Willie
27.05.2012 17:24 #121040

Quatsch. Ich schrieb diesbezueglich ueberhaupt nichts ueber Geschichte. Ich schrieb ueber Wahrheit. Etwas ganz anderes.


Das mit dem "Quatsch" ist kein Argument. Sie haben die Endlichkeit erwähnt, das Begreifen dessen und das Nichtbegreifen des Konzeptes Ewigkeit. Und da sehe ich Anknüpfungspunkte zu Ihnen.


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#9889

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 28.05.2012 20:20
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Nante
28.05.2012 12:53 #121236

Das mit dem "Quatsch" ist kein Argument.

Natuerlich nicht. Es ist ja auch eine sachliche Feststellung. Also auch da wieder etwas ganz anderes.

Zitat von: Nante
28.05.2012 12:53 #121236

Sie haben die Endlichkeit erwähnt, das Begreifen dessen und das Nichtbegreifen des Konzeptes Ewigkeit. Und da sehe ich Anknüpfungspunkte zu Ihnen.

Prima. Jetzt brauchen sie also nur noch anzuknuepfen. Sachlich und inhaltlich passend.


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#9890

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 28.05.2012 20:59
von Nante | 10.431 Beiträge

von Willie: Natuerlich nicht. Es ist ja auch eine sachliche Feststellung.

Nein, "Quatsch" ist keine sachliche Bewertung, sondern eine emotional gesteuerte.

von Willie: Prima. Jetzt brauchen sie also nur noch anzuknuepfen. Sachlich und inhaltlich passend.

An mir solls nicht liegen. Aber wenn sie konsequent meine Definitionen nicht verstehen:(


P.S. Ich mache Ihnen Verständnisangebote und akzeptiere von vornherein Ihre andere Erlebniswelt.


zuletzt bearbeitet 28.05.2012 21:01 | nach oben springen

#9891

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 28.05.2012 21:27
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Nante
28.05.2012 13:59 #121253
von Willie: Natuerlich nicht. Es ist ja auch eine sachliche Feststellung.

Nein, "Quatsch" ist keine sachliche Bewertung, sondern eine emotional gesteuerte.

Bei ihnen vielleicht, bei mir nicht. Fuer mich sind uebrigens auch die Begriffe "Feststellung" und "Bewertung" bereits schon wieder zwei verschiedene Dinge.

von Willie: Prima. Jetzt brauchen sie also nur noch anzuknuepfen. Sachlich und inhaltlich passend.

Zitat von: Nante
28.05.2012 13:59 #121253

An mir solls nicht liegen. Aber wenn sie konsequent meine Definitionen nicht verstehen:(

Tja, ihre Definitionen sind nun mal alleine ihre. Ich brauche zum Verstaendnis aber die allgemeingueltigen Versionen.



zuletzt bearbeitet 28.05.2012 21:28 | nach oben springen

#9892

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 28.05.2012 21:48
von Nante | 10.431 Beiträge

Immer wieder die manuelle Zitierfunktion:((

Natürlich sind "Feststellung" und "Bewertung" unterschiedliche Begriffe, die deswegen Unterschiedliches zur Grundlage haben. Das ist doch völlig klar.

Bei allgemeingültigen Definitionen außerhalb der Naturwissenschaften sehe ich da sehr große Probleme.


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#9893

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 28.05.2012 21:57
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Nante
28.05.2012 14:48 #121279
Immer wieder die manuelle Zitierfunktion:((

Dafuer ist sie da.

Zitat von: Nante
28.05.2012 14:48 #121279

Natürlich sind "Feststellung" und "Bewertung" unterschiedliche Begriffe, die deswegen Unterschiedliches zur Grundlage haben. Das ist doch völlig klar.

Ich schrieb von "Feststellung". Sie verfaelschten meine Aussage durch Veraenderung des besagten Wortes in "Bewertung". Wenn sie das wissendlich tun, dann ist das unehrlich. So wird das nix.

Zitat von: Nante
28.05.2012 14:48 #121279

Bei allgemeingültigen Definitionen außerhalb der Naturwissenschaften sehe ich da sehr große Probleme.

Ich nicht. Unser Sprache besteht weitgehenst daraus. Es ist die einzige Moeglichkeit in der Kommunikation sich verstaendlich machen zu koennen.


