Zitat von Hans Bergman im Beitrag #443
Ich habe mir gestern eine Uralt-Sendung angetan: "EWG, Einer wird gewinnen". Nach einer Sendung aus dem gleichen Zeitraum: "Europa musiziert".
In EWG gab es Kandidaten aus fünf europäischen Lämdern und sogar eine Kandidatin aus Ceylon. In Europa musiziert sah man Musiker aus fast allen europäischen Ländern.
Nach dem Krieg waren diese europäischen Völker kriegsmüde und lebten mit ihren Eigenheiten und Traditionen friedlich zusammen. Freundschaften bahnten sich an, u. a. der größte Erfolg, die Verbrüderung Frankreichs und Deutschlands.
Die einen waren ökonomisch etwas erfolgreicher, arbeiteten dafür hart, die anderen wirtschaftlich etwas legerer, genossen dafür das Leben.
Bis die EU kam, und allen die Zwangsweste des Kapitals anlegte und diesen aufkeimenden Frieden zuerstörte. Jetzt sollte nicht mehr ein einzelner Staat bekämpft werden, sondern der kleine Bürger insgesamt.
Das Konstrukt EU war dazu geeignet, in großem Stil die Bürger auszubeuten und diese Umverteilung von unten nach oben als "Ausgleich" darzustellen.
Die zur Zeit aktuelle Sitauation der bewussten Einschleusung von Billigarbeitskräften, von denen spanische Goßgrundbesitzer auf ihren Plantagen ebenso profitieren wie die großen Konzerne in Deutschland, zeigt den wahren Charakter dieser faulenden und stinkenden Organisation.
Hans, die Probleme sind da, richtig. Welche wären ohne EU nicht da und welche wären ohne EU vielleicht grösser? Schlagworte helfen doch nicht weiter, mehr bietest Du aber nicht. Die Heizer auf britischen E-Loks wurden doch nicht abgeschafft, weil GB damals in der EWG war. Kohle und Stahl kranken, weil a) die Kohle immer tiefer liegt und damit immer teurer wird und b) der technische Fortschritt das Verhältnis von Kohle zum Eisen immer immer mehr von der Kohle hin zum Eisen verschoben hat. War es früher günstig, das Erz zur Kohle zu tragen, ist es heute günstiger die Kohle zum Erz zu bringen, oder beides dorthin, wo die Arbeit billig ist. Ob GB nach dem Austritt sozialer wird, bleibt jedenfalls abzuwarten.
Zitat von Maga-neu im Beitrag #447
Mario Monti, von den "Märkten" und der EU eingesetzter Prokurator Italiens: "Wenn sich die Regierungen vollständig durch die Entscheidungen der Parlamente binden ließen,... Wäre das Auseinanderbrechen Europas wahrscheinlicher als eine engere Integration."
Wunderbar auf den Punkt gebracht.
Da taktiert aber nicht die EU, da taktieren nationale Regierungen.
Zitat von Leto_II. im Beitrag #451
... War es früher günstig, das Erz zur Kohle zu tragen, ist es heute günstiger die Kohle zum Erz zu bringen, oder beides dorthin, wo die Arbeit billig ist. ...
Da hast Du ja in einem Satz den Sinn der EU gut zusammengefasst. Billige Arbeitskräfte für Unternehmen. Genau diese Ausbeutung billiger Arbeitskräfte war mein Thema, das Du mit Schlagworte abtust.
Nein, einen anderen Sinn hat die EU nicht. Wäre die EU für die Bürger da, gäbe es einheitliche Standards bei den Löhnen, bei den Asylleistungen, bei den Sozialleistungen etc.
Das gibt es alles nicht. Es gibt nur den freien Warenverkehr, damit Kohle und Erz zu den Billigstlöhnern kommen können - oder aber die Billigstlöhner zu Kohle und Erz (bzw. als krassestes Beispiel zu den Schlachthöfen).
Zitat von Leto_II. im Beitrag #454Zitat von Maga-neu im Beitrag #453
Dann also von Merkels und Sarkozys Gnaden?
Ist das jetzt ein schlagendes Argument? Oder sind die gerade aus?