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#9894

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 28.05.2012 22:08
von Nante | 10.431 Beiträge

1. von Willie: Bei ihnen vielleicht, bei mir nicht. Fuer mich sind uebrigens auch die Begriffe "Feststellung" und "Bewertung" bereits schon wieder zwei verschiedene Dinge.

2. von Nante: Natürlich sind "Feststellung" und "Bewertung" unterschiedliche Begriffe, die deswegen Unterschiedliches zur Grundlage haben. Das ist doch völlig klar.

3. von Willie: Ich schrieb von "Feststellung". Sie verfaelschten meine Aussage durch Veraenderung des besagten Wortes in "Bewertung". Wenn sie das wissendlich tun, dann ist das unehrlich. So wird das nix.

Unehrlichkeitsvorwürfe treffen mich schon empfindlich. Niemand geht sündenfrei durchs Leben, aber trotzdem bemühe ich mich, so etwas zu vermeiden.


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#9895

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 28.05.2012 22:14
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Nante
28.05.2012 15:08 #121287
1. von Willie: Bei ihnen vielleicht, bei mir nicht. Fuer mich sind uebrigens auch die Begriffe "Feststellung" und "Bewertung" bereits schon wieder zwei verschiedene Dinge.

2. von Nante: Natürlich sind "Feststellung" und "Bewertung" unterschiedliche Begriffe, die deswegen Unterschiedliches zur Grundlage haben. Das ist doch völlig klar.

3. von Willie: Ich schrieb von "Feststellung". Sie verfaelschten meine Aussage durch Veraenderung des besagten Wortes in "Bewertung". Wenn sie das wissendlich tun, dann ist das unehrlich. So wird das nix.

Unehrlichkeitsvorwürfe treffen mich schon empfindlich. Niemand geht sündenfrei durchs Leben, aber trotzdem bemühe ich mich, so etwas zu vermeiden.

Warum verfaelschen sie denn dann meine Aussagen durch den Austausch von Begriffen? Sie brauchen es doch nur zu lassen. Oder zwingt sie etwa jemand dazu? Komisch.


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#9896

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 28.05.2012 22:35
von Nante | 10.431 Beiträge


Zitat von: Willie
28.05.2012 22:14 #121292

Warum verfaelschen sie denn dann meine Aussagen durch den Austausch von Begriffen? Sie brauchen es doch nur zu lassen. Oder zwingt sie etwa jemand dazu? Komisch.

Zeigen Sie mir doch meine Verfälschung. Dann brauche ich nicht rumrätseln. Und wer sollte mich zwingen?


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#9897

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 28.05.2012 22:50
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Nante
28.05.2012 15:35 #121298

Zeigen Sie mir doch meine Verfälschung. Dann brauche ich nicht rumrätseln. Und wer sollte mich zwingen?

Was gibt es da zu rumraetseln? Lesen sie doch einfach ihre Texte. Speziell ihr Posting #121253. Kopfschuettel.


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#9898

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 28.05.2012 23:02
von Nante | 10.431 Beiträge

Ach das meinen Sie. Da stehe ich hinter: "Quatsch" ist überhaupt keine sachliche Feststellung. Der Begriff steht für gefühlsbetonte seichte Unterhaltung.
Und das ist Ihre "gefühlte" Verfälschung, da die Bezeichung "Quatsch" in der deutschen Sprache für keine seriöse Diskussion verwandt wird, sondern ausschließlich Komikern, Gesprächsrunden oder dem Stammtisch zugeschrieben wird.


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#9899

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 28.05.2012 23:07
von Willie (gelöscht)
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Zitat von: Nante
28.05.2012 16:02 #121310
Ach das meinen Sie. Da stehe ich hinter: "Quatsch" ist überhaupt keine sachliche Feststellung. Der Begriff steht für gefühlsbetonte seichte Unterhaltung.
Und das ist Ihre "gefühlte" Verfälschung, da die Bezeichung "Quatsch" in der deutschen Sprache für keine seriöse Diskussion verwandt wird, sondern ausschließlich Komikern, Gesprächsrunden oder dem Stammtisch zugeschrieben wird.

Ich geb's auf.


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#9900

RE: Gibt es Gott?

in Allgemeines 28.05.2012 23:11
von Nante | 10.431 Beiträge


Zitat von: Willie
28.05.2012 23:07 #121311

Ich geb's auf.

Schade. Wir sind ja nun nicht im Krieg. Ich wollte so eine Art friedlicher Koexistenz anstreben, mit gegenseitiger Respektierung der philosophischen und ideologischen Standpunkte.


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