Man kann es so sehen, dass diese beiden glühende Befürworter der Ausbeutungsstrategie der EU sind. Von daher kann man es getrost als Argument sehen.
Zitat von Hans Bergman im Beitrag #455Zitat von Leto_II. im Beitrag #451
... War es früher günstig, das Erz zur Kohle zu tragen, ist es heute günstiger die Kohle zum Erz zu bringen, oder beides dorthin, wo die Arbeit billig ist. ...
Da hast Du ja in einem Satz den Sinn der EU gut zusammengefasst. Billige Arbeitskräfte für Unternehmen. Genau diese Ausbeutung billiger Arbeitskräfte war mein Thema, das Du mit Schlagworte abtust.
Nein, einen anderen Sinn hat die EU nicht. Wäre die EU für die Bürger da, gäbe es einheitliche Standards bei den Löhnen, bei den Asylleistungen, bei den Sozialleistungen etc.
Das gibt es alles nicht. Es gibt nur den freien Warenverkehr, damit Kohle und Erz zu den Billigstlöhnern kommen können - oder aber die Billigstlöhner zu Kohle und Erz (bzw. als krassestes Beispiel zu den Schlachthöfen).
Bullshit, Hans, das hat nichts mit der EU zu tun, eine rein deutsche Montanindustrie hätte genau das gleiche Problem. Innerhalb Deutschlands haben wir ein Lohngefälle, das hätten wir auch ohne EU. Kohle und Eisenerz sind innerhalb der EU abgebaut, jedenfalls zu erträglichen Preisen, Schlachthöfe sind Dienstleistung, keine Montanindustrie. Krupp hat sich mit einem indischen Konzern verbrüdert, auch ausserhalb der EU, Krupp kann Edelstahl kochen, keinen Baustahl, zu teuer, hat auch nichts mit der EU zu tun. Die Frage ist dann doch, wollen wir billigen Baustahl subventionieren, und dafür keine Autos mehr nach Indien exportieren, letztlich auch keine Frage für eine EU. Nebenbei hat es der deutsche Verbraucher gerne billig, er möchte sich seinen eigenen Sozialstaat nicht leisten.
Sagen wir, die Italiener wollen sich keine Regierungschefs aus Brüssel, Berlin oder Paris aufnötigen lassen. PADRONI A CASA NOSTRA.
Zitat von Maga-neu im Beitrag #459
Willie, was ist "neoliberaler", als Unternehmern von ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zu befreien und sich zum Fürsprecher einer bindungs- und unverantwortlichen globalen Kaste von anywheres zu machen?
Sind die vielen schlimmen Entwicklungen auf dieser Welt wegen oder trotz EU? Was würde ohne EU besser, was schlechter? Agiert da die EU, oder reagiert sie nur? Dass wir das ausgerechnet unter "Brexit" diskutieren, hat was, war London doch Vorreiter der Liberalisierung. Und London will seine anywheres ja behalten und wird die auch pflegen. Dass die gehen, ist eine der grössten Sorgen beim Brexit.
Es ist ganz einfach: Die meisten anywheres stimmten gegen den Brexit, die meisten somewheres dafür. Mit dem Austritt können die Briten entscheiden, ob sie mehr Immigranten oder weniger, mehr Neoliberalismus oder weniger wollen. Die EU mit ihren handelspolitischen Liberalisierungen und ihrer Neigung zum Gesellschaftsingenieurwesen und zum managerial state ist zweifellos Wegbereiterin des Neoliberalismus.
Zitat von Leto_II. im Beitrag #460
Sind die vielen schlimmen Entwicklungen auf dieser Welt wegen oder trotz EU? Was würde ohne EU besser, was schlechter? .
Das ist nicht DIE Frage sondern die Totschlag-Argumentation.
Es geht nicht ob EU oder nicht EU sondern was ist falsch an der aktuellen Verfassung der EU und wie könnte man diese so ändern, dass sie lebensfähig wird.
Zitat von nahal im Beitrag #462Zitat von Leto_II. im Beitrag #460
Sind die vielen schlimmen Entwicklungen auf dieser Welt wegen oder trotz EU? Was würde ohne EU besser, was schlechter? .
Das ist nicht DIE Frage sondern die Totschlag-Argumentation.
Das genau war die Frage, die die Briten in Volksabstimmung zu entscheiden hatten, nur so nebenbei... :)
Zitat von nahal im Beitrag #462
Es geht nicht ob EU oder nicht EU sondern was ist falsch an der aktuellen Verfassung der EU und wie könnte man diese so ändern, dass sie lebensfähig wird.
Dafür müsste man sich im Rat erstmal einig sein, was man denn genau will.
Zitat von Maga-neu im Beitrag #461
Es ist ganz einfach: Die meisten anywheres stimmten gegen den Brexit, die meisten somewheres dafür. Mit dem Austritt können die Briten entscheiden, ob sie mehr Immigranten oder weniger, mehr Neoliberalismus oder weniger wollen. Die EU mit ihren handelspolitischen Liberalisierungen und ihrer Neigung zum Gesellschaftsingenieurwesen und zum managerial state ist zweifellos Wegbereiterin des Neoliberalismus.
Die Richtlinien der Politik bestimmt der Rat.
Zitat von Leto_II. im Beitrag #463Zitat von nahal im Beitrag #462Zitat von Leto_II. im Beitrag #460
Sind die vielen schlimmen Entwicklungen auf dieser Welt wegen oder trotz EU? Was würde ohne EU besser, was schlechter? .
Das ist nicht DIE Frage sondern die Totschlag-Argumentation.
Das genau war die Frage, die die Briten in Volksabstimmung zu entscheiden hatten, nur so nebenbei... :)Zitat von nahal im Beitrag #462
Es geht nicht ob EU oder nicht EU sondern was ist falsch an der aktuellen Verfassung der EU und wie könnte man diese so ändern, dass sie lebensfähig wird.
Dafür müsste man sich im Rat erstmal einig sein, was man denn genau will.
Richtig.
Aber die Finnen wollen mehr Sonne und die Sizilianer etwas kühlere Sommer.
Und Jüncker will beides aber gleichzeitig.
Zitat von nahal im Beitrag #465Zitat von Leto_II. im Beitrag #463Zitat von nahal im Beitrag #462Zitat von Leto_II. im Beitrag #460
Sind die vielen schlimmen Entwicklungen auf dieser Welt wegen oder trotz EU? Was würde ohne EU besser, was schlechter? .
Das ist nicht DIE Frage sondern die Totschlag-Argumentation.
Das genau war die Frage, die die Briten in Volksabstimmung zu entscheiden hatten, nur so nebenbei... :)Zitat von nahal im Beitrag #462
Es geht nicht ob EU oder nicht EU sondern was ist falsch an der aktuellen Verfassung der EU und wie könnte man diese so ändern, dass sie lebensfähig wird.
Dafür müsste man sich im Rat erstmal einig sein, was man denn genau will.
Richtig.
Aber die Finnen wollen mehr Sonne und die Sizilianer etwas kühlere Sommer.
Und Jüncker will beides aber gleichzeitig.
Junker ist ein Beamter.
What Populists Do to Democracies
According to our research, populist governments have deepened corruption, eroded individual rights, and inflicted serious damage on democratic institutions.
https://www.theatlantic.com/ideas/archiv...o-trump/578878/
Junker träumt davon, als der Mann in die europäische Geschichte einzugehen, der quasi eigenhändig die Zeitumstellung abschaffte...
So ticken die halt in Brüssel. Viel mehr als eine supranationale Kartellbehörde mit Verbraucherschutz-Gedöns ist da nicht mehr.
Zitat von Maga-neu im Beitrag #472
Mogherini ist nicht so hübsch. Mara Carfagna ist hübsch - sie wurde ja auch vom Berlusca ausgewählt... Aber Italien zählte auch zuvor oft so viel wie die Zwei beim Briscola (Kartenspiel).
Wer hat den Silvio gewählt? Brüssel? Italien hat es lange versäumt, stabile Verhältnisse aufzubauen. Lag das auch an Brüssel?
Wer wird eigentlich der nächste Buhmann, sollte die EU scheitern.
